U$A – Die Dollar-Demokratie | Doku | ARTE

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Der Dokumentarfilm wirft einen Blick hinter die Kulissen der US-amerikanischen Politik, im Mittleren Westen wie im Weißen Haus, bei Demokraten wie bei Republikanern. Lobbygruppen, Unternehmen und Milliardäre finanzieren das politische Geschäft mit millionenschweren Spenden, die ganz legal in unbegrenztem Umfang fließen.

In den USA regiert das Geld. Bei jeder Wahl fließen finanzielle Zuwendungen in Strömen. 2010 hatte der Oberste Gerichtshof entschieden, dass Kampagnenfinanzierungen von staatlicher Seite nicht eingeschränkt werden dürfen. Ob in der Bundeshauptstadt Washington oder im tiefsten Arkansas: Lobbygruppen, Unternehmen und Milliardäre finanzieren das politische Geschäft mit millionenschweren Spenden. Noch nie ist so viel Geld geflossen wie 2020.
Während Donald Trump und die Präsidentschaftswahlen die Schlagzeilen dominieren, werden im Hintergrund eine Reihe weiterer Entscheidungen getroffen, die von großer Bedeutung sind: die Neuwahl eines Drittels des Senats, die Wahlen zum Repräsentantenhaus in allen 50 Bundesstaaten, aber auch Ernennungen von Richtern. Keine dieser Entscheidungen wird umgesetzt, ohne dass Geld fließt. Dabei sprechen sich zwei Drittel der US-Amerikaner für eine Deckelung der Wahlkampfausgaben aus, viele empfinden die massiven Zuwendungen als eine Form von Korruption. Eine „legale Korruption“, die vor aller Augen betrieben wird und sich auf eine Wirtschaftspolitik auswirkt, die Wohlhabende begünstigt.
Die Dokumentation lässt viele Beteiligte zu Wort kommen: eine Abgeordnete im Wahlkampf, die ihren Tag damit verbringt, Spenden einzuwerben; einen Millionär, der die Hintergründe des Systems erläutert; eine Mitarbeiterin der Aufsichtsbehörde, die ihre Machtlosigkeit einräumt; und natürlich wütende Bürger. Ist Donald Trump womöglich nur Ausdruck eines Systems, bei dem sich letztlich alles ums Geld dreht?

Dokumentarfilm von Sylvain Pak (LUX/F 2020, 90 Min)

►Video auf Youtube verfügbar bis zum 03/12/2020

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U$A – Die Dollar-Demokratie | Doku | ARTE
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2 Kommentare

  1. Ist der tiefe Staat tatsächlich die Rüstungsindustrie und die Generäle? 

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    Und die High Tech. Industrie (Digitalisierung aller Bereiche) und Big Pharma.

  2. Die Dollar-Demokratie:  Man beobachte täglich bei Bloomberg News wie sich der Quasi-Bürgerkrieg in den USA täglich in der Bewertung des Dollars und den Rohstoffen niederschlägt.

    Die Warnung Eisenhowers bei seinem Abschied vor dem militärisch-finanziellen Komplex könnte jetzt wieder seine Bestätigung finden.  Ist der tiefe Staat tatsächlich die Rüstungsindustrie und die Generäle?  Da die Rüstungsausgaben Staatskonsum sind und keine Investitionen, deren Nützlichkeit überprüft werden können, könnten auf diese Art und Weise tatsächlich unglaublich große Summen in der Politik und bei den Massenmedien landen, was niemals überprüft, weil sowieso herausgeschmissenes Geld.

    Jedenfalls befindet sich Trump jetzt in der Situation des sterbenden Löwens, der von allen Seiten Fußtritte bekommt.  Er wollte noch zu guter Letzt sein Wahlversprechen einhalten und Kriege beenden, aber die Generäle verweigern den Abzug aus Afghanistan und Syrien.  In Syrien haben sie ihn angeblich glatt betrogen, weil sie fünfmal mehr Soldaten unterhalten haben, als sie ihm erzählten.

    Mit Biden kommt jetzt der Mann an die Macht, der schon den Jugoslawien- und Irak-Krieg verbrochen hat und im Interesse des tiefen Staates Kriege wieder neu entfachen wird in Syrien und der Ukraine.  Stoltenberg will jetzt möglichst schnell Georgien in die Nato aufnehmen, um das Kesseltreiben geben Rußland voranzutreiben.  Hoffentlich behält Putin mit seinem manchmal – kalten Fischblick – die Ruhe.  Jedenfalls zieht Krieg auf!

    Die derzeitige nächtliche verlogene n-tv-Serie über den Zweiten Weltkrieg, führt mich zu der Überlegung, daß es einmal interessant wäre zu erkunden, inwieweit die Rüstungsindustrie überhaupt am Ersten und Zweiten Weltkrieg ursächlich verantwortlich ist.  Denn Maximilian Harden sagte schon 1917, daß vor dem Kriegs-Eintritt der USA 75 % der in Europa verschossenen Waffen aus den USA stammten!  Aber in einer globalen Welt kann solch eine wahrhaft wissenschaftliche Untersuchung nicht erfolgen, denn an keinem Winkel der Welt wäre der Verfasser vor den Häschern des allgegenwärtigen Systems sicher!

    Hierzu ein weiterer geächteter Gedankengang:

    http://gruenguertel.kremser.info/wp-content/uploads/HitlerReden_1940_1941.pdf

    S. 71:

    Nun hat man sich gleich bei Kriegsbeginn mit bestimmten Prophezeiungen über die Dauer dieses Krieges befaßt. Man sagte:„Der Krieg dauert drei Jahre. Britannien richtet sich auf drei Jahre ein.“ Das mußte man auch schon tun, denn die Leute da, die ja doch alle schwerreiche Besitzer von Aktien, Kriegsfabrikationsaktienpaketen sind, diese Leute sind klug genug, sie wissen selbstverständlich, daß sich diese Neuanschaffungen in einem halben oder in einem Jahr gar nicht verzinsen können. Das muß also schon einige Zeit dauern. Aber ich war damals auch gleich so vorsichtig und habe dem Reichsmarschall damals gleich gesagt: Göring, bereiten wir alles vor auf fünf Jahre.  …

    S.143:

    Diese Elemente, die als führende politische Persönlichkeiten in den demokratischen Ländern zugleich auch Inhaber und Aktienbesitzer der Rüstungsindustrien sind, glaubten außerdem – und glauben es auch heute noch -, daß der Krieg die größten Geschäftsmöglichkeiten mit sich bringt. Vor allem ein langer Krieg. Denn es liegt in ihrem kapitalistischen Interesse, die Investierungen ihrer Gelder eine möglichst lange Zeit auswerten zu können. So ist es zu begreifen, wenn zum Beispiel einer der Hauptrüstungsindustriellen in England, der nunmehr verstorbene Mister Chamberlain, vom ersten Tage an sofort erklärte, daß dieser Krieg für England mindestens drei Jahre dauern müsse. So ist es zu verstehen, wenn andere demokratische Machthaber wiederum in der wirtschaftlichen Seite der Beteiligung am Kriege die größte Chance für ihre Länder erblicken und keinen Hehl daraus machen, daß ihnen jeder Friede der Verständigung, das heißt ein vernünftiger Ausgleich der Völkerinteressen, verhaßt ist, weil dies den dividendenhungrigen Rüstungsinteressenten die substantiellen Voraussetzungen entziehen würde. Die Völker selbst aber sind diesen demokratischen Heuchlern wie früher so auch heute gänzlich gleichgültig. So ist es auch zu verstehen, daß mein Versuch im Jahre 1939, den Ausbruch des Krieges mit Frankreich und England zu verhindern, in der ganzen demokratischen Welt nicht nur eine eisige Ablehnung erfuhr, sondern einen geradezu wütenden Entrüstungssturm auslöste. …

    S. 166:

    Es ist unmöglich, daß auf die Dauer Hunderte von Millionen Menschen nach den Interessen von wenigen einzelnen ausgerichtet werden. Auf die Dauer wird hier das größere Interesse der Menschheit über die Interessen dieser kleinen plutokratischen Geschäftemacher siegen. Wir haben Beweise dafür, daß es auch in den anderen Ländern auf diesem Gebiete heute bereits zu kriseln beginnt; wenn englische Arbeiterführer jetzt plötzlich mit „neuen“ sozialen Gedanken kommen, so abgedroschen und uralt, daß ich nur sagen kann: Legen Sie sie wieder in die Kiste zurück, das ist bereits abgelegtes Material von uns, schon längst überholt, meine Herren.

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