Schluss mit der deutschen Kriegsbeteiligung gegen Russland!

Schluss mit der deutschen Kriegsbeteiligung gegen Russland!von Hans Egeler (opposition24)

Der Verfasser hat die Weltkriegs-II-Folgen im Land erlebt und ist mit der Soldatengeneration der deutschen Wehrmacht aufgewachsen. Alle Kriegsschilderungen ließen ihm die Haare zu Berge stehen und es ergab sich automatisch das Fazit: Nie, nie mehr Krieg von deutschem Boden. Nie mehr gegen Russland und Freundschaft in Europa. Genau das haben die Väter des Grundgesetzes in ihrem Werk unter Anleitung der Alliierten niedergelegt und zur Bekräftigung ein ausdrückliches Recht aller Deutschen auf Kriegsdienstverweigerung verankert. Der bis 1989 folgende Wandel des Ostblocks durch Annäherung an den Westen und sein dadurch mit bewirkter Zerfall führten zum Rückzug der sowjetisch-russischen Besatzungsarmee aus Deutschland. Voraussetzung dafür war, trotz aller Probleme der östlichen Nachbarn, eine Halbierung der deutschen Bundeswehrstärke mit Schließung zahlreicher Standorte (hier), die informelle Zusage, dass sich die Nato nicht nach Osten ausbreiten werde (hier) – und das Grundgesetz, dem die Russen die deutsche Friedensverpflichtung  entnehmen konnten.

Europa lebte im Frieden, bis die USA kamen und ihre Einkreisungsstrategie gegen Russland aktivierten

Die friedlichen Folgejahrzehnte in Europa endeten nach dem Irakeinmarsch 2003, als die US-Amerikaner Stück um Stück ihre Absicht verwirklichten, Russland zum Westen hin abzublocken. Dazu benutzten sie ihre uralte Methode, andere vorzuschicken. Sie erweiterten absprachewidrig die Nato Land um Land in Richtung Russland, brachen völkerrechtswidrig den Kosovokrieg vom Zaun und drängten ständig die zurückhaltenden Deutschen und ihre Nachbarn, die militärische Ostverschiebung mitzumachen. Wer nicht aktiv mitmarschieren wollte wurde schon früher vom deutschstämmigen US-Verteidigungsminister Rumsfield sie als mattes „altes Europa“ abqualifiziert (hier).

„Großartiger US-Erfolg“: Ein neuer eiserner Vorhang spaltet Europa

Ziel der US-Strategie waren ein neuer eiserner Vorhang von Nord- bis Südeuropa und – als krönender Abschluss – die Umwidmung der ukrainischen Schwarzmeerküste, der Krim und ihres großen Kriegshafens Sewastopol in ein Natoland mit Militärstützpunkten. Der Idealfall wäre es, endlich Teile der US-Mittelmeerflotte auch im Schwarzen Meer mit dem Heimathafen Sewastopol zu stationieren. Damit könnte man Russland buchstäblich von der westlichen Hemisphäre einschließlich seiner Präsenz in den Israel umgebenden Staaten abschnüren. Für US-Militärs und deren sog. Tiefen Staat eine phantastische Vorstellung, für die sie Hunderte Milliarden Dollar mobilisierten.

Die Ukraine ist der Schlussstein der Russlandblockade und deshalb für die USA die Nr. 1

Es war klar, dass die Russen sich nicht derart übertölpeln lassen würden – zumal von einem US-gescheuchten Bündnis, das einen Krieg nach dem anderen und  ein kaputtbombardiertes, Bodenschätze-geplündertes und mit Sanktionen geschundenes Land nach dem anderen als Ausweis seiner „Friedfertigkeit und hohen westlichen Wertebasierung“ aneinander reihte. Die ständigen Truppenverlegungs-Manöver aus den USA an die russische Peripherie und die aggressive Sprache gegenüber Russland konnten niemanden im Kreml darüber hinwegtäuschen, was hier im Schwange war. Wer das – nach zahlreichen vergeblichen Warnungen – schlussendliche militärische Eingreifen Russlands als „überraschend“ oder als „Einmannkrieg des Herrn Putin“ darstellt, hat keine Ahnung, ist ferngesteuert oder führt die Öffentlichkeit bewusst in die Irre – drei Eigenheiten, die Kritiker in Staatsfunk und der Berliner Ampelregierung als Integral zu erkennen glauben.

Was die Sozialdemokraten mit Nobelpreisträger Willy Brandt aufgebaut haben, dürfen die „Enkel“ nicht  abreißen

Der Frieden mit Russland ist die einzig tragfähige Zukunftsperspektive für den Kontinent. Ein „Nie mehr!“ in Richtung Russland, das bauchgesteuerte Ahnungslose losließen kann nur als „Nie mehr Krieg gegen Russland“ realistisch sein. Bei aller Abscheu vor den US-amerikanischen wie russischen Kriegen muss festgestellt werden, dass der Streit um drei Kleinprovinzen am Schwarzen Meer eine lokale postsowjetische Erbauseinandersetzung ist und keine Frage von Sein oder Nichtsein Europas. Die Russen stehen nicht morgen in Berlin, wenn sie Odessa besetzt haben. Im Gegenteil, sie haben auch Berlin 1994 freiwillig geräumt. Es ist vernagelte Infantilpolitik, unsere Wirtschaftliche Existenz wegen drei Ukraineprovinzen zur Disposition zu stellen und die Finanzen bis hin zu den Kleinrentnern zu ruinieren. Eine weitere Kriegs- und Sanktionsbeteiligung gegen Russland, das uns noch niemals angegriffen hat, muss für Deutschland ausgeschlossen werden. Das ist Wortlaut und Geist des Grundgesetzes.

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6 Kommentare

  1. Nachdem wir nach dem Zweiten Weltkrieg aufgrund der Verhandlungen unserer neuen Bundesgenossen ca. 40% unseres Staatsgebiets verloren hatten, hat man sich doch getröstet, daß mit dem Abzug der Russen endlich Frieden für lange Zukunft herrscht. Allerdings haben wir unmittelbar darauf erleben müssen, daß die SPD und Grüne sich aus unerfindlichen Gründen am Jugoslawien-Krieg beteiligten und dies Land aus moralischen Erwägungen zerstörten.

    Und jetzt befinden wir uns im Krieg mit Rußland, mit dem wir durch die Aufgabe jahrhundertealter deutscher Siedlungsgebiete endlich in Frieden leben wollten, nur weil die USA einen Pufferstaat, der uns Null angeht, gegen Rußland militärisch aufgerüstet haben. (Gorbatschow hatte Kohl noch einmal Königsberg angeboten, das Kohl jedoch dankend ablehnte.) Es ist natürlich klar, daß es die Ukraine im heutigen Sinn nicht mehr geben wird; denn wie will sie sich effektiv allein wehren? Warum fordert unser öffentlich-rechtlicher Rundfunk unentwegt weiter der Ukraine Waffen zu liefern, da das doch sinnlos ist. Es handelt sich um kompletten Unsinn, genauso wie der Corona-Unfug, daß man im Kampf gegen das Unabwendbare die allergrößten Schäden verursacht, und zwar in beiden Fallen hauptsächlich Menschenleben!

    • Wir wissen doch, daß das alles nur vorgeschoben ist!? Drei Provinzen der Ukraine oder Deutsche Gebietsverluste sind alles nur Teilaspekte von was? Natürlich mußte auch Jugoslawien (Was für ein Zufall aber auch! Mit/unter Rot-Grün) zerschlagen werden. Je kleiner die zu Beinflussenden sind, je besser! Mutmaßlich hat das auch Rußland erkannt und handelt eben dem entsprechend!

      Menschenleben haben noch nie gezählt, solange es nicht das eigene ist! Die Familie Gates hat sich nicht mal gegen Kinderkrankheiten impfen lassen! Und daß die Söhne derer, die über Krieg und Krieg befinden, auf dem Schlachtfeld zugange gewesen sein sollten, ist mir auch nicht bekannt!

      • Bei meinen früheren Wanderungen im Hintertaunus war ich oft betroffen, wie häufig auf den Gräbern neben dem Tod des Vaters im Ersten Weltkrieg, dann noch ein bis zwei Söhne im Zweiten Weltkrieg erwähnt wurden. Diese Familien haben also wirklich Stützen verloren.

        Umgekehrt hatte Kaiser Wilhelm II. sechs Söhne, von denen keiner fiel.

        Die illustrierte Kriegszeitung, wieder so ein Geschäft, das vom Krieg lebte und das ich von meinem Großvater geerbt habe, hat dann groß herausgebracht, daß in den ersten Tagen des August 1914 ein bayrischer Prinz getötet wurde. Ich glaube, er hieß Ruprecht. Die Massenmedien wollten wohl damals in dem monarchischen Land suggerieren, daß sich auch der hohe Adel in gleichem Maße opfert wie die kleinen Leute, was jedoch nicht der Fall gewesen sein dürfte.

  2. Danke für den prägnanten Überblick der US-Politik und der europäischen Politik des 20. und 21.Jh. zwischen der USA und Europa.

    Den daraus entnommenen politischen, wirtschaftlichen und militärstrategischen Schlussfolgerungen für Deutschland kann nur zugestimmt werden.

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