So schönt die Bundesregierung die Arbeitslosenstatistik

Arbeitslosigkeit von Älteren um 50 Prozent höher als offiziell benannt

Bundesregierung rechnet 149.000 ältere Arbeitslose aus Statistik. Renten-Experte Rürup fordert Gesetzesänderung und „statistische Ehrlichkeit“.

Mainz – Die tatsächliche Arbeitslosigkeit bei älteren Arbeitslosen über 58 Jahren ist um etwa 50 Prozent höher als aus der offiziellen Zahl der Bundesregierung hervorgeht. Das belegen Berechnungen der Bundesagentur für Arbeit, die dem ARD-Politikmagazin REPORT MAINZ vorliegen.

Demnach werden zurzeit rund 149.000 Arbeitslose über 58 Jahren nicht in der offiziellen Arbeitslosenzahl (Oktober 2010: 2,95 Mio.) berücksichtigt. Der Grund: 63.000 über 58-Jährige sind mit „arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen“ beschäftigt. Dazu gehören u.a. Bewerbungstraining oder Existenzgründungsförderung. Sie stehen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung und gelten somit nicht als arbeitslos. Hinzu kommen 85.960 Langzeitarbeitslose (Stand: Oktober 2010), die aufgrund einer „vorruhestandsähnlichen Regelung“ aus den offiziellen Arbeitslosenzahlen herausfallen.

So waren im Oktober 2010 nicht nur 302.970 über 58-Jährige ohne Job, sondern tatsächlich rund 450.000. Das sind fast 50 Prozent mehr.

Quelle: http://www.swr.de/report/presse/-/id=1197424/nid=1197424/did=7195626/12rpb9r/index.html

Und hier das Video:
http://www.swr.de/report/-/id=233454/did=7198364/pv=video/nid=233454/8r3r2r/index.html

Dazu die  Pressemitteilung der Bundesagentur für Arbeit vom 22. November 2010
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Ältere Arbeitslose werden richtig gezählt

Anlässlich der Berichterstattung im ARD-Magazin „Report Mainz“ weist die Bundesagentur für Arbeit (BA) darauf hin, dass selbstverständlich auch die Arbeitslosigkeit älterer Menschen richtig erfasst wird. „Report Mainz“ berichtet in seiner Ausgabe heute Abend, dass mehr Ältere arbeitslos seien als die Bundesregierung bekannt gebe. Dabei wird der Eindruck erweckt, es handele sich um statistische Verfälschung von Zahlen. Dies ist falsch.

Grundsätzlich ist die Frage, wer statistisch als arbeitslos gezählt wird, gesetzlich geregelt. Danach ist arbeitslos, wer keine Arbeit hat und dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. Im Umkehrschluss bedeutet das: Wer dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung steht, beispielsweise wegen der Teilnahme an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme, wird nicht als arbeitslos gezählt. Dies gilt für alle Altersgruppen.

Die BA erfasst allerdings auch die Menschen, die zwar statistisch nicht als arbeitslos gelten, aber dennoch keine Beschäftigung haben. Diese Gruppe zeigt zusammen mit den (statistisch gezählten) Arbeitslosen das Ausmaß der Unterbeschäftigung. Über diese Unterbeschäftigung schafft die BA in der monatlichen Arbeitsmarktberichterstattung jederzeit völlige Transparenz. „Report Mainz“ deckt daher nicht etwa einen Skandal auf, sondern versucht den Unterschied zwischen statistischer Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung zu skandalisieren.

Quelle: http://www.deutschland-debatte.de/2010/11/22/pressemitteilung-der-bundesagentur-fuer-arbeit-vom-22-november-2010/

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