Spekulationen

von Gert Flegelskamp (flegel-g)

In der Ukraine ist eine Maschine der Malaysia-Airlines (MH17) abgestürzt. Warum, darüber weiß die Öffentlichkeit bisher absolut nichts und wenn man über ein Ereignis nichts weiß, dann wird auf Teufel komm raus spekuliert, auch und vor allem seitens der Presse, insbesondere der deutschen Presse.

Weil das Flugzeug in der Ukraine abgestürzt ist, kommt das der deutschen Presse besonders gelegen, die seit Monaten mit einem Propaganda-Feldzug Putin zum Monster stempelt und irgendwie nicht zu verstehen scheint, dass die primitive Propaganda, die noch in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts so gut funktioniert hat, nun nicht mehr den gewünschten Anklang findet.

Der Autor Kornelius in der Süddeutschen versucht deshalb die Holzhammer-Methode. Den blöden Lesern muss doch einzuhämmern sein, dass Putin Schuld daran hat, dass man in der Ukraine diese Maschine abgeschossen hat. Der gute Kornelius weiß nicht einmal, ob die Maschine tatsächlich abgeschossen wurde. Niemand weiß das zur Zeit, außer den Verursachern vielleicht, falls tatsächlich eine Fremdeinwirkung vorliegen sollte. Aber es passt halt so gut ins Bild, welches uns die Presse einzureden versucht.

Doch werfen wir zunächst mal einen Blick auf das von Putin geschaffene „Monster“, die von der Presse im günstigsten Fall als „Separatisten“, meist als „prorussische Separatisten“ bezeichnet werden. Vorgänge wie die in der Ukraine werden ansonsten in der Presse als Rebellion bezeichnet und die Aktivisten gegen das System als Rebellen. Nicht so in der Ukraine. Wieso? Der Hinweis auf Russland muss in diese Propaganda rein, denn es hat doch seit 1945 so gut geklappt, die Welt in gut und böse aufzuteilen und Russland war der böse Teil. Ich muss wohl nicht erst erklären, dass in diesem Schema die „Amis“, die mehr oder weniger liebevolle Bezeichnung für die US-Amerikaner, die Guten waren.

Aber Menschen sind unvollkommene Wesen, egal, ob gut oder böse. Sie machen Fehler und einer der Fehler war, dass die Amis ein System maßgeblich mitgestaltet haben, welches mit der heute wohl am häufigsten verwendeten Buchstabengruppe „www“ eine Kommunikationsbasis geschaffen hat, durch die die Deutungshoheit der Presse immer stärker ins Abseits gedrängt wurde und wird.

Dank diesem „www“ kann man sich inzwischen nicht nur weltweit informieren (einen Vorteile muss schließlich auch die Globalisierung haben), sondern neben den Presse-Seiten gibt es eine große Zahl von Privatleuten, die eigene Portale eingerichtet haben und dort über vieles berichten, was die Presse lieber verschweigen, oder wie im vorliegenden Fall, in gelenkte Meinung beschrieben haben möchte.

Die Art und Weise, wie Herr Kornelius die Leserschaft manipulieren möchte und seine Schuldzuweisungen an den bösen Putin, der das „Monster der ukrainischen Separatisten“ geschaffen hat und lenkt, wie er sie mit Waffen versorgt, all das ist mehr als bloße Spekulation, es sind durchweg bewusste Zeilen zur Irreführung gutgläubiger Leser, die noch immer der Meinung sind, es gäbe sie wirklich, die seriösen Medien.

Beginnen wir bei der Ausgangsbasis. Heute stellen sich immer mehr Menschen die Frage: „Cui Bono?“ Hinzu kommt ein taktischer Fehler der Presse. Sie hat mit dem Putin Bashing zu früh begonnen, bereits geraume Zeit vor den Olympischen Winterspielen. Was hat man nicht alles getan, um Putin zu diskreditieren. Das war vor dem Maidan, vor der Absage von Janukowytsch an die EU.

Da glaubte man vielleicht noch, weil Putin Snowden Asyl gewährt hat, wolle die westliche Presse nun wieder das alte Rollenspiel von gut und böse wiederherstellen. Doch spätestens mit dem Maidan-Aufstand wurde klar, wohin die Reise geht. Es war das Vorspiel für einen Putsch in der Ukraine und der Westen war sich klar darüber, dass Putin das nicht ohne weiteres akzeptieren konnte und würde. Der Putsch selbst war eine eher schlechte Inszenierung westlicher Politiker, unterstützt von den „seriösen Medien“. Das Armenhaus Ukraine war und ist den westlichen Agitatoren relativ egal. Sie verfolgen zwei Ziele, einmal die Kontrolle über die noch nicht erschlossenen Bodenschätze, aber noch wichtiger, die Schlüsselstellung der Ukraine für die Installation der NATO und den Zugang zu den Weltmeeren über die Krim für Russland zu erschweren.

Dass es vor allem um die Installation der NATO ging und Steinmeier dabei einmal mehr die Rolle eines US-Lakaien übernahm, wurde sogar in der westlichen Presse thematisiert, allerdings bereits Jahre vorher, zur Zeit der Georgien-Krise. Condoleezza Rice war damals US-Außenministerin. Wörtlich konnte man in der deutschen Presse diesen Satz lesen:

 

Die Regierung in Washington übte über ihre Außenministerin Condoleezza Rice Druck auf Berlin aus, und dabei besonders auf den Amtskollegen Frank-Walter Steinmeier, Georgien und der Ukraine ohne Umwege den schnellen Weg in die NATO zu ermöglichen.

 

Auch auf Wikipedia ist dieser Satz noch heute verewigt. Besonders merkwürdig ist allerdings, dass der gleiche Kornelius, der nun über das von Putin geschaffenen Monster berichtet, diesen Satz 2010 verfasste, in der gleichen Zeitung. Tja, lieber Kornelius, das Netz vergisst nicht. Ihre damalige Aussage und auch die derzeitige empfinde ich allerdings als eine widerliche Anbiederung an die US-Herrscher.

Liest man die Presse, sind die derzeitigen Aufständischen alles pro-russische Separatisten. Noch immer der Versuch, Russland als das Böse darzustellen? Für mich sind es Menschen, die weder mit dem Maidan noch mit dem derzeitigen Regime einverstanden sind. Dass davon viele ethnisch Russen sind, ist dort normal.

Inzwischen hat die Süddeutsche mit einem anderen Autor versucht, wieder eine wenig abzuwiegeln, aber noch immer bleibt die Spekulation gleich.

Wie dreist Putin das MH17-Unglück instrumentalisiert, so titelt die WELT einen Bericht und blendet dabei völlig aus, dass in der Tagesschau Obama ebenso dreist die Separatisten beschuldigt.

Wie schon gesagt, das alles sind bisher bloße Spekulationen, denn man weiß bisher nicht einmal, ob der Absturz wirklich die Folge eines Abschusses war, oder ob ein anderer Grund vorlag. Um ein Flugzeug in dieser Höhe vom Himmel zu holen, muss man schon ein entsprechendes Waffensystem nutzen, das angeblich beide Seiten besitzen, ein BUK-System, das aber nur von versierten Spezialisten bedient werden kann.

Ich halte Putin für einen gewieften Taktiker, der eine solche Tat ganz bestimmt nicht befürworten würde, weil er weiß, dass die westliche und die dem Westen hörige Presse ihm die Verantwortung in die Schuhe schieben wird. Hinzu kommt, dass Putin zu diesem Zeitpunkt auf dem Rückflug von einer Konferenz der BRICS-Staaten war und ca. 40 Minuten nach dem Absturz der MH17 ebenfalls die Ukraine überflog.

Nun spekuliere ich einmal. Was, wenn tatsächlich ein Abschuss erfolgte, der aus Versehen die falsche Maschine erwischte, die richtige Maschine aber gar kein Militärflugzeug der Ukraine gewesen ist, sondern eigentlich die Maschine Putins treffen sollte? So abwegig, wie das im ersten Moment auch klingen mag, ist das gar nicht, denn das Vorhaben der BRICS-Staaten zielt direkt auf das eigentliche Machtgefüge der USA und das ist nicht das Militär, sondern die Kontrolle des gesamten Welthandels durch die Währungshoheit der Weltbank. Und nun kommen diese Länder daher und gründen eine eigene Weltbank, eine Aktion, die die USA bis ins Mark treffen muss. Ich gehe dabei davon aus, dass vor allem Putin und Xi Jinping (China) die Antreiber dieses Vorhabens sind und das trifft die USA mitten ins Herz (falls vorhanden)

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Ich bin übrigens nicht der Einzige, der eine solche Möglichkeit andeutet. Wenn alle Welt spekuliert, sollte mir das auch erlaubt sein. Ich denke, dass man längst in den so genannten oberen Etagen der Politikstrategen weiß, was wirklich passiert ist, denn der Luftraum der Ukraine dürfte wohl derzeit einer der von Satteliten am intensivsten überwachte Luftraum sein. Wenn ich eine Antwort geben sollte, wer den größten Nutzen von dem Vorfall hat, würde ich den Westen nennen, dessen Presse das Geschehen eindeutig den ukrainischen Rebellen und damit auch Putin zuordnet. Na ja, westliche Presse ist ein wenig übertrieben. Deutsche Presse sollte ich sagen, denn in der internationalen Presse wird diese Eindeutigkeit nicht so gesehen. Politisch motiviert Flugzeuge gewaltsam vom Himmel zu holen, ist so neu auch nicht, ebenso wie „versehentliche“ Abschüsse:

 

  • 23. Juni 1985 Air India 329 Eine Boeing 747-200 stürzte nach einer Bombenexplosion infolge eines Terroranschlags bei Irland in den Atlantik (siehe Air-India-Flug 182).
  • 3. Juli 1988 Iran Air 290 Ein Airbus A300 wurde durch das US-amerikanische Kriegsschiff USS Vincennes (CG-49) abgeschossen, da er vom Aegis-Kampfsystem mit einer angreifenden F-14 Tomcat verwechselt worden war (siehe Iran-Air-Flug 655).
  • 21. Dezember 1988 Pan Am 270 Eine Boeing 747-100 stürzte nach einer Bombenexplosion infolge eines Terroranschlags auf die schottische Ortschaft Lockerbie. Die 259 Insassen der Maschine sowie 11 Bewohner der Ortschaft kamen ums Leben (siehe Lockerbie-Anschlag).
  • 1. September 1983 Korean Air 269 Die sowjetische Luftwaffe schoss bei Sachalin eine vom Kurs abgekommene Boeing 747 ab, in der Annahme es handle sich um ein US-amerikanisches Spionageflugzeug (siehe Korean-Airlines-Flug 007).
  • 8. März 2014 Malaysia Airlines 239 Eine Boeing 777-200ER verlor auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking etwa 40 Minuten nach dem Start den Radarkontakt und verschwand spurlos. Nach etwa zweiwöchiger Suche bestätigten die malaysischen Behörden am 24. März den Absturz des Flugzeugs in den Indischen Ozean. Alle 239 Passagiere kamen dabei ums Leben. Die genaue Ursache ist noch unbekannt (siehe Malaysia-Airlines-Flug 370). (Tatsächlich weiß man bis heute nicht wirklich, wo die Maschine geblieben ist)

 

Ob alle auf Wartungsfehler geschobenen Abstürze wirklich Wartungsfehler waren, wird nie geklärt werden. Nicht zu vergessen, auch der 11.9.2001 waren politisch motivierte Flugzeug-Katastrophen und bis heute ist nicht wirklich klar, wer die Verursacher waren. Gehe ich davon aus, wer von diesem Vorfall den größten Nutzen hatte, war das George W. Bush, der danach endlich die Mittel bewilligt bekam, seine Kriegsoffensive aufgrund „eindeutiger Beweise“ gegen den Irak zu starten und mit dem Patriot Act wichtige Teile der US-Verfassung aushebeln konnte. Der als Verursacher genannte Täter Osama bin Laden hatte nur Nachteile von diesem Anschlag, weil er und seine Mannen von diesem Zeitpunkt an zum Abschuss freigegeben waren.

Eine Spekulation sei mir noch erlaubt. Man wird früher oder später Schuldige benennen und dabei wird es nur eine untergeordnete Rolle spielen, ob sie wirklich die Schuldigen waren, Hauptsache, das politisch gewollte Ziel wurde erreicht.

 

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