Was ist der Preis für den Zusammenbruch des Imperiums? (Must read)

Vom Saker (Übersetzung: theblogcat)

Ich bin umzingelt, sie sind da draußen, ich will nicht dass sie mich kriegen und vorführen, führt den Luftschlag aus, sonst werden sie mich und diese Uniform zum Gespött machen. Ich will in Würde sterben und diese Bastarde mitnehmen. Erfüllt meinen letzten Wunsch, führt den Luftschlag aus, sie werden mich sowieso töten. Das ist das Ende, Kommandant, danke, sag meiner Familie und meinem Land, dass ich sie liebe. Sag ihnen, dass ich tapfer war und bis zum Schluss gekämpft habe. Bitte kümmert euch um meine Familie, rächt meinen Tod, auf Wiedersehen, Kommandant, sag meiner Familie dass ich sie liebe“ – Alexander Prokhorenko

Das ist für unsere Jungs“ – Roman Filipow

Wir durchleben gegenwärtig die gefährlichsten Tage der Menschheitsgeschichte. Ihr denkt, dass sei eine Übertreibung?

Denkt nochmal nach.

Wir riskieren ein nukleares Armageddon

Als erstes muss man erkennen, dass es nicht, ich wiederhole, nicht um Syrien oder chemische Waffen geht, nicht in Salisbury und nicht in Douma. Dieser Unsinn ist nur „mentales Proll-Futter“ für geistig Zurückgebliebene, politisch Blinde oder sonstwie zombifizierte, ideologische Drohnen, die von der Maine über den Golf von Tonkin, vom Sprengstoff-Anschlag der NATO-Gladio auf den Bahnhof in Bologna bis zum besten und größten von allen – natürlich 9/11 – einfach alles glauben, was ihnen „ihre“ Seite (so glauben sie) erzählt. Die Wahrheit ist, dass die AngloZionisten in der Geschichte die Hauptlieferanten chemischer Waffen sind (und auch die Hauptmörder von Arabern und Moslems!). Darum sind ihre Krokodilstränen auch nur das – Krokodilstränen, auch wenn ihre Propagandamaschine etwas anderes sagt.

Glaubt jemand ernsthaft, dass Trump, May, Macron oder Netanjahu einen apokalyptischen thermonuklearen Krieg riskieren würden, der in wenigen Stunden mehrere hundert Millionen Menschen töten würde, nur weil Assad Chemiewaffen gegen ein paar, ein hundert oder gar tausend unschuldige syrische Zivilisten eingesetzt hat (nehmen wir nur um der Argumentation willen an, die Vorwürfe seien begründet)? Seit wann scheren sich die AngloZionisten um Araber?! Das ergibt überhaupt keinen Sinn!

Für jene die sagen, das Gerede über „mehrere hundert Millionen Tote“ sei eine Übertreibung: denen empfehle ich, sich die vergangenen Pläne des Westens zur „Lösung des russischen Problems“ anzusehen, darunter:

Plan Totality (1945): 20 sowjetische Städte wurden für eine Auslöschung in einem Erstschlag markiert: Moskau, Gorki, Kyubyshev, Sverdlovsk, Novosibirsk, Omsk, Saratov, Kazan, Leningrad, Baku, Tashkent, Chelyabinsk, Nizhny Tagil, Magnitogorsk, Molotov, Tiflis, Stalinsk, Grozny, Irkutsk und Yaroslavl.

Operation Unthinkable (1945): Ein Kriegsplan für einen Überraschungsangriff von bis zu 47 britischen und amerikanischen Divisionen im Raum Dresden, mitten unter den sowjetischen Linien. Das stellte nahezu die Hälfte aller etwa 100 Divisionen dar (ca. 2,5 Millionen Männer), die die Hauptquartiere der Briten, Amerikaner und Kanadier damals zur Verfügung hatten. … Die Mehrzahl der Offensiv-Operationen wäre von amerikanischen und britischen Kräften durchgeführt worden, mit polnischen Kräften und bis zu 100.000 deutschen Wehrmachtssoldaten. (Anm.d.Ü.: pikantes Detail am Rande: der für die Ausarbeitung des Plans zuständige Stabschef Ismay wurde später erster NATO-Generalsekretär)

Operation Dropshot (1949): enthielt Einsatzpläne, die den Einsatz von 300 Atombomben und 29.000 hochexplosiv-Bomben auf 200 Ziele in 100 Städten vorsahen, die 85% des sowjetischen Industriepotentials mit einem einzigen Schlag auslöschen sollten. Zwischen 75 und 300 Atombomben waren für die Zerstörung sowjetischer Kampfflugzeuge am Boden vorgesehen.

Es gibt noch viele Artikel als gutes Einstiegsmaterial (alle sind natürlich Schätzungen, denn niemand weiß es sicher; entscheidend ist die ungefähre Größenordnung)

(Anm.d.Ü.: im Original finden sich die Links)

Ich unterstelle übrigens nicht, dass die AngloZionisten zum gegenwärtigen Zeitpunkt absichtlich einen thermonuklearen Krieg mit Russland anfangen wollen. Was ich unterstelle ist, dass es zwischen den russischen und den AngloZionistischen Kräften im Nahen Osten eine sehr einfache und grundlegende Asymmetrie gibt, die zu einem solchen Ergebnis führen könnte, unabhängig von den ursprünglichen Absichten. Das könnte so ablaufen:

Wie riskieren wir ein nukleares Armageddon?

Schritt Eins: die AngloZionisten schlagen so hart auf Syrien ein, dass die Russen zu einer Antwort gezwungen werden.

Schritt Zwei: durch die russische Antwort erzürnt, schlagen die AngloZionisten auf die russischen Streitkräfte in Syrien ein.

An diesem Punkt ist es wichtig daran zu erinnern, dass die Russen zwar die bessere Ausrüstung und die weitaus besseren Soldaten als ihre „westlichen“ Gegner besitzen (die Beispiele Alexander Prokhorenko oder Roman Filipow sagen einem alles darüber, wie Russen in Syrien kämpfen, insbesondere im Vergleich zu dem stationierten Personal der USA u. NATO), aber CENTCOM+NATO+Israel+KSA haben einem enormen numerischen Vorteil. Es spielt keine Rolle wie effektiv die russische Luftverteidigung oder das (winzige) Kontingent an Abfangjägern ist, wenn sie ganz einfach zahlenmäßig überwältigt werden. Das Imperium muss nur als erstes eine große Anzahl dummer, alter Tomahawk Cruise Missiles abfeuern, die Russen verschießen ihren Vorrat an Luftabwehrraketen –und dann kommen die moderneren Waffen. In Wahrheit könnte das Imperium sogar, wenn es wollte, über Syrien eine Flugverbotszone einrichten und die russische Task Force komplett vernichten. Sicher, es gäbe auf beiden Seiten Verluste, die Russen würden heldenhaft kämpfen, aber sie würden verlieren. Außer natürlich sie bekämen Hilfe aus dem Mutterland, vor allem in Form von Cruise Missile Angriffen der Schwarzmeer-Flotte, der Kaspischen Flotte, den in Südrussland (Krim) stationierten Flugzeugen oder gar im Iran. Russland kann mit land- und seegestützten Raketen angreifen. Russland besitzt also die Fähigkeit, zahlreiche (mehr oder weniger wehrlose) lukrative Ziele der USA und der „Koalition“ im Nahen Osten anzugreifen. Aber was wären die Konsequenzen?

Schritt Drei: Russische Angriffe auf CENTCOM-Ziele würden das Imperium zwingen, zurückzuschlagen und russische Marineschiffe anzugreifen oder schlimmer noch, militärische Ziele im russischen Mutterland.

Schritt Vier: US/NATO-Angriffe auf russisches Gebiet würden unausweichlich eine russische Antwort auf die USA selbst auslösen.

Diese Antwort wäre zunächst konventionell, aber wenn die Verluste auf beiden Seiten steigen, dann wäre der Einsatz nuklearer Waffen nahezu unvermeidlich.

Ja, theoretisch könnten sich beide Seiten zu jeder Phase dieser Eskalationsspirale für einer Deeskalation entscheiden. Theoretisch. Aber in der realen Welt sehe ich nicht, dass das passieren könnte und ich habe auch noch kein Modell gesehen, das mir überzeugend erklären könnte, wie so eine Deeskalation geschehen könnte (vor allem mit der außerordentlich miesen Qualität narzisstischer und psychopathischer Individuen an der Spitze der USA – man denke nur an Trump oder Bolton – und ihrem ganzen „wir sind die Besten und Größten“-pseudo-patriotischen Schwachsinn).

Ich sage nicht voraus, dass dies tatsächlich geschehen wird, aber ich sage, dass dies das Risiko ist, das das AngloZionistische Imperium einzugehen bereit ist um … ja für was genau? Was ist es wert, so ein Risiko einzugehen?

Ich denke, der britische Verteidigungsminister hat es am besten ausgedrückt: die AngloZionisten wollen, dass Russland „verschwindet und das Maul hält“.

Warum wir ein nukleares Armageddon riskieren (verschwindet und haltet das Maul!)

Verschwindet und haltet das Maul“ ist seit mindestens einem Jahrtausend der Traum aller westlichen Führer (durchsetzt und verstärkt mit regelmäßigen (und gescheiterten) Versuchen zur Eroberung und/oder Bekehrung der Russen). Stellt euch nur vor, wie frustrierend das für eine Zivilisation sein muss, die weltweit Kolonien errichtet hat, in den entferntesten Regionen unseres Planeten, und diese unbezwingbare Nation sitzt gleich nebenan und weigert sich nicht nur, sich zu unterwerfen, sondern besiegt sie auch regelmäßig auf dem Schlachtfeld, selbst wenn sich alle zusammentun, angeführt von ihren „besten und klügsten“ Führern (Napoleon, Hitler und … Trump?). Stellt euch eine Zivilisation vor, die sich um Banker dreht und von diesen betrieben wird, wie die ausflippen wenn sie erkennen, dass immense Reichtümer „gleich nebenan“ liegen, aber dass jene, die auf diesem Land leben, sich aus unerfindlichen Gründen weigern, sich ausbeuten zu lassen! Die schiere Existenz eines „russischen Russland“ ist eine Beleidigung für alle wahren (im Gegensatz zu den offiziellen) westlichen Werte und das ist etwas, was die Führer des Imperiums schlichtweg nicht bereit sind zu tolerieren. Daher Syrien, daher die Ukraine, daher all die dämlichen Anschuldigungen über Angriffe mit „Novitschok“ cum Buchweizen. Das ist alles Ausdruck der gleichen Politik:

  1. Male Russland in den Farben einer Art Mordor und schaffe eine weitere „Große Koalition“ gegen sie
  2. Zwinge Russland, sich der AngloZionistischen Hegemonie zu unterwerfen
  3. Besiege Russland politisch, wirtschaftlich und militärisch

Das sind Ziele für die sich das ganze Risiko lohnt, vor allem wenn dein eigenes Imperium am Zusammenbrechen ist und die Zeit nicht für dich arbeitet. Was wir seit mindestens 2015 erleben, ist ein weiterer Kreuzzug gegen Russland, eine Art heiliger Krieg, der im Namen all dessen geführt wird, was dem Westen heilig ist (Geld, Macht, eine hegemoniale Weltherrschaft, Säkularismus usw.), gegen all das, was sie verabscheuen (Souveränität, Unabhängigkeit, Spiritualität, Traditionen).

Die nackte Wahrheit lautet: gäbe es die militärischen Fähigkeiten Russlands nicht, so hätte der Westen schon vor langer Zeit Russland „von der Landkarte“ getilgt und durch eine Reihe von „Mini-Polens“ ersetzt, regiert von einer liberalen Klüngel-Elite, ähnlich jener, die derzeit für die EU verantwortlich ist. Der verzweifelte Ruf „go away and shut up!“ ist nichts anderes als der Ausdruck, dass dieser westliche Traum durch die Macht der russischen Streitkräfte und die Einheit des russischen Volks hinter ihrem derzeitigen Führer durchkreuzt wird. Aber selbst die zugegeben frustrierende Existenz Russlands ist kein ausreichender Grund für dieses ganze Risiko; da muss mehr auf dem Spiel stehen.

Russland als Spitze eines viel größeren Eisbergs

Aufgrund geografischer, historischer, kultureller und militärischer Faktoren ist Russland heute der objektive Führer des weltweiten Widerstands gegen das Imperium, zumindest aus moralischer, psychologischer und politischer Sicht. Aber das bedeutet nicht, dass Russland „anti-amerikanisch“ ist, überhaupt nicht. Zum einen betreibt oder kontrolliert Russland nicht den weltweiten Widerstand gegen das Imperium. In Wahrheit sieht Russland in einer oberflächlichen Analyse mit seine Haltung oft ziemlich einsam aus (wie sich an dem jüngsten chinesischen Verhalten im UN-Sicherheitsrat zeigte). Die Wahrheit ist, dass andere Länder, die ein Ende der AngloZionistischen Vorherrschaft wollen, absolut keinen Bock darauf haben, Russland an der Spitze der „Schwarzen Liste“ der USA Gesellschaft zu leisten und sich dem Zorn des Hegemons auszuliefern, insbesondere wenn Russland anscheinend mehr als bereit dazu ist, die Hauptlast des Hasses des Imperiums zu tragen. Und noch dazu fehlt es Russland, wie allen großen und mächtigen Ländern, an echten Freunden und die meisten Länder verlangen sehr gerne, dass Russland ihre ganzen Probleme löst (das zeigt sich an den ständigen Klagen darüber, dass Russland in diesem oder jenen Teil der Welt nicht genug tue). Dennoch reihen sich diese Länder nicht unbedingt ein und zeigen ihre Solidarität mit Russland wenn es nötig wäre. Wenn ich also sage, dass Russland den Widerstand anführt, dann meine ich das nicht in der Art, wie die USA die NATO oder irgendeine „Koalition der Willigen“ anführt. Russland führt einfach durch die Tatsache, dass es nicht verschwinden und noch weniger „den Mund halten“ will.

Russland ist das einzige Land der Welt, vielleicht mit Ausnahme des Iran, das es offen und unmissverständlich wagt, die Heuchelei des Imperiums anzuprangern und das dazu bereit ist, seine Worte notfalls mit militärischer Gewalt zu untermauern. Die DPRK ist ein Einzelfall und lokal beschränkt. Was die verschiedenen bolivarischen Länder und Bewegungen Lateinamerikas anbelangt, sie werden derzeit vom Imperium besiegt. Theoretisch hat die muslimische Welt das Potential, eine größere Rolle im Widerstand gegen das Imperium zu spielen, aber der Wahabi-Virus, der der muslimischen Welt durch die USA+KSA+Israel eingeimpft wurde, hat zumindest bisher verhindert, dass ein erfolgreiches und wahrhaft islamische Modell entstanden ist, mit Ausnahme der Islamischen Republik Iran (daher auch die Dämonisierung des Iran durch die AngloZionisten).

Aber dennoch…

Das Imperium ist dabei, den gesamten Nahen Osten zu verlieren. Nicht so sehr wegen einer brillanten und Machiavellischen Politik Russlands oder des Iran, sondern vielmehr wegen seiner eigenen, unendlich arroganten, dummen und kontraproduktiven Politik. Der Sturz von Saddam Hussein wird wahrscheinlich als die dümmste politische Entscheidung in die Geschichte eingehen (Bolton steckte übrigens auch dahinter). Das war eine komplett selbstzerstörerische Katastrophe. So wie die gleichfalls katastrophale Invasion in Afghanistan. Ein weiteres kontraproduktives Desaster war für die AngloZionisten ihre Unterstützung des von USA/EU angeführten Putschs in der Ukraine, der nicht nur in einem Unheil endete, für das die Europäer noch jahrzehntelang werden zahlen müssen (stellt euch an der Türschwelle zur EU ein großes Somalia vor), aber das auch den wunderbaren Effekt hatte, dass sich das russische Volk hinter seinem Führer vereint hat und die pro-westliche Stimmung in der russischen Öffentlichkeit auf höchstens 2-5% gesunken ist. Die Ukraine zu „bekommen“ war es sicher nicht wert, Russland zu „verlieren“.

Dann ist da China, mit dem die USA 1996 in der sogenannten Dritten Krise um die Taiwan-Straße (Formosa-Straße), als Clinton China militärisch gedroht hat und Trump jetzt einen Handelskrieg angefangen hat, um „Amerika wieder groß zu machen“ (MAGA). (Viel Spaß damit!)

Im Gegensatz dazu dreht sich jetzt die wahre „Action“ um das OBOR-Projekt, bei dem China und Russland die Hauptrolle spielen und bei dem die Anglosphäre überhaupt keine Rolle spielt. Man füge den Petro-Yuan in die Gleichung ein und bekommt den Aufstieg eines neuen eurasischen Modells, das damit droht, das gesamte Imperium in die Unbedeutsamkeit zu stürzen.

Und dann ist da die Türkei (die zweitstärkste NATO-Macht). Und dann noch Pakistan. Oder Afghanistan. Oder Irak. Oder Jemen. Überall befindet sich das Imperium auf dem Rückzug und hinterlässt nur Chaos.

Die Wahrheit ist, dass Russland niemals eine glaubwürdige Bedrohung für die AngloZionistische Vorherrschaft wäre, wenn da nicht die zahllosen selbst erzeugten Katastrophen wären, die das Imperium Jahr um Jahr verarbeiten muss. In Wirklichkeit ist Russland für niemanden eine Gefahr. Und selbst China wäre für das Imperium keine Gefahr, wenn das Imperium mit seinen Taten nicht so arrogant, so überdehnt, so ignorant, rücksichtslos und inkompetent wäre. Hier ein einfaches, aber glänzendes Beispiel: die USA haben nicht nur keine annähernd konsequente Außenpolitik, sie haben nicht einmal ein Ministerium für auswärtige Angelegenheiten. Das Außenministerium kümmert sich nicht um Diplomatie, weil die US-Führer nicht an Diplomatie als Konzept glauben. Alles was das Außenministerium tut ist Drohungen ausstoßen, Sanktionen, Ultimaten, Forderungen, Wertungslisten (für Menschenrechte und so, man glaubt es kaum!) und der Welt erklären, warum die USA nahezu ständig gegen jemandem Krieg führen müssen. Das ist keine „Diplomatie“ und Gestalten wie Nikki Haley sind keine Diplomaten. In Wahrheit haben die USA auch keinen Verwendungszweck für Internationales Recht, deshalb kann eben jene Nikki Haley bei einer UN-Sicherheitsratssitzung auch offen erklären, dass die USA dazu bereit sind, die Entscheidungen des UNSC zu ignorieren und in völliger Missachtung der UN-Charta zu handeln. Einfach gesagt: Gangster haben keinen Verwendungszweck für Diplomatie. Dieses Konzept verstehen sie nicht.



Genauso wie ihre israelischen Meister und Paten sind die Amerikaner davon überzeugt, dass alles was es braucht, um auf internationaler Bühne erfolgreich zu sein, entweder die Androhung von Gewalt oder die tatsächliche Anwendung von Gewalt ist. Das mag in Gaza oder Grenada prima funktionieren (so scheint es zumindest), aber wenn man es mit China, Russland oder Iran zu tun bekommt, dann zeigen sich bei diesem größenwahnsinnigen Ansatz die Grenzen, vor allem wenn sich deine Macht darauf beschränkt, Raketen aus großer Entfernung abzuschießen oder Zivilisten zu ermorden (weder die USA noch Israel, oder im speziellen Fall die Saudis, haben glaubwürdige „Bodentruppen“, daher ihr Vertrauen auf Stellvertreter).

Das Imperium scheitert, und zwar rasch, und beim ganzen Gerede über „das Tier Assad“ oder „Rocket Man“, die eine AngloZionistische Bestrafung brauchen, geht es um das Überleben jener Hegemonie, die der Menschheit zum Ende des 2. Weltkriegs auferlegt wurde und noch einmal zum Ende des Kalten Kriegs. Und es geht um die Zukunft unseres Planeten. Es kann nicht einen Welt-Hegemon geben und eine multipolare Weltordnung, die von internationalem Recht reguliert wird. Entweder oder. Und in dieser Beziehung geht es um mehr als Syrien oder sogar Russland.

Von Douma nach Donetsk?

Es besteht immer noch die Chance, dass sich die AngloZionisten für einen symbolischen Angriff auf Syrien entscheiden, so wie sie das letztes Jahr nach der chemischen False Flag in Khan Sheikhoun getan haben (Trump hat sich womöglich selbst in eine Ecke getwittert, aus der er nur mit irgendeinem Angriff herauskommt). Sollte das der Fall sein, dann sollten wir nicht zu früh feiern, denn das wird nur ein geringfügiger Kurswechsel sein, der Anti-Russland-Kreuzzug des 21. Jahrhunderts wird weitergehen, höchstwahrscheinlich in Form eines Ukronazi-Angriffs auf den Donbass.

Kurze Erinnerung: Der Zweck eines solchen Angriffs ist nicht die Rückeroberung und die ethnische Säuberung des Donbass, sondern die Russische Föderation dazu zu zwingen, ein solches Ergebnis durch eine offene Intervention zu verhindern. Eine solche russische Intervention wird natürlich den Krieg schnell beenden und die Streitkräfte der Ukronazis zerschlagen, aber zu dem Zeitpunkt werden die Spannungen in Europa durch die Decke schießen, was bedeutet, dass die NATO (endlich!) einen halbwegs glaubwürdigen Auftrag für sich findet, die Deutschen werden ihr Nord Stream 2 aufgeben müssen, Polen und die baltischen Kleinstaaten werden Geld damit machen, dass sie zu einer osteuropäischen Version von Okinawa werden und die Anglo-Mächte (US/UK) werden wieder fest die Kontrolle über die EU übernehmen, Brexit hin oder her. Darüber hinaus wird Russland zum Ziel eines totalen Wirtschaftskriegs werden, einschließlich einer Energie-Blockade (die USA werden mehr als glücklich sein, den Europäern ihr überteuertes Erdgas zu verkaufen), eine Abtrennung von SWIFT, eine Beschlagnahme russischer Vermögen, ein Verbot russischer Finanz-Operationen in der EU usw. Das könnte natürlich riskant sein, vor allem neben dem laufenden Handelskrieg mit China, aber das sind nur Optionen. Eines ist sicher: so lange Putin oder einer wie er in Russland an der Macht ist, so lange wird der Kongress über Russland eine Sanktion nach der anderen verhängen. Es ist eine Tatsache, dass Russland während seiner ganzen Geschichte, sogar vor der Revolution, unter der einen oder anderen Form westlicher Sanktionen stand. Das ist also absolut nichts Neues und ich möchte heute die Menschen daran erinnern, dass der beste Indikator für zukünftiges Verhalten das Verhalten in der Vergangenheit ist, besonders bei wahnsinnigen Regimen und Führern.

Und wie ich bereits in der Vergangenheit erwähnt habe und anders als bei der gegenwärtigen Konfrontation in Syrien, ist ein Krieg in der Ukraine eine sichere Sache für das Imperium. Erstens: wenn das Ziel eine Niederlage „deiner“ Seite ist, dann ist fast jedes militärische Abenteuer eine sichere Sache. Zweitens: wenn die Russen erst einmal in Novorussia sind, dann „besitzen“ sie es auch, was bedeutet, das die die gewaltigen finanziellen Kosten für den Wiederaufbau stemmen müssen. Drittens: eine solche russische Präsenz würde die Ukie-Nationalisten vereinen und sogar bestärken, und ihnen noch dazu die goldene Gelegenheit geben, alles was sie in den vergangenen vier Jahren falsch gemacht haben, den Russen in die Schuhe zu schieben. Viertens würde eine solche Operation dazu führen, dass viele der schlimmsten und fanatischsten Ukronazis getötet würden und das würde ein potentielles Problem der Poroschenko-Typen beseitigen, mit denen die USA viel lieber verhandeln.

Wie gesagt, das wird der NATO endlich eine heilige Mission geben, „Europa gegen einen revanchistischen russischen Schurkenstaat zu verteidigen“ und damit jede europäische Hoffnung auf eine bescheidene Unabhängigkeit von der Anglosphäre rauben. Und im ungünstigsten Fall? Das Worst-Case-Szenario wäre, wenn die Novorussen den Angriff der Ukro-Nazis ohne offene russische Intervention stoppen könnten. Aber selbst wenn das geschehen würde und die Novorussen eine Gegenoffensive zur Befreiung von Mariupol oder Slaviansk gelingen würde, so wären das aus Sicht der Imperiums unbedeutende Verluste, denn sie sehen sowohl die Russen als auch die Ukrainer nur als Kanonenfutter. So wie das Imperium will, dass sich Araber und Moslems im Nahen Osten im Interesse Israels gegenseitig umbringen, so wünscht das Imperium nichts mehr, als dass sich Ukrainer und Russen in möglichst hoher Anzahl und so lange wie möglich gegenseitig töten.

Nebenbemerkung:

Einige hier vertreten die Ansicht, dass die Novorussen nicht nur die Streitkräfte der Ukro-Nazis schlagen könnten, sondern auch den Rest der Ukraine befreien könnten, einschließlich Kiew. Ich halte das für zunehmend unwahrscheinlich, und zwar aus diesen Gründen:

Erstens gibt es abgesehen von dem ganzen Hurra-Patriotismus-Unsinn sehr gute und objektive Gründe, warum die Novorussen beim ersten Mal Mariupol nicht befreien konnten (es bestand das große Risiko einer ukrainischen Einkesselung der novorussischen Kräfte) oder warum es so lange dauerte, bis sie die Kontrolle über den Flughafen Donetsk erlangt haben: Während ihrer längsten Zeit waren die novorussischen Streitkräfte eine Mixtur aus verschiedenen Einheiten, die bei all ihrem Mut einfach nicht in der Lage waren, Offensiven auf operationellem Niveau durchzuführen. Sie waren auf Scharmützel auf taktischem Niveau beschränkt, was selbst im Erfolgsfall nicht zu Entwicklungen auf operationellem Niveau führt. Es hat in der Kommandostruktur der novorussischen Streitkräfte anscheinend größere Veränderungen gegeben. Die Befreiung des Flughafen von Donetsk, und mehr noch der „Kessel“ von Debaltsevo waren gemeinsame Anstrengungen von DNR-LNR (Anm.d.Ü.: die Volksrepubliken Donetsk und Luhansk), aber selbst wenn die Novorussen, wie ich vermute, jetzt in der Lage zu wären, Offensiven auf operationellem Niveau durchzuführen: das reicht immer noch nicht für eine Befreiung Kiews. Noch dazu, wie ein Offizier der Novorussen anmerkte: „Je weiter wir nach Westen gehen, desto weniger werden wir als Befreier gesehen und umso mehr als Besatzer.“ Und zu guter Letzt wird Russland den Novorussen nicht gestatten, den Großteil der Ukraine zu befreien, selbst wenn sie es könnten, denn Russland müsste die unglaublichen Kosten für die Reparatur dieses riesigen „europäischen Somalias“ zahlen, und diese Aufgabe überschreitet bei weitem die momentanen Mittel. Bei all den osteuropäischen Halluzinationen über eine russische Invasion: Russland hat weder den Wunsch noch die Mittel, jemanden zu überfallen. Die schmerzhafte Wahrheit ist: Die Ukrainer werden einen hohen Preis für ihren russophoben Wahn zahlen und den Großteil der Reparaturrechnung wird der Rest von Europa zahlen müssen. Sie haben diesen Albtraum geschaffen, jetzt sollen sie’s auch richten.

Zusammenfassung: Zurück nach Syrien

Nichts von oben Gesagtem soll uns von dem ablenken, was gegenwärtig die größte Gefahr für uns alle ist – das Risiko eines US-russischen Kriegs in Syrien. Ja, diese Realität scheint langsam selbst den begriffsstutzigsten Presstituierten zu dämmern, die sich jetzt über eine Ausweitung Sorgen machen. Nein, nicht auf Europa oder die USA, sondern auf Israel, was sonst. Trotzdem ist die Tatsache, dass es Leute gibt, die verstehen, dass Israel einen Zusammenstoß der Supermächte vor seiner Haustüre nicht überleben könnte, eine gute Sache. Vielleicht ist die Israel-Lobby in den USA, oder zumindest jener Teil, der sich um Israel sorgt (viele/die meisten tun nur so), etwas lauter als all die schweigenden Anglo Sabbat-Goyim, die nicht in der Lage scheinen, einen minimalen Selbsterhaltungstrieb aufzubringen. Bibi Netanjahu sah sich genötigt, Putin anzurufen, nachdem dem israelischen Botschafter in Russland von russischen Vertretern die Leviten gelesen wurden, nach dem (zugegebenermaßen ziemlich lahmen) israelischen Luftschlag auf die syrische Luftwaffenbasis T-4. Keine große Hoffnung, ich geb’s zu…

Es geht nicht mehr um Gute Jungs gegen Schlechte Jungs. Es geht um Vernunft gegen Irrsinn. Ich denke, wir können Trump, Bolton, Haley und den ganzen Rest mit Sicherheit in das Lager der „hoffnungslos Irren“ stecken. Aber wie sieht es mit den ranghohen US-Generälen aus? Ich fragte zwei gut informierte Freunde und sie sagten mir, dass es wahrscheinlich über dem Rang eines Oberst niemanden gibt, der den Mut hätte, sich gegen den Irrsinn der Neokons zu stellen, selbst wenn das den 3. Weltkrieg bedeuten würde. Schon wieder keine große Hoffnung…

Es gibt im Koran eine Sure, die oft von Scheich Imran Hosssein erwähnt wird und die ich hier zitieren möchte: Und (denk daran, oh Muhammad), wenn jene, die ungläubig waren, sich gegen dich verschworen haben, dich (aus Mekka) zurückhalten oder töten oder vertreiben wollen. Aber sie planen, und Allah plant. Und Allah ist der beste Planer von allen.

Und da wir über Syrien reden, wo Iran und Hisbollah genauso Ziele sind wie die Russen (oder noch mehr), ist es hier auch passend, einen sehr populären Slogan der Schiiten zu zitieren, der daran erinnert soll, dass die Schlacht gegen die Unterdrückung unablässig und überall gefochten werden muss: „Jeder Tag ist Ashura und jedes Land ist Karbala“. Und dann sind da natürlich die Worte Christi: „Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Körper töten und nicht in der Lage sind, die Seele zu töten: sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib in der Hölle zerstören kann.“

Solche religiösen Bezüge werden zweifellos viele der „aufgeklärten“ Westler irritieren, für die solche Worte nach Obskurantismus, Fanatismus und Bigotterie riechen.Aber in Russland und im Nahen Osten sind solche Hinweise doch sehr Teil des nationalen oder religiösen Ethos. Um meinen Standpunkt zu erläutern, will ich Sayyed Hassan Nasrallah aus seiner „Göttlichen Sieges-Rede“ zitieren, die er 2006 nach dem grandiosen Sieg einer relativ kleinen Hisbollah-Streitmacht gegen die vereinte Macht der israelischen Boden- Luft- und Marinetruppen hielt:

Heute feiern wir einen großen strategischen, historischen und göttlichen Sieg. Wie kann der menschliche Verstand erfassen, dass ein paar tausend eurer libanesischen Söhne des Widerstands – wenn ihr wollt kann ich euch die genaue Zahl nennen – 23 Tage lang in einem Land ausgeharrt haben, dessen Himmel der stärksten Luftwaffe im Nahen Osten ausgesetzt war, die eine Luftbrücke besaß, die intelligente Bomben aus Amerika über Britannien nach Israel transportierte; gegen 40.000 Offiziere und Soldaten – vier Brigaden Eliteeinheiten, drei Divisionen Armeereservisten; gegen den stärksten Panzer der Welt; und gegen die stärkste Armee in der Region? Wie konnten ein paar tausend Menschen unter so harschen Bedingungen ausharren und kämpfen, und (wie konnte) ihre Kampfkraft die Kriegsschiffe aus unseren Territorialgewässern vertreiben? Übrigens sind die Armee und der Widerstand in der Lage, unsere Territorialgewässer zu schützen, damit sie nicht von einem Zionisten entweiht werden. (Applaus) (Und wie konnte ihr Kampf) auch zur Zerstörung der Mirkava-Panzer führen, dem ganzen Stolz der israelischen Industrie; israelische Hubschrauber bei Tag und Nacht beschädigen; und die Eliteeinheiten – ich übertreibe nicht und ihr könnt es in den israelischen Medien sehen und lesen – in Ratten verwandeln, die Angst vor euren Söhnen hatten? (Wie konnte das geschehen) während ihr von den Arabern und der Welt verlassen wurdet (die Solidarität der Menschen war jedoch groß) und angesichts der politischen Spaltung um euch herum? Wie konnte diese Gruppe von Gotteskriegern diese Armee ohne die Unterstützung und die Hilfe Gott des Allmächtigen besiegen? Diese Erfahrung im Widerstand, die in die Welt hinausgetragen werden sollte, hängt – auf moralischer und spiritueller Ebene – vom Glauben ab, von der Gewissheit und dem Vertrauen (in Gott), und der Bereitschaft, Opfer zu bringen. Sie hängt auch von Vernunft, Planung, Organisation, Bewaffnung und, wie gesagt, von allen möglichen Schutzmaßnahmen ab. Wir sind weder ein unorganisierter noch schwätzerischer Widerstand, und auch kein Widerstand, der sich nach unten ziehen lässt, weil er nur den Boden sieht, und auch kein Widerstand des Chaos. Der fromme, auf Gott vertrauende, liebende und wissende Widerstand ist auch der bewusste, weise, trainierte und ausgerüstete Widerstand, der Pläne hat. Dies ist das Geheimnis des Sieges, den wir heute feiern, Brüder und Schwestern.“

Diese Worte könnten auch benutzt werden, um die relativ kleine russische Task Force in Syrien zu beschreiben. Ja, es gibt zahlreiche Parallelen, die man zwischen der Rolle und der Lage der Hisbollah im Nahen Osten und der russische Rolle in der Welt ziehen kann. Beide sind zwar gut ausgebildet, gut bewaffnet und gut geführt, aber es ist ihr spirituelle Macht, die das Ergebnis jener Kriege entscheidet, die die Hegemonie gegen sie führt. AngloZionistische Säkularisten werden das nie verstehen – das können sie nicht – und das wird zu ihrem unvermeidlichen Sturz führen. Die einzige Frage lautet: wie hoch wird der Preis sein, den die Menschheit zahlen muss, bis das letzte Imperium endlich ins Gras beißt?

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