Wer ist hier der „Terrorist“?

Poroschenko ist der Hauptterrorist in der Ukraine

von Franz Krummbein (berlin-athen)

… «Putins Agentin»

Der ukrainische Geheimdienst SBU erklärte, die 22-jährige Verdächtige Marija Koleda sei im Süden der Ukraine festgenommen worden, wo sie im Auftrag des russischen Geheimdiensts unterwegs gewesen sei, um die Situation im Land zu destabilisieren.

Demnach war sie im Besitz einer eigentlich nicht tödlichen Pistole, die so modifiziert worden sei, dass sie scharfe Munition abfeuern könne. Nach Angaben des SBU sagte die Frau selbst aus, bei Zusammenstössen in der südlichen Stadt Mykolajiw zwischen pro-russischen Demonstranten und Anhängern der neuen Regierung in Kiew durch Schüsse drei Menschen verletzt zu haben. Koleda erhielt von den Medien den Spitznamen «Putins Agentin».

Demnach hatte sie schriftliche Anweisungen zur Ausbildung von Saboteuren bei sich und wollte eine 13-köpfige Saboteursgruppe in die ostukrainische Metropole Donezk schicken, wo pro-russische Demonstranten die Regionalverwaltung übernommen und die Unabhängigkeit von Kiew erklärt hatten.

Russische Medien berichteten, dass die junge Frau früher einer russischen Oppositionsgruppe angehört habe, bevor sie sich auf die Seite der Regierung geschlagen habe.

Auf ihrer Seite im sozialen Netzwerk VKontakte ist sie mit roten Haaren in Armeekleidung und einem Scharfschützengewehr in der Hand zu sehen. Den Medienberichten zufolge war Koleda im Jahr 2008 mit der radikalen Gruppe “Anderes Russland” an einem Angriff auf das Aussenministerium beteiligt. Mehrere Aktivisten sagten, die junge Frau sei dafür bekannt, öfters ihre Ansichten zu ändern.

«Wenn du so weitermachst, findet dich der ukrainische Geheimdienst», warnte ein Freund Marija Koleda am 8. April, nachdem diese zahlreiche Mitteilungen und Bilder von ihrer Reise in die Ukraine gepostet hatte. Doch die 22-Jährige scherte sich nicht darum. Tags darauf wurde sie vom ukrainischen Geheimdienst als “russische Agentin” gefasst.

Die junge Russin entspricht ganz und gar nicht dem Bild einer professionellen Spionin. Erst recht, weil der sorglose Umgang mit sozialen Netzwerken für Koleda typisch ist: Seit Jahren postet sie bedenkenlos Bilder und Texte über ihr Leben. Studiert hat sie laut ihren Einträgen Genderpolitik und Jugendrecht an der Universität Moskau.

In ihrer Jugend war Koleda zudem in den Oppositionsgruppen «Anderes Russland» und «Avantgarde der roten Jugend» aktiv. Durch Linientreue zeichnete sie sich nicht sonderlich aus: «Sie war seit 13 politisch aktiv, hat ihre Einstellung jedoch immer wieder geändert», sagte Andrei, Mitglied von «Anderes Russland», über Koleda. Ausserdem habe sie schon immer zum Militarismus geneigt. Anastasia, Ehefrau des russischen Oppositionellen Sergei Udaltsow: «Sie ist seit ihrem 15. Lebensjahr komplett verrückt.»

Auch ihre Reise in die Ukraine dokumentierte die «Spionin» fleissig. Am 4. April, als sie laut Angaben des ukrainischen Geheimdiensts in der südukrainischen Stadt Cherson einreiste, postete sie Bilder von ausgebrannten Autos und Stacheldraht, aber auch – unter dem Titel «Neue Freunde» – von sich selbst mit zwei als Bären kostümierten Menschen.

Für die neuen Kiewer Behörden sind offensichtlich all jene Menschen „Terroristen“, die nicht mit Poroschenkos Politik einverstanden sind. Die Russland-Phobie ist für das Kiewer Regime faktisch ein Firmenzeichen. Was den Westen betrifft, so erklärte man in Washington und Brüssel einfach, dass man „beliebige Aktivitäten“ Poroschenkos unterstütze.

… Oder die Helferin der Mörder?

Das russische Ermittlungskomitee hat Anklage gegen die ukrainische Fliegerin Nadeschda Sawtschenko wegen Mitwirkung beim Mord an russischen Journalisten Igor Korneljuk und Anton Woloschin erhoben.
Igor Korneljuk, ein Korrespondent von „Westi“, und Videoingenieur Anton Woloschin waren am 17. Juni bei Lugansk bei einem Beschuss aus Minenwerfern getötet worden.

Nadeschda Sawtschenko, Steuerfrau und Bedienerin eines Hubschraubers, übte die Funktionen einer Feuerkorrekturerin aus. Ursprünglich wurde mitgeteilt, dass Sawtschenko von Volksmilizen in der Ostukraine gefasst worden sei, jedoch wurde sie laut Angaben des russischen Ermittlungskomitees bereits in Russland festgenommen, wohin sie als Flüchtling gelangt sei.

Die 31-jährige Nadeschda Sawtschenko ist Angehörige der ukrainischen Streitkräfte und fliegt Einsätze als Kampfpilotin mit einem Hubschrauber vom Typ Mi-24. Sie hat eine Militärschule der Luftlandetruppen besucht und 2009 ein Studium an der Charkower Iwan-Koschedub-Luftwaffen-Universität abgeschlossen. Sie war mit ukrainischen Friedenstruppen im Irak im Einsatz.

Laut Ermittlungsbehörde der Russischen Föderation befand sich die Pilotin des Hubschraubers Mi-24 Nadeschda Sawtschenko von der „Ajdar“-Division, einem Verband der ukrainischen Armee, im Südosten des Landes auf einem Aufklärungsflug, als sie die russischen Journalisten entdeckte. Daraufhin leitete sie die genauen Koordinaten des Aufenthaltsortes der Reporter der Medienholding WGTRK und weiterer Zivilpersonen in der Nähe von Lugansk an die ukrainischen Bodentruppen weiter. Diese hätten dann gezielt das Feuer eröffnet, dem die WGTRK-Journalisten Igor Korneljuk und Anton Woloschin zum Opfer fielen.

Nadeschda Sawtschenko wurde nun bei einer Passkontrolle in der Nähe der russischen Stadt Woronesch verhaftet. Wie sich herausstellte, hat sie ohne Dokumente, als Flüchtling, die russische Grenze überschritten.

Sie wird verdächtigt, den Standort der Journalisten und sich in der Nähe aufhaltender Flüchtlinge per Mobiltelefon an Soldaten der ukrainischen Armee weitergegeben zu haben. Das hätten die Verbindungsdaten ihres von russischen Ermittlern sichergestellten Mobiltelefons ergeben. Bei Sawtschenko sei zudem eine Landkarte gefunden worden, auf der unter Granatbeschuss geratene Gebiete markiert worden waren.

In dieser Woche gab Nadeschda Sawtschenko dem russischen Sender Life News ein Interview. Sie erklärte, dass die Volksmilizen ihrer Meinung nach nicht verantwortlich für den Absturz gewesen sein könnten. Unter den Aufständischen gebe es zwar fähige Soldaten, sagte sie. Die Bedienung eines Buk-Raketenwerfers, mit dem Flug MH17 abgeschossen worden sein soll, erfordere jedoch Spezialwissen, insbesondere, wenn ein Ziel in so großer Höhe anvisiert werde. Das fehle den Volksmilizen. Zudem hätten sie das Abschuss-Szenario intensiv trainieren müssen, so Sawtschenko. „Da müsste schon ein Spezialist zu den Volksmilizen übergelaufen sein“, erklärte die ukrainische Soldatin.

Sawtschenko forderte dazu auf, die Kampfhandlungen so schnell wie möglich einzustellen: „Ich denke, es ist an der Zeit, alles zu beenden und in verschiedene Richtungen zu gehen“, sagte sie. Die ukrainischen Streitkräfte sollten sich aus dem Donbass zurückziehen, denn die Menschen in der Region würden „an ihr Recht glauben und niemals aufgeben“.

Sawtschenko sitzt zurzeit in einem Gefängnis im an die Ukraine grenzenden Verwaltungsgebiet Woronesch. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko versprach unterdessen via Twitter, sich mit allen Kräften für die Freilassung Sawtschenkos einzusetzen. Sie gebe allen Männern ein gutes Beispiel, twitterte er.

Als Antwort auf seine Aufrufe sollte man den Präsidenten Poroschenko offensichtlich fragen: Wer ist hier der „Terrorist“? Die Luftangriffe, die Angriffe aus reaktiven Geschosswerfern werden gerade gegen die Infrastrukturobjekte des Donbass geführt. Und ihr Ziel ist es, die Bevölkerung einzuschüchtern und ihr das Recht auf eine eigene Meinung zu nehmen. Der Terrorismus vom Segen des Präsidenten.

Poroschenko ist heute der Hauptterrorist in der Ukraine.


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