Stuttgart 21, die luxuriöse Milliardengrabpflege

von WiKa (qpress)

Stuttgart 21, die luxuriöse Milliarden-GrabpflegeSturgard: Wenn das “Ding” erst einmal tot ist, dann gibt es nichts mehr zu verhandeln. Wird der Leichnam nicht postwendend eingeäschert und stattdessen ein lebhafter Leichenkult darum errichtet, hat das seinen Preis. So ähnlich verhält es sich auch mit dem Prestige-Projekt Stuttgart 21. Widerstand gab es seit seiner Zeugung, da aus unterschiedlichen Blickwinkeln bereits die Lebensuntauglichkeit des Projektes hervorgehoben wurde. Das muss aber in einer postmodernen Planwirtschaft nichts zu bedeuten haben, wo die grenzenlose Verfügung über Steuerzahlergeld eher obligat ist.

Einstmals mit 2,6 Mrd. Euro Kostenansatz in die Brutröhre gesteckt, ist fraglich ob die Geburt überhaupt schon beim vierfachen Kurs (10,4 Mrd.) gelingen kann. Ohne dass das “Ding” ernsthafte Lebenszeichen von sich gibt, erreicht das Budget mit weiteren 950 Mio. Zusatzkosten und präventivem Puffer-Aufschlag von 640 Mio. Euro inzwischen ein Budget von 9,2 Mrd. Euro. Das ist eine beachtliche Leistung, für eine absehbare Fehl- oder Totgeburt. Und das Faß hat nach wie vor keinen Boden. Aber wer will sich heute noch am “Kleingeld” stören, wenn man beispielsweise für volkswirtschaftlich noch sinnlosere Ausgaben einfach mal so 100 Mrd. Euro für “Militär-Edel-Schrott” in den Ring werfen kann.

Institutionelle Korruption

Einen guten Überblick zur Kostenexplosion des Projektes gibt es an dieser Stelle: Stuttgart 21 verteuert sich um 950 Millionen Euro plus Puffer … [PZ-News]. Rechnet man weitere notwendige Investitionen hinzu, vornehmlich Trassen, die von der Planung bis zu Umsetzung kein besseres Bild ergeben, kann man die nächsten 4 Mrd. Euro hinzurechnen. Wer sich langfristig für die hier aufgezeigte Katastrophe interessiert, sollte ab und an mal hier nachsehen: Der nächste Versuch, Stuttgart 21 vor dem Abgrund zu retten … [Kopfbahnhof-21].

Dann gab es dem Vernehmen nach schon mal Verpfeifer (denglisch: “Whistleblower”) aus den inneren Kreisen des Projektes. Die sind, oh Wunder, vermutlich aus Sorge um Leib und Leben, inzwischen wieder ganz verstummt. So kann der Filz seinen gewohnten Gang nehmen. Das bisschen Aufregung um verprasstes Steuergeld wird sich schon wieder legen. Und ist das Ding erst einmal “fix und fertig”, sollte die Insolvenz beteiligter Projektgesellschaften nicht auf sich warten lassen. Da kann man dann die letzten (unbezahlten) Milliarden wieder reinholen. Spätestens damit verschwinden für gewöhnlich die letzten Spuren unlauteren Treibens.

Es darf orakelt werden, ob man mit einem Faktor 10 des initialen Kostenansatzes auskommen wird, oder ob auch diese Marke noch, dank Inflation, weiterer Korruption und nicht absehbarer Unbilden zu erreichen ist. Vielleicht wäre es auch eine gute Idee gewesen das Projekt im Stück an China zu vergeben. Dort hat man die einstige deutsche Gründlichkeit scheinbar gut studiert und konserviert. Wenn die den größten Flughafen der Welt planmäßig in 4 Jahren erstellen, wäre Stuttgart 21 für die Chinesen sicher nur eine Fingerübung gewesen und nicht wie hier eine Übung für Langfinger.

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Stuttgart 21, die luxuriöse Milliardengrabpflege
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2 Kommentare

  1. Wir wissen weder, welchem Zweck der Flughafen Berlin als Kulisse dient, noch Stuttgart 21. Was da wirklich unter der Erde alles ge- und verbaut wurde, werden wir erst nach der großen Welt-Neuordnung erfahren (vielleicht).

  2. In der Politik sind Dummheit und Inkompetenz immer wieder sichtbar und das ist nur das, was absolut nicht mehr zu vertuschen ist.

    Lieber Spionmitleser, warum die Regierung nicht gestürzt wird, bleibt ein Rätsel.

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