Staatsanleihenkauf durch EZB: The Winner is Goldman Sachs

Goldman Sachs hat auch in Europa die Macht übernommen

von Peter Ziemann

Eine neulich auf ARTE ausgestrahlte gut einstündige Sendung widmete sich der Weltmacht Goldman Sachs, die mit ihren Alumni die US-amerikanische Wirtschafts- und Finanz-Politik beherrscht.

Wir wissen: Alle mit großem Pathos angetretenen Versprechen des derzeit regierenden US-Präsidenten Barack Obama, die Finanz-Oligopole an die kurze Leine der Politik zu nehmen, sind kläglich gescheitert. Keiner der Hauptverbrecher der sich immer weiter in das Fleisch der Real-Wirtschaft fressenden Krise wurde bestraft.

Vielmehr feiern diese Damen und Herren der Wall Street und der Londoner City fröhliche Urstände – wie in der Vergangenheit wird weiter wild spekuliert, manipuliert und zu Gunsten der eigenen Boni werden die Kunden geschröpft.

Nun beherrscht das Imperium Goldman Sachs nicht nur das US-Finanzministerium, die FED und die Aufsichtsbehörden über die Finanz-Märkte. Sondern dieser Krake hat sich inzwischen auch über Europa ausgebreitet.

Mit Mario Draghi steht ein ranghoher ex-Goldman Sachs Mitarbeiter an oberster Stelle der Europäischen Zentralbank. Und dort agiert er so, wie die Hochfinanz es von ihm erwartet.

Natürlich sind für Draghi und seine Beute-EZB die heute verkündeten Ankäufe von Staatsanleihen der Krisen-Länder der Euro-Zone alternativlos. Denn mit dem Euro würde sich auch das Imperium von Goldman Sachs auflösen. Schließlich sind die Millionen-Boni der Mitarbeiter schon auf Jahre verplant – wenn die nicht kommen sollten, dann müsste man ja sein Luxus-Leben einschränken.

Zumindest Gold konnte von dieser Nachricht profitieren und stieg im Laufe des Tages über die Marke von $1.700. Die richtigen spannenden Ereignisse kommen aber erst im Laufe der nächsten Woche – das Urteil des Bundesverfassungs-Gerichts zum Thema ESM und Fiskal-Pakt, sowie ein Treffen des Offenmarkt-Ausschusses der FED (FOMC), von dem sich die Beobachter eine weitere Öffnung der Geldschleusen erwarten. Es könnte also die nächsten Tage noch etwas ruppig bei Gold & Silber werden.

Zurück zu der EZB-Entscheidung: Die wird, so wollen uns das die Vertreter aus EZB und Politik zumindest verkaufen, zeitlich begrenzt und mit strengen Auflagen versehen sein. Diese strengen Auflagen kennen wir ja bereits zu Genüge von Griechenland & Co. Da wird kräftig Druck im Lichte der Öffentlichkeit gemacht, hehre Versprechungen und Ziele ausgegeben – und am Ende wird nichts davon eingehalten. Dann beginnt dieser Kreislauf von neuem.

Das wird auch bei der EZB so laufen: Die Institution, die ursprünglich eine Verkörperung der Deutschen Bundesbank darstellen sollte, ist so zu einer Melkkuh für permanente Staatsfinanzierung durch die Notenpresse geworden. Eine Art von Deutscher Reichsbank nach dem Ersten Weltkrieg.

Gut, man bemüht sich den Schein zu wahren. Zum Beispiel werden die zum Ankauf stehenden spanischen und italienischen Staatsanleihen nicht direkt bei der Versteigerung durch die jeweilige Schulden-Agentur des Staates von der EZB aufgekauft. Sondern nur an den sogenannten Sekundärmärkten – also den Bondmärkten, wo bereits emittierte Staatsanleihen zwischen den Marktteilnehmern gehandelt werden.

Aber wenn die EZB auf diesen Sekundärmärkten mit Aufkäufen das Zinsniveau unterhalb einer gewissen Schwelle hält, dann wissen natürlich die Arbitrageure aus der Finanz-Industrie, dass sie hier ein risikoloses Geschäft betreiben können: Sie ersteigern die Staatsanleihen zu einem leicht über dem vom der EZB garantierten Zins-Niveau am Primärmarkt und verkaufen diese Papiere dann direkt an den Bond-Märkten, wo die EZB mangels anderer Interessenten wohl der einzige Aufkäufer sein wird.

Im Endeffekt ist das nichts anderes, als dass die EZB direkt am Primärmarkt tätig würde. Aber hier kommen wir wieder zurück zu Goldman Sachs & Co. Man möchte ja seinen Buddies ein einträgliches Geschäft ermöglichen. So ersteigern Goldman Sachs & Co eben die sonst unverkäuflichen Anleihen von Spanien und Italien und verkaufen sie an die EZB direkt weiter – mit Gewinn versteht sich.

Dieses Modell wird im Übrigen in Großbritannien und den Vereinigten Staaten schon seit der Krise im Herbst 2008 im großen Umfang betrieben. So könnte man einwenden, dass die EZB hier nur ein geldpolitischer Spätzünder sei. Im Prinzip zeigt es aber, dass Goldman Sachs nicht nur die FED und die Bank of England beherrscht, sondern nun auch die EZB.

Eine neue Runde der Monetarisierung ist eingeleitet. Die Spanier, Italiener, Griechen und andere Länder der Euro-Zone werden also nicht sparen. Sondern wohl ihre Einbrüche der Realwirtschaft mit noch höheren Staatsschulden finanzieren. Die Drohung: Wenn die Anleihen nicht von der EZB oder anderen Organisationen wie dem ESM gekauft werden, dann zerbricht der Euro.

So erhält der sich für seinen Export immer schneller im Hamsterrad drehende Deutsche weiterhin wertloses geschöpftes Euro-Zentralbankgeld für seine hochwertigen Produkte.

Die Versailles 2.0 – Ausplünderung einer Nation kann so erst einmal ungehindert weitergehen. Und Ausplünderung ist ja die Haupt-Tugend von Goldman Sachs.

Quelle: bullionaer

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Weitere Infos zu den Befehlsempfängern von Goldman Sachs finden Sie hier.

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