Von Marc Vandepitte (globalresearch)
Am Samstag, dem 21. Juni 2025, gab Präsident Donald Trump bekannt, dass sein Militär drei iranische Atomanlagen erfolgreich bombardiert habe: Fordow, Natanz und Isfahan.
Laut Trump handelte es sich um einen groß angelegten Angriff, bei dem die schwer geschützte unterirdische Anlage Fordow mit einer vollen Ladung Bunkerbrecherbomben (GBU-57) getroffen wurde. Zudem wurden 30 Tomahawk-Raketen von U-Booten auf die Anlagen in Natanz und Isfahan abgefeuert.
Laut Trump verlief die Operation reibungslos: Alle Flugzeuge verließen den iranischen Luftraum ohne Zwischenfälle. Er nannte es einen „historischen Moment für die Vereinigten Staaten, Israel und die Welt“ und forderte den Iran auf, „den Krieg jetzt zu beenden“.
US-Medien bestätigten, dass Israel im Vorfeld informiert und aktiv an der Planung beteiligt war. Netanjahu gratulierte Trump in einer Videobotschaft zu seiner „mutigen Entscheidung“ und nannte den US-Angriff einen „historischen Wendepunkt“.
Die iranischen Staatsmedien spielten die Auswirkungen des Angriffs herunter und behaupteten, sowohl Personal als auch Nuklearmaterial seien rechtzeitig aus den angegriffenen Anlagen evakuiert worden. Das Ausmaß der Schäden an den Atomanlagen ist weiterhin unklar.
Der Angriff ereignete sich nur eine Woche, nachdem Israel am 13. Juni einen Überraschungsangriff auf den Iran gestartet hatte. Es handelte sich um eine mit den USA koordinierte und von Trump persönlich genehmigte Operation.
Während Washington öffentlich von Friedensverhandlungen sprach, lieferte es hinter den Kulissen Waffen, Geheimdienstinformationen und logistische Unterstützung – darunter 300 Hellfire-Raketen. Das Pentagon verlegte einen atomgetriebenen Flugzeugträger ins Arabische Meer und schickte Dutzende Tankflugzeuge nach Europa, bereit für den Einsatz im Nahen Osten.
Warum dieser Angriff?
Wie Israel rechtfertigen die USA ihren Militärangriff mit dem Argument, Teheran stehe kurz vor dem Bau einer Atombombe. Doch das ist Kriegspropaganda. Tatsächlich haben US-Geheimdienste und die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) kürzlich erklärt, es gebe keine Hinweise darauf, dass der Iran ein aktives Atomwaffenprogramm verfolge.
Bis 1979 gehörte der Iran zum westlichen Lager und durfte sogar ein Atomprogramm entwickeln. Doch nach der Revolution von 1979 wurde er zum Feind des Westens, und sowohl die USA als auch Israel strebten einen Regimewechsel an.
Da es ihnen bislang nicht gelungen ist, einen solchen Wandel herbeizuführen und die Aussichten dafür weiterhin düster sind, versucht die Achse USA-Israel, den Iran als regionale Submacht zu neutralisieren.
Das langfristige Ziel im Nahen Osten besteht darin, die Länder in kleinere, schwächere Einheiten zu zersplittern, die nicht mehr autonom agieren können und bestenfalls von prowestlichen Kräften regiert werden. Ziel ist die Schaffung einer Region, in der kein Land größer oder mächtiger ist als Israel, um so dessen regionale Vorherrschaft zu sichern.
Um dieses Ziel zu erreichen, müsse Israel, wie Außenminister Merz es formulierte , „die Drecksarbeit erledigen“ . Dafür verfügt es über die tödlichsten und modernsten Waffen der USA und ihrer westlichen Verbündeten sowie über militärische und logistische Unterstützung aus Washington.
Und wenn es nötig ist, greift Washington auch direkt ein, wie es jetzt geschehen ist.
Israel verfolgte letzte Woche im Iran dieselbe Strategie wie zuvor im Libanon: gezielte Attentate, Präzisionsbombardements und die Zerstörung von Kommunikationssystemen. Zudem griff es Treibstoffdepots an, um die Versorgung des Landes zu unterbrechen und möglicherweise auch die Ölexporte – insbesondere nach China – zu behindern.
Alles deutet auf eine Schwächung der Regierung und der sozialen Struktur hin. Dies erinnert an die Ereignisse im Irak nach 2003 und in jüngerer Zeit in Syrien. In beiden Ländern wurden die Zentralregierung und das Militär massiv geschwächt, und das Territorium wurde de facto in Gebiete zersplittert, die sich der staatlichen Kontrolle entzogen.
In beiden Fällen geschah dies durch militärische Aggression von außen und die Spaltung innerer Gruppen. Die USA, Israel und ihre westlichen Verbündeten könnten ähnliches auch im Iran versuchen. Wie im Irak und in Syrien stellen die Kurden auch im Iran eine bedeutende Minderheit dar.
Laut dem investigativen Journalisten Ben Norton zielt der Krieg gegen den Iran letztlich darauf ab, China zu schwächen und die globale Hegemonie der USA zu stärken. Die USA unterstützen Israel aktiv mit Geheimdienstinformationen, Waffen, Ausbildung und nun auch mit Bombenangriffen, um einen Regimewechsel in Teheran herbeizuführen.
Er zitiert Michael Flynn, den ehemaligen Nationalen Sicherheitsberater von Donald Trump, der behauptet, ein pro-amerikanisches Regime würde China schwächen und die Macht der USA und Israels festigen.
Laut der deutschen Politikerin Sevim Dağdelen ist diese Militäraktion Teil einer umfassenderen US-Strategie. Es handelt sich um einen globalen Krieg an drei Fronten, dessen Ziel die Aufrechterhaltung der US-Hegemonie über die BRICS-Staaten und den Globalen Süden ist.
In Europa spielt Deutschland eine führende Rolle im Stellvertreterkrieg der NATO gegen Russland; im Nahen Osten führt Israel mit Unterstützung der USA einen Stellvertreterkrieg gegen den Iran; und in Ostasien bereiten sich die USA auf eine Konfrontation mit China vor und positionieren Länder wie Japan, Taiwan und die Philippinen als Frontlinien.
Warum jetzt?
Washington und Tel Aviv halten dies für den idealen Zeitpunkt, den Iran anzugreifen und ihm einen tödlichen Schlag zu versetzen. Israels jüngste Zerstörung der iranischen Luftabwehr, der Sturz des Assad-Regimes in Syrien, die Schwächung der Hisbollah im Libanon und die Zerstörung des Gazastreifens haben das Machtgleichgewicht in der Region deutlich zugunsten Israels und seiner westlichen Verbündeten verschoben.
Wie sich dieser Konflikt entwickeln wird, ist völlig ungewiss. Israel hat mit seinen ersten Angriffen auf den Iran schweren militärischen Schaden angerichtet, Kommandostrukturen gestört und möglicherweise Teile des Atomprogramms verzögert.
Doch die anfängliche Euphorie in Israel wich rasch einer erhöhten Aufmerksamkeit, als der Iran mit Raketen reagierte, die mitten ins Herz Israels einschlugen. Die Zerstörung israelischer Städte zerstörte die Illusion der Unverwundbarkeit.
Angesichts der großen Zahl ballistischer Raketen in Teherans Besitz (2000) könnte der Iran solche Bombardierungen wochenlang fortsetzen.
Nach den US-Bombardements konzentrierte sich die Aufmerksamkeit auf die Reaktion Irans. Bisher erfolgte dies kontrolliert und symbolisch: Der große US-Militärstützpunkt in Katar wurde angegriffen. Teheran hatte die katarische Regierung jedoch zuvor gewarnt, wodurch Todesopfer vermieden wurden.
Es ist noch unklar, wie groß der Schaden an der Basis war, doch kurz nach dem Angriff verkündete Trump einseitig einen Waffenstillstand. Hatte er Angst, in einen Krieg hineingezogen zu werden, der bei der großen Mehrheit seiner Bevölkerung unpopulär war? Auch das ist unklar.
Israel profitiert derzeit jedenfalls von einem Waffenstillstand. Laut dem Wall Street Journal , das von einem US-Beamten unterstützt wird, ist Israels Vorrat an Arrow-Abfangraketen – unverzichtbar für die Langstreckenraketenabwehr – aufgrund anhaltender iranischer Angriffe deutlich dezimiert. Die USA haben zusätzliche Abwehrsysteme stationiert, um den Mangel auszugleichen, doch die Lage bleibt kritisch.
Auch der Iran hat den Waffenstillstand akzeptiert. Seine Luftabwehr wurde in den letzten Wochen stark geschwächt, sodass das Land den Raketenangriffen Israels kaum noch Widerstand leisten kann.
Offenbar sind alle drei Parteien an diesem Waffenstillstand interessiert. Ob und wie er aufrechterhalten wird, bleibt abzuwarten. Die nächsten Tage werden es zeigen.
*
Marc Vandepitte ist Mitglied des Netzwerks der Intellektuellen, Künstler und sozialen Bewegungen zur Verteidigung der Menschheit (REDH).
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Der überraschende Waffenstillstand zwischen dem Iran und Israel wirft einige Fragen auf und lässt Raum für Spekulationen. Auf jeden Fall kann man aber von einem Sieg des Iran über Israel und von einem geschickten Manöver von Trump sprechen.
Ein Standpunkt von Thomas Röper.
Es war für viele mehr als überraschend, dass US-Präsident Trump den iranischen Vergeltungsangriff auf US-Basen im Nahen Osten nicht etwa als Grund dafür nahm, wie von ihm zuvor angedroht, mit noch heftigeren Angriffen auf den Iran zu reagieren, sondern stattdessen verkündet hat, nun sei es Zeit für Frieden.
Dabei kam das gar nicht so überraschend, denn das hat es – übrigens auch unter Trump – schon einmal gegeben. Im Januar 2020 haben die USA auf Anweisung von Trump im Irak den iranischen General Soleimani, der im Iran schon zu seinen Lebzeiten eine Legende gewesen ist, bei einem Raketenangriff ermordet. Der Iran hat darauf einige Tage später mit einem Angriff auf US-Basen im Irak reagiert, die USA aber zuvor gewarnt, sodass es zu keinen Opfern und nur wenigen Schäden gekommen war.
Trump hatte dem Iran damit die Möglichkeit gegeben, sein Gesicht zu wahren. Der Iran hat auf die Ermordung seines wichtigen Generals militärisch reagiert, aber eine Eskalation hin zu einem heißen Krieg konnte vermieden werden.
Und genau das scheint nun wieder passiert zu sein. Nur, warum?
https://youtu.be/cNAYsSWrDOI
Der amerikanische Kriegsminister hat heute ein Interview gegeben mit Video zum US-Angriff auf den Iran. Dabei hat sein Stabschef gesagt, der Angriff auf Fordo sei seit 2009 geplant gewesen und jetzt durchgeführt worden. Alles wird also langfristig geplant und vorbereitet. Deswegen auch der Krieg gegen Rußland, der erst gegen 2029 geplant ist. Der Chef der Nato heißt zwar Rutte, lacht aber wie eine Ratte und nannte Trump „daddy“ (Papa), konnte ihn jedoch nicht einseifen, sehr zum Bedauern des Blackrock-Agenten, der unbedingt deutsches Blut für Larry Fink vergießen will. Da dachte Trump wohl, dem Larry Fink hat er schon genug Wohltaten erwiesen, indem er ihm die Verwaltung des Panama-Kanals überließ.
UIngeachtet der militärischem Starke der USA, verliert der Dollar derzeit an Wert und steht jetzt zu 1,17 Dollra zu einem Euro. Alles nur Pyrrhus-Siege vor dem endgültigen Niedergang? Wir werden es sehen.
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Der Schwächung der Luftabwehr des Iran steht entgegen, daß in den letzten Tagen des 10 Tage Krieges die Zahl der abgeschossenen zionistischen Drohnen (zumal großer Modelle) steil angestiegen war. Andererseits existieren keinerlei glaubwürdige Meldungen über abgeschossene, zionistische Flugzeuge – es wurden aber m.K.n. auch keine Videos von Überflügen zionistischer Maschinen über den Iran bekannt- offenbar verschoß das zionistische Militär also zumindest den weitaus größten Teil der Lenkwaffen aus der relativen Sicherheit des Luftraums des Irak heraus, der unter US-Kontrolle steht, um das Risiko, daß dessen Flugzeuge von iranischen S-300 Systemen (die schwach aufgestellte, iranische Luftwaffe spielt keine Rolle) angegriffen zu werden, zu minimieren.
Auch bleibt festzuhalten, daß die Waffenstillstandsinitiativen vom Regime in Tel Aviv ausgingen – das läßt vermuten, daß dessen Belastungsgrenze erreicht ist und die Schäden und Verluste der Zionisten in dem Netanjahu-Trump losgetretenen Überfall und Angriffskrieg auf den Iran weit erheblicher sind, als die scharfe Militärzensur des Regimes das einräumt.
„Auch bleibt festzuhalten, daß die Waffenstillstandsinitiativen vom Regime in Tel Aviv ausgingen …“
Logisch, zum ersten mal standen sie einem überlegenem Gegner gegenüber und hatten zudem noch die Hilfe ihrer Vasallen, aber die Hauptsache ist ja, daß sie jetzt in Ruhe weiter morden können.
Naja, so ist das halt, wenn die Ukraine am verlieren ist, dann schreien sie nach einem Waffenstillstand, zum Glück ist Russland nicht in der Position dem zustimmen zu müssen, … leider ist dies dem Iran nicht vergönnt gewesen !!!