Sind Sie ein Mensch oder eine Person?

von Gerhard Breunig (deutschland pranger)

Allein schon die Frage zu stellen, verwirrt viele Menschen. Es ist allerdings die wichtigste Frage, die sich ein Mensch stellen muss, wenn er in Freiheit leben will. Die überwiegende Mehrheit von uns sind im Grunde jedoch gar nicht bereit dazu, mit aller Konsequenz frei zu leben und träumen nur all zu gern davon, wie es vielleicht sein könnte, wenn sie frei wären? Allein an der Vorstellung, was frei zu leben überhaupt bedeutet, scheitern bereits die meisten. Freiheit bedeutet nämlich auch Eigenverantwortung. Und an dieser unbedingten Bereitschaft zur Eigenverantwortung fehlt es oft.

Die Hängematte der staatlichen Rundumversorgung hat viele träge gemacht. Ich kenne inzwischen jede Menge Menschen, die sich als Libertäre oder klassisch Liberale bezeichnen. Manche nennen sich auch gern Anarchisten. All diese Leute sind Menschen die von Freiheit träumen und ihre Ideologie mit Freiheit gleichsetzen. Menschen, die in diesem Zusammenhang phantastische Theorien und Ansätze entwickeln, sind jedoch im Grunde auch nicht frei.

Denn keine dieser Theorien führt wirklich heraus aus dem Gestrüpp von Verordnungen und Gesetzen, mit denen sich der Mensch selbst an dieses fiktive System fesselt, das über Jahrhunderte mit akribischer Gemeinheit und mit der gebotenen Raffinesse um uns alle herum errichtet wurde. Von wem? Wer weiß das schon.

Wofür? Ich denke der Haupt-Antrieb ist totale Macht und Kontrolle über uns. Um dieses in sich schon wertlose sogenannte „Geld“ kann es aus meiner Sicht nicht gehen, wenn man es sich selbst in jeder gewünschten Menge beschaffen kann. Was sollte Jemand sonst noch wollen, der schon alles im Überfluss hat? Es geht in dieser fiktiven Welt ganz eindeutig um das Ziel unbegrenzte Macht und vollkommene Kontrolle über die Menschen zu erlangen.Inzwischen sollte eigentlich jedem Menschen klar sein, dass kein amtlich ausgestelltes Papier dieser Welt und auch keine irgendwie geartete Obrigkeit, einem Menschen echte Freiheit geben kann oder geben wird. Freiheit erwächst nur im jeweiligen Menschen selbst, wobei damit die Eingangsfrage zu einem weiteren Teil bereits beantwortet ist. Diese Freiheit haben wir von Geburt an. Sie wurde uns quasi mitgegeben von dem, den man Gott, Schöpfer oder sonst wie nennen mag.

Der Mensch ist per Definition von Gerhard Köbler im juristischen Wörterbuch ein geistig sittliches Wesen oder eine natürliche Person. Er ist jedoch im Grunde immer ein beseeltes und frei geborenes Wesen. Der Mensch ist somit von Geburt an frei, wenn er das sein möchte. Er trägt alle Rechte in sich, die er von seinem Schöpfer bekommen hat. Der Mensch ist somit auch nur seinem Schöpfer gegenüber zur Rechenschaft verpflichtet, niemals jedoch einem anderen Menschen. Schon gar nicht einer irgendwie gearteten Bürokratie, Kirche oder einer sonstigen Obrigkeit. Die einzige Maxime, die einen Menschen deshalb auszeichnen sollte, wurde von Kant in seinem kategorischen Imperativ formuliert.

„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

Dieser Satz kann auch moderner ausgedrückt werden, indem gesagt wird:
Jeder kann tun und lassen was er will, so lange er keinem anderen schadet.

Diesen moralischen Kompass haben jedoch all diejenigen verloren, die es sich anmaßen, zum Herrscher über andere Menschen berufen zu sein. Denn ein Recht auf Herrschaft über andere existiert nicht.

Wir sollten wissen, dass alle von Menschen geschriebenen Gesetze nach der obigen Prämisse für Menschen nicht gelten können, solange der Mensch sich nicht freiwillig diesen Gesetzen unterordnet. Wer sollte denn einem anderen Menschen das Recht geben festzulegen, was seine Rechte und was seine Pflichten sind, wen der Mensch das nicht will. Dass genau diese Unterordnung durch Tricks und Kniffe immer wieder provoziert und gefördert wird, werden Sie im Laufe dieses Artikels vielleicht noch verstehen.

Man gaukelt uns einen so genannten Rechtsstaat vor, dessen positives Recht für Menschen gar nicht gilt. Um uns in dieses Korsett hinein zu zwingen, wurde die Person erfunden und uns eingeredet, wir wären mit dieser Person identisch. Rufen wir uns noch einmal Gerhard Köbler in Erinnerung. Er beschreibt den Menschen als geistig sittliches Wesen oder als natürliche Person. Da man nicht zwei Dinge gleichzeitig sein kann, müssen wir entscheiden, was wir sein wollen.

Manchmal ist es besser, ein geistig sittliches Wesen zu sein, manchmal kann es jedoch auch von Vorteil sein, eine natürliche Person zu sein. Diese genießt nämlich die Vorteile des öffentlichen Systems, die dem geistig sittlichen Wesen verschlossen bleiben. Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beispielsweise unterscheidet sehr genau zwischen Menschen und Personen, was dem leichtfertigen Leser vermutlich entgeht. So besagt beispielsweise Artikel 3 Absatz 1:

„Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.“

Alle Menschen sind gleich und befinden sich unmissverständlich vor dem Gesetz oder anders ausgedrückt, das Gesetz der Bundesrepublik Deutschland wie auch alle anderen Gesetze, die von Menschen für die und in der Fiktion geschrieben wurden, kommen erst nach den Menschen. Dies ist grundsätzlich logisch, weil jeder Mensch nur Träger von Rechten und nur sich selbst oder dem Schöpfer verpflichtet ist. Die logische Folgerung, dass der Mensch vor dem Gesetz und damit vor dem Staat steht, belegt auch Artikel 1 Absatz 1 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland.

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

In diesem Artikel ist ganz deutlich von einer Verpflichtung des Staates gegenüber den Menschen die Rede. Die Verpflichtung nämlich, die unantastbare Würde des Menschen zu schützen. Der Menschen hat im Umkehrschluss jedoch keine Verpflichtung gegenüber dem Staat, sonst wäre dies erwähnt. Betrachtet man den derzeitigen Zustand, könnte man allerdings eher das Gegenteil annehmen. Der Grund liegt darin, dass der Staat nur Personen erkennt.

Eine Person kann niemals frei sein, denn sie benötigt zur Existenz einen Menschen aus Fleisch und Blut, der für sie handelt. Eine Person ist lediglich eine Fiktion, erdacht von Menschen und auf Papier entstanden. Wobei wir bei der Beantwortung des zweiten Teils der Frage wären. Was ist überhaupt eine Person?

Hier liefern und Artikel 2 Absatz 1 und 2 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland eine gute Grundlage. Sie lauten wie folgt:

(1) Jeder hat das Recht auf die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit, soweit er nicht die Rechte anderer verletzt und nicht gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder das Sittengesetz verstößt.

(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.

Zunächst sehen wir ganz deutlich, dass die Rechte einer Person durch Gesetze sehr wohl eingeschränkt werden können. Eine Person steht also nicht vor dem Gesetz und dem Staat, sondern ist dem Gesetz verpflichtet. Wikipedia schreibt dazu:

Person im juristischen Sinn ist der Oberbegriff für natürliche Personen und juristische Personen. Beide Rechtssubjekte sind Träger von Rechten und Pflichten; ihnen ist kraft Gesetzes Rechtsfähigkeit verliehen. Außerdem wird die Person als (Staats-) Bürger oder Staatsangehöriger, dem juristisch ein bestimmtes verfassungsrechtlich festgelegtes Subjektsein zugeordnet wird, verstanden.

Personen sind also Geschöpfe des Staates. Sie entstehen mit der Registrierung nach der Geburt im Standesamt. Die Person ist nichts weiter als eine Geburtsurkunde – ein Papier, das man unseren Eltern als Empfangsschein oder Quittung für die Übereignung (Registrierung) des Kindes gibt. Mit dieser Registrierung wird der Name (unser Name?) zum Eigentum des Staates. Wer dies nicht glaubt, der lese § 10 des Einführungsgesetzes zum BGB. Dort steht:

Der Name einer Person unterliegt dem Recht des Staates, dem die Person angehört.

Da wir von klein auf glauben, dieser Name zu sein, haben die Täuscher und Trickser mit uns leichtes Spiel. Jedes mal wenn dieser Name fällt und wir uns mit diesem identisch zeigen, werden wir Menschen zum Co-Treuhänder der Person und sind damit in der Haftung für diese Person. Wir sind dann reif zum Verwursten im System. Nur Personen sind steuerpflichtig. Sie sind diejenigen, die dieses und andere Privilegien des Staates erhalten.

Noch klarer wird die Sache für denjenigen, der den Text des Kanonischen Kirchenrechtes liest. Dort finden wir die „Quelle des Übels“. Unter Can. 96 finden wir Folgendes:

Durch die Taufe wird der Mensch der Kirche Christi eingegliedert und wird in ihr zur Person mit den Pflichten und Rechten……

Weiter geht es in Can. 100. Dort lesen wir:

Eine Person wird genannt: Einwohner, an dem Ort, wo ihr Wohnsitz ist

Unzählige weitere Beispiele könnten hier angeführt werden, die Beweisen, dass wir uns als Person stets im Bereich des positiven Rechts bewegen, vom „Staat“ bevormundet, überwacht, geplündert und gemaßregelt werden. Und das alles nur, damit wir dessen Privilegien nutzen dürfen.

Wer die Freiheit sucht, wird diese also ausschließlich als Mensch finden können. Doch Vorsicht! Irgendwelche Bürokraten haben bereits die so genannten Menschenrechte formuliert, was einen weiteren Trugschluss in sich darstellt.

Wozu braucht ein Mensch diese Menschenrechte, wenn er doch eh schon alle Rechte hat? Und wer hat den Verfassern dieser „Rechte“ das Recht gegeben, ein Recht für andere Menschen zu verfassen? Wie kommen die Verfasser überhaupt dazu, bestimmen zu wollen, welche Rechte ein Mensch haben soll? Durch diese „Menschenrechte“ werden die unveräußerlichen Rechte der Menschen ja bereits wieder eingeschränkt. Hier ist also äußerste Vorsicht geboten, denn mit den so genannten „Menschenrechten“ wurde das Wort Mensch bereits vom System okkupiert.

Wird fortgesetzt………

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