Warum braucht Amerika die Ukraine?

Olga Solomatina (Stimme Russlands)

STIMME RUSSLANDS Vietnam, Afghanistan, der Irak, Syrien, die Ukraine … Es ist interessant, wer der nächste auf der Liste zur Herstellung des „Friedens auf amerikanische Art“ sein wird. Für die US-Wirtschaft ist es lebensnotwendig, ständig Konflikte in verschiedensten Teilen des Planeten zu entfachen. Nur nicht auf amerikanischem Boden.

Die Nato dränge Kiew jetzt faktisch zu einer gewaltsamen Regelung des Konflikts, meint man in den russischen Medien. Die Allianz hat Kurs genommen auf die Aufstockung des Militärpotentials der Ukraine. Und das ungeachtet der vereinbarten Waffenruhe. Die Experten sind überzeugt, dass die Ukraine lediglich eine Marionette im Gegenüberstehen von USA und Russland sei. Bildlich gesprochen sind die Vereinigten Staaten bereit, bis zum letzten Ukrainer mit Russland zu kämpfen. Doch zur Durchsetzung seiner Ziele nutzt Washington nicht allein die Ukraine. Ganz Europa leidet jetzt unter den verhängten Sanktionen. Vor diesem Hintergrund verschlechtern sich die Beziehungen der europäischen Länder zu Russland, und das wiederum zugunsten der Ambitionen der USA. Überhaupt versuchen die Vereinigten Staaten jetzt, ihren Einfluss in der Welt zu festigen. Auch wenn das unter dem Vorwand der Bekämpfung des Terrorismus geschehe, meint der stellvertretende Direktor des USA-und-Kanada-Instituts der Russischen Akademie der Wissenschaften Valeri Garbusow:

„Einen solchen Einfluss und vor allem solche Methoden zur Erlangung dieses Einflusses habe es in der ganzen Geschichte des Kalten Krieges nicht gegeben“, meint der Experte. „Auch nicht in der postsowjetischen Zeit. Bei einer günstigen Fügung der Umstände ist auch die Ukraine-Krise entstanden, es sind auch die erforderlichen Leute zur Anheizung der Proteststimmungen aufgetaucht, auch ein Krieg und sogar die malaysische Boeing … Der Außenminister Sergej Lawrow erklärte, dass sich der Westen das Ziel gestellt habe, Russland um jeden Preis aus dem Gleichgewicht zu bringen. Dennoch ist Moskau bereit zu einem Dialog im Interesse der Krisenregelung in der Ukraine. Die USA scheinen allerdings nicht bereit zu sein.“

Die Feindseligkeit Russland gegenüber habe sich seit langem angesammelt, meint der Experte. Und das liegt nicht so sehr an Snowden oder an der Magnitski-Liste, wie viele vermuten. Die Amerikaner schreckt das Erstarken des heutigen Russlands. Deshalb ist es das Ziel der USA, Moskaus Positionen zu schwächen. Die Mittel sind die Ukraine und Europa. Wenn es den Amerikanern um ihre nationalen Interessen geht, ist ihnen Europa keinen Heller wert.

Amerika macht den Europäern mit Russland Angst, es zwingt die EU, ihre Militärausgaben zu erhöhen, antirussische Sanktionen zu verhängen. Alles im Namen der atlantischen Solidarität, deren Idee die Vereinigten Staaten im eigenen Interesse künstlich aufwärmen. Und alles gegen Russland, denn Moskaus unabhängige Position passt nicht in Washingtons Kurs. Der Amerikanist und Schriftsteller Dmitri Michejew meint, dieses Gegenüberstehen sei in der angelsächsischen Ideologie verwurzelt. In ihrem Streben nach der Weltherrschaft scheuen die Amerikaner nichts: Millionen unschuldiger Opfer, zerstörte Städte und ganze Länder.

Sich in die inneren Konflikte in verschiedenen Ländern einmischend, die sich weit entfernt von den Vereinigten Staaten befinden, spielt das Weiße Haus die Rolle des Schiedsrichters in diesem Gegenüberstehen. Entweder auf diplomatischem Wege oder durch Luftangriffe oder mittels Sanktionen. Und die Hauptsache: jedes Mal nutzen die USA als Anlass die friedliche Regelung oder die Bekämpfung des Terrorismus. Kurz gesagt, sie versuchen, allen und überall angeblich zu helfen. Doch alle wissen nur zu gut, wohin dieser mit edlen Absichten gepflasterte Weg führt…

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