Wer hat eigentlich diese „Liebe“ erfunden? …

von Jürgen

und zu welchem Zweck? Was wir wissen ist, daß es auf bio-chemischer Ebene abläuft und daß niemand dagegen gefeit ist! Das „Tier“ Mensch unterliegt ebenso hormonellen Ausschüttungen und pflanzt sich fort, zumindest dann, solange keine Vorkehrungen dagegen getroffen werden. Was freilich ein anderes Thema ist …

Klar, das betrifft zunächst nur die erotische Liebe zwischen Frau und Mann, die unser Überleben sichern soll. Ebenso wie die Liebe zu unseren Kindern, deren Pflege sicherstellt, daß sie einmal unseren Platz einnehmen können, in welcher Form auch immer …

An wem dieser existentielle „Kelch“ vorübergeht, der liebt seine Haustiere, die Natur oder projiziert seine Liebe auf seine Mitmenschen. In diversen „helfenden“ Berufen oder auch in der Erziehung, wie Kindergarten oder Schule.

Man mag das als Ersatzhandlung ansehen, aber selbst die, die Kinder haben, haben ebenso Haustiere und lieben auch noch ihre Arbeit. Und das alles gleichzeitig! Wurde hier das Füllhorn der Liebe unterschiedlich ausgeschüttet? Oder haben sich andere dabei einfach nur weggeduckt?

Offensichtlich trifft es nicht alle gleich, was die Liebe zum Leben angeht; was auch nicht zu verurteilen ist, haben wir, darüber hinaus, doch noch genügend andere, abstraktere Formen der Liebe, entwickelt. Die Liebe zum Volk, der Nation, zu unterschiedlichsten Ideologien oder gar zu einem „Gott“!

Was man auch noch positiv bewerten kann, solange diese Formen der Liebe nicht zum Selbstzweck werden! Anders sieht es aus, betrachtet man die Eigenliebe (Narzißmus), die sich gerne aus weltlichen Gütern und Ansehen füttert. Reichtum und Macht, begleitet von Habsucht und Gier (im weitesten Sinne!) haben mit dem eigentlichen Sinn nichts mehr zu tun!





In welchem Gegensatz dazu steht die Selbstliebe! „Liebe Deinen Nächsten, wie Dich selbst!“ Wer sich selbst nicht lieben kann, kann auch seine Mitmenschen nicht lieben! Sich selbst zu akzeptieren, mit all den kleinen, oft vermeintlichen, Schwächen, ist also Grundvoraussetzung, überhaupt Lieben zu können! Was natürlich die Bewußtheit über sein Selbst ebenso impliziert wie die Fähigkeit, sein Selbst im rechten Maße der Welt gegenüberzustellen! Aber, das sei nur am Rande erwähnt …

Jetzt, wo die unterschiedlichsten Erscheinungsformen bekannt, wozu also die Fähigkeit oder Notwendigkeit des Liebens, wenn sie sich doch so unterschiedlich zeigt? Die Gegenfrage sei erlaubt! Was wäre die Welt ohne Liebe, selbst mit ihrer mannigfachen Fähigkeit zu scheitern?

Davon abgesehen, daß etliche Dramen nie geschrieben worden wären, Liebe ist ja nie etwas festes! Sie unterliegt doch immer einem gewissen Wandel! So wie die erotische Liebe (die bio-chemisch-unkontrollierbare), im Idealfall, mit der Zeit, einer eher wertschätzenden Platz macht!

Wenn Pheromone und Hormone keine Rolle mehr spielen, kommen vermehrt die Wertschätzung und auch die Treue zum Tragen. Was wohl allgemein Kennzeichen der Liebe sein dürften. Neben Vertrautheit und tiefstem Vertrauen darin, daß es sie nicht nur gibt, sondern auch, daß sie ewig sein möge. Wobei wir bei der „Himmelsmacht“ der Liebe wären. Denn, was allein währet nicht ewiglich, wenn nicht die Liebe Gottes? Zugegebenermaßen, verschiedene Götter unterscheiden sich nicht nur darin …

Ist es Fluch oder Segen, daß wir, wenn einmal erkannt, nicht ohne sie sein können? Auch wenn der Mensch dazu neigt, sich geliebt zu empfinden, mit Erfolg und sonstigem zu verwechseln? Der sich ungeliebt fühlende Mensch, er setzt „Himmel und Hölle“ in Bewegung, um Liebe wenigstens durch Anerkennung und Respekt zu ersetzen! Auch wenn er andere darüber plagen mag …

Nebenbei gesagt, das Schlimmste was passieren kann ist, wenn Liebe zur Gewohnheit, zur selbstverständlichen Erwartung wird. Sie will vielmehr gehegt und gepflegt sein, wie ein zartes Pflänzchen oder wie ein Kind! Aber, ist hier einer, der das nicht wüßte?

Wie auch immer; schlußendlich weiß auch ich nicht, warum uns die Liebe „geschenkt“ wurde! Irgendwer wird sich schon etwas dabei gedacht haben! 🙂

Mit liebevollen Grüßen,

Euer Jürgen

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4 Kommentare

  1. "An wem dieser existentielle „Kelch“ (d. h. Nachkommen) vorübergeht, der liebt seine Haustiere," wobei heute die Menschen recht eigentlich von dem Massenmedien erzogen werden, wobei der Kaiser Augustus sich sehr viel verantwortungsbewußter benommen hat als unser Rundfunk, der den Frauen empfahl, sich um eine Rente zu kümmern, die Finanzierung derer dann aber muslimischen Einwanderern zu überlassen.  Plutarch führt seine Perikles-Biographie mit den folgenden Worten ein:  „In Rom geschah es einmal, daß Augustus ein paar reiche Fremde sah, die junge Hunde und Affen auf den Armen hätschelten und herumtrugen.  Da fragte er sie, ob denn die Frauen bei ihnen keine Kinder zur Welt brächten und erteilte ihnen mit diesem wahrhaft fürstlichen Wort eine verdiente Rüge, verschwendeten sie doch die uns eingeborene Liebe und Zärtlichkeit, welche den Menschen zugute kommen soll, an Tiere.“

    Liebe zur Nachkommenschaft ist vermutlich ein Trieb, den genetisch bedingt besonders Frauen auf Hunde und Katzen projizieren.  Jedenfalls begegnen mir im Sossenheimer Unterfeld wahre Horden weiblichen Geschlechts jedweden Alters mit ihren Hunden.  Je jünger die Hundebesitzerin ist, um so früher dürfte sie das Thema Männern abgeschlossen haben.

    "Denn, was allein währet nicht ewiglich, wenn nicht die Liebe Gottes?" Wenn überhaupt, kann sich das nur auf Jesus beziehen.  Ansonsten stehen wir vor der schweren Frage der Theodizee,

    https://de.wikipedia.org/wiki/Theodizee

    der doppelten Prädestination des Johannes Calvin:

     https://www.calvin.de/arbeit/praedestination.php

    "Für Calvin stand fest: Die Erwählten erlangen ewige Seligkeit, die Verworfenen dagegen ewige Verdammnis. Das sei Gottes unabänderlicher Ratschluss, der seit Beginn der Schöpfung feststehe. Daher spricht man auch von der "Lehre von der doppelten Prädestination"."

    und dem Gott Israels, der den Pharao mutwillig verstockt, um an seiner Verstockung seine eigene Macht zu erweisen:

    2. Mose 4,21

    https://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/2_mose/4/#21

    Fazit:  Was wir Liebe nennen, ist ein Trieb, und wer Gutes tut, tut es auch aus Trieb, kann also nichts dafür, und wer Böses tut, hat eben einen anderen Trieb, kann also auch nichts dafür und wird es normalerweise tun, wenn er es ohne Schaden zeigen kann.

    Entwaffnend: "Wie auch immer; schlußendlich weiß auch ich nicht, warum uns die Liebe „geschenkt“ wurde! Irgendwer wird sich schon etwas dabei gedacht haben!"  Denn woher auch soll ich wissen, warum ich den Trieb habe, Liebe zu gewähren?

    "Mit liebevollen Grüßen," sagt jemand, der von sich selbst meint, ein Liebe spendender Mensch zu sein, was er auch tatsächlich ist, was seine Frau auch bestätigen kann, wobei er selbstverständlich nicht so weit gehen würde  zu sagen (Lukas 18,11): "Der Pharisäer stand und betete bei sich selbst also: Ich danke dir, Gott, daß ich nicht bin wie die anderen Leute, Räuber, Ungerechte, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner."

    Ansonsten, nichts für ungut!

    • " Fazit:  Was wir Liebe nennen, ist ein Trieb, und wer Gutes tut, tut es auch aus Trieb, kann also nichts dafür, und wer Böses tut, hat eben einen anderen Trieb, kann also auch nichts dafür und wird es normalerweise tun, wenn er es ohne Schaden zeigen kann. "

        Du entbindest die Menschen also jeglicher Verantwortung für ihr Tun? Es ist dann also Zufall, Schicksal oder in irgendeiner Weise determiniert, ob und wie der Mensch sich verhält? Also keinerlei Entscheidungsfreiheit vorhanden, "das Gute zu tun und das Böse zu lassen"?

       Der Mensch ein Triebtäter, mehr nicht?

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