Waffenhändler wittern Möglichkeiten …

Waffenhändler wittern Möglichkeiten, wenn der französische Präsident Israel besucht

David Cronin (antikrieg)

 Wenn er in der kommenden Woche den Mittleren Osten besucht, wird François Hollande einer engeren militärischen Kooperation zwischen Frankreich und Israel seinen Segen geben.

Der französische Präsident wird „Ehrengast” sein beim „französisch-israelischen Innovationstag“ am Dienstag in Tel Aviv. Ubifrance, eine Unternehmensförderungsagentur, die diese Veranstaltung sponsert, hat Treffen zwischen französischen Unternehmern und Verkaufsrepräsentanten der Waffenhersteller Elbit und Israel Aerospace Industries vorbereitet.

Eine von der Agentur vorbereitete Informationsschrift lobt den israelischen Luftfahrtssektor für dessen rekordträchtige jährliche Verkäufe von über $6 Milliarden 2009 und 2010. Obwohl sie Drohnen als eines der Schlüsselprodukte dieser Sparte anführt, erwähnt die Broschüre nichts davon, dass diese bei Bombenangriffen gegen Kinder in Gaza getestet worden sind.

Die Schrift besagt auch, dass Israels Luftfahrtssektor viele Möglichkeiten für französische Firmen bietet. Airbus, das in Toulouse ansässige Unternehmen, „öffnete eine Lücke“ im Himmel über Israel, als es 2009 Flugzeuge an die Fluglinie Israir verkaufte. Bis dahin waren Israels drei kommerzielle Luftfahrtgesellschaften ausschliesslich vom amerikanischen Airbus-Konkurrenten Boeing beliefert worden.

„Garantierter Erfolg”

Laut der französisch-israelischen Handelskammer wird der „Innovationstag” ein „garantierter Erfolg“ sein. IsraelValley, die technologielastige Website der Kammer, berichtet, dass es „nahezu sicher“ ist, dass Hollande mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu die Kooperation im Bereich Drohnen besprechen wird.

In einem kürzlich veröffentlichten Papier über „Verteidigung” bekannte Frankreich sich zur Aufstockung der Zahl der Drohnen in seinem Arsenal. Die französische Regierung gab zwar im Juni Pläne bekannt, eine Lieferung von Drohnen der Marke Reaper von den Vereinigten Staaten von Amerika zu kaufen, sieht sich aber weiterhin um nach anderen Typen dieser unbemannten Kriegsflugzeuge. Die in Paris ansässige Firma Thales hat sich bereits mit der bereits erwähnten Elbit zusammengetan, um als Watchkeeper bekannte Drohnen für den Einsatz durch die britische Armee in Afghanistan zu bauen.

Kein Problem mit Demütigung

Freilich verlangt diese Kooperation von der französischen Elite, einiges an Demütigung hinzunehmen. Vor wenigen Monaten wurde die französische Nationalversammlung informiert, dass Israel Frankreich als Waffenexporteur vom vierten Platz in der Welt verdrängt hat.

Frankreich scheint allerdings kein Problem damit zu haben, von Israel gedemütigt zu werden. Im September wurde die französische Diplomatin Marion Castaing von israelischen Soldaten zu Boden gestossen, als sie einen Konvoi begleitete, der Hilfslieferungen für die Palästinenser in die okkupierte West Bank brachte.

Hätten die Streikräfte eines feindlichen Landes eine französische Diplomatin in dieser Weise behandelt, dann kann man sicher sein, dass Paris Vergeltungsmassnahmen ergriffen hätte. In diesem Fall gaben sowohl israelische als auch französische Journalisten an, dass Castaing die Soldaten provoziert hat; die Diplomatin wurde kurz darauf nach Paris zurückberufen.

„Sensitiv“

Die Europäische Union ist ein weiterer Sponsor des “Innovationstages,” und das obwohl die EU angeblich eine existenzielle Krise für die Zionisten verursacht hat, als sie im Sommer Richtlinien herausgab, laut denen Firmen und Institutionen, die aktiv am Bau der von Israel errichteten Siedlungen in der West Bank beteiligt sind, für Subventionen der Union nicht in Frage kommen.

Die israelische Zeitung Haaretz brachte in dieser Woche einen Bericht, der darauf hinwies, dass sich dieser Konflikt einer Lösung nähert. Das überrascht nicht. Kaum waren die Richtlinien durchgesickert, da bemühten sich Sprecher der EU, ihre Bedeutung herunterzuspielen und zu versprechen, sie würden in einer „sensitiven“ Weise gehandhabt werden (sensitiv Israel gegenüber, natürlich).

Hollande hat auch eine Rede vor dem Parlament Israels, der Knesset, auf dem Programm während seines Aufenthalts. Wir können von ihm erwarten, dass er vor seinen Gastgebern katzbuckelt, während er Israel als ein Leuchtfeuer für die Welt abfeiert.

Immerhin hat die französische politische Elite eine schändliche Geschichte der Förderung zionistischer Bestrebungen. 1917 versicherte Jules Cambon, der damalige Generalsekretär des französischen Aussenministeriums, die World Zionist Organization der Unterstützung Frankreichs bei der Kolonisierung Palästinas. Die französische Regierung „kann nur Sympathie mit Ihrer Sache fühlen, deren Triumph mit dem der Alliierten Hand in Hand geht [man stand im Krieg gegen Deutschland],“ schrieb Cambon.

François Hollande ist ein moderner Jules Cambon, der entschlossen ist, den Zionisten zu helfen, weiterhin die einheimischen Palästinenser zu enteignen.

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