von WiKa (qpress)
Murdrid: Eine äußerst interessante Frage, von europäischer Bedeutung, strebt ihrer Beantwortung am morgigen Donnerstag entgegen. Spanische Regierung setzt Katalanen neue Frist … [Zeit]. Letztlich geht es darum, in wessen Eigentum sich die Katalanen befinden. Bei dem ergänzenden Eigentum geht es noch um allerhand Grund und Boden, auf dem sie sich bewegen und leben. Nach aktueller Einschätzung der Sachlage, müssen wir stark davon ausgehen, dass die Bedeutungen der Begriffe Demokratie, Selbstbestimmung und Freiheit ab dem 19.10.2017 in Europa eine ganz neue (eher alte und feudale) Bedeutung bekommen.
Wir Deutschen sind in diesem Fall nur interessierte Zaungäste und harmlose Kastraten, denn diese Frage ist hierzulande längst entschieden. Und selbst wenn diese Frage hier noch nicht abschließend entschieden wäre, würde keine Revolution genehmigt werden. Volksabstimmungen auf Bundesebene sind ohnehin verboten, weil es den Rahmen der repressiven repräsentativen Demokratie sprengen würde. Nach Ansicht bestimmter, nicht gut gelittener Kreise, sind die Deutschen ausnahmslos Staatseigentum der Bundesrepublik Deutschland. Angeblich soll das dadurch belegt sein, dass jeder Deutsche einen “Personalausweis” hat. Und ebenso wissen die hiesigen “Personalmanager” in Deutschland, warum sie auch in Fragen des Euro, der EU und anderen zersetzenden Belangen die Bevölkerung besser niemals nach ihren Befindlichkeiten dazu befragen.
Das war und ist in Spanien noch etwas anders. Um den Menschen so etwas wie Demokratie, Freiheit und Selbstbestimmung vorzugaukeln, gab und gibt es für die Regionen, so auch für Katalonien, eine sogenannte “Autonomie“. Die soll den Menschen vorgaukeln, dass sie über sich selbst bestimmen dürfen. Das scheinen die Katalanen jetzt maßlos übertrieben zu haben. In der Weise, dass sich die Zentralregierung in Madrid genötigt sieht, klarzustellen wer in Katalonien tatsächlich und ausschließlich das Sagen hat … und das sind keineswegs die Katalanen.
Insgesamt sind die bisherigen Einschüchterungsversuche aus Madrid sehr wohl von Erfolg gekrönt. Viele Menschen sind stark verunsichert und scheuen sich weiterhin offen für eine Abspaltung von Spanien einzutreten. Berechtigt kalkulieren sie mit bösartigen Folgen. Die sind nämlich von Madrid bereits angekündigt und sehen neben der Aussetzung der Autonomie eine entsprechende Fremdherrschaft aus Madrid vor. Das dürfte zumindest in einer zeitweiligen militärischen Besatzung enden, solange bis die Katalanen ihrem Wunsch nach Selbstbestimmung endgültig abschwören und sich wieder in die vorherige Rolle fügen. Damit ist die Frage nach dem Eigentum an den Katalanen bereits faktisch beantwortet.
Dass die vorlaute EU den Katalanen nicht beigesprungen ist, hat eine knallharte wie pragmatische Ursache. In der Folge möchte nämlich auch die EU das Eigentum an den Katalanen und allen anderen Europäern für sich beanspruchen. Da wäre eine Abspaltung und Zerfaserung der europäischen Nutzmenscheinheiten einfach nur kontraproduktiv. Aus demselben Grund wird sich die EU keinesfalls auf eine Debatte darüber einlassen, was “Freiheit” und “Selbstbestimmung” für die Europäer zu bedeuten hat. Das wäre eine Diskussion die absolut nach hinten losgehen könnte.
Das absehbare Ende vom Leid
Soweit sich die Katalanen, nach Ablauf des morgigen Ultimatums, nicht freiwillig in ihre “Leibeigenschaft” gegenüber dem Zentralstaat Spanien zurückbegeben, werden sie mit militärischer Sanftheit heimgeholt. Das ist deshalb so einfach machbar, weil Katalonien keine eigenen Streitkräfte unterhält und sich deshalb nur schwerlich gegen einen Panzer-Kuschelkurs wehren kann. Das hätten die Katalanen schon vorher einsehen dürfen. Ein Blick nach Amerika wäre ausreichend gewesen. Denn wer die Überzahl an Waffen und anderen Machtmitteln hat, ist zu jeder Zeit und überall im Recht. Den Freiheitsbegriff hat gottlob der George Orwell schon einmal leicht umdefiniert. Demnächst versteht man darunter, die Freiheit, den Mund zu halten.
Es wäre auch unschön, im Falle einer weiteren Eskalation in Spanien, von einem Bürgerkrieg sprechen zu wollen. So etwas ist rundheraus zu verneinen, auch die EU wird dies rigoros bestreiten. Wir können, wenn überhaupt, allenthalben von einem lokalen Aufstand reden. Ein Aufstand von Leuten die kein Recht dazu haben aufzustehen, darf man rechtmäßig mit Gewalt niederhalten. Exakt daran hat der spanische Ministerpräsident Rajoy bis heute keinen Zweifel gelassen, dass er das auch zu tun gedenkt, soweit die Katalanen weiterhin so aufmüpfig bleiben. Ihm ist nicht daran gelegen, die Eigentumsfrage an den Katalanen weiter ausufern zu lassen. Desto kürzer und heftiger er den Katalanen vermitteln kann, wer am Ende über sie gebietet, um so geringer wird am Tag der zentralen Abrechnung der blutige Schwund der Nutzmenschmenge ausfallen. Keinen anderen Grund kann es für sein kurzentschlossenes und um keinen Preis verhandelbares Verhalten gegenüber den Katalanen geben.
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