Widerstand gegen Besatzer ist berechtigt – einige Denkanstöße

Klaus Madersbacher (antikrieg)

Jeder, der nur die leiseste Kenntnis von den grundlegenden Prinzipien des Internationalen Rechts hat, weiß ganz genau, dass es sich bei den Kriegen, die von den Vereinigten Staaten von Amerika und deren Komplizen/Handlangern geführt werden, um Angriffskriege handelt, die durch nichts zu rechtfertigen sind. Es sind „Verbrechen gegen den Frieden“, für die nach dem Zweiten Weltkrieg eine Reihe von Naziführern aufgehängt worden sind. Nebenbei bemerkt in erster Linie auf Betreiben der Vereinigten Staaten und des Vereinigten Königreichs, die inzwischen selbst in dieser Sparte des Verbrechens an führender Stelle tätig sind. Zu ihrem Propagandazirkus gehören übrigens die „Kriegsverbrechertribunale“, in denen Afrikaner und Serben unter großem Presserummel vorgeführt werden.

Diejenigen, die Internationales Recht studiert haben oder es gar unterrichten, sind da wohl noch nicht draufgekommen oder hüten sich zumindest, die dummen Steuerzahler, die für ihre hochbezahlten Posten zur Kasse gebeten werden, diesbezüglich aufzuklären.

Nicht anders die staatlichen Medien – die „öffentlich rechtlichen“ oder wie sie sich sonst bezeichnen/hingestellt werden, mit der Verpflichtung, der Wahrheit entsprechend, ausgewogen und so weiter zu informieren, in denen es von „Experten“ aller Art nur so wimmelt, hochbezahlte Leute auch hier – finanziert in erster Linie aus Zwangsbeiträgen, für die treffender die Bezeichnung Propagandasteuer angebracht wäre.

Dass von Werbeeinnahmen abhängige Massenmedien schreiben/senden, was gewünscht wird, liegt auf der Hand – alles was hier zählt ist die Quote. Wer nicht sehen/hören/lesen will, was die zu bieten haben, muss halt abschalten, weiterklicken usw.

Dass Kriegstreiber/Kriegführende/Kriegsverbrecher darauf achten, dass sie in der Öffentlichkeit gut dastehen, ist auch nachvollziehbar – sie wollen/müssen ihre Geschäfte machen und sind darauf angewiesen, respektiert und geachtet werden, und wer respektiert schon jemanden, der sagen wir gerade eine Schule oder ein Krankenhaus bombardiert hat bzw. bombardieren hat lassen – Schreibtischtäter bombardieren ja nicht selbst.

Kriegsflugzeuge fliegen nicht nach Lust und Laune ihrer Piloten herum und werfen Bomben ab, wo es diesen gerade in den Sinn kommt. Eine gigantische Maschinerie sorgt dafür, dass die Zerstörungs-/Tötungsarbeit möglichst reibungslos verrichtet werden kann. (Nichts für schwache Nerven ist Harald Welzers Vortrag „Tötungsarbeit“, den ich wärmstens allen empfehle, die wissen wollen, wie Menschen zu „Bestien“ werden. Auch Mark Twain (nach „Der geheimnisvolle Fremde“ suchen) hat zu diesem Thema einiges zu sagen. Andere natürlich auch, aber nach dem Vortrag Harald Welzers hat man schon einige Grundkenntnisse erlangt.)

Die Verantwortlichen/Betreiber/Nutznießer dieser Maschinerie wollen natürlich nicht vor Gericht oder gar auf einem Galgen landen wie ihre Nazi-Vorgänger seinerzeit in Nürnberg. Die hat´s erst erwischt, nachdem der ganze Zauber vorbei war – nachdem aber jeder Krieg einmal zu Ende geht, werden nach Ablauf der zur Zeit geführten Kriege wohl wieder einige dran glauben müssen. Wie üblich werden das die Verlierer sein, die dann wahrscheinlich die Nürnberger Gesetze mit voller Härte treffen werden, da die Wut der Völker über die von ihnen verursachten Verbrechen noch groß sein wird.

Nun, diejenigen, die Verbrechen gegen den Frieden, sprich aggressive Überfälle auf andere Länder begehen, lassen sich leicht herausfinden. Natürlich kann es dann nur solchen an den Kragen gehen.

Die Vereinigten Staaten von Amerika und ihr Filialbetrieb NATO stehen ganz oben auf der Liste. Nachdem sie nicht in der Lage waren, aus dem Hinauswurf aus Vietnam die Lehre zu ziehen, dass eine noch so riesige Übermacht ein zum Widerstand entschlossenes Volk nicht besiegen kann, versuchten/versuchen sie weiterhin krampfhaft, ihr Konzept der totalen Weltherrschaft durchzusetzen. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hegten sie die fantastische Überzeugung, von der „Geschichte“ für diese Aufgabe „berufen“ zu sein. Wie mittlerweile auf der ganzen Welt – na ja, in der „westlichen“ vielleicht nicht – bekannt, lassen die groß angekündigten „Siege“ auf sich warten. Angst und Schrecken verbreiten können sie, die losers (Verlierer), die wichtigtuerisch in der amerikanischen und anderen Regierungen des Westens herumstolzieren, gefeiert und gelobt von gefügigen Medien. Noch …

Israel als laut Umfragen weltweit zweitgefährlichstes Land braucht eigentlich nicht eigens erwähnt zu werden, der größte Flugzeugträger der USA, der ohne großzügige Finanzierung durch die USA zu nix in der Lage wäre, was seine vielen schändlichen rassistischen Aktionen gegen die Palästinenser und seine aggresive Politik gegen Syrien und den Libanon betrifft. Mit so einem Nachbarland ist man wirklich bedient …

Die uns Bewohnern des Westens als besonders gefährlich bezeichneten Länder wie die Demokratische Republik Korea „Nordkorea“, der Iran, Russland, China usw. hingegen werden in der weltweit durchgeführten Umfrage kaum als „gefährlich“ eingestuft. Sie haben ja auch kaum Militärstützpunkte im Ausland, stellen keine Raketen an der Grenze zu anderen Ländern auf, veranstalten keine bedrohliche Flüge mit Atombombern und Militärmanöver, in denen sie den Überfall/Einmarsch in andere Länder proben usw. usf.

Neulich hatte ich wieder einmal Gelegenheit, die Stimme des Volkes zu vernehmen, eines Volkes, dessen „Wissensstand“ betreffend das politische Weltgeschehen sich aus den Informationen der Massenmedien – darunter auch „Kulturfunk“ und diverse „Qualitätszeitungen“ – speist.

Allerdings hatte ich den Eindruck, dass die Menschen mit sich reden lassen. Es ist natürlich nicht einfach, jemanden, der davon überzeugt ist, dass „der Putin und der Assad die Syrer umbringen“ und dass das alles ist, zu einer differenzierteren Betrachtungsweise zu bringen, aber es geht.

Den Supersager des österreichischen Schriftstellers Robert Menasse, dass „Strache und Kurz Sturm gesät hätten, ihre Wähler aber einen Furz ernten würden“ muss ich noch loswerden, damit man sieht, dass der Humor noch nicht ausgestorben ist.

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