Schwere Zeiten für Griechenland?

Die vierte Industrierevolution wird Gelegenheiten für schnell anpassungsfähige Länder bieten, zu denen Griechenland jedoch wohl leider nicht gehören wird.

Die überwältigende Mehrheit der Leute ignoriert das, was kommt. Das selbe geschieht – zu einem großen Grad – auch mit Jenen, welche die Wirtschaftspolitik abstecken, und den Akademikern, die sich mit der wirtschaftlichen Theorie befassen.

Hohe Arbeitslosenquoten sind im Bewusstsein der meisten Menschen mit Perioden einer großen Rezession verknüpft. Auf dem Höhepunkt der Krise in Griechenland tangierte die Arbeitslosenquote 27% … . In der Periode des großen Krachs in den USA näherte die Arbeitslosigkeit sich 24% und rief damit gesellschaftliche und politische Kettenreaktionen hervor, die zu dem „New Deal“ und den keynesschen Politiken aktiver Nachfrage führten.

Die Wirtschaft ändert sich, aber wir ignorieren es

Es bedurfte des Verstreichens von Jahrzehnten und des Eintretens der Stagnationsinflation der 1970er Jahre, damit wieder die Theorien und Politiken in den Vordergrund treten, die sich außer den anderen Ökonomen wie Milton Friedman (Monetarismus), Friedrich Hayek (Österreicher) und die Anhänger der Nachfrage-Wirtschaften (supply side economics) zu eigen machten. Bis heute komprimieren sich die Dilemmata der Wirtschaftspolitik auf die Bewältigung der folgenden Phänomene:

  • Hohe Arbeitslosigkeit mit Rezession oder niedrigem Wachstumsrhythmus und relativ niedriger Inflation.
  • Hohe Inflation mit starkem Wachstumsrhythmus und niedriger Arbeitslosenquote.
  • Stagnationsinflation mit hoher Inflation und Arbeitslosigkeit.
  • Deflation mit keiner bis negativen Inflation und einem schwachen bis unbefriedigendem Wachstumsrhythmus.

Alle wirtschaftlichen Theorien und vorgeschlagenen Politiken zielten auf die Bewältigung einer der mit der Vergangenheit verbundenen vorstehenden Situationen ab. Jedoch hat sich keine mit dem Phänomen befasst, dem wir sehr wahrscheinlich in den kommenden und – unseres Erachtens – sicherlich in den kommenden Jahrzehnten begegnen werden: Der Koexistenz der hohen Wachstumsrhythmen mit hohen bis sehr hohen Arbeitslosenquoten der Größenordnung von 40% – 50% und niedrigen Inflationsniveaus.

Dennoch wird eingeschätzt, dass dies das Resultat der berühmt – berüchtigten vierten Industrierevolution sein wird, die Maschinen mit Computern „verheiratet“, die künstliche Intelligenz (AI), Machine Learning usw. nutzen. In einer Studie im Jahr 2017 des McKinsey Global Institute zu dem Thema, die den Titel „Die Arbeitszukunft: Automatisierung, Beschäftigung und Produktivität“ trug, wurde angeführt, dass auf Basis der derzeit bestehenden Technologien ungefähr die Hälfte der Tätigkeiten, die derzeit Menschen ausüben und wofür 16 Billiarden Dollar an Gehältern gezahlt werden, automatisiert werden können.





Wird Griechenland die vierte Industrierevolution … verpassen?

Natürlich wurde ein Anstieg der Arbeitslosigkeit und der Produktivität ebenfalls während der mit der Erfindung der Dampfmaschine verknüpften ersten Industrierevolution, der eine Folge der Nutzung der elektrischen Energie gewesenen zweiten Industrierevolution und der mit den Computern und dem Internet verknüpften dritten Industrierevolution beobachtet. Der Unterschied der vierten Industrierevolution im Verhältnis zu den vorherigen werden der sehr viel größere Anstieg der Produktivität und die großen Verluste von Arbeitsplätzen sein, bei einer kleinen humanen Präsenz in der industriellen Produktion.

In diesem Umfeld, wo die Rechner in der Ausführung immer mehrerer Aufgaben immer besser werden und sich in der industriellen Produktion der 3D-Druck etabliert, wird die Automatisierung die Qualität und Vielfalt der Produkte verbessern, und die Transportkosten werden sinken, da zusammen mit den „grünen“ Energieformen die autonomen Fahrzeuge an Boden gewinnen werden. Die Wirtschaft wird sich mit hohen Rhythmen entwickeln und die Inflation wird fallen, da die Preise der meisten Produkte – mit wahrscheinlicher Ausnahme die Lebensmittel – sinken werden.

In einem solchen Umfeld werden Arbeitslosenquoten der Größenordnung von 30% – 50% nicht zu überraschen haben. Jedoch wird keine der in der Vergangenheit umgesetzten Wirtschaftstheorien angewendet werden können. Es geht um eine beispiellose Situation, die Gelegenheiten für jene Länder beinhaltet, die sich schnell anpassen werden, und um ungünstige bis katastrophale Resultate für die übrigen. Griechenland gehört wegen Kultur, etablierten Interessen usw. leider den letzteren an.

(Quelle: euro2day.gr)

Quelle: gr-blog

(Visited 14 times, 1 visits today)
Schwere Zeiten für Griechenland?
1 Stimme, 5.00 durchschnittliche Bewertung (98% Ergebnis)

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*