The Saker: Ein kurzer „Einschub“ mit ein paar (offensichtlich nötigen) Erläuterungen

vom Saker (theblogcat) Danke für die Übersetzung!

http://thesaker.is/short-intermission-of-sorts-with-a-few-apparently-needed-explanations/

Liebe Freunde,

ich denke es ist nötig, ein paar Dinge klarzustellen, die anscheinend viele verwundern und verblüffen. Seit dem Beginn dieser Krise hat die Saker-Community (buchstäblich) weltweit wie verrückt versucht, mit den Ereignissen Schritt zu halten und dem einen Sinn zu geben, was total irre erscheint. Ich habe die letzten zwei Tage durchgehend gearbeitet und ich bitte um Verzeihung, wenn ich noch knapper als sonst bin (und vergesst die Tippfehler und die Grammatik!). Los geht’s:

1) Iranische Atomwaffen: Der Iran hatte nie ein militärisches Nuklearprogramm und der Iran wird nie eines haben. Aus zwei Gründen: Erstens wurden Atomwaffen von Ayatollah Alil Khamenei offiziell als „haram“ (arabisch für „verboten“) erklärt. Aber es gibt noch einen weiteren Grund: Wenn man kein volles Spektrum an Nuklearwaffen besitzt (wie Russland und die USA), dann sind deine Atomwaffen bloß Ziele, und nicht nur das, sie werden zu einem idealen Ziel aus PR-Sicht: die USA und/oder Israel können dann behaupten, sie MUSSTEN Atomwaffen einsetzen, um die iranischen zu zerstören. Die Wahrheit ist, dass der Iran KEINE Atomwaffen benötigt und dass eine Anschaffung ein riesiger Fehler wäre und den Iran zu einer großen Zielscheibe machen würde. Ich weiß, dass der Iran angekündigt hat, dass man aus dem internationalen Abkommen zum iranischen Nuklearprogramm ausscheren wird, aber ich glaube keine Sekunde daran, dass sie versuchen, Atomwaffen zu produzieren. Übrigens haben sie angefügt, dass sie immer noch mit der IAEA zusammenarbeiten und dass sie sich wieder an das Abkommen halten werden, falls die US-Sanktionen aufgehoben werden.

2) US/israelische Atomwaffen: Ja, im Gegensatz zum Iran haben sie Atomwaffen. Aber was ihnen fehlt sind gute Ziele. Sicher, sie können (und werden) einige symbolische, sehr sichtbare Zeile angreifen und Städte in Schutt uns Asche legen. Aber „können“ bedeutet nicht, dass das eine kluge Sache wäre. Die Wahrheit ist, dass der Iran keine guten Ziele für Atomwaffen anbietet, also wird der Einsatz von Atomwaffen die Entschlossenheit der Iraner (und ihrer Alliierten) von „formidabel“ zu „unendlich“ steigern. Keine kluge Sache.

3) Die iranische Luftverteidigung: Sie ist ziemlich gut, aber kein gleichwertiger Gegner für einen entschlossenen Angriff der US AirForce/Navy. Ja, sollten die USA angreifen, dann wird es weit mehr Widerstand der Luftverteidigung geben als über Syrien, und die USA werden eine Reihe von Raketen und Flugzeugen verlieren. Aber nicht genug, um einen entschlossenen Angriff aufzuhalten. Ich habe es schon tausendmal gesagt: Luftverteidigung ist ein Nummernspiel. Selbst wenn deine Raketen eine 100%-ige Trefferquote hätten, hilft das nicht gegen einen Feind, der mehr Raketen im Arsenal hat als du. Apropos Arsenale: ja, die Luftverteidigungseinheiten können nachladen, aber nur, wenn man noch am Leben ist! Der Gegner muss also nur genug Raketen auf deine Batterie abfeuern, um sicherzustellen, dass deine Batterie zerstört ist bevor man nachladen kann. Schon gut, das ist grob vereinfacht, denn in der Realität können die Batterien mobil sein und sich gegeneinander schützen. Aber ihr versteht das Prinzip. Nur ein vollkommen modernes und voll integriertes Luftverteidigungsnetzwerk auf allen Ebenen (von MANPADS bis zu weitreichenden Raketen wie S-400/S-500) kann mit all den Bedrohungen fertig werden. Da befindet sich der Iran noch nicht, obwohl sie an der Luftverteidigungsfront einige größere Erfolge erzielt haben.





4) Wie soll der Iran gewinnen, wenn er mit Atomwaffen beschossen wird? US-Amerikaner haben eine spezielle geistige Blockade: Viele (die meisten?) von ihnen glauben ernsthaft, der Krieg sei ein Selbstzweck. Ist er nicht. Kriege haben IMMER ein POLITISCHES Ziel. Deshalb haben die USA jeden Krieg seit dem 2. Weltkrieg sowohl gewonnen als auch verloren. Wenn man sich etwa die Verlustzahlen ansieht oder welche Seite unter der größeren Zerstörung litt, dann kann man glauben, dass die USA eine ausgezeichnete Militärmacht sind. Aber schaut euch den Krieg Israels gegen die Hisbollah von 2006 an. Sowohl die USA als auch Israel haben einen „Sieg“ erklärt – dabei war es eines der größten militärischen Versagen in der Geschichte. Und für die Hisbollah war es ein „Göttlicher Sieg“. Leute – ihr müsst euch von den Kategorien und Slogans befreien, die die AngloZionistische Propagandamaschine benutzt. Kriege sind NUR DANN gewonnen, wenn ein POLITISCHES Ziel erreicht wurde. Nur wie wild loszuschlagen und Zivilisten zu töten, das gilt nicht, selbst wenn politische Führer im Westen das denken.

Sollten die USA ihre Atomwaffen einsetzen, so wird das für die USA politischer Selbstmord sein. Nun, schon die Ermordung Soleimanis war bereits eine Art politischer Selbstmord. Aber der Einsatz von Atomwaffen wird einen noch schnelleren Zusammenbruch des Imperiums beschleunigen. Das ist die unausgesprochene Wahrheit: Atomwaffen sind in 99% aller Fälle als Kriegswaffen NUTZLOS: Ja, sie SIND für des Gleichgewicht des Schreckens (denn das ist es) zwischen Russland und den USA – und in einem geringeren Ausmaß für China – überaus wichtig. Aber als Instrument zur KRIEGSFÜHRUNG sind sie quasi nutzlos. Ja, ich weiß, wir sind alle konditioniert zu glauben, dass Atomwaffen eine Art Zauberstab seien, eine magische Kugel, oder eine Wunderwaffe (sucht euch eins aus) – aber das ist eine Lüge.

Werden die USA und/oder Israel Atomwaffen einsetzen? Möglich. Sie werden es tun, denn sie sind dumme Rassisten, die nur an Gewalt glauben und an ihre eigene messianische und rassische Überlegenheit, und wenn sie erkennen, dass alle verloren ist, dann werden sie das tun, was ALLE westlichen Führer (einschließlich Hitler) tun würden: Der andere soll einen Preis zahlen.

Die Iraner wissen das. Sie leben seit Jahrzehnten unter dieser Bedrohung. Ich versichere euch, dass sie bereit sind.

5) Wird Russland intervenieren? Es gibt zwischen Russland und dem Iran KEINE legalen/formellen Verpflichtungen und als ich das letzte mal abcheckte, da haben sich keine Iraner freiwillig bereit erklärt, für Russland zu sterben. Trotzdem, der Iran ist ein wichtiger Verbündeter für Russland. Aber was den meisten Leuten entgeht, ist, dass der Iran keine direkte russische Intervention braucht (oder will). Dafür gibt es viele Gründe (auch historische). Aber was die meisten Leute völlig missverstehen, ist, dass die Iraner zuversichtlich sind, dass sie ohne russische (oder andere) Hilfe gewinnen können. Ich stehe in Kontakt mit vielen Leuten aus dem Nahen Osten (einschließlich Iran) und ich kann euch sagen, dass ihre Stimmung nicht nur von totaler Entschlossenheit, sondern auch von stiller Zuversicht geprägt ist. Niemand in der Region zweifelt daran, dass es für Onkel Shmuel nun vorbei ist. Ich weiß, das klingt unglaublich für Leute, die im Westen leben, aber das ist die Realität im Nahen Osten.

Außerdem könnt ihr sicher sein, dass Russland dem Iran helfen wird, aber hinter den Kulissen. In erster Linie mit (geheimdienstlicher) Aufklärung: Während die Iraner eine extrem hochentwickelte Geheimdienstgemeinschaft haben, wird sie von der viel größeren russischen in den Schatten gestellt, die nicht nur viel größer ist, sondern auch über technische Mittel verfügt, von denen der Iran nur träumen kann. Russland kann auch bei der Frühwarnung und der Zielerfassung helfen. Wir können nicht wissen, was wirklich hinter den Kulissen vorgeht, aber ich bekomme Berichte, dass die Russen in voller Alarmbereitschaft sind (wie sie es auch während des ersten Golfkriegs waren – aber leider hat Saddam Hussein nicht auf die russischen Warnungen gehört).

6) Sollte Russland erklären, dass der Iran jetzt unter russischem Schutz steht? Auf keinen Fall! Wieso nicht? Stellt euch vor, was sich abspielt, als würdet ihr im Kreml sitzen: das Imperium steht vor seinem letzten Krieg (ja, das meine ich so, siehe weiter unten) und die russischen Spezialisten WISSEN alle, dass die USA verlieren werden, und zwar schlimm. Warum um alles in der Welt sollte man eingreifen, wenn der „Hauptfeind“ (KGB/SVR/FSB-Ausdruck für „USA“) dabei ist, etwas tödlich Dummes zu tun?

Außerdem ist dies auch eine kulturelle Frage. Im Westen werden ständig Drohungen ausgesprochen. Nicht nur, um den Feind zu erschrecken, sondern auch, um selbst weniger Angst zu haben. In Asien (und Russland ist kulturell viel asiatischer als europäisch) werden Drohungen als ein Zeichen von Schwäche und mangelnder Entschlossenheit angesehen. In seiner gesamten Karriere benutzte Putin eine Drohung nur EINMAL: die Urkonazis davon zu überzeugen, dass ein Angriff während der Fußball-WM „schwere Folgen für die ukrainische Staatlichkeit“ hätte. Aber man muss verstehen, dass die Ukraine aus russischer Sicht militärisch so schwach ist, dass sie als Feind lächerlich ist, und niemand, der bei klarem Verstand ist, wird jemals den Ausgang eines Krieges der Ukros mit Russland anzweifeln. Dies ist ein extremer und außergewöhnlicher Fall. Aber seht euch den Fall der russischen Intervention in Syrien an: Im Gegensatz zu ihren westlichen Kollegen haben die Russen nicht erst Wochen damit verbracht, ISIS oder irgendjemanden in Syrien zu bedrohen. Als Putin die Entscheidung traf, zogen sie einfach ein, so leise, dass DAS BESTE Militär in der Galaxie den russischen Zug nie bemerkt hat.

Also, WENN – und ich glaube nicht, dass dies geschehen wird – Russland jemals beschließen sollte, zum Schutz des Irans einzuziehen, werden die USA davon erfahren, wenn US-Soldaten in großer Zahl sterben werden. Bis dahin wird Russland keine Drohungen aussprechen. Auch hier im Westen sind Drohungen an der Tagesordnung. Im Osten sind sie ein Zeichen der Schwäche.

Jetzt wisst ihr, warum US-Drohungen völlig wirkungslos sind 🙂

7) Das Niveau der US-Streitkräfte im Nahen Osten. Die USA unterhalten ein großes Netzwerk von Stützpunkten rund um den Iran und auf dem gesamten Planeten. Die wirklichen Zahlen sind natürlich geheim, aber nehmen wir, um der Argumentation willen, an, dass die USA etwa rund 100.000 Soldaten in der Nähe des Iran haben. Die tatsächliche Zahl spielt keine Rolle (und die Iraner wissen es sowieso). Entscheidend ist folgendes: dies bedeutet NICHT, dass die USA 100.000 Soldaten haben, die bereit sind, den Iran anzugreifen. Ein großer Teil dieses Personals ist nicht wirklich kampffähig (das Verhältnis von kampfbereitem Personal zu Unterstützung unterschiedet sich von Land zu Land und von Krieg zu Krieg, aber lasst uns einfach sagen, dass die meisten dieser 100.000 NICHT kampffähig sind). Nicht nur das, sondern es gibt einen großen Unterschied zwischen, sagen wir, vielen Kompanien und Bataillonen in einer Region und einer echten Panzerdivision. Zum Beispiel ist die 82. AB eine INFANTRIE-Truppe, nicht wirklich mechanisiert, nicht in der Lage, z.B. eine Panzerbrigade zu bekämpfen. Hier ein historischer Aspekt: Während des Ersten Golfkrieges verlegten die USA ebenfalls die 82nd AB als zentrale Kraft der Operation „Desert Shield“. Und hier beging Saddam Hussein seinen ÜBELSTEN Schnitzer. Hätte er seine Panzerdivisionen über die saudische Grenze geschickt, hätte er Hackfleisch aus der 82sten gemacht. Die USA wussten das. Tatsächlich wurde Cheney einmal gefragt, was die USA getan hätten, wenn die Iraker die 82. zerstört hätten. Er antwortete, die erste Verteidigungslinie sei die Luftwaffe auf USN-Flugzeugträgern und Marschflugkörpern. Und wenn das fehlschlug, hätten die USA taktische Atomwaffen einsetzen müssen, um die irakischen Divisionen zu stoppen. Das wäre einer der Fälle, in denen der Einsatz von Atomwaffen aus rein militärischer Sicht Sinn machen würde (Atomwaffen sind sehr wichtig gegen Panzerung!), aber aus politischer Sicht wäre es eine PR-Katastrophe gewesen (siehe oben). Das gleiche gilt heute. Für eine ernsthafte Bodenoperation der USA würde es viele Monate dauern, bis die Truppenstärke hoch genug ist, und ihr könnt verdammt sicher sein, dass der Iran das NIE zulassen würde. Sollte Onkel Shmuel versuchen, eine echte, große Truppe in die KSA zu schicken, könnt ihr sicher sein, dass die Iraner mit allem, was sie haben, zuschlagen werden!

Im Grunde geht es darum: Die USA haben mehr als genug Anlagen in der Region, um den Iran anzugreifen/bombardieren. Die USA haben bei weitem nicht die Anzahl der Streitkräfte, um eine massive Bodenoperation im Irak zu planen, geschweige denn im Iran!

8) Was ist mit der Straße von Hormuz? Ich habe keinen Zweifel daran, dass der Iran die Straße von Hormuz schließen kann. In der Tat ist alles, was die Iraner tun müssten, um sie zu schließen, zu sagen, dass sie sich das Recht vorbehalten, jedes Schiff zu zerstören (mit welchen Mitteln auch immer), das eine Durchfahrt versucht. Das würde ausreichen, um den gesamten Verkehr zu stoppen. Wenn das passiert, haben die USA natürlich keine andere Möglichkeit, als die südlichen Küsten des Irans anzugreifen und zu versuchen, mit dieser Bedrohung fertig zu werden. Und ja, es tut mir leid, dass ich meine iranischen Freunde enttäusche, ich glaube, dass die USA die Straße von Hormuz wahrscheinlich wieder öffnen könnten, aber das wird „boots on the ground“ im südlichen Iran erfordern und das ist etwas, das einen ersten Erfolg bringen könnte, aber das wird sich mittel- bis langfristig in eine massive militärische Katastrophe verwandeln, weil die Iraner nicht nur die Zeit auf ihrer Seite haben werden, sondern das wird einen Traum wahr werden lassen: endlich werden die US GIs in Reichweite sein, buchstäblich. Typischerweise werden die USA also die Oberhand gewinnen, wenn sie kommen, nur um in eine Falle zu tappen.

9) Suchen die Iraner den Tod? Dies ist ein wichtiger Punkt (danke an Larchmonter 445 für diesen Vorschlag!). Die kurze Antwort ist nein. Ganz und gar nicht. Die Iraner wollen leben und sie suchen nicht den Tod. ALLERDINGS wissen sie auch, dass der Tod zur Verteidigung des Islam oder zur Verteidigung der Unterdrückten ein Akt des „Zeugnisses für Gott“ ist, was das arabische Wort „shahid“ ist (und was das griechische Werk μάρτυς „martis“ bedeutet). Was bedeutet das? Das bedeutet, dass muslimische Soldaten zwar nicht ihren Tod suchen sollten, und obwohl sie alles in ihrer Macht stehende tun sollten, um am Leben zu bleiben, haben sie nicht im Geringsten Angst vor dem Tod. Um diese Denkweise vollständig zu verstehen, braucht man sich nur den berühmtesten und wichtigsten schiitischen Slogan „Jeder Tag ist Aschura und jedes Land ist Kerbala“ (siehe Erklärung hier) bewusst zu machen. Wenn ich dies in einen christlichen Bezugsrahmen übersetzen müsste, würde ich vorschlagen: „Jeder Tag ist Karfreitag und jedes Land ist Golgatha“. Das heißt, „egal wo du bist und egal wie spät es ist, du musst bereit sein, dein Leben für Gott und für die Verteidigung der Unterdrückten zu opfern“. Also nein, die Iraner sind ein fröhliches Volk (so wie die Araber), und sie sehnen nicht den Tod herbei. Aber sie fürchten ihn auch nicht und nehmen dankbar die Möglichkeit an, ihr Leben für die Verteidigung von Gerechtigkeit und Wahrheit opfern zu müssen. Dies ist ein weiterer Grund, warum Drohungen von unheilvollen Schwachköpfen wie Pompeo oder Trump keinerlei Wirkung auf Muslime haben.





10) Was passiert jetzt wirklich? Leute, das ist der Anfang vom Ende des Imperiums. Ja, ich weiß, das klingt unglaublich, aber genau das spielt sich vor unseren Augen ab. Das Allerbeste, was die USA jetzt hoffen können, ist ein schneller und vollständiger Rückzug aus dem Nahen Osten. Aus einer langen Liste von politischen Gründen scheint das im Moment kein realistisches Szenario zu sein. Was also kommt als nächstes? Ein großer Krieg gegen den Iran und gegen den gesamten „Schiitischen Halbmond“? Auch keine gute Option. Die USA würden nicht nur verlieren, sondern sie würden sowohl politisch als auch militärisch verlieren. Begrenzte Schläge? Auch nicht gut, da wir wissen, dass der Iran massiv zurückschlagen wird. Ein großes Zugeständnis hinter den Kulissen, um den Iran zu besänftigen? Nö, wird auch nicht passieren, denn wenn die Iraner den Mord an Soleimani ungestraft lassen, dann werden Hassan Nasrallah, Bashar al-Assad und sogar Ayatollah Ali Khamenei die nächsten sein, die ermordet werden. Ein massiver Luftangriff? Höchstwahrscheinlich, und anfangs wird sich das gut anfühlen (viel Fahnenschwingen in den USA), aber bald wird sich das in eine massive Katastrophe verwandeln. Atomwaffen einsetzen? Ja klar, und Ihr politisches Image für immer zerstören, nicht nur im Nahen Osten, sondern weltweit.

Zur Veranschaulichung: Schaut euch einfach die neueste dumme Drohung von Trump an:

„Wenn sie uns auffordern zu gehen, wenn wir es nicht auf einer sehr freundlichen Basis tun, werden wir ihnen Sanktionen auferlegen, wie sie sie noch nie zuvor gesehen haben. Das wird die iranischen Sanktionen etwas zahm aussehen lassen“.

Leute, das ist genau die Art von dummer Sprache, die jeden irakischen Patrioten zutiefst beleidigen wird. Das ist die Art von Sprache, die aus einem Imperium in den späten Stadien des Todeskampfes kommt.

Trump wird in die Geschichte eingehen als der Mann, der dachte, er könne das iranische und irakische Volk mit „Tweets“ erschrecken.

Wirklich erbärmlich.

 

SCHLUSSFOLGERUNG

Ich hoffe, dass diese Hinweise nützlich sein werden, besonders wenn man von einem massiven Tsunami der flaggenschwenkenden US-Propaganda getroffen werden (Trumps „wir sind DIE BESTEN“). Einfach gesagt: das ist Schwachsinn. Moderne Kriege sind in erster Linie Propagandakriege, und das, was man als das Ergebnis der US-Herrschereliten sieht, ist genau das – „Informationsoperationen“. Lasst sie ihre (in China hergestellten) Flaggen schwenken, lasst sie erklären „United we stand“ (wofür genau sie stehen, wird nie spezifiziert) und lasst sie wiederholen, dass das US-Militär die FORMIDABELSTE FORCE IN DER GALAXIE ist. Dies sind nichts als verzweifelte Versuche, das Narrativ zu kontrollieren, nichts anderes.

Oh, und noch eine Ironie: Während der von der GOP kontrollierte Senat Trump höchstwahrscheinlich niemals anklagen wird, ist es nicht erbärmlich komisch, dass Trump jetzt tatsächlich Taten begangen hat, die ihn aus dem Amt entfernen sollten? Natürlich, in der wirklichen Welt kontrollieren die US-Neokons beide Parteien, und beide Parteien unterstützen einen Krieg gegen den Iran voll und ganz. Dennoch ist dies eine jener Ironien der Geschichte, die erwähnt werden sollten.

Ich werde morgen früh meine Arbeit wieder aufnehmen.

Bis dahin wünsche ich euch eine gute Nacht, einen guten Morgen, einen guten Tag.

Der Saker

PS: Wenn ihr eine Folgefrage habt, stellt diese bitte in den Kommentarbereich und ich werde versuchen, die wichtigsten zu beantworten.

Natürlich nicht hier, sondern im Original (http://thesaker.is/short-intermission-of-sorts-with-a-few-apparently-needed-explanations/)

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The Saker: Ein kurzer „Einschub“ mit ein paar (offensichtlich nötigen) Erläuterungen
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3 Kommentare

  1. "Es gibt zwischen Russland und dem Iran KEINE legalen/formellen Verpflichtungen, und als ich das letzte mal abcheckte, da haben sich keine Iraner freiwillig bereit erklärt, für Russland zu sterben."  Das glaube ich schon deswegen nicht, weil die Russen sowohl im Zweiten Weltkrieg als auch im Jahre 1911/1912 im Iran, damals Persien, einmarschiert sind.

    Heinrich Friedjung, Das Zeitalter des Imperialismus 1884 – 1914

    http://gruenguertel.kremser.info/wp-content/uploads/Friedjung_III_1922.pdf

    Erdrosselung Persiens 1911/1912

    Während in bezug auf China nur Zukunftssorgen und Zukunftshoffnungen mitspielten, erforderte die Persische Frage eine schleunige Antwort, die auch im Winter von 1911 auf 1912 gegeben wurde. Haldane erzählt uns, daß er sich in Berlin Mühe gab, herauszubringen, ob ein geheimes Übereinkommen zwischen Rußland und dem Deutschen Reiche bestünde. Das war nicht der Fall. Aber schon jener Augustvertrag von 1911 war ein Dorn im Fuße der englischen Regierung, der sie im Gehen nicht hinderte, aber doch belästigte. Grey war entschlossen, ihn herauszuziehen, und zwar um den Preis der Überantwortung Persiens an die russische Regierung.

    Den Russen war es unleidlich, daß die persischen Patrioten, die Partei des Fedaïs, alle Anstrengungen machten, um in ihrem Lande Ordnung herzustellen und dessen Selbständigkeit aufzurichten. Das Notwendigste war die Regelung der zerrütteten Finanzen, welche Aufgabe im Mai 1911 dem sachkundigen Amerikaner Morgan Shuster anvertraut wurde. Er ging rüstig an die Arbeit und traf eine Reihe geeigneter Maßregeln. Da trat die russische Regierung mit der Beschwerde dazwischen, Shuster hätte gewisse von ihr erworbene Rechte angetastet. Sie schob Truppen an die Grenze und schickte am 29. November 1911 ein Ultimatum ab, in welchem sie nicht nur Shusters Entlassung, sondern auch Ersatz für die Kosten ihres bewaffneten Aufgebotes verlangte. In tiefer Trauer, den Untergang der Freiheit vor Augen, beriet das persische Parlament über das Ansinnen. Es unterwarf sich nicht, sondern trat dem Antrage eines angesehenen Geistlichen bei, dessen Rede bloß in den Worten bestand: „Es mag der Wille Allahs sein, daß Freiheit und Unabhängigkeit uns mit Gewalt genommen werden, wir aber wollen ihren Verlust nicht mit eigenen Händen unterzeichnen.“ Darauf rückten die russischen Truppen vom Nordwesten ins Land auf Täbris los, dessen Bewohner Widerstand versuchten und einige in der Stadt wohnende Russen erschlugen. Furchtbar war die über die Stadt verhängte Strafe, in der ein Blutbad angerichtet wurde. Im Januar 1912 besetzten die Russen auch die Hauptstadt Teheran, Persien wurde niedergetreten und Shuster kehrte in seine Heimat zurück, worauf er ein eindrucksvolles Buch „Die Erwürgung Persiens“ veröffentlichte. Darin legte er dar, in welcher Art die englische Regierung der russischen ihre Unterstützung geliehen hatte; die eine habe mit Gewalt, die andere mit vollendeter Heuchelei alles getan, um dem persischen Volke die Mittel zu nehmen, sich aus Wirrsal und Ohnmacht zu erheben.  

    Die Vorgänge bei der Einnahme von Täbris waren der Anfang der Ereignisse, über welche Georg Brandes folgendermaßen berichtet : „Auf diesen Staatsstreich folgte die Schreckensherrschaft in Täbris, Rescht, Meschhed und in anderen Städten. Allein in Täbris wurden weit über hundert angesehene Patrioten, darunter der höchste mohammedanische Geistliche, nationale Führer, Landtagsabgeordnete usw., den grausamsten Foltern unterworfen und darauf gehenkt. In der Provinz Aserbeidschan ernannten die Russen zum Gouverneur einen berüchtigten Räuberhauptmann, der dort mit ihrer Zustimmung drei Jahre hindurch die entsetzlichsten Barbareien beging; so ließ er einen persischen Freiwilligen kaltblütig mitten durchschneiden und je eine Hälfte der Leiche an zwei verschiedenen Enden der Stadt öffentlich zur Schau stellen; ein anderes Opfer, einen Geistlichen, ließ er zu Tode martern, nachdem er ihm vorher die Augen ausgestochen hatte. Professor Edward Brown in Cambridge, wohl der beste europäische Kenner des modernen Persiens , hat über die russischen Schandtaten des Jahres 1912 in Täbris ein ganzes Buch veröffentlicht, in dem sich die russische Kultur, mit der wir nun auch in Europa bedacht werden sollten, an der Hand eines reichen photographischen Materials in ihrer wahren Gestalt studieren läßt.
     
    Das Verhalten Greys erfuhr den schärfsten Tadel der englischen Radikalen, die aber auch diesmal der geschlossenen Mehrheit des Parlaments gegenüberstanden, welche die amtliche Politik billigte. Über die Beschönigung, Persien hätte sein Unglück sich selbst zuzuschreiben, schrieb die „Nation“: „Es ist ein Fall von Wolf und Lamm, so flagrant und so zynisch, daß man sich kaum versucht fühlt, ihn weiterer Untersuchung wertzuhalten.“

  2. Die meisten von den Gästen sind Suniten und sypmathisieren mit dem IS. Bestenfalls lassen die sich für den IS von den Amerikanern gegen Russland und Iran anwerben.

  3. Ich glaube nicht, dass irgendwo Atombomben geworfen werden. Allerdings, wenn das dort unten extrem aus dem Ruder läuft, denke ich mit großer Angst an unsere vielen neuen Gäste, die sich bereits bei uns befinden.

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