Warum der »Tiefe Staat« Putin hasst

 Von Chris Kanthan (politonline)

Heutzutage ist die Russophobie in Amerika ebenso stark ausgeprägt wie zum Höhepunkt des Kalten Krieges, wo verängstigte Schulkinder Schutzübungen für den Fall eines Atombombenangriffs durchführen mußten. Allerdings verschleiert diese Dramatik den eigentlichen Konflikt: Den geopolitischen Machtkampf um die Weltherrschaft, bei dem Hunderte Milliarden Dollar eingesetzt werden, und in dem die gewaltigen Egos skrupelloser Eliten und Nationen involviert sind, die von Erinnerungen an die Vergangenheit und Visionen für die Zukunft angetrieben werden.

Von einer größeren Perspektive aus betrachtet sieht das Bild folgendermaßen aus: Es ist ein geopolitischer Kampf der USA zusammen mit der EU gegen Rußland und China. Die USA und die EU werden von denselben Oberherren der Banken- und Militärindustrie regiert und kontrolliert, während Rußland und China, zwei unabhängige Staaten, aus der Notwendigkeit heraus eine Allianz geschmiedet haben. Warum? Wenn Rußland fällt, wird China das nächste Land sein. Das ist jedoch nicht das Ende der Geschichte: Die Globalisten haben den Bär im Jahr 1991 in die Falle gelockt, als die UdSSR kollabierte. Sie sperrten ihn ein, hungerten ihn aus und demütigten ihn für nächsten 8 Jahre, anstatt sich mit ihm anzufreunden. Somit begann der Bär zurückzuschlagen und den Käfig zu zerlegen.

In Rußland ereignete sich in den 1990er Jahren der größte Raubzug dieses Jahrhunderts; die Übeltäter waren Rechtsverdreher der Wall Street, welche die Wunder des Kapitalismus versprachen, aber stattdessen das gesamte Land demontierten. Im Namen der Privatisierung wurde Rußland für den Ausverkauf freigegeben. Eine Handvoll russischer Oligarchen, die von den USA sorgfältig ausgewählt worden waren, erlangten daraufhin Vermögenswerte von mehreren hundert Milliarden Dollar. Als Entschädigung erhielt jeder russische Bürger einen Anteil im Wert von 7 US-Dollar, eine abscheuliche, vom US-Steuerzahler subventionierte Gaunerei. Unter dieser Schock-Therapie, die dem Land durch die amerikanischen Geier-Kapitalisten verabreicht wurde, fiel das russische Bruttoinlandsprodukt um 40 %. Das Land wurde vom IWF und der Weltbank mit vernichtenden Schulden belegt und die Armut sowie die Selbstmordrate schossen in die Höhe. Rußlands Militär wurde dezimiert, demoralisiert und mußte gegenüber islamischen Terroristen in Tschetschenien und Dagestan schwere Niederlagen einstecken. Übrigens handelte es sich bei diesen um dieselben Mudschahedin aus Afghanistan, die von Saudi-Arabien finanziert und von den Amerikaner bewaffnet wurden. Die meisten russischen Politiker, einschließlich Präsident Jelzin, waren von Washington gekauft und kontrolliert – wie Bill Clinton bei Tony Blair einmal geprahlt hat.

Putins Imperium
Unter diesen schrecklichen Verhältnissen wurde Putin am 31. Dezember 1999 zum amtierenden Präsidenten ernannt. Über die folgenden Jahre nahm er sich des Problems der mächtigen Oligarchen, korrupten Politiker und Eliten an, die die fünfte Kolonne bildeten. Putin kamen die steigenden Ölpreise zugute, er verwendete den neuen Reichtum jedoch weise. Er kultivierte die russische Ökonomie, häufte Goldreserven sowie Fremd-Devisenreserven an und reduzierte die Staatsschulden signifikant.

–   Zwischen 1999 und 2014 wuchs Russlands BIP um das 10fache und das Land stieg auf der Weltrangliste von Platz 22 auf Platz 8

–   Russlands Schuldenstandsquote zum BIP fiel von 100 % im Jahr 1999 auf 17 % im Jahr 2016

–   Die Fremdwährungsreserven stiegen von nahezu Null auf die sechstgrößten weltweit

–   Die Goldreserven wuchsen auf die fünftgrößten in der Welt an

Putin gründete RT, Rußlands eigenen globalen Nachrichtensender, verbannte genmanipulierte (GVO) Produkte, verwandelte Rußland in den Weizenexporteur Nummer 1, schmiss George Soros aus dem Land und bekämpfte den Kulturmarxismus. Er ließ über 15.000 Kirchen errichten, ermutigte Familien dazu, mehr Kinder zu haben und verbannte Schwulen-/Transgender-Propaganda für Kinder. Zu guter Letzt baute Putin das russische Militär wieder auf, vernichtete die islamischen Terroristen in Tschetschenien und obsiegte in einer völligen geopolitischen Überraschung in Syrien gegenüber einer mächtigen Koalition aus USA, England, Frankreich, Türkei, Saudi-Arabien, Katar und bis zu 250.000 Jihadisten. Anstatt sich auf einen Rüstungswettlauf einzulassen, hat Putin Überschallraketen entwickelt, welche die frühere Fähigkeit der US-Verteidigungssysteme sowie Flugzeugträger, andere Nationen ohne Befürchtung von Konsequenzen anzugreifen, obsolet machen.

Die diplomatischen Fähigkeiten Putins haben sich ebenfalls als außergewöhnlich erwiesen. Nach den US-Sanktionen von 2014 und den steil abfallenden Ölpreisen haben beinahe alle Experten und Politiker die Isolation Putins und den Untergang der russischen Ökonomie prognostiziert; allerdings haben die Führer der Welt weiterhin mit Putin zusammengearbeitet. Anders ausgedrückt hat Putin Rußland wieder zu einer großen und starken Nation gemacht. Deshalb liegt sein Beliebtheitsgrad immer noch bei über 80 % und somit gewann er die Wahlen in diesem Jahr wieder mit Leichtigkeit.

Russland unter Beschuß
Doch verbuchten die Globalisten auch eigene Siege. 2003 und 2004 wurden die pro-russischen Regierungen in Georgien und in der Ukraine durch George Soros Farbenrevolutionen gestürzt. Im Jahr 2014 inszenierten die USA einen gewaltsamen Putsch in der Ukraine, stürzten den demokratisch gewählten Präsidenten und ersetzten ihn durch einen nicht gewählten Milliardär sowie einer Clique von Neonazis.





Die Ukraine ist seit Jahrzehnten ein Angriffsziel der CIA. Wie Brzezinski in seinem Buch The Grand Chesssboard, Die Welt als Schachbrett, schrieb, würde Rußland ohne Zugang zur Krim-Halbinsel und dem Schwarzen Meer, dem einzigen Zuweg Rußlands zum Mittelmeer, paralysiert sein. Nachdem Putin die Gefahr unmittelbar nach dem Putsch im Jahr 2013 erkannt hatte, ließ er auf der Krim rasch ein Referendum abhalten und löste somit das Problem.

Ein weiterer Bereich, in dem man Rußland hinterhältig in den Rücken gefallen ist, ist die NATO-Erweiterung. Ganz im Gegenteil zu den Versprechungen, die man während der Auflösung der UdSSR gemacht hatte, hat die NATO 13 neue Länder in das Bündnis aufgenommen, die allesamt als Gastgeber potentiell imperiale Erweiterungen für US/NATO Militärbasen darstellen.

Viele dieser Länder sind jetzt ein Teil des Raketenabwehrsystems. Das bedeutet, daß die USA einen nuklearen Erstschlag gegen Rußland durchführen und dann – theoretisch – die Raketen, die Rußland als Antwort abfeuert, ebenfalls abschießen könnte. Die gesamte Situation ist extrem brisant und gefährlich; Rußland besitzt seinerseits 6.800 Nuklearwaffen. Inzwischen hat sich allerdings das Blatt für Rußland in der Hinsicht gewendet, daß die vor kurzem von Putin vorgestellten Superraketen das US/NATO-Raketenabwehr-Angriffssystem praktisch nutzlos machen. [1]

Das ganze Schikanieren und Tyrannisieren ist schlichtweg ein Symptom für die verletzten Egos der Globalisten, die in ihren Bemühungen, Rußland endgültig zu erobern, gescheitert sind. Tatsächlich haben sie es in den letzten 200 Jahren mindestens achtmal versucht: 1812, 1856, 1905, im Ersten Weltkrieg, im Zweiten Weltkrieg, im Kalten Krieg, während der Machtübernahme der Wallstreet in Rußland, in den 1990er Jahren sowie im gegenwärtigen neuen Kalten Krieg.

Eine ehrliche Person wird Rußland nicht als Feind des Westens darstellen. Rußland wird nur dann ein Feind sein, wenn wir von dieser Nation weiterhin Unterwürfigkeit einfordern. Rußland und China sind fest entschlossen, ihre Souveränität zu wahren. Sie versuchen außerdem, sich aus dem Petrodollar-System zu befreien, ein System, daß es den Amerikanern ermöglicht, ohne Konsequenzen Billionen an Dollars zu leihen.

Globale Konflikte und Kriege sind für den militärisch-industriellen Komplex – ein Komplex, der 800 Militärbasen auf der ganzen Welt besitzt, ein Budget von 700 Milliarden US-Dollar pro Jahr verfügbar hat und einen jährlichen Waffenexport im Gesamtwert von 35 Milliarden US-Dollar verzeichnen kann – äußerst   suchterzeugend. Kriege bedeuten jedoch für die kriegführenden Nationen jeweils enorme Schulden, was wiederum genau das ist, was die kriminellen internationalen Bankiers wollen.

Globale Konzerne werden von einer unipolaren Welt angezogen, weil diese Welt ihnen Monopole, billige Arbeitskräfte und Rohstoffe sowie Zugang zu Kunden garantiert. Sozialingenieure verlassen sich auf die monumentalen Mainstream- bzw. Konzernmedien, um weltweit die gleiche Propaganda auszustrahlen. Wird der Zusammenfluß dieser Kräfte sich weiterhin weigern, eine multipolare Welt zu akzeptieren? Werden sie uns in verheerende Kriege drängen?

Siehe auch
http://www.politonline.ch/index.cfm?content=news&newsid=2702
1. 10. 17 Der Tiefe Staat

Quelle:
https://de.sott.net/article/32511-Warum-der-Tiefe-Staat-Putin-hasst
18. 5. 18 Warum der Tiefe Staat Putin hasst – Von Chris Kanthan
– gekürzte Fassung –

[1] Die Rede Putins vor der Föderationsversammlung
sowie
https://de.sott.net/article/32286-Klare-Warnung-Putin-prasentiert-einzigartige-Superraketen-Gesamte-Rede-auf-Deutsch#
3. 5. 18 Klare Warnung – Putin präsentiert einzigartige Superraketen: Gesamte Rede auf Deutsch – Von Philipos Moustaki

***********

Wandere aus, solange es noch geht!

(Visited 60 times, 1 visits today)
Warum der »Tiefe Staat« Putin hasst
13 Stimmen, 5.00 durchschnittliche Bewertung (99% Ergebnis)

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*