Sanktionen gegen Russland: Der einzige Gewinner – die USA

Sanktionen schaden Russland genauso wie sie auch dem Westen schaden. Wenn wir uns die letzen 20 Jahre anschauen, waren diese Sanktionen im machtpolitischen Sinne nicht besonders erfolgreich. Sie haben immer die Bevölkerung getroffen

von Franz Krummbein (berlin-athen)

Sanktionen gegen Russland: Der einzige Gewinner – die USA
Es sieht danach aus, dass der Westen aller Ernstes gestimmt sei, die Beziehungen mit Russland abzubrechen. Die Europäische Union legt die bilateralen offiziellen Kontakte mit Moskau auf Eis, während die USA weitere Wirtschaftssanktionen gegen russische Politiker und Geschäftsleute verhängen. Verheißt das dem Westen Dividenden, und wer wird letzten Endes der Verlierer sein?

Deutsche Großunternehmen rufen Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, die von den USA initiierte Verhärtung von Sanktionen gegen Russland nicht zu unterstützen, schreibt die „Wall Street Journal“.

„Die größten deutschen Unternehmen, darunter BASF SE, Siemens AG, Volkswagen AG, Adidas AG und Deutsche Bank AG, sind öffentlich gegen eine Erweiterung von Wirtschaftssanktionen gegen Russland aufgetreten“, heißt es. Laut dem Artikel bekommen offizielle Persönlichkeiten Deutschlands zahlreiche Anrufe von Chefs diverser Gesellschaften mit dem Aufruf, „keine Schritte zu unternehmen, die ihren Wirtschaftsinteressen in Russland schaden könnten“. Der Zeitung zufolge forderte Eckhard Cordes, Chef des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft, die Regierung auf, die Situation am Verhandlungstisch friedlich zu regeln.

Erst kürzlich zeigte der Siemens-Chef Joe Kaeser, daß es ihm offensichtlich mehr gefällt, mit Putin über den deutschen Fußball zu reden und die wirtschaftlichen Projekte voran zu bringen. Sanktionen? Keine Interesse. Gleiches gilt für Herrn Grube, dem deutschen Bahnchef, der sich nun zwar nicht in Moskau mit dem Direktor der RZD trifft, dafür aber in Paris das Projekt des Streckenbaus Moskau – Kasan besprechen wird. Auch VW wird wohl seine bestehenden Werke und Neubauten nicht aussetzen. Zu groß ist die Gefahr, daß einer ihrer größten Konkurrenten, Hyundai-Kia, diese Chance nutzt, um VW die Markt nach Europa auch in Russland streitig macht.

Der weltweit größte deutsche Chemiekonzern BASF beabsichtigt nicht, die Beziehungen zu den russischen Handelspartnern einzustellen, ungeachtet der jetzigen Situation in der Ukraine. Dies erklärte Konzernchef Kurt Bock. Er erinnerte daran, dass etwa die Hälfte des Öls und Gases, das BASF einkauft, aus Russland importiert wird. Bocks Worten zufolge würde sich die Einführung von Sanktionen negativ auf die deutsche Wirtschaft im Ganzen auswirken. Der Konzernleiter merkte außerdem an, dass bis zu 90 Prozent der Investitionsprojekte von BASF in Russland deutsche Staatsgarantien besitzen.

Die westlichen Unternehmen zeigen sich unzufrieden mit den Aufrufen, Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Die deutschen Konzerne weigern sich bereits, ihre Aktiva aus Russland herauszuführen. Bedenkt man, dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit Russlands mit dem Westen wächst, stellt sich die Frage: Wer könnte dem Beispiel der deutschen Unternehmen folgen?

Der russische Markt ist einer der größten und der sich am dynamischsten entwickelnde Markt in Europa. Die europäischen Akteure, die vor allem durch italienische, deutsche, französische und niederländische Unternehmen vertreten sind, wollen den russischen Markt nicht verlassen. Allein die Rüstungsverträge mit Frankreich – das sind sehr ernsthafte Mittel, und es ist klar, dass Europa außer mit der Russischen Föderation mit keinem Rüstungsverträge abschließen kann. Denn China kauft russische Waffen, in Indien sind die Russische Föderation und die USA tätig. Es ist klar, dass Europa Vereinbarungen treffen muss. Es gibt außerdem die Unternehmen in der Sphäre des Maschinenbaus. So „Volkswagen“, die gesamte deutsche Automobilindustrie, Unternehmen, die mit hochtechnologischer Ausrüstung am russischen Markt vertreten sind, angefangen bei Siemens und Philipps. In der Brennstoff- und Energiesphäre sind es ENI, Gaz des France, unzählige europäische Unternehmen. Kein einziges Unternehmen will die Hauptrichtungen seiner Tätigkeit wegen politischen Demarchen aufgeben. Umso mehr, wo der Hauptteil der Bevölkerung dieser Länder die Konfrontation mit der Russischen Föderation nicht unterstützt, und das schon gar nicht hinsichtlich der Ukraine.

Die großen Akteure seien nicht daran interessiert, dass die Beziehungen zu Russland schwieriger werden. Russland gewährleistet immerhin bis zu 30 Prozent der Energieträger der EU. Und Europa ist nicht an einer Umkehr des russischen Vektors nach Osten interessiert. Denn in diesem Fall würden Europa und die USA einen sehr starken Wirtschaftsblock erhalten. Außerdem ist für eine ganze Reihe von Ländern das russische Gas das einzige. So für ganz Osteuropa, wo der Anteil des russischen Gases, mit seltener Ausnahme, 60 bis 90 Prozent erreicht.

Wichtig ist auch die Tatsache, dass die Bürgergesellschaft in Europa die Position des europäischen Business teilt. Und auch die Politiker denken nicht immer das, was sie sagen. Hinzu kommt, dass Merkel ungeachtet ihrer harten Erklärungen ein Mitinitiator der Nord Stream- und der South Stream-Pipeline war, sie war es, die sie durch die EU-Kommission gebracht hatte. Deshalb kann man sagen, dass das Business jetzt als ein Partner der Russischen Föderation mit einer ernsthaften politischen Ressource auftritt. Neben allem besitzen diese Prozesse eine Unterstützung in der Gesellschaft.

Internetseiten der großen deutschen Zeitungen sind voll von solchen Leserkommentare:
Sanktionen gegen Russland? Was hat Russland denn bis jetzt in der Ukraine gemacht, was die USA und EU nicht gemacht haben?
– Mit Russland muss nur Diplomatisch sprechen. Probieren Sie mit Sanktionen gegen USA?
– Sanktionen helfen nur Spekulanten und schaden der Bevölkerung, sonst nichts.
– Solange die Ukraine-Krise ein innerstaatlicher Konflikt ist sind die Sanktionen gegen Russland totaler Schwachsinn!
– Russland hat Europa schon immer vom Joch befreit, von Napoleon, vom Hitlerfaschismus und nun wird es uns von der angloamerikanischen Vorherrschaft befreien.

Ich schäme mich ein Deutscher zu sein, der diesen US-amerikanischen Speichel lecken muss. Das Versprechen des Präsidenten der USA Barack Obama, Sanktionen gegen „ganze Sektoren der russischen Wirtschaft“ zu verhängen wegen Russlands Politik Kiew gegenüber, ist fähig, die Lage im westlichen Lager selbst noch komplizierter zu machen. Die Frage bezüglich der Sanktionen gegen Moskau hat die Europäische Union ohnehin ernsthaft gespalten. Aber vielleicht sei das ja gerade das Hauptziel der USA?

Was Barack Obama betrifft, so ist alles klar. Er erlitt eine Niederlage bei der Reformierung des Gesundheitswesens und beim Ausgleich des Staatshaushalts. Nun ist er genötigt, unverzüglich bei der Wählerschaft Unterstützung für seine Anhänger aus der Demokratischen Partei zu suchen. Die aufmerksamsten Zuhörer dieser aggressiven Erklärungen Obamas sind aber nicht seine amerikanischen Landsleute, sondern die Bürger der EU. Denn was bedeuten die Sanktionen gegen „ganze Sektoren der russischen Wirtschaft“ in der Praxis? Eine Untergrabung des gesamten Komplexes der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen Russland und der EU in der Energiewirtschaft, im Verkehrswesen, in der Infrastruktur, in der Weltraumraketensphäre, in der Bauindustrie, der Metallurgie, im Maschinenbau und schließlich auch im Tourismus. Und zwar wird am meisten die Wirtschaft jener Länder darunter leiden, die historisch gesehen eng mit Russland verbunden sind. Und das sind nicht allein die Länder Mittel- und Osteuropas, sondern auch Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien.

Alles wies auf Deutschlands Unzufriedenheit mit der amerikanischen Führungsrolle in der Welt hin. Demnach befindet sich ein Adressat der verschärften russlandfeindlichen Politik der USA am Rhein.

Mehrere Länder der EU gaben Brüssel bereits zu verstehen, dass sie von ihm eine Entschädigung für die durch die Sanktionen zugefügten Verluste fordern werden. Die Zeitung „El Pais“ nennt in dieser Ländergruppe Bulgarien, Ungarn und Rumänien. Der IWF stellte die Entwicklungsperspektive der Situation in Mittel- und Osteuropa in eine direkte Verbindung mit der weiteren Entwicklung der Situation in der Ukraine.

Die aus Washington ertönenden harten Erklärungen „untergraben die normalen Bedingungen für den Handel“, kommentiert die Agentur AP. In diesem Fall sollte man die an einer solchen Untergrabung interessierten Kräfte suchen. Und die USA sind hier wohl der Hauptverdächtige.

Die USA sind gerade dabei, die EU in einen Wirtschaftskrieg mit Russland zu treiben. Beide Seiten werden dann die Verlierer sein. Der einzige Gewinner die USA.
Die derzeitige ukrainische Führung ist begeistert von der harten Haltung ihrer Patronen zu Russland. Oder sind die in Washington und Brüssel keine Patronen, sondern direkte Vorgesetzte? Die Führung in Kiew verstößt gegen die Genfer Vereinbarungen, indem sie versucht, die Massenaktionen für ein Referendum im Osten der Ukraine mit Hilfe von Soldaten, Spezialkräften und bewaffneten Neofaschisten gewaltsam zu unterdrücken. Der sogenannte ukrainische Regierungschef Arsenij Jazenjuk warf dem Kreml sogar vor, einen dritten Weltkrieg zu entfesseln und die Ukraine erobern zu wollen. Er forderte wortwörtlich, Russland „in die Zähne zu hauen“. Allem Anschein nach haben die westlichen Befürworter einer Konfrontation mit Russland den Putschisten in Kiew befohlen, vor nichts mehr zurückzuschrecken.

Wenn der Westen aber heute versuche, mit Russland die Sprache von Drohungen und Ultimaten im Format „strenger Lehrmeister – saumseliger Schüler“ zu sprechen, so verurteile er nicht nur sich selbst, sondern auch die ganze restliche Welt zur Instabilität.

Der Westen bzw. die Rothschilds sind die Kriegstreiber und der Westen trägt ganz allein die Verantwortung, wenn sich der Konflikt zu einem Krieg ausweiten würde. Merkel und Obama sind die heutigen Kriegsverbrecher von heute, sie bereiten einen Angriffskrieg vor.

Der kollektive Westen verhält sich irrationell, indem er Washington, seinem Lieder, seinem Herren und Gebieter, blind und vorbehaltlos gehorcht. Von einer Selbständigkeit europäischer Politiker braucht man hier natürlich nicht zu sprechen.
Sanktionen schaden Russland genauso wie sie auch dem Westen schaden. Wenn wir uns die letzen 20 Jahre anschauen, waren diese Sanktionen im machtpolitischen Sinne nicht besonders erfolgreich. Sie haben immer die Bevölkerung getroffen.

Russland hat alles was es braucht um gut über die Runden zu kommen, ganz im Gegensatz zu Deutschland. Deutschland ist ein relativ kleiner, engbesiedelter Fleck in Europa und Russland ist ein Riesenreich welches von der Ostsee bis zum Pazifik reicht, sich selbst die nächsten Jahrhunderte wenn nicht gar Jahrtausende ausreichend mit Energie versorgen kann, eine gut entwickelte Luft- und Raumfahrtindustrie besitzt, keine Schulden in Billionenhöhe hat und über ausreichend finanziellen Mittel verfügt um seine Infrastruktur in Zukunft weiter auszubauen. Deutschland ist beschränkt in all diesen Dingen und absolut abhängig im Energiebereich, hat keine eigene Luftfahrtindustrie und schon gar keine Raumfahrtindustrie.

Natürlich wäre eine Isolation für Russland sehr negativ, aber es würde keinesfalls bedeuten, dass es keine Lösung geben oder sich zu einer Krise bilden könnte. Russland hat alles, was eine starkes nur Land haben kann. Ganz im Gegenteil zu Deutschland. Wir sind auf russische Ressourcen angewiesen. Eine wirtschaftliche Sanktionierung Russland würde de facto nicht Russland treffen, sondern uns! Und nein, der deutschen Wirtschaft geht es absolut nicht gut. Der Blick auf die Löhne und immer stärker wachsende Zahl der Arbeitslosen, bestätigt das eindrucksvoll. Unternehmen sparen wo sie können, die Kredite werden nur noch unter bestimmten Kriterien vergeben…
Wäre ich Industrieller in Deutschland würde ich schon aufgrund dieser Tatsachen unbedingt eine enge Zusammenarbeit mit Russland von meiner Regierung verlangen. Aber was macht dieses ehemalige FDJ-Sekreträin? Sie dient in vorrauseilendem Vasallengehorsam einem parasitären und gewalttätigem Verbrecherstaat wie der USA und sie sagt auch ganz ungeniert in der Öffentlichkeit, dass ihr die Meinung des Deutschen Volkes am Arsch vorbei geht!

Deutschland und Russland können nur zusammen wiedererstehen.

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Lieber Herr Krummbein, vielen Dank für Ihre klaren Worte. Natürlich gehen dem Hosenanzug die Meinung des Deutschen Volkes am Arsch vorbei. Das trifft aber auch auf die komplette GROKO und ein Großteil der Opposition zu. Ich kann nur hoffen, dass Russland uns so schnell wie möglich den Gashahn abdreht, denn dann werden hoffentlich die Leute langsam wach und bemerken, dass uns mit diesen US-hörigen Polit-Darstellern das Schlimmste noch bevorsteht.

„Je länger die verlogenen Polit-Darsteller das Schuldenproblem hinaus zögern, desto verheerender wird das kommende Elend sein. Um von innenpolitischen Problemen abzulenken, werden von der Elite gerne Kriege herangezogen. Da kommt die Ukraine-Krise und der mediale Feind Russland doch gerade zur rechten Zeit.
Den westlichen Machthabern (USA, EU, NATO) würde es derzeit sehr gut passen, einen Feind gefunden zu haben, um von den Schuldenproblemen abzulenken. Mit der Propagandamaschine der westgesteuerten Medien würde die westliche Bevölkerung mit dem Feindbild Russland gezielt konfrontiert werden, so dass Russland, wie schon nach dem 2. Weltkrieg als der Feind der westlichen Welt angesehen wird.“ (Buchauszug S. 202)

 

 

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