Wer, bitte, sind diese „demokratischen“ Parteien?

Auszug aus dem 569. Pranger von Michael Winkler

„Der 13. März ist noch gar nicht so lange her. Erinnern Sie sich? Da hat es Landtagswahlen gegeben. In der Folge sind Koalitionen entstanden, mit denen keiner gerechnet hätte: Die CDU wurde Juniorpartner der Grüninnen, es gibt eine „Ampel“- und eine „Kenia“-Koalition. Warum? Weil den etablierten, den Sozialistischen Einheitsparteien „das Pack“ einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, oder besser, Kreuze an unerwünschten Stellen. Die Wahlen haben also Bewegung ins so festgefügte politische System gebracht.

Die Schlacht wird weitergeführt, denn die Grundtechnik der Demokratie ist die Manipulation der Meinung. Zur Demokratie gehören unabänderlich die Demagogen, welche das Volk verwirren, einlullen und zu Handlungen überreden, die nicht im Sinne des Volkes sind. Frühe Demagogen waren Volksredner, die vor Versammlungen und auf Kundgebungen ihr Schauspiel zum Besten gegeben haben. Nach ihnen kamen die Propaganda-Journalisten, die in ihren Zeitungen die Volksmeinung beeinflußt und gesteuert haben. Heute sehen wir die Demagogen auf den Bildschirmen der Fernsehapparate. Jede Nachrichtensendung manipuliert, stellt die Ereignisse einseitig dar.

Gerade hat im ersten Durchgang der Wahl zum Bundespräsidenten Österreichs der Kandidat der FPÖ die meisten Stimmen erhalten, er muß mit dem Zweitplazierten, einem Vertreter der Grüninnen, in die Stichwahl. Und der deutsche Vizekanzler, der die deutschen Wähler als „das Pack“ bezeichnet hat, empfiehlt allen „demokratischen“ Parteien, sich um den Gegenkandidat zu scharen. Wer, bitte, sind diese „demokratischen“ Parteien? Offenbar alle Parteien außer der FPÖ, denn die ist ja „rechtspopulistisch“. Populistisch gehört in dieselbe Wortfamilie wie populär, also „beim Volk beliebt“. Das Volk wiederum ist der Souverän einer Demokratie, und der Souverän hat das Recht, sich für eine Meinung oder einen Kandidaten zu entscheiden.

Sigmar Gabriel versucht, die Demokratie auszuhebeln, indem er das, was das Volk will, für „Populismus“ erklärt, und das, was das Volk ablehnt, für „demokratisch“. Das ist der Versuch, die Vogel-Strauß-Haltung auszunutzen, indem er jene, die den Kopf freiwillig in den Sand stecken, mit der Schnauze noch tiefer in den Dreck drücken will. Die Parteien, die heute nur noch „demokratisch“ sind, die nach dem 13. März in Deutschland skurrile Koalitionen gebildet haben, um sich Pöstchen, Macht und Dienstwagen zu erhalten, waren einstmals populär. Diese Popularität haben sie jedoch längst verspielt, deshalb werden die Wahlbeteiligungen immer geringer.

Uns steht ein vergleichbarer Umbruch bevor, die Zerstörung unserer Zivilisation. Wer davor die Augen verschließt, also den Kopf in den Sand steckt, der gerät in die Situation eines Straußes, der nach einer Weile aufschaut, erleichtert feststellt, daß die Leute, die ihn am Spieß braten wollten, das Weite gesucht haben. Was ihm wenig nützt, da ihn der 40-Tonner, vor dem die Jäger geflohen sind, in der gleichen Sekunde überrollt.

Wer die Augen schließt und den Kopf in den Sand steckt, der mag für eine gewisse Zeit ruhiger leben, doch der Aufprall in der Realität wird um so heftiger. Heute sind die Angepaßten die Sieger, sind jene, die von diesem Staat profitieren. Doch jene Schergen des Staates, die heute vom hohen Roß auf das niedere Volk herabschauen, werden von diesem Staat keine Pension bezahlt bekommen. Karmisch sieht es sogar noch schlimmer aus, da ist das Beste, was ihnen passieren kann, ein grausamer Tod, der ihnen die Augen öffnet und ihnen in letzter Sekunde die Möglichkeit der Umkehr eröffnet. Wer sich selbst erhöht, der wird erniedrigt werden, steht in der Bibel. Doch selbst die Priester und Bischöfe, die diesen Satz von der Kanzel herab verlesen, übersehen seine Bedeutung.

Der echte Vogel Strauß ist zu klug, um seine Augen vor der Gefahr zu verschließen. Er wird auf die Gefahr angemessen reagieren, also davonlaufen oder angreifen. Wer als Mensch die Gefahr erkennt, kann nicht nur reagieren, er kann sogar im Vorfeld agieren. Jeder ist selbst dafür verantwortlich, wenn er als dummer Untertan das Massenschicksal erleidet, wenn er mit den anderen Lemmingen über die Klippe springt. Wer Augen hat, soll diese zum Sehen nutzen, und wer Verstand hat, soll diesen zum Verstehen nutzen, eigene Erkenntnisse erlangen und eigene Wege gehen.

Lassen Sie es mich mit drastischen Worten ausdrücken: Wer als Schaf in einer Herde mitläuft, hat ständig einen Arsch vor sich und frißt inmitten der Scheiße der anderen Herdentiere. Er wird geschoren und geschlachtet, wenn das „die da oben“ für richtig halten. Wer außerhalb der Herde den aufrechten Gang übt, der gewinnt den Horizont, den weiten Blick. Oh ja, er riskiert es, auf Wölfe zu treffen, doch am Ende kann er sagen, er hat gelebt, er hat gesehen, er hat erkannt.

Die schöne neue Welt ist nichts für Herdentiere, nichts für Augenverschließer. Wer die Vogel-Strauß-Haltung bevorzugt, wird nie aufrecht und frei durch das Leben schreiten. Wer im Massenschicksal verstrickt ist, wird mit der Masse untergehen. Sterben werden wir am Ende alle, das ist unausweichlich. Aber wir, wir selbst, können entscheiden, ob wir vor dem Sterben leben oder nur gelebt werden.“

© Michael Winkler

(Visited 20 times, 1 visits today)
Wer, bitte, sind diese „demokratischen“ Parteien?
1 Stimme, 5.00 durchschnittliche Bewertung (98% Ergebnis)

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*