Was ist uns unsere Freiheit wert?

von Jürgen

Ist „Freiheit“ ein Wert an sich? Unserer Nationalhymne zufolge, kann man durchaus davon ausgehen. Steht sie doch, gleichrangig, mit Einigkeit und Recht! Wenn auch an dritter Stelle. Nur, macht das einen Unterschied? Bedingen diese drei „Schlagworte“ sich nicht einander? Oder ist es nur der Tonalität geschuldet, weil Freiheit sich so schön „dehnen“ läßt, klar nicht nur musikalisch, aber, man denke an die Hymne von Müller-Westernhagen … Also, was wäre dieser Dreiklang, wenn eines davon fehlte, noch wert?

Was hat sich der Verfasser der Zeilen, Herr von Fallersleben, dabei gedacht? Die Betrachtung, was r(R)echt ist, unterliegt unterschiedlichen Auffassungen, weil sich allein vorgegebenes und empfundenes Recht schon unterscheiden. Und Einigkeit ist oft schwer herzustellen, weil, so unterschiedlich die Menschen, so unterschiedlich die Ansicht darüber, auf was man sich denn eigentlich, gemeinsam, einlassen könnte oder sollte.

Aber, ermöglicht nicht erst Freiheit, sich darüber überhaupt einen Kopf zu machen? Ist sie nicht, vielleicht die entscheidende Grundlage des Seins? Der Mensch mag sich geliebt fühlen oder auch nicht, solange er in seinem Denken und Handeln nicht eingeschränkt ist, was soll´s?

Liebe kommt und geht, aber Freiheit, wenn sie fehlt, was haben wir dann noch? Man braucht es sich gar nicht groß vorzustellen, da längst manifest!

Wir haben die Freiheit zu wählen, es heißt sogar Wahlrecht, regiert wird aber gegen uns! Wir haben die Freiheit uns zu äußern, ob plump oder wohlformuliert, spielt keine Rolle, wenn es der „Herrschaft“ nicht passt, werden wir dafür gebrandmarkt!

Wir haben unzählige Freiheiten dies und das zu machen oder auch zu lassen.

Diese Freiheit „zu“ wird uns zwar, anscheinend, gewährt, endet aber abrupt, wenn es darum geht, wenn es um die Freiheit „von“ geht! Die Freiheit des Einzelnen endet immer da, wo andere sich die Freiheit nehmen, diese einzuschränken. Es geht dann um die angeblich höheren Interessen, in welche Form auch immer gegossen, die unsere Freiheit abhängig von machen; die es uns dann nicht mehr erlauben, die vermeintliche Freiheit zu, zu genießen!

Freiheit, endet derzeit folglich da, wo die, die unsere Freiheit definieren (uns den Rahmen geben, in dem wir uns bewegen dürfen), nicht in ihren Interessen gestört werden! Die zugemessene Freiheit wird also zum Spielball der Mächtigen!

Wollen wir das, so auf Dauer? Geben wir uns damit zufrieden? Es ist sicherlich sorgloser und bequemer, zu akzeptieren, was vermeintlich, eh nicht zu ändern ist; zumal das Dasein (anders kann man es ja eigentlich auch nicht anders beurteilen?), für die meisten, durchaus noch erträglich erscheint!

Wo liegt also der Schmerzpunkt, an dem sich viel mehr dazu entschließen werden, für ihre Freiheit einzutreten? Es wenigstens Wollen zu wollen? Müssen wir darauf warten, bis das Recht endgültig gebeugt und wir quasi als vogelfrei erklärt werden? Etwa, bis der letzte Hauch von Einigkeit endgültig verflogen ist?

Was also, ist uns unsere Freiheit wert?

Jürgen

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Was ist uns unsere Freiheit wert?
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3 Kommentare

  1. Was ist Freiheit? Joah, gute Frage, Jürgen. Reisefreiheit? Die haben wir noch.

    Oder? Ich darf nicht in alle Länder reisen. Sogar Russland nicht.

    Mußte hier gerade meine Sicherheitsüberprüfung ausfüllen. Kam normalerweise alle 5 Jahre, dann unterschreibt man nur, alles beim Alten, keine Veränderungen. Manchmal ändert sich ja die Wohnung, der Perso oder so. Kein Problem.

    Nun haben sie diese Erklärung komplett neu aufgesetzt. Alles komplett von Vorne neu ausfüllen. Der Hammer: Erstmal soll man das innerhalb 7 Tagen selbst downloaden, selbst ausfüllen (ELEKTRONISCH/ PDF; Handschriftlich nur in beantragten Ausnahmefällen!), dann selbst ausdrucken, selbst abschicken. Setzen die voraus, daß man das alles hat, das kann und macht? Hab kein Perso und gar keine Drucker-Patronen mehr. Ich saß jetzt 4 Stunden davor (über 30 Seiten plus Anleitung) und bin immer noch nicht fertig. Doch, körperlich fertig. Katastrophe.

    Und die Fragen gehen rein bis ins tiefste Privatleben. Ob man Schulden hat, bei Facebook oder Twitter aktiv ist, ob man gar eine Webseite hat oder sogar in einer Partei aktiv sei. Das gleiche gilt für Deinen Lebenspartner. Der muß das ebenfalls beantworten & beglaubigen. Wo kommt der her, wann und wo gearbeitet, Lebensläufe auch der jeweiligen Eltern, ALLES, wirklich ALLES! Für vor 1970 Geborene aus der DDR noch Sonderformulare. Wird dann extra bei der Stasi nachgefragt, muß man unterschreiben. Man willigt auch ein, daß ausländische "Informationskanäle" befragt werden.

    Sonst bist Du den Job los.

    Das ist wie ein Offenbarungseid den man da ablegt, ähnlich der Hartz 4- Eingliederungsvereinbarung. Dort zieht man entweder komplett blank…oder geht leer aus. Völlig egal was man vorher im Leben beschickt oder eingezahlt hat.

    Und die Freiheit, die uns hier schleichend genommen wurde…wir haben es einfach nicht mitbekommen. Manchmal spürt man die Einschläge erst, wenn es uns mal persönlich trifft, vermute ich. Wie die ganzen Gutmenschen-Smombies. Als empathischer deutscher Mit-Mensch kann mir ihr voraussichtlicher Untergang nicht egal sein, irgendwie…aber…es muß wohl so sein?? Letztendlich raubt mir das nämlich die Freiheit im Geiste, in meiner Kreativität. Wir können zwar noch hingehen wo wir wollen, aber das tut mir persönlich am Meißten weh. Man sieht ja nur noch Chaos hier im Puff. Wohin man blickt.

    Ja, wo liegt der Schmerzpunkt? Wenn Freiheitsentzug bereits den Geist bedroht? Was haben sich die Schergen im Propaganda-Ministerium da nur ausgedacht…und wozu? Totale Menschenmassenkontrolle? Nur die Dümmsten bleiben über und die Kreativen nehmen sich bestenfalls selbst einen Strick?

    Gaah. Nur kurz aufgeregt. Muß wohl zu Bett jetzt.

    LG Zulu

     

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