US-Feindseligkeiten: Erst Russland und nun China

Wenn es um die US-dominierte neue Weltordnung geht, kennt Washington kein Pardon. Nach den Sanktionen gegen Russland erfolgte nun ein verbaler Angriff auf China. Wenn die US-Administrationen der letzten Jahrzehnte etwas perfekt beherrschen, dann ist dies die Fähigkeit sich überall neue Feinde zu schaffen.

Von Marco Maier (contra-magazin)

Eigentlich muss man sich wundern, dass es überhaupt noch Regierungen gibt, die eine Zusammenarbeit mit dem Washingtoner Apparat präferieren. Immerhin ist die US-Führungsriege dafür bekannt, sich ihrer „Partner“ nach Lust und Laune mit Kriegserklärungen und Drohnenangriffen zu entledigen, wenn diese nicht mehr ins Konzept passen. Die al-Kaida, Saddam Hussein und Muammar al-Gaddafi sind dafür Paradebeispiele.

Wenn nun die US-Administration an Bündnisplänen im asiatisch-pazifischen Raum arbeitet um damit die Volksrepublik China in ihrem Handlungsspielraum einzuschränken – besser: ihr auf die Pelle zu rücken – müssen die jeweiligen Länder dies erkennen. Insbesondere die Vietnamesen sollten wissen, auf was sie sich mit den Amerikanern einlassen. Bündnistreue kennen diese nur so lange, wie es für die Pentagon-Strategen nützlich erscheint. Ansonsten gilt das „System heiße Kartoffel“.

Dennoch scheinen die Vereinigten Staaten im südostasiatischen Raum einige Sympathisanten gefunden zu haben: Vietnam, welches wegen einer Ölbohrinsel eine kleine maritime Auseinandersetzung mit der chinesischen Marine hatte, Japan, Taiwan und Südkorea sind so oder so eng mit den Amerikanern verbunden, und die Philippinen unterzeichneten erst kürzlich einige Abkommen mit Washington.

Beim jüngsten „Shangri-La Dialog“ in Singapur ließ dann US-Kriegsminister Chuck Hagel jeglichen diplomatischen Anstand beiseite und attackierte Chinas Vize-Generalstabschef Wang Guangzhong mit scharfen Worten. Bei seiner sonntäglichen Rede in Chinas staatlichen TV-Sender CCTV sprach Wang von einer inakzeptablen Provokation, die nicht den diplomatischen Gepflogenheiten entspräche. Hagel hatte in seiner samstäglichen Rede in Singapur China unverhohlen „Nötigung, Einschüchterung“ und eine „Destabilisierung der Region“ vorgeworfen. Zudem drohte der Kriegsminister mit Gegenmaßnahmen. Die Vereinigten Staaten würden nicht wegsehen, wenn jemand die fundamentalen Prinzipien der internationalen (wohl eher „amerikanischen“) Ordnung herausfordert.

Dabei stehen beispielsweise die umstrittenen Diaoyu-Inseln (jap. Senkaku) eigentlich China zu, da sie nach dem japanisch-chinesischen Krieg 1805 von Japan zwar annektiert wurden, China jedoch nie seine Ansprüche darauf aufgab (die Geschichte der Inseln auf Wikipedia). Ähnlich verhält es sich mit den von Vietnam und China beanspruchten Paracel-Inseln (Geschichte). Peking wegen der Durchsetzung berechtigter Interessen derart zu brüskieren, steht vor allem den Amerikanern nicht zu.

Auf jeden Fall müssen sich die Amerikaner nicht wundern, wenn sich China trotz der engen wirtschaftlichen Beziehungen enger mit dem ebenfalls von Washington scharf attackierten Russland abstimmt und diese sich zunehmend weitere wirtschaftliche Optionen sichern. Nur der Großteil der europäischen Regierungen sowie einiger anderer Staaten, lassen sich von den Washingtoner Strategen weiterhin wie Tanzbären durch die Manege führen, anstatt die Gestaltung der eigenen Zukunft selbst in die Hände zu nehmen.

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So ist das mit den Amis. Wer die als Freunde hat, braucht keine Feinde mehr. Und so werden die auch mit Europa verfahren wenn das TTIP-Abkommen besiegelt ist. Die EU-Bürokratten dienen Washington als Handlanger, um die europäischen Bürger zu verarmen und auszuplündern. Die Griechen, Spanier und Portugiesen spüren das bereits. Die Franzosen haben erkannt, dass sie die nächsten sein könnten und haben Hollande bei der EU-Wahl einen Denkzettel verpasst. Die Deutschen schlafen weiter und geben sich ihrem Schicksal hin – bis auf ein paar ganz wenige. 

 

 

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