Sonderreihe Teil 3: Warum Deutschland Politik gegen seine eigenen Interessen macht

von Thomas Röper (anti-spiegel)

In dieser Woche analysiere ich in einer Sonderreihe, welche Folgen die anti-russische Politik des Westens für einzelne EU-Staaten hat, die diese am stärksten forcieren. Heute geht es um Deutschland.

In den beiden vorherigen Artikeln dieser Sonderreihe habe ich mich mit den baltischen Staaten und mit Polen beschäftigt. Heute geht es um Deutschland und am Samstag werde ich mich im letzten Artikel der Reihe mit der EU als Ganzes befassen.

Deutschland macht eine explizit anti-russische Politik. Das ist aus vielen Gründen tragisch, denn die beiden Länder haben in den Weltkriegen gegeneinander gekämpft und die meisten Opfer in den Kriegen zu erleiden gehabt.

Es waren die deutschen Regierungen unter Willy Brandt und Helmut Schmidt, die mit ihrer Ostpolitik die Versöhnung eingeleitet haben. Und Helmut Kohl, der zunächst ein Gegner dieser Politik war, hat sie als Kanzler auch aus Überzeugung weitergeführt. Der Kern dieser Politik war, dass man trotz aller Differenzen auf den (wenigen) gemeinsamen Interessen aufbauen sollte, die es auch im Kalten Krieg gab. Mit der Zeit sind dadurch immer mehr gemeinsame Interessen und ein echtes politisches Vertrauen entstanden, das Merkel aktuell mit ihrer Politik wohl endgültig zerstört. Das politische Kapital aus 50 Jahren deutscher Ostpolitik wird derzeit durch den Kamin gejagt.

Aber schon die gemeinsame Geschichte und vor allem die schrecklichen Kriege sollten Grund genug sein, aus der Geschichte zu lernen und den politischen Fokus auf Völkerverständigung setzen und nicht auf Konfrontation. Deutschland und Frankreich haben auf vorbildliche Weise vorgemacht, dass und wie es funktioniert. Leider ist das zwischen Deutschland und Russland nie wirklich passiert.

Künstliche und echte Völkerfreundschaft

Sicher, es gab die von oben angeordnete Völkerfreundschaft zwischen der DDR und der Sowjetunion, aber der fehlte der entscheidende Teil: Die Freiheit, seine Freunde auch zu besuchen, wann man will. Es fehlte die Dynamik, die so ein Prozess bekommen kann, wenn er nicht nur von oben gewollt, sondern auch von den Menschen aktiv mit Leben gefüllt werden kann. Heute ist ein Krieg zwischen Deutschland und Frankreich undenkbar, es gibt mit Arte sogar einen gemeinsamen Fernsehsender. Niemand könnte den Deutschen heute erklären, dass die Franzosen das Böse personifizieren, die meisten Deutschen waren oft in Frankreich, viele sprechen Französisch und haben französische Freunde. Das macht den künstlichen Aufbau eines Feindbildes fast unmöglich.

Im Gegensatz dazu werden Reisen zwischen Deutschand und Russland durch Visapflicht behindert, nur wenige Deutsche waren je in Russland und daher können die Medien den Deutschen allen möglichen Blödsinn über Russland erzählen, bei dem ich – der ich in Russland lebe – nur den Kopf schütteln kann. Und während ein Krieg zwischen Deutschland und Frankreich heute undenkbar ist, stehen deutsche Truppen heute wieder an der russischen Grenze und die deutschen Medien sprechen über Krieg mit Russland.

Die Visapflicht, darauf möchte ich hinweisen, weil viele es nicht wissen, geht nicht von Russland aus. Russland spricht sich seit über 20 Jahren dafür aus, die Visapflicht abzuschaffen. Dazu ist Deutschland aber nicht bereit und Russland ist natürlich nicht bereit, die Visapflicht einseitig abzuschaffen. Inzwischen kommt hinzu, dass Visa für Russen heute für den ganzen Schengenraum gelten, was bedeutet, dass Deutschland eine Abschaffung der Visapflicht für Russen heute mit Brüssel besprechen müsste. Deutschland hat mittlerweile so viel seiner ohnehin eingeschränkten Souveränität abgegeben, dass es nicht einmal mehr alleine entscheiden kann, welche Staatsbürger es visafrei ins Land lässt.





Geopolitik

Ein Zusammengehen von Deutschland und Russland, das sagen Geopolitiker weltweit, würde beiden Ländern massiv zu Gute kommen. In den USA sagen Geopolitiker ganz offen, dass es seit 100 Jahren das Ziel der US-Außenpolitik ist, eine Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland zu verhindern. Auch in Büchern haben einflussreiche US-Geopolitiker das ausführlich erklärt.

In Europa hört man Stimmen, die Angst haben, dass eine solche deutsch-russische Allianz eine Gefahr für andere europäische Länder darstellen würde, dabei ist das Gegenteil der Fall. Wenn man in der Geschichte zurückblickt, dann waren die wohl stabilsten Zeiten in Europa die Perioden, in denen Deutschland und Russland gute Beziehungen hatten. Das führte zu einer gesunden Balance der Kräfte und am Ende haben alle Staaten Europas davon profitiert. Das heutige Russland hat in allen internationalen Organisationen, die in den letzten 20 Jahren geschaffen wurden, auf eine gleichberechtigte Zusammenarbeit auch mit sehr kleinen Staaten gesetzt, die dort genauso eine einzige Stimme haben, wie das große Russland.

Das steht übrigens im Gegensatz zur US-Politik. Die USA haben in allen internationalen Organisationen, die in den letzten sieben Jahrzehnten mitgegründet haben, immer dafür gesorgt, dass sie weit mehr Stimmen haben, als alle anderen Mitglieder. Das gilt für die Weltbank, den IWF, die Nato und so weiter. Die USA würden keiner Organisation beitreten, bei der am Ende Entscheidungen getroffen werden können, die die USA nicht wollen.

Ganz anders Russland. Russland hat als Vielvölkerstaat gelernt, dass es keinen Sinn macht, kleine Völker oder Staaten zu unterdrücken, das führt nur zu Unruhe und Ärger. Russland setzt stattdessen auf Kompromisse. Es ist bezeichnend, dass die Eurasische Wirtschaftsunion, das ist eine Freihandelszone, in der sich viele ehemalige GUS-Staaten zusammengetan haben, nicht etwa Putins Idee war, auch wenn die westlichen Medien das immer behaupten. Der ehemalige kasachische Präsident reagiert darauf immer etwas beleidigt, denn in Wahrheit war das seine Idee, denn er wusste, dass Putin Russlands wirtschaftliche, politische und militärische Übermacht nicht gegen andere Partner ausspielen würde, sondern sie gleichberechtigt und auf Augenhöhe respektiert.

Wenn man sich Putins Rede von 2001 vor dem deutschen Bundestag anhört, die er auf Deutsch gehalten hat, dann hört man da das Programm, das Putin seit 20 Jahren umzusetzen versucht: Ein gemeinsames wirtschaftlich-kulturelles Gebiet von Lissabon bis Wladiwostok. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Deutschlands Vorteile

Deutschland würde von einem solchen Zusammengehen nur profitieren. Die Wirtschaftssanktionen gegen Russland haben Deutschland Milliarden gekostet. Nord Stream 2 zugunsten von amerikanischem Frackinggas aufzugeben, würde wegen der daraus folgenden höheren Energiekosten zu wirtschaftlichen Nachteilen in Deutschland führen und sicher Arbeitsplätze kosten. Mit seiner Technologie könnte Deutschland an der Förderung russischer Bodenschätze beteiligt werden und dann auch noch von deren Weiterverarbeitung in Deutschland selbst profitieren.

Von dem russischen Markt gar nicht zu reden. Die Exportbeschränkungen nach Russland haben der deutschen Wirtschaft einen der größten Märkte der Welt dauerhaft genommen, denn Technik, die die Russen dank der Sanktionen nicht mehr in Europa kaufen können, kaufen sie nun in China und selbst wenn die Sanktionen eines Tages fallen, wird die russische Wirtschaft nur schwer davon zu überzeugen sein, wieder in Europa einzukaufen, denn wer garantiert denn, dass nicht ein paar Jahre später wieder Sanktionen kommen?

Der Krieg in der Ukraine könnte beendet werden, wenn man endlich aufhören würde, von dem Land ultimativ zu fordern, sich zwischen Ost und West zu entscheiden und da die EU schon einen zweistelligen Milliardenbetrag in der Ukraine versenkt hat, von dem Deutschland den Löwenanteil getragen hat, würde Deutschland bares Geld sparen, wenn die Ukraine endlich wieder auf die Füße kommt und nicht ständig nach neuen Finanzhilfen rufen würde.

Der Krieg in Syrien könnte im Falle eines deutsch-russischen Zusammengehens beendet werden und syrische Flüchtlinge hätten eine Perspektive, in ihre Heimat zurückzukehren.

Und so zynisch es klingt, aber deutsche Firmen könnten am Wiederaufbau in Syrien oder der Ukraine auch noch Geld verdienen.

Wie schön es sein könnte

Es könnte also so schön sein, nicht nur für Deutschland oder Russland, sondern für ganz Europa. Von einer Allianz der beiden größten Staaten des Kontinents würden alle profitieren. Es würde Stabilität und wirtschaftlichen Aufschwung bringen, wenn die Grenzen, die Handel, Reisen und Kulturaustausch trennen, fallen würden und ein freier Austausch von Lissabon bis Wladivostok möglich wäre.

Der Witz ist ja, dass die EU genau das propagiert: Offene Grenzen, freien Handel und Kulturaustausch. Wir lesen täglich in den Medien, dass die EU genau dafür steht. Nur eben nicht, wenn es um den großen Nachbarn Russland geht, da gelten die Werte der EU plötzlich nichts mehr.

Wenn die Gegner eines solchen Zusammengehens ins Feld führen, das ginge nicht mit der aktuellen russischen Regierung, die müsse erst von den Russen abgewählt oder gestürzt werden, dann ist das heuchlerisch. Schließlich haben sie im Kalten Krieg genau darauf gesetzt und gefordert, dass die Bürger der sozialistischen Staaten gefälligst frei reisen können dürfen, um sich davon zu überzeugen, dass es im Westen so viel besser und freier ist.

Warum macht man das heute nicht? Warum ist es nun der Westen, der den Russen die Einreise mit der Visapflicht erschwert?

Die Antwort liegt auf der Hand: Die Russen würden heute nicht mehr sehen, dass es im Westen so viel besser ist, sie würden also nicht mit dem Wunsch nach fundamentalen Veränderungen zurück nach Hause fahren. Aber wäre das freie Reisen möglich, dann könnten die Menschen im Westen feststellen, dass die Russen gar nicht so sind, wie Medien und Politik sie darstellen.

Und das ist offensichtlich nicht gewollt. Heute tut der Westen das, was früher der Sozialismus getan hat: Er erschwert das Reisen, damit die Menschen nicht sehen, wie sehr sie belogen werden. Der Westen macht das nur geschickter als der Sozialismus früher: Er verbietet keine Reisen, er erschwert sie nur massiv.

Ein Verbot würde eine Gegenreaktion auslösen. So aber ist der Effekt umgekehrt: Da viele Menschen zum Beispiel in Deutschland keine Erfahrung mit Visa haben und gar nicht wissen, was es für Russen bedeutet, für Reisen nach Europa Visa zu benötigen, sind sie erbost, dass das böse Russland Visa verlangt, die auch noch Geld kosten. Solche Mails bekomme ich immer wieder. Diese Menschen wissen gar nicht, dass diese Regeln nur gelten, weil der Westen Visa von Russen verlangt und auch die Bearbeitungsgebühren sind auf beiden Seiten identisch.

Übrigens haben es viele russische Städte laut booking.com in die Top-10 der Liste der Zufriedenheit der booking.com-User geschafft und viele westliche Metropolen hinter sich gelassen, das nur nebenbei.





Warum schadet Deutschland sich selbst?

Das absurde ist, dass diese Politik, die Deutschland und den Menschen im Land schadet, von der deutschen Regierung trotzdem gemacht wird. Bemerkenswert ist auch, dass es trotz der massiven anti-russischen Agitation in den Medien nicht gelungen ist, die Mehrheit der Deutschen gegen Russland in Stellung zu bringen. Der Anteil der Deutschen, die für eine engere Zusammenarbeit mit Russland sind, hat sich seit der Ukraine-Krise, in deren Verlauf die anti-russische Berichterstattung immer neue Höhen erklommen hat, nicht verringert.

Die Tatsache, dass deutsche Politiker und Medien eine Politik gegen das eigene Land betreiben, wenn sie etwas verhindern, wovon Land und Leute profitieren würden, ist wenig überraschend dem amerikanischen Einfluss geschuldet. Die Politiker, die diese Politik machen und vertreten, sind durch die Kaderschmieden der US-Think Tanks wie der Atlantikbrücke und all der anderen gegangen. Dort haben sie ihre Prägung erhalten, dort sind sie in die Netzwerke eingeführt worden, die sie später an führende Stellen der Politik gebracht haben. Sie werden keinen Politiker an entscheidender Stelle in Berlin finden, der nicht mit mindestens einem dieser Think Tanks verbunden ist oder war.

Gleiches gilt für die Medien. Udo Ulfkotte hat in seinem Buch „Gekaufte Journalisten“ an 300 namentlich genannten führenden Journalisten und Redakteuren der deutschen Medien aufgezeigt, dass sie alle enge Verbindungen zu diesen US-Denkfabriken haben und von dort bezahlt werden, sei es für Vorträge, die sie dort halten oder weil sie Posten in Vorständen und Beiräten bekommen.

Für deutsche Politiker und Alfa-Journalisten gilt also die einfache Regel: Beiße nicht die Hand, die Dich füttert!

Daher setzen Medien und Politik in Deutschland das um, was in Washington gewollt wird und nicht das, was dem eigenen Land Vorteile bringen würde. Dem „dummen Volk“ werden die Maßnahmen, die auf US-Druck erfolgen, Deutschland aber offensichtlich schaden (und sogar die deutsche Beteiligung an Kriegen), mit dem angeblich nötigen Kampf für Freiheit und Menschenrechte in aller Welt verkauft. Dieser Trick funktioniert bisher erstaunlich gut.

Solange die Macht der US-Think Tanks in Deutschland nicht gebrochen werden kann, wird sich daran leider auch nichts ändern.

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Sonderreihe Teil 3: Warum Deutschland Politik gegen seine eigenen Interessen macht
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15 Kommentare

  1. Ich bin der Meinung, dass wir schon seit Jahren in einem Korporatismus angelangt sind, sich dieser aber jetzt erst mit voller Wucht zeigt, da die Menschen den Braten mittler Weile riechen und beginnen sich zu wehren.

    Das ist der Grund, warum immer mehr Restriktionen und Einschränkungen zu Tage treten, weil es den Protagonisten sonst entgleitet.

    Dafür ist diesen neo Sozialisten JEDES Mittel recht.

     

    Zitat:

    Der Faschismus sollte Korporatismus heißen, weil er die perfekte Verschmelzung der Macht von Regierung und Konzernen ist.“

    Jeder weiß, auch in der heutigen Wirtschaftswelt sind Kontakte das Wesentliche.

    Eine Hand wäscht die andere, sonst kommt man nicht zum Erfolg.

    Dieses soziale Vertrauenssystem hat sich über mehrere Jahrhunderte auch im Handel etabliert. Am Beispiel der Nationalsozialisten dürfte es in unserer Vergangenheit aber am besten erkannt werden.

     

    Traurigerweise 

     

    https://www.radio-utopie.de/2007/04/27/der-echte-und-wirkliche-faschismus/

    •  Irgendwie bin ich es leid, das alles immer nur auf den NS reduziert oder damit, als Beispiel par excellence, die Welt erklärt wird! Wie schlecht sie sei und alles damit angefangen häbe! Und klar, wenn Mussolini etwas verlauten ließ, dann hat es den gleichen Stellenwert, wie bei allen anderen, die dann eher unverdächtzig sind … Kommt doch die fascie woher?

       Was heißt denn "Nationaler Sozialismus"? Wenn man sich nach 2015 die europäische Welt so anschaut, und vor allem unsere, wer beklagt denn nicht den angestrebten globalen Sozialismus!? Weil nicht zu finanzieren und überhaupt und sowieso! Da denkt man auf einmal national und will das Soziale für sich!

       Was für eine Heuchelei! Oder ist man sich dessen einfach nicht bewußt? Heute schimpft man über Rothschild und Rockefeller, Soros und …. Es sind aber immer noch die gleichen Kandidaten wie damals! Nur, wo ist der Unterschied in der Betrachtung?

       Gedankengut bedarf immer der Anerkennung! Im Kaiserreich, auf Bismarcks Betreiben, löste der Deutsche sich vom Vatikan und überflügelte F und E in der wirtschaftlichen Entwicklung. Was ja mal gar nicht geht!

       Im "Dritten Reich" ließ sich Hitler auf das Konkordat ein, eine unverzeihliche Sünde, aber, sie brachte ihm die benötigte Reputation ein! Nichts mit weltlichem Schwert, es war einfach nur Kalkül, von dem beide Seiten profitierten!

       Selbst das Königshaus in Engelland war, insgeheim, von seinen Ideen angetan, KDF Schiffe durften aber nicht anlanden … man wollte ja nicht die eigene Bevölkerung in Aufruhr versetzen … Und wirtschaftlich, nach der Weltwirtschaftskrise und "Weimarer Politik" wurde binnen sechs Jahren, von 33 bis 39 Deutschland zu einer blühenen Landschaft, von der ein Herr Kohn (Kohl) nur träumen konnte!

       Und neben diesem Vermögen des Deutschen Volkes, waren natürlich andere Bestrebungen noch maßgeblicher, einmal mehr, dem ein Ende zu setzen! Freilich, wo Licht ist, ist auch Schatten, aber, es geht um die Idee! Und die ist heute, mehr denn je, verpönt, wo doch alles in allem aufgehen soll, alles überall seinen Platz häbe, usw..

       Sind jetzt Polen oder Ungarn "nationalsozialisch", weil sie keine Zuwanderung dulden wollen? Oder gar, dann wieder, auch wir? Ist es schon immer so gewesen oder dient diese Keule nur dazu, uns weiterhin verklagen zu können? Auf das Konzerne und über den Regierenden stehende ihre Pläne durchziehen können? Was hat sich, in den letzten hundert Jahren wirklich geändert?

      • "Was hat sich, in den letzten hundert Jahren wirklich geändert?"

        Gar nichts, der von unseren eigenen Steuermitteln finanzierte Rundfunk drischt jeden Abend mit Geschichtslügen unentwegt auf uns ein.

        Zum erwähnten Konkordat bei Schwertfeger 1947:

        "Nach dem Ersten Weltkriege ging vom Heiligen Stuhl die Anregung aus, die mit Deutschland zu regelnden Fragen in einem Reichskonkordat zusammenzufassen. Der heutige Papst, damalige Nuntius in Deutschland Eugenio Pacelli, mußte sich bei der Überreichung seines Beglaubigungsschreibens am 30. Juni 1920 in diesem Sinne aussprechen. Die Anregung führte wiederum nicht zum Ziel, und die kirchlichen Angelegenheiten sollten fürderhin in Konkordaten mit den einzelnen Ländern geordnet werden.

        Jetzt schien die Stunde gekommen, das Reichskonkordat wirklich in Angriff zu nehmen. Bereits am 7. April wurde der Vizekanzler von Papen zu internen Verhandlungen und Besprechungen nach Rom entsandt. Seitens des Reiches waren an den Verhandlungen Ministerialdirektor Dr. Buttmann und Botschaftsrat Dr. Klee beteiligt. Der Erzbischof von Freiburg Dr. Conrad Gröber wurde hinzugezogen. Für den Heiligen Stuhl führte Kardinalstaatssekretär Eugenio Pacelli die Verhandlungen mit dem Ergebnis, daß das Konkordat schon am 8. Juli paraphiert werden konnte. Am gleichen 8. Juli verfügte Hitler die Rückgängigmachung der Auflösung aller nunmehr durch das Reichskonkordat anerkannten katholischen Organisationen, deren Auflösung ohne Anweisung der Reichsregierung erfolgt war. Alle Zwangsmaßnahmen gegen Geistliche und andere Führer dieser Organisationen wurden aufgehoben mit dem Zusatz: „Eine Wiederholung solcher Maßnahmen ist für die Zukunft unzulässig und wird nach Maßgabe der bestehenden Gesetze bestraft.“ Der Reichskanzler erklärte, in dem Abschluß des Konkordats eine genügende Gewähr dafür zu sehen‚ „daß sich die Reichsangehörigen des römisch-katholischen Bekenntnisses von jetzt an rückhaltlos in den Dienst des neuen nationalsozialistischen Staates stellen werden. . . Ich bin glücklich in der Überzeugung, daß nunmehr eine Epoche ihren Abschluß gefunden hat, in der leider nur zu oft religiöse und politische Interessen in eine scheinbar unlösliche Gegensätzlichkeit geraten waren. Der zwischen dem Reich und der katholischen Kirche abgeschlossene Vertrag wird auch auf diesem Gebiet der Herstellung des Friedens dienen, dessen alle bedürfen. Ich habe die starke Hoffnung, daß die Regelung der das evangelische Glaubensbekenntnis bewegenden Fragen in kurzer Zeit diesen Akt der Befriedung glücklich vollenden wird.“

        Die Veröffentlichung des Konkordates selbst erfolgte am 20. Juli 1933.  Als Bevollmächtigte unterzeichneten in der Vatikanstadt Franz von Papen und Eugenio Cardinale Pacelli. Von besonderer Bedeutung war in dem 34 Artikel umfassenden Reichskonkordat der Artikel 32. Hiernach wollte der Heilige Stuhl Bestimmungen erlassen – und zwar auf Grund der in Deutschland bestehenden besonderen Verhältnisse-, „die für die Geistlichen und Ordensleute die Mitgliedschaft in politischen Parteien und die Tätigkeit für solche Parteien ausschließen“. Ein Schlußprotokoll‚ gleichfalls vom 20. Juli 1933, erläuterte den Artikel 32 noch durch folgende Sätze: „Es herrscht Einverständnis darüber, daß vom Reich bezüglich der nicht-katholischen Konfessionen gleiche Regelungen betreffend parteipolitische Betätigung veranlaßt werden. Das den Geistlichen und Ordensleuten Deutschlands in Ausführung des Artikels 32 zur Pflicht gemachte Verhalten bedeutet keinerlei Einengung der pflichtmäßigen Verkündung und Erläuterung der dogmatischen und sittlichen Lehren und Grundsätze der Kirche.“

        Durch die Ratifikation des Reichskonkordats am 10. September und seine Veröffentlichung im Reichsgesetzblatt mit der Vollzugsverordnung vom 12. September 1933 wurde das Konkordat auch innerstaatlich in Kraft gesetzt und erlangte damit nicht nur Vertrags-, sondern für den innerstaatlichen Bereich auch Gesetzeskraft.

        Schon die Erklärungen des Reichskanzlers Hitler in seiner Rede zum Ermächtigungsgesetz vom 23. März 1933 über die beiden christlichen Konfessionen als „die wichtigsten Faktoren zur Erhaltung unseres Volkstums“ hatten in den kirchlichen Kreisen beruhigend gewirkt. Im Abschluß des Reichskonkordates erblickten die meisten deutschen Katholiken zunächst, und zwar mit aufrichtiger Freude, eine zuverlässige Grundlage für ein gedeihliches Zusammenwirken von Staat und Kirche. So hat es auch der am Abschluß des Konkordats deutscherseits in vorderster Linie beteiligte Vizekanzler von Papen empfunden. Schon zwei Tage nach der Unterzeichnung, also am 22. Juli, sprach Papen, soeben auf dem Luftwege aus Rom zurückgekehrt, auf der Tagung katholischer Akademiker in Maria-Laach über den Abschluß des Vertragswerkes, der nicht ohne Schwierigkeiten gelungen sei, zumal das feindlich gesinnte Ausland auf allen Wegen versucht habe, den Abschluß des Konkordates zu hintertreiben. Man habe dem Heiligen Vater wiederholt nahegelegt, daß ein Vertrag der Kirche mit einem so „unwürdigen“ Vertragspartner wie dem Deutschen Reich unter der Führung des Kanzlers Hitler das Vertrauen in die Weisheit der katholischen Kirche weithin erschüttern könne. Wörtlich führte Papen aus : „Wenn Seine Heiligkeit der Papst sich trotzdem entschlossen hat, dem Vertragswerk zuzustimmen, dann geschah es – wie Er mir sagte – aus der Erkenntnis, daß das neue Deutschland eine entscheidende Schlacht gegen den Bolschewismus und die Gottlosenbewegung geschlagen habe, und daß Er voller Vertrauen in die Zusicherungen des Reichskanzlers sei, die nationale Wiedergeburt auf der allgemeinen Grundlage des Christentums durchzuführen.“ …

        Mit Recht verweist Hirt (Dr. jur. utr. Simon Hirt, Generalvikar in Freiburg i. Br.) auf eine Äußerung Mussolinis zu Papen: „Alle Katholiken der Welt von Kalifornien bis nach China werden davon Kenntnis nehmen, daß die katholische Kirche einen Vertrag mit dem neuen Deutschland geschlossen hat.“ Die führende katholische Zeitung Frankreichs „La Croix“ bezeichnete sogar in ihrer Nummer vom 23./24. Juli 1933 das Konkordat als „das größte kirchenpolitische Ereignis seit der Reformation“."

  2. Ist das bei der Rede von 2001 der gleiche Putin? Der von 2001 hat eine längliche Gesichtsform. Der heutige Putin eher ein rundes Gesicht. Das macht mich irgendwie stutzig.

  3.  Die Feststellung, daß Deutschland, die BRiD oder wie hiesige Verwaltung sich auch immer nennen mag, zu eigenen Ungunsten handelt, ist sicherlich korrekt! Auch wenn sie sich nicht jedem erschließen mag … 

     Daß allein Anglo-Amerikanische Achse oder per Atlantikbrücke verbundene Journaille dafür verantwortlich seien, erscheint mir allerdings als etwas zu kurz gesprungen!

     Bisheriges Vorgehen der Politik und die Frage, wie Meinung gebildet wird, ist eine oberflächliche Betrachtung und erkärt allenfalls die Situation, ist aber nicht ursächlich dafür verantwortlich!

     Die eigentliche Motivation, warum nicht nur Deutschland, aber vor allem wir, uns selbstschädigend verhalten, ergibt sich doch viel mehr aus untilgbarer "Schuld", die eher eine Selbstvernichtung in Kauf nimmt, als daß sie sich jemals trauen würde, wieder eigene Interessen auch nur verfolgen zu wollen!

     Der Deutsche ist nicht nur gebranntes Kind, sondern das eigentlich verbrannte! Egal, ob Bismarcksche Politik jetzt mehr oder weniger fehlerfrei war und welche Optionen uns blieben, "wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt …" … dann führt man eben zwei Weltkriege gegen uns!

     Und, streng genommen, was heute mit uns, im Namen des Gesundheitsschutzes geführt wird, was ist es nichts anderes, wie ein dritter? Wie kann man ein Volk mehr schädigen, als das man, im wahrsten Sinne des Wortes, ihm die Luft zum Atmen nimmt?

     Ja ja, der Jürgen wieder, in seiner Ich- oder Volksbezogenheit … es könnte aber auch sein, nur damit es nicht so auffällt, es halt weltumspannend durchgeführt wird?!

    • " was ist es nichts anderes, wie ein dritter … nur damit es nicht so auffällt, es halt weltumspannend durchgeführt wird?!"

      Aus meiner Sicht ist es der dritte Abschnitt des gleichen Krieges! Und im Krieg werden immer mehrere Interessen verfolgt.

       

      Die gleichen Kräfte, welche WKI und WKII organisiert und durchgeführt haben, planen und orchestrieren auch das Jetzige .

      "…Als der deutsche Kaiser Wilhelm II. 1922 den Vatikan besuchte, beschrieb er, wie der Papst die deutsche Rolle auf der europäischen Bühne sah: "Es war für mich von Interesse, dass der Papst mir bei dieser Gelegenheit sagte, Deutschland müsse das Schwert des Vatikans werden Katholische Kirche (Aus "The Kaisers Memoirs", S. 211, Herper & Bros., 1922).

      1933 wurde ein Bündnis (Konkordat) zwischen Deutschland und dem Vatikan unterzeichnet. Durch dieses Konkordat erhielt die Kirche mehr Macht und half Hitler an die Macht. Hitler selbst sagte: "Ich habe viel vom Jesuitenorden gelernt. Bis jetzt gab es auf der Erde nie mehr Grandios als die hierarchische Organisation der katholischen Kirche. Ich habe einen Großteil dieser Organisation in meine eigene Partei verwandelt." ("Smokescream", S. 20, von Jack Chick).

      Einer der engen Mitarbeiter Hitlers, Franz von Papen, sagte: "Das Dritte Reich ist die erste Weltmacht, die die hohen Prinzipien des Papsttums nicht nur anerkennt, sondern auch in die Praxis umsetzt." (Der Voelkische Beobachter, 14.01.1934).

      In diesem Zusammenhang ist es interessant festzustellen, dass Deutschland nicht zuletzt während des Zweiten Weltkriegs ein Schwert in Europa war. Hitler, Mussolini, Lavel und Franco waren alle Katholiken. …"

      https://translate.google.com/translate?hl=de&sl=en&u=http://endtime.net/engelsk/KEU.htm&prev=search&pto=aue

      und hier das Buch:

      https://ia801605.us.archive.org/26/items/in.ernet.dli.2015.151574/2015.151574.The-Kaisers-Memoirs.pdf

      Jetzt steht für mich die Frage im Raum, was hat Deutschland wohl gemacht, was  "Rom" so sehr erzürnt hat?

      Ergänzung: Die 2-Schwerter-Theorie besagt, dass das weltliche Schwert für das geistige Schwert eingesetzt wird! Nur eine alte Theorie aus dem Mittelalter? Hatte nicht Defender ein "wunderschönes" flammendes Schwert auf seinem Logo?

      https://de.wikipedia.org/wiki/Zwei-Schwerter-Theorie

  4. Daß das Verhältnis Deutschlands (und es geht hier um das Verhältnis Deutschlands zu F und nicht das Verhältnis der "B.R.D." zu F; letzteres ist ein völlig anderer Fall) durchaus, und diese v.a. durch die Haltung der frz.Eliten, schwer belastet ist, zeigen jenseits der "villes jumelees"-Folklore und wohlfeiler Sonntagsreden über die deutsch-französische Freundschaft der massive Widerstand, den F selbst noch gegen die territoial unvollständige Vereinigung zweier besetzter Teilstaaten unter US-amerikanischer Regie leistete ebeno wie die Tatsache, daß die Sphinx Mitterand dem Pfälzer Provinzparteifunktionär Kohl den "€" aufzwang und damit auf ebenso berechnende wie perfide Weise den Grundstein für die vollständige Paralyse und das wirtschaftliche Ausbluten der gerade durch den "2-4 Vertrag" ohnehin eingeschränkten Handlungsfähigkeit der "wiedervereinigten" Bundesrepublik legte.

    In den Jahren vor 1989 war regelmäßig -und trotz "serpent monetaire"- die DM, in F regelmäßig mit "la BuBa" (die Bundesbank) gleichgesetzt, Ursache schwerer, frz. Ressentiments gegenüber Bonn, die natürlich in der frz. Schreckensvorstellung eines zu starken "Deutschland" wurzelten. 

    Und es sollte auch nicht vergessen werden, daß es seit 1990 v.a. auch F ist, das jede Änderung der sog.UN-Charta durch Streichung der sog. Feindstaatenklausel verhinderte – Initiativen dieser Art gab es u.a. von seiten Rußlands und Japans.

    Unter dem Strich und auch, wenn das monarchische Regime 1789 einer Republik gewichen ist, die seither die längste Zeit F Staatsform war, sind das dominierende Element der frz.Politik ggü. seinem rechtsrheinischen Nachbarn noch immer (und in der nachrevolutionären Ära bis heute noch in sehr viel stärkerem Maße) die Doktrin der politischen Testamente des Armand Jean du Plessis, besser bekannt als Kardinal Richelieu.

    Was schließlich RU betrifft sollte nicht vergessen werden, daß die nach dem Berliner Kongreß zunächst langsame, nach 1887 sich stark beschleunigende Verschlechterung von des Verhältnisses zwischen Rußland und Deutschland, zu Zeiten der "Heiligen Allianz" fast so etwas ein "rocher de bronce" , seit dem Berliner Kongreß weit überwiegend von RU ausging – und das nicht erst durch den verhängnisvollen Einfluß des weniger aus politischer Überzeugung denn aus persönlichen Gründen -N. war persönlich als Folge seines verschwenderischen Lebenswandels hoch verschuldet- gegen Deutschland eingenommenen Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch auf den schwachen Zaren Nikolaus II (N. wurde 1918 bezeichnenderweise von  deutschen Truppen aus den Händen der revolutionärer Bolschewisten befreit und an die Briten übergeben, die ihn auf einem Schlachtschiff nach GB evakuierten – er verbrachte seinen Lebensabend in einem Palais in Antibes an der Cote d`Azur). 

    Ursächlich für diese Veränderung war der aus russischer Sicht enttäuschende Verlauf des Berliner Kongresses 1878, als dessen Ergebnis sich Rußland um seinen Erfolg im Balkan-Krieg gegen die Hohe Pforte im vorausgehenden Jahr betrogen sah, wobei es die Verantwortlichkeit für das Scheitern der russischen Ordnungsvorstellungen mit Blick auf den Balkan und zumal die Dardanellen bei Berlin sah, das sich nach russischer Vorstellung nicht genügend für die Interessen seines alten Mentors eingesetzt hatte ("Ohrfeigenbriefe" Alexander II an Kaiser Wilhelm I, 1879 Kündigung des Dreikaiserabkommen, dem faktischen Ende der "Heiligen Allianz").

    Tatsächlich allerdings hatte London, das seine Dominanz im Mittelmeer durch die Einnahme der Meerengen durch Rußland bedroht sah, seinerseits St-Petersburg noch während des Krieges auf dem Balkan mit Krieg gedroht, sollten die russischen Armeen nach der Einnahme Adrianopels (Edirne) weiter auf Konstantinopel vorrücken. 

    Um den Maßnahmen Nachdruck zu verleihen, wurde die britische Flotte im Mittelmeer massiv verstärkt, deswtrn. die britischen Truppen auf Malta aufgestockt. 

    Bismarck hätte gegen den britischen Druck und gegen die Bündnispflichten mit Österreich also den russischen Forderungen gar nicht nachgeben können.

    Der schleichende Verschlechterung entlud sich dann 1877 im vom Bismarck betriebenen Lombardverbot russischer Staatsanleihen als Folge vorausgegangener, enteignungsgleicher russischer Maßnahmen gegen den (bis dahin legitimen) deutschen Landbesitz in Russisch-Polen.

    Das Lombardverbot traf v.a. den Haupthandelsplatz russischer Anleihen in Berlin, da durch die Bismarcksche Maßnahme die russischen Papiere nicht mehr als mündelsicher galten, was in der damaligen Zeit bedeutend war. 

    St.Petersburg verlegte daher den Schwerpunkt seiner Anleiheemissionen nach Paris, was den Grundstein für die bald danach einsetzende Bündnistätigkeit zwischen St.Petersburg und Paris (1894) einerseits und St.Petersburg und London (1907) andererseits legte, die im Ergebnis die Einkreisung der Mittelmächte bedeutete.

    Der oft erhobene Vorwurf, daß die kurzsichtige oder "aggressive" Außenpolitik Kaiser Wilhelm II das Bismarcksche` Bündnisgefüge nach 1888 zum Einsturz gebracht habe (ein Narrativ, an dem Bismarck noch bis zu seinem Tod 1898 eifrig strickte, hernach dessen Sohn), ist daher in der Sache unzutreffend – als Wilhelm II 1888 auf den Thron stieg, war das deutsch-russische Verhältnis -und damit das Bismarcksche Bündnissystem selbst, dessen Kern es war- bereits schwer angeschlagen.

     

     

     

     

     

  5. Und nicht Deutschland macht das (aber das ist ja ein anderes Thema   :-))

    Genauso wenig,, wie "wir faffen daf "

    Wer ist "wir" oder "Deutschland"- nein eine kleine Klientel,  die meint SIE hätten die Möglichkeit zu entscheiden,  was gut für uns ist.  Euch sage ich leck mich und zwar kreuzweise und ganz langsam.

    Tut mir leid, aber manchmal sagt genau diese Fäkalsprache, was von diesen Gestalten zu halten ist.

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