Wehrt euch gegen den Irrsinn

von Michael Krieger (theblogcat)
https://libertyblitzkrieg.com/2020/06/08/resist-the-crazy/#more-65133

„Es ist nicht Ziel des Lebens, auf der Seite der Mehrheit zu stehen, sondern die Flucht davor, sich bei den Irren wiederzufinden.“ – (Mark Aurel)

„Wo ist das Böse? Es ist jener große Teil in jedem Menschen, der grenzenlos hassen will, der mit Gott auf seiner Seite hassen will. Es ist jener Teil in jedem Menschen, der alles mögliche Hässliche so attraktiv findet – jener Teil in einem Schwachkopf, der so gerne bestraft und verteufelt und Krieg führen will.“ – Kurt Vonnegut, Mother Night

Als es sich letzte Woche so anfühlte, als würden die Dinge außer Kontrolle geraten, als die Amerikaner und Menschen auf der ganzen Welt mit endlosen Videos von Straßengewalt überschwemmt wurden, zusätzlich zu den reaktionären Rufen nach US-Militär in den Städten, da war die Versuchung groß, seinen Verstand und elementare Menschlichkeit zu verlieren.

Rund um mich herum sah ich dafür Beweise. Es lag eine finstere und bösartige Energie in der Luft, die alle möglichen Menschen erfasste, die sich normalerweise nicht in so etwas hineinziehen lassen.

„Ich spüre da eine sehr finstere und bösartige Energie, die alle möglichen Menschen erfasst, Menschen, die sich normalerweise nicht in so etwas hineinziehen lassen.

Ich muss mich bewusst darum bemühen, mich und meine Gedanken nicht beeinflussen zu lassen. Wenn es euch auch so geht, versucht eure Vernunft zu bewahren.

 – Michael Krieger @LibertyBlitz 04.06.2020

Die Antworten auf diesen Tweet waren ermutigend und zeigten, dass viele andere das selbe verspürt haben und davon genauso verstört waren. Die allgemeine Verrücktheit der letzten Woche erinnerte mich an die Monate nach der Wahl von Donald Trump. In beiden Fällen wurde bei einer großen Anzahl von Menschen ihre Sicht auf die Welt bis ins Mark erschüttert. Ich denke, die Hauptursache dieser Erschütterung war in beiden Fällen, dass das Modell vieler Menschen über „das Normale“ plötzlich erschüttert wurde.

Beispielsweise war der Gedanke, dass Donald Trump zum Präsidenten gewählt wird, für viele derart undenkbar und besorgniserregend, dass sie nach seinem Sieg völlig den Verstand verloren haben. Bei einer anderen Gruppe wiederum haben die Bilder brennender amerikanischer Städte mit ausgiebigen Plünderungen einen Sprung in der Schüssel verursacht. Keine dieser Gruppen hat völlig verstanden, wie kaputt und korrupt die Wirtschaft und die Gesellschaft der USA geworden ist, und dass solche Dinge geschehen, wenn ein Staat zu kippen droht.

Die Reaktion auf die Wahl Trumps war bei den vielen dadurch Traumatisierten, ihn um jeden Preis aus dem Amt zu jagen, selbst wenn das die Verbreitung einer abartigen Russia-Gate-Theorie bedeutete, drei ununterbrochene Jahre lang. Vergleichbar mit der unbedachten Reaktion vieler auf die Unruhen, das Militär hineinzuschicken um das zu unterbinden. In beiden Fällen haben jene, deren Komfortzonen erschüttert waren, damit geantwortet, indem sie versuchten, die unangenehme Situation so schnell wie möglich verschwinden zu lassen. Niemand fragte warum.

Warum wurde Trump gewählt? Die Menschen sind wütend. Warum brach in den Städten ziviler Ungehorsam aus? Die Menschen sind wütend. Viele wütende Menschen, aber warum? Wir sollten versuchen, diese Frage sobald wie möglich ehrlich zu beantworten. Es gibt jede Menge gute Gründe, wütend zu sein.

Außer dein Leben ist in unmittelbarer Gefahr, so gilt: Die beste Antwort auf ein Ereignis, das dich bis ins Mark erschüttert, ist, einen Schritt zurückzutreten und tief durchzuatmen. Man muss das nicht mögen was geschieht, aber man sollte überlegen, wie eine produktive oder kreative Antwort auf die Situation aussehen könnte, anstatt sich sofort auf eine umgehend befriedigende, emotional aufgeladene, Reptilien-artige Antwort zu verlegen. Die Antwort auf eine Krise ist oft schlimmer als die Krise selbst.

Jemand hat mir gegenüber erwähnt, dass er seinen Freunden sagt: „Ihr müsst selbst der Torwächter eures Verstandes sein.“ Schon allgemein ein guter Rat, aber in Zeiten wie diesen besonders wichtig. Das ist zum Teil auch die Bedeutung von „bewusster“, ein Thema, über das ich in den letzten Jahren ausführlich geschrieben habe.

Für jene, die irgendwie bewusst leben, war es nie wichtiger, dies beizubehalten, denn so wie Bewusstsein sich entwickeln kann, so kann es sich auch zurückentwickeln. Ein Charakteristikum eines entwickelten Bewusstseins ist die Fähigkeit, seine eigenen Fehler und Verwundbarkeiten anzuerkennen. Es bedeutet, sich seiner Urinstinkte als Mensch bewusst zu sein, was bedeutet, zuzugeben, dass man das Vermögen für Liebe, Mitgefühl und Großzügigkeit besitzt, aber auch das Vermögen für Hass, Apathie und Selbstsucht.

Sich darüber ehrlich zu sein und es anzugehen, das ist der Schlüssel zur Entwicklung seine Bewusstseins, aber oft steht das Ego im Weg. Das Ego hat ein Bild, das es erhalten und schützen will, und handelt am Ende wie eine Straßensperre auf dem Weg zu einer nachhaltigen Selbst-Verbesserung. Das betrifft jeden und hält jeden in verschiedenem Ausmaß zurück.

Ein alter Cherokee unterrichtet seinen Enkel über das Leben. „In mir tobt ein Kampf“, sagt er zu dem Jungen.

Es ist ein schrecklicher Kampf und es kämpfen da zwei Wölfe. Der eine ist böse – er ist der Zorn, der Neid, der Jammer, das Bedauern, die Gier, die Arroganz, das Selbstmitleid, die Schuld, das Nachtragen, die Minderwertigkeit, Lügen, falscher Stolz, Überlegenheit und das Ego.“ Er sagt weiter: „Der andere ist der Gute – er ist die Freude, der Friede, die Liebe, Hoffnung, Gelassenheit, Bescheidenheit, Freundlichkeit, Güte, Wohlwollen, Einfühlungsvermögen. Großzügigkeit, Wahrheit, Mitgefühl und Glaube. Der selbe Kampf findet auch in dir statt – und in jedem anderen Menschen auch.“

Der Enkel überlegt eine Minute und fragt dann seinen Großvater: „Welcher von den Wölfen wird gewinnen?“

Der alte Cherokee sagt nur: „Der, den du fütterst.“





Es ist wichtig zu verstehen, dass sich praktisch jeder als eine gute Person betrachtet. Diese Person am anderen Ende des politischen Spektrums, die du verachtest, hält sich selbst für einen gerechten Kämpfer für das Gute und Gerechte. Jeder betrachtet sich selbst in gewisser Weise so, mehr oder weniger, aber nicht jeder kann Recht haben. Also spalten wir uns selbst in Lager (Stämme), die unsere Ansicht darüber verstärken, wie Recht wir haben und wie großartig wir sind, und wie schlecht alle anderen sind. Das hindert uns daran zu sehen, wo andere Menschen herkommen, und es hindert uns daran, uns zu den wirklich großen Themen zu vereinigen, die uns alle betreffen.

Noch dazu gibt es Menschen, die diese menschliche Natur verstehen und es absichtlich gegen uns benutzen. Eine perfekte Zusammenfassung dessen, was sich jeden Tag über die Sozialen Medien abspielt, findet man in diesem Ausschnitt eines Kommentars, der vor kurzem bei The Prepared veröffentlicht wurde.

https://theprepared.com/blog/what-is-the-split-screen-effect/?utm_source=twitterjon&utm_campaign=blog&utm_medium=social

Man sollte auch daran denken, dass der Split-Screen-Effekt bedeutet, dass Medien-Leute jede Story erzählen können die sie erzählen wollen. So wie in dem Venezuela Clip oben gibt es bestimmte Medien, die sich auf die friedlichen und freudigen Teile der gegenwärtigen Proteste konzentrieren, und andere konzentrieren sich nur auf die Gewalt und das Chaos.

Diese ganze Zeug – das Schöne und das Hässliche – passiert wirklich und hat Bedeutung, aber man muss beim Gebrauch von Nachrichten extrem vorsichtig sein, um ein Gefühl für das zu bekommen, was wo passiert.

Oh, Ihr müsst sie nicht bekämpfen…
Ihr müsst nur die Leute mit den Mistgabeln davon überzeugen, dass die Leute mit den Fackeln
ihnen die Mistgabeln wegnehmen wollen.“

Ihr müsst der Hüter eures Geistes sein, und ihr müsst erkennen, dass Menschen ständig versuchen, euer Bewusstsein in einen Kampf- oder Fluchtzustand zu versetzen, in dem ihr formbar und leicht manipulierbar seid. Es gibt Zeiten im Leben, in denen Kampf oder Flucht angebracht ist, um zu überleben. Aber es ist kein gesunder Geisteszustand, in dem man einen ganzen durchschnittlichen Tag zubringt.

Man kann zum Verrückten beitragen oder man kann auf andere Weise beitragen. Eine neue Welt zeichnet sich am Horizont ab, aber wir müssen vorsichtig sein, wie wir sie aufbauen. Was die Welt jetzt dringend braucht, sind bewusstere Menschen. Aus dieser Quelle kann eine bessere Zukunft geboren werden.

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Wehrt euch gegen den Irrsinn
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4 Kommentare

    • Wolfgang, ich habe das Bild in größer gesehen und halte es für eine Fälschung/Photoshop. Die Schatten passen nicht. Die Belichtung und Tiefenschärfe auch nicht. Der Schwarze hat eine weiße Hand. Und alle Umstehenden sind teilnahmslos oder blicken ganz woanders hin, genau wie die Polizisten. Dessen unbenommen (Jürgen´s Spruch), warum kniet der schwarze Polizist vor einem Schwarzen? Warum kniet die Polizei überhaupt vor EINEM Terroristen? Nee, das ist nicht echt.

  1. Als ich die Überschrift gelesen habe, dachte ich mir, die Frage ist ja die nach dem "Wie"…

    Ob das Filtern der Nachrichten und Psychohygiene jetzt ernsthaftes Wehren ist, oder nur eine letzte Bastion der Verteidigung gegen Manipulation, Chaos und Irrsinn, das wird sich zeigen.

    Zumindest in der Beziehung sind wir hier gut unterwegs.

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