Spiel mit dem Feuer: Nato-Flugzeuge mit Atomwaffen fliegen immer öfter an Russlands Grenzen entlang

von Thomas Röper (anti-spiegel)

Westliche Medien melden regelmäßig, wenn die Nato russische Flugzeuge irgendwo abfängt. Was im Westen nie gemeldet wird ist, wie oft Nato-Flugzeuge an der russischen Grenze abgefangen werden.

Ich schaffe es nicht, darüber zu schreiben, denn es passiert zu häufig, aber die russischen Medien melden beides: Sie melden sowohl die westlichen Beschwerden, wenn Nato-Einheiten russische Flugzeuge nahe dem Luftraum der Nato abfangen, was wir dann auch aus den deutschen Medien immer brandheiß erfahren. Von den Nato-Flugzeugen, die an der russischen Grenze abgefangen werden – und das sind mehr Vorfälle, als an den Grenzen der Nato – hört man im Westen hingegen nur, wenn die Nato den russischen Piloten mal wieder „unprofessionelle“ oder „gefährliche“ Flugmanöver vorwirft. Die russischen Medien berichten hingegen über alle derartigen Vorfälle, sowohl über die westlichen Beschwerde, aber auch über die vielen Vorfälle von Nato-Flügen entlang der russischen oder chinesischen Grenzen, die die westlichen Medien verschweigen.

Nun gibt es eine gute Gelegenheit, das Thema mal aufzugreifen, denn in der russischen Sendung „Nachrichten der Woche“ gab es dazu am Sonntag aus aktuellem Anlass (über den im Westen natürlich nicht berichtet wurde) einen kurzen Interview-Ausschnitt mit dem russischen Verteidigungsminister Schoigu. Ich habe den kurzen Beitrag des russischen Fernsehens übersetzt, danach habe ich noch einige andere Fakten zu dem Thema zusammengestellt.

Beginn der Übersetzung:

Am 4. September drangen zwei strategische Atombomber vom Typ Boeing B-52H Stratofortress in den ukrainischen Luftraum ein und flogen begleitet von ukrainischen Jägern nur 53 Kilometer von der russischen Grenze der Krim entfernt.

Gleichzeitig wurden über dem Schwarzen Meer, in der Nähe der Krim, drei NATO-Aufklärungsflugzeuge gesichtet. Das Nationale Verteidigungskontrollzentrum Russlands berichtete, dass acht Abfangjäger des südlichen Militärbezirks aufgestiegen sind. Die ungeladenen Gäste sind nach Hause geflogen.

In einem exklusiven Interview mit Jevgeni Popov, dem Moderator der Sendung „60 Minuten“, hat Verteidigungsminister Sergej Schoigu erklärt, was es mit der Zunahme der NATO-Aktivitäten in der Nähe der russischen Grenzen auf sich hat.

Schoigu: „Seit 2014 ist Russland in allen offiziellen Dokumenten der Nato der Hauptgegner. China tauchte dann auch auf. Irgendwann waren Russland und China schlimmer, als der internationale Terrorismus, der im gleichen Atemzug genannt wird. Sehen Sie, es ist doch nicht unsere Flotte, die andauernd vor der Küste von San Francisco hin und her fährt.“

Journalist: „Wir hoffen, dass unsere Flotte da auch ist…“

Schoigu: „Das habe ich jetzt mal überhört. Aber deren Flotte ist im Schwarzen Meer. Nicht nur das, da sind Flotten und Schiffe, die nicht aus der Region kommen, sie sind dort regelmäßig. Es ist klar, wir begleiten sie jedes Mal. Sie hören es ja jeden Monat in den Medien, dass wir sie da irgendwo falsch begleitet hätten.“

Journalist: „Russland führt gefährliche Manöver aus“

Schoigu: „Ja, sie haben da noch andere Worte: „Unprofessionell“, „nicht korrekt“ und so weiter und so fort. Formulierungen haben sie genug. Aber was machen die denn da? Was machen die da? Wir haben keine andere Wahl, wir müssen stark sein, und dafür wird im Land alles getan.“





Ende der Übersetzung

Wie gesagt gibt es derartige Fälle von Nato-Streitkräften an Russlands Grenzen ständig und es sind weit mehr, als es umgekehrt Vorfälle mit russischen Einheiten an den Grenzen der Nato gibt. Was in Deutschland zum Beispiel auch praktisch nicht berichtet wurde, ist, dass die deutsche Bundesmarine ebenfalls im Schwarzen Meer an den Kriegsspielen der Nato teilnimmt, über ein Beispiel habe ich 2019 berichtet. Wie gesagt komme ich nicht dazu, über alle derartigen Vorfälle zu berichten, denn solche Meldungen gibt es mindestens wöchentlich.

Russische Flugzeuge an den Grenzen der Nato werden in den deutschen „Qualitätsmedien“ immer als aggressiv dargestellt, daher will ich Ihnen zeigen, was Putin selbst schon 2014 dazu gesagt hat, als er auf einer Pressekonferenz von der BBC danach gefragt wurde.


Wenn Sie sich dafür interessieren, wie Russland auf die Fragen der internationalen Politik blickt, dann sollten Sie sich die Beschreibung meines Buches ansehen, in dem ich Putin direkt und ungekürzt in langen Zitaten zu Wort kommen lasse.

Krim, Syrien, Migration, Sanktionen – Was sagt Putin selbst zu den Fragen der Geopolitik?

In Zeiten des neuen Ost-Westkonfliktes, der zuletzt durch den Vorfall von Kertsch verschärft wurde, ist es noch interessanter und wichtiger, zu wissen, was Putin selbst zu den aktuellen Fragen der internationalen Politik sagt. Das sehe ich auch an dem Interesse, dass die Beiträge auf meiner Seite hervorrufen, in denen ich Putins Aussagen zitiere, die in … Krim, Syrien, Migration, Sanktionen – Was sagt Putin selbst zu den Fragen der Geopolitik? weiterlesen

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7 Kommentare

  1. Der Konflikt mit Rußland entstand, als Putin und Medwedjew die Oligarchen aus dem Verkehr gezogen haben.

    Ich sage ja, das Öl wird knapp, vor allem seit China als Bigplayer aufgetreten ist und Unmengen des kostbaren Guts aufsaugt.

    Putin hat die Ölindustrie verstaatlicht, der Iran hat die Ölindustrie verstaatlicht, Gaddafi wollte die Ölindustrie verstaatlichen, Saddam saß auf einem der dicksten Ölvorkommen der Welt und wurde unberechenbar. Und sozialistische Regime sind dem Westen ein Dorn im Auge, weil die Ölvorkommen verstaatlichen wie in Lateinamerika. Mit Pinochet hatte der Westen kein Problem, weil er alles privatisiert hat und die Macht in die Hände von drei Konzernen gelegt hat. Pinochet ist weg, aber sein Erbe ist geblieben. Muckt da jemand?
    In Afghanistan ging es um den Schutz einer Ölpipeline.

    Seit wann werden Kriege für Menschenrechte und Demokratie geführt? Die Ölabhängigkeit ist aller Großen Problem. Es geht und ging immer nur ums Öl.

    Ohne Öl rollen keine Panzer, gibt es keine Windräder, keine Smartphones, keine Parfüms, keine Chemie und keine Pharmakologie. Ohne Öl gibt’s nichts.

    Das ist das Ende des Ölzeitalters. Das Öl ist knapp.

    • Naja, sie erzählen uns, dass Öl begrenzt und knapp sei…

      Und sie erzählen uns das schon so lange, dass heute eigentlich fast kein Öl mehr da sein dürfte.

      Das ganze beruht auf der Theorie, dass Öl über 10,000de Jahre z.B. aus Steinzeitlichen Wäldern gebildet wurde und wenn, weg dann dann weg ist.

      Tatsächlich stellt man aber fest, dass Ölquellen, die leergepumpt wurden, sich wieder regenerieren. 

      Zudem habe die Russen auch Bohrtechniken entwickelt, die in sehr großen Tiefen nach Öl Fördern und einige Staaten damit von Ölimporteueren zu Ölexporteueren gemacht.

      Es gibt zwar gewisse Unterschiede zwischen den Förderkosten für Öl. Besonders günstig in den Wüstengebieten im Golf.

      Aber es droht weder eine Knappheit noch stimmt die Theorie über die Ölgenese.

      Und dann muss man natürlich noch wissen, dass 25% der weltweiten Ölproduktion allein für die US-Armee verbraucht wird. Wenn man alle Armeen der Welt zusammennimmt kommt man sicher auf über 40% des Ölverbrauches.

      Würde man also abrüsten, dann würde die Ölnachfrage in sich zusammenfallen.

  2. Dieser arrogante Journalist aus dem Westen ist einfach widerlich. Allein schon diese arrogante "Fr..se".

    Das muss ein Ami oder Inselaffe sein.

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