Studie: Verkehrsflugzeuge sollen Schwefel ablassen, um die Erde abzukühlen – obwohl das mehr sauren Regen verursachen würde

Die Autoren der Arbeit räumen diesen Nebeneffekt ein. Um den gleichen Kühleffekt zu erzielen wie in größeren Höhen, würde nämlich «dreimal mehr» Aerosol benötigt.

Quelle: transition-news

Wissenschaftler schlagen vor, kommerzielle Verkehrsflugzeuge wie die Boeing 777 sollen so modifiziert werden, dass sie Schwefeldioxid in die Stratosphäre sprühen können. Damit will man die Erde abkühlen. Die Autoren der in Earth’s Future veröffentlichten Studie räumen dabei ein, dass diese Methode, die sogenannte stratosphärische Aerosolinjektion (SAI), gefährliche Nebeneffekte wie den sauren Regen drastisch verstärken würde.

Der Grund sei, dass sie im Vergleich zu früheren, in großen Höhen angewandten Verfahren «dreimal mehr» Aerosol benötige, um den gleichen Kühleffekt zu erzielen. In niedrigeren Höhen würden Schwefelpartikel nämlich schneller aus der Atmosphäre ausgewaschen werden. Auf die Arbeit machte der unabhängige Journalist Jon Fleetwood auf seinem Substack aufmerksam.

Anstatt neue, speziell konstruierte Flugzeuge zu entwickeln, um die ideale Höhe von 65.000 Fuß (knapp 20.000 Meter) zu erreichen, schlagen die Forscher vor, Schwefel in einer Höhe von nur 42.000 Fuß (etwa 12.800 Meter) abzulassen – im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten modifizierter kommerzieller Verkehrsflugzeuge. Fleetwood kommentiert:

«Anstatt irgendetwas zu lösen, könnte ihr Plan, die Atmosphäre mit noch mehr giftigem Material zu überfluten, genau die Umweltzerstörung beschleunigen, die sie angeblich bekämpfen wollen.»

In der Studie wird davon ausgegangen, dass 12 Millionen Tonnen Schwefeldioxid pro Jahr abgelassen würden. Laut den Forschern entspricht das etwa der Menge, die beim Ausbruch des Pinatubo-Vulkans auf den Philippinen im Jahre 1991 freigesetzt wurde, der den Planeten zwar vorübergehend abkühlte, aber auch schweren sauren Regen auslöste.

Die Forscher geben sogar offen zu, dass diese neue Strategie «einen proportionalen Anstieg der Nebenwirkungen von SAI pro Kühlungseinheit bedeuten würde, wie zum Beispiel die Exposition des Menschen gegenüber absteigendem Feinstaub».

Der Plan, der als «Abkürzung» bezeichnet wird, weil vorhandene Flugzeuge verwendet werden könnten, anstatt ein Jahrzehnt auf neue Flugzeuge zu warten, öffnet Fleetwood zufolge die Schleusen für eine schnelle, schlecht regulierte Einführung. In der Studie wird diese alarmierende Möglichkeit eingeräumt:

«Dies könnte bedeuten, dass die Zahl der Akteure, die SAI einsetzen können, zunimmt, dass der potenzielle Starttermin früher liegt und dass möglicherweise das Risiko eines einseitigen Einsatzes steigt.»

Weiter schreiben die Autoren, dass die Einbringung von Schwefel in niedrigeren Höhen «ein suboptimaler SAI-Einsatz wäre, mit stark erhöhten Nebenwirkungen, geringerer Kühleffizienz und einem stärker polaren Kühlprofil».

Fleetwood weist darauf hin, dass Regierungsbehörden wie das britische Unternehmen Aria trotz dieser bekannten Gefahren bereits Feldversuche vorbereiten. Der Journalist schließt:

«Wenn diese Art von Geoengineering einmal begonnen hat, kann es nicht mehr so leicht gestoppt werden. Die plötzliche Beendigung der Schwefelinjektion könnte eine abrupte, katastrophale Erwärmung auslösen – in der wissenschaftlichen Literatur als ‹Terminierungsschock› bekannt. Das ist keine Lösung. Es ist eine technische Abhängigkeit von einem gefährlichen, zerstörerischen Eingriff in die Atmosphäre. (…) Wenn sich die Öffentlichkeit nicht wehrt, wird dasselbe Establishment, das die Umwelt durch rücksichtslose Industrialisierung zerstört hat, die Arbeit nun unter dem Vorwand der ‹Rettung› zu Ende bringen.»

Quelle:

Earth’s Future: Low-Altitude High-Latitude Stratospheric Aerosol Injection Is Feasible With Existing Aircraft – 28. April 2025

JonFleetwood.com: Geoengineers Want Boeing 777s to Dump Sulfur Into the Sky, Risking Acid Rain Catastrophe: Journal ‚Earth’s Future‘ – 28. April 2025

 

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