Staat versagt

Querdenker sind schuld

Autor: Uli Gellermann (rationalgalerie)

Das Hochwasser dieses Jahres war eine Katastrophe mit Ansage: Das europäische Warnsystem EFAS (European Flood Awareness System), ein Programm der Europäischen Kommission, warnte die Partner-Länder bereits am 10. Juli, Tage vor der Flut. Die betroffenen Menschen hätten gewarnt und evakuiert werden können. Mindestens 170 Tote und Hunderte Verletzte hätten vermieden werden können. Die Bürger im Flutgebiet hätten ihre wichtigsten Habseligkeiten rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Hätten können. So tief ist der Konjunktiv selten.

Mehr als 25 Warnungen

Das Warnsystem hat mehr als 25 Warnungen bis zum 14. Juli an die Landesämter für Umwelt in Bayern, Hessen und Sachsen und an das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in Bonn gesendet. Dem Amt steht Seehofer vor: Der Gefährder aus Bayern. Jetzt, so könnte man denken, legen die deutschen Medien aber mit einer Verantwortungsanalyse los. Nennen Schuldige und fordern Rücktritte. Aber die Deutschen Medien und Behörden haben ganz neue Flut-Verantwortliche gefunden: Die Querdenker. Folgsam erzählt die TAGESSCHAU: „Behörden warnen vor „Querdenker-Aktionen“. Und die Mehrheitsmedien folgen gehorsam. Nichts ist billig genug, um das Staatsversagen zu verdecken.

Querdenker-Nest

Typisch ist die Berichterstattung über die praktische Hilfe der Bürgerinitiative „Eltern stehen auf“. Die Mitglieder der Organisation hatten in Bad Neuenahr-Ahrweiler vom Hochwasser betroffene Kinder betreut. Da weiß die TAGESSCHAU sogar von einem „Querdenker-Nest“. Und das Landesjugendamt schließt das Familienzentrum in der Aloisius-Grundschule schnellstens. So energisch können die Behörden sein, wenn die Kinder bereits in den Brunnen gefallen sind.

Institutioneller Kindesmissbrauch

Auf der Website von „Eltern stehen auf“ ist ein energischer Appel gegen die Corona-Impferei von Kindern zu lesen. Die Initiative nennt die Kinder-Impfung „institutionellen Kindesmissbrauch“. Und wer die Hoppla-Hopp-Impfstoffe kennt, der weiß, dass die Bürger Recht haben. Aber in einer Zeit, in der vom Kanzleramtsminister Helge Braun „die Menschen zur Corona-Impfung aufgerufen und mögliche Einschränkungen im Herbst für Ungeimpfte angekündigt (werden)“, muss man Kinderschützer diffamieren.

Klon der Konrad-Adenauer-Stiftung

Braun, ein Klon der Konrad-Adenauer-Stiftung, trägt das Kennzeichen des Apparatschiks nicht nur im Gesicht. Er gehört auch zu den Funktionären, deren Doktorarbeit von der zuständigen Universität „auf mögliche Überschneidungen mit anderen Schriften“ untersucht wurden. Längst gehören dubiose Doktorarbeiten zur Grundausstattung in der Merkel-Spahn-Umgebung.

DIE Querdenker gibt es nicht

Wer sind die „Querdenker“? DIE Querdenker gibt es nicht. Die Medien nutzen den Begriff als Stempel für die vielen, sehr unterschiedlichen Menschen, die sich auf Straßen und Plätzen gegen die Einschränkungen der Grundrechte wehren. Nach einer Studie der Uni Basel (https://soziologie.philhist.unibas.ch/de/forschung/forschungsprojekte/politische-soziologie-der-corona-proteste/) entspricht deren soziale und politische Zusammensetzung durchweg der deutschen Bevölkerung. Wer an den Aktionen der Demokratiebewegung teilgenommen hat, kann die Studie bestätigen: Die Aktiven sind den üblichen Nachbarn und Kollegen zum Verwechseln ähnlich. Allerdings sind sie überdurchschnittlich sensibel, wenn es um ihre Freiheit geht.

Staat braucht Schuldige für sein Versagen

So viel Freiheitswillen verträgt der Merkel-Staat nicht. Dieser Willen muss geschmäht und bekämpft werden. Niemand sollte sich wundern, wenn die „Querdenker“ demnächst als Agenten einer fremden Macht bezeichnet werden. Objekte des Verfassungsschutzes sind sie schon länger. Der Staat, der seine Bürger kaum vor den Folgen des Hochwassers schützen konnte, braucht Schuldige für sein Versagen. Und seine Medien brauchen Feinde, um ihre Konsumenten auf Linie zu halten.

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