von WiKa (qpress)
Damn Asskiss: Wenn man einen Krieg verliert, kann das schon mal ein richtig teures Unterfangen werden. Das Zauberwort dazu nennt sich „Reparationen“. Gerade Deutschland hat diesbezüglich ganze tolle Erfahrungen gemacht, die reichen bis ins benachbarte französische Versailles. Baschar al-Assad muss gerade entgegengesetzte Erfahrungen machen, dass es nicht minder teuer kommen kann, wenn man einen Krieg gewinnt. Sicher, wir wissen ja, das ist der Typ der sein eigenes Volk abschlachtet und deshalb von seinem Volk stets mit großer Mehrheit im Amt bestätigt wird … soweit wir dem Tenor der guten West-Propaganda folgen mögen oder müssen.
Kurz zum Hintergrund. Die USA gründeten einst al-Qaida und gelten auch im weiteren Sinne als Gründungsmitglied des Islamischen Staates. Man brauchte diese Terroreinheiten, um den Krieg gegen den Terror in jedes x-beliebige Land tragen zu können. Schließlich muss man als Weltpolizist ja auch mal in die lukrativen Ecken des Planeten nach dem Rechten schauen. Nur ganz ohne Grund geht das eben nicht. Zu diesen Ländern gehörte selbstverständlich auch Syrien. Immerhin zeigte sich der Assad nicht so gefügig, wie man als Staat und Regierungschef gegenüber dem Weltpolizisten zu sein hat. Eine Aufzählung der zu überfallenden Staaten … [YouTube] gab es bereits kurz nach 2001 … sofern die Agenda dazu nicht bedeutend älter ist.
Reparationen sind eine feine Sache
Über Reparationen wird für gewöhnlich nach dem Abschluss eines Krieges verhandelt. So wirklich ist der Krieg in Syrien allerdings noch nicht vorbei, obgleich die USA ihn längst verloren haben. Da aber das amerikanische Militär, nach wie vor völkerrechtswidrig in Syrien umhergeistert, hielt man es wohl für eine besonders gute US-Idee, Syrien zu so einer Art Selbstbedienungsladen umzugestalten. Wenn die USA in irgendeiner Sache große Erfahrungen haben, dann darin, anderen Ländern das Öl zu entwenden. Warum also sollte man jetzt nicht das syrische Öl für die gerechte US-Sache abpumpen? Natürlich nur für die berechtigten Reparationsansprüche, die nach oben hin offen sind. Vornehmlich für den völkerrechtwidrigen Überfall der USA und die teure Unterstützung der in Syrien operierenden Terroristen. Bislang war nämlich noch kein „Return on Invest“ in Sicht.
Das ist seit einigen Monaten bedeutend anders. Die Amis haben ihre restlichen Soldaten auf ein paar profunde Ölquellen in Syrien stationiert und lutschen die jetzt für den erwähnten Zweck sorgsam leer. Alles nur, weil der böse Assad den USA nicht von sich aus entsprechende Reparationen angeboten hat. Hier sollte man vielleicht mal zaghaft erwähnen, dass Assad auch Deutschland noch keine Reparationen angeboten hat, obgleich wir uns von Jordanien aus ebenfalls an der Zerschlagung Syriens sehr intensiv beteiligen, bis heute. Man muss das ja nicht immer als Freundschaftsdienst für die USA laufen lassen. Selber Rechnungen schreiben ist doch viel geiler. Aber die USA werden sicher den bundesdeutschen Anteil am syrischen Öl gern für sich einhalten.
Nahöstliche Grotesken sind so selten
Und jetzt folgt der Witz des Jahrzehnts: Assad will USA wegen Diebstahl syrischen Öls verklagen … [RT-Deutsch]. Das ist ja wohl unerhört. Vor welchem Gericht will er die USA verklagen? Doch nicht etwa vor dem Amtsgericht Damaskus? In den USA braucht er es erst recht nicht zu probieren. Und die meisten internationalen Gerichtshöfe werden seitens der USA sowieso nicht anerkannt. Demzufolge dürfte es wohl purer Aktionismus der syrischen Administration bleiben. Wie in jedem guten Westen siegt halt immer die US-amerikanische Form der Gerechtigkeit.
Russland hält sich an dieser Front wohlweislich wie auffallend zurück. Vermutlich, weil es sehr genau weiß, dass die NATO nur zu gerne eine größere Dellerei mit Russland vom Zaun brechen möchte. Warum also nicht in Syrien die Lunte anzünden. Darauf ist Russland schon seit Jahren nicht reingefallen und wird es wohl auch in Zukunft nicht. Selbst wenn Syrien mit seiner durchaus berechtigten Klage nirgends Gehör findet, ist die Geschichte rund um das geklaute Öl schon recht bemerkenswert und wirft immer wieder ein unübersehbares Schlaglicht auf das recht seltsame US-amerikanische Rechtsverständnis.
Wandere aus, solange es noch geht!
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