Wann kommt der große Rums?

Es ist keine Verschwörung. Die Musik dürfte in Kürze aufhören und die Wirtschaft wird über die Klippe gehen – auch der Zeitpunkt scheint ziemlich klar gewählt.

Donald Trump ist nun Präsidentschaftskandidat.

Die Federal Reserve hat bisher gewartet. Jede kleinste Erschütterung hätte das wackelnde Gebäude zum Einsturz gebracht und dem Kandidaten, den man verhindern wollte, aufs Podest geholfen. Jetzt hat es Trump ohne Vorbeben an den Märkten geschafft.

Im November beginnen die Vorwahlen.

Hat die Fed noch genug Pulver, um ihren Laden bis dahin stabil zu halten, sodaß ein Sieg Trumps bei den Vorwahlen das Argument für den Rums liefern könnte? Sollte in den USA die Angst vor einer Präsidentschaft Trumps wirklich so groß sein, daß mit seinem Sieg bei den Vorwahlen der Crash als selbstläufer passieren könnte? Kaum zu glauben.

Die Fed und mit ihr die Zentralbänker der Welt sind längst nicht mehr in der Position wie 2008, als sie die Märkte mit dreistelligen Milliardenbeträgen stabilisieren konnten. Und doch spielt die Federal Reserve eine  wichtige politische Rolle bei dieser Präsidentschaftswahl.

Die überraschende Stärke von Donald Trump macht es der Fed einerseits fast unmöglich, Partei zu ergreifen. Wird Trump gewählt, dürfte die Fed postwendend durch Audits getroffen werden, und viele geheime, unheimliche Dinge werden offengelegt. Janet Yellen und ihre Vorgänger werden nichts zu Lachen haben. Andererseits hat Yellen kein Pulver mehr, um durch ein Fed-induziertes Wirtschaftswunder Trump noch verhindern zu können.

Der Bank Amerikas bleibt eine einzige Chance.

Janet Yellen und ihre Kolleginnen müssen den großen Rums noch vor den November-Vorwahlen auslösen. Nur dann besteht die Chance, Hillary aufs Podest zu helfen. Hillary wird den Zentralbankern nicht in die Parade fahren, wird keine Audits veranstalten und den Mächtigen hinter den Zentralbanken weiter das Zepter überlassen. Hillary wird als Humpty Dumpty nach der Preife der Strippenzieher tanzen.

Es gibt noch eine andere, zynische Chance, den Crash zwischen August und Oktober zu verhindern: Trumps vorzeitiger Abtritt von diesem Planeten. Der Leviathan wird nicht still zusehen, und Trumps Sicherheitsleute werden das berücksichtigen.

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Mehr als sieben Jahre nach seinem weltweiten Bestseller Dieses Mal ist alles anders meldet sich Kenneth Rogoff mit einem noch explosiveren Thema zurück: der totalen Abschaffung von Bargeld. 2014 war Rogoff der erste Ökonom, der ein Bargeldverbot als möglichen Ausweg zur Durchsetzung von Negativzinsen und der Eindämmung von Kriminalität ins Gespräch brachte. Seine Überlegungen haben bereits dazu geführt, dass die EZB 500-Euro-Scheine abschaffen wird und Deutschland eine Grenze von 5000 EUR für Barzahlungen diskutiert.
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