Russlands neuer alter Weg und sein Echo in Deutschland

Quelle: (Fortunanetz)

Wladimir Putin ist derzeit der „Böse Mann“ der westlichen Presse. Hinter jeder Hecke lauert Putin und wenn irgendwo im Osten ein Hilfskonvoi mit Medikamenten und Kleidung unterwegs ist, dann ist das wieder eine militärische Invasion in die Ukraine. Einmal soll er sogar mit Brot auf seine Feinde los gegangen sein… Wir wissen jetzt, auch Brot kann eine Waffe sein und vielleicht kann man damit auch schießen…

Putin hat kürzlich auf der Valdai Konferenz eine Rede gehalten, die schon einmal hier kommentiert und erläutert wurde.

Bei dieser Valdai-Rede sprach er zu einem internationalen Publikum. Das Thema war die Gestaltung zwischenstaatlicher Beziehungen. Dabei beschrieb er die derzeitige Welt als eine unipolare Welt, bei der die USA die einzige verbliebene Supermacht ist,die die internationalen Beziehungen als Ordnungsmacht gestaltet. Sie tut dies aber in erster Linie im eigenen Interesse und nicht im Interesse aller Beteiligten. Das immer noch aktuelle Beispiel der Spionage der NSA in Deutschland spricht da eine leider deutliche Sprache. Oder glauben sie ernsthaft, die flächendeckende Spionage der NSA in Deutschland geschieht im Interesse Deutschlands?

In der Valdai-Rede prognostiziert Putin einen möglichen Übergang von einer unipolaren in eine multipolare Weltordnung. Und da eine multipolare Weltordnung mit vielen gleichwertigen Machtzentren automatisch noch unsicherer ist als eine unipolare, mahnt er die Rückkehr zu einem Prozess an, den er mit der früheren „Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ (KSZE) vergleicht, damit möglichst viele der kommenden Auseinandersetzungen über Verhandlungen und nicht über militärische Auseinandersetzungen gelöst werden können.

Diese Rede verhallte im Westen praktisch gänzlich ungehört. Die USA will nichts davon wissen und daher wollen auch die Vasallen der USA nichts davon wissen und damit die gesamte westliche Welt. Es herrscht zu den Vorschlägen und Anregungen von Putin totale Stille!

Nun hat Putin eine neue Rede gehalten. Diesmal ist es eine Rede an die eigene Nation. Interessant daran ist, wie Putin sein Land sieht und auf was er seine Politik stützt.

Die Krim, die aus der Sicht des Westens „annektiert“ worden ist, gilt ihm als „heiliger Boden“. Er bezieht sich in seiner Rede direkt darauf, dass die Wurzeln Russlands aus dieser Region in und um die Krim liegen. Er nennt als erste Wurzel Russlands Chersones, einen ehemaligen griechischen Stadtstaat, der auch eine Hauptstadt des Chasaren-Khanats war.

Er bezieht sich auch direkt auf Fürst Wladimir, den für Russland bedeutendsten Fürsten des Kiewer Rus, eines Staatsgebietes das große Teile Russlands diesseits des Ural umfasste. Der Kiewer Rus verdrängte die Chasaren vollständig, übernahm aber deren Kultur.

Russland verdankt seine Christianisierung und seine kulturelle Identität dem Kiewer Rus. Später kam es zur Trennung und zur Etablierung eines Moskauer Rus, der auch den Beginn des Zarenreiches Russland bedeutete. Das russische Zarenreich hat sich immer als „neues Rom“ verstanden, als direkter Nachfolgestaat von Rom über Byzanz nach Moskau. Und damit knüpft Putin einerseits an die gemeinsame europäische Tradition an – der Frau Merkel nicht wirklich etwas entgegen setzen kann und zugleich greift er auf den alten slawischen Nationalismus zurück. Russlands alte Mission sei es, das Erbe Roms zu retten und bei den slawischen Völkern zu verbreiten.

Dieser neue Nationalismus, der sich in dieser Rede artikuliert ist der Gegenpart einer unipolaren Weltordnung. Russland wird zur „heiligen Erde“ erklärt, die russische Kultur soll erneuert und zu einer Gegenkultur des internationalistischen Amerikanismus aufgebaut werden.

Russland holt damit alte Konzepte neu hervor, die es vor allem in der Zeit des Kommunismus verworfen hatte. Mit dem Tod der Zarenfamilie war damals auch der russische Nationalismus beerdigt worden und an seine Stelle trat mit dem Kommunismus folgerichtig eine „Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken“. Die Sowjetunion verstand sich als einen Vielvölkerstaat, in dem zumindest formal jedes Volk gleiche Rechte hatte. In der frühen Zeit unterstützte die Sowjetunion mit ihrer internationalistischen und kommunistischen Ideologie auch kommunistische Bewegungen in anderen Ländern der Welt mit dem Ziel, die „Weltrevolution“ zu entfachen. Daraus erwuchs die „Kommunistische Internationale“, in der sich Kommunisten aus aller Welt trafen und miteinander Pläne schmiedeten, alle Länder dieser Erde zusammen zu führen, Kolonien zu befreien und am Ende weltweit Sowjetrepubliken zu etablieren.

Unter Stalin wurde aus dieser internationalistischen Bewegung dann der „Sozialismus in einem Land“, nämlich bezogen auf die Sowjetunion. In seiner höchsten Not, nach dem Überfall Hitlers auf die Sowjetunion, rief er sogar den „Großen vaterländischen Krieg“ aus und stilisierte sich als „moderner Zar“. Ganz im Sinne des Zarismus schob Stalin dann die Einflusszone der Sowjetunion bis an die Elbe vor und war damit der erfolgreichste aller Zaren, die Russland je hervor gebracht hatte.

Nach Stalins Tod zückte die Sowjetunion aber wieder die internationalistische Karte, indem sie kommunistische Bewegungen in Korea, Vietnam, Kuba, Südamerika, Angola, Libyen, Algerien und Äthiopien unterstützte. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1989 bis 1991 endeten alle diese internationalistischen Bestrebungen.

Unter Jelzin lag das Land derart in Agonie, dass es zu einem absoluten Bevölkerungsrückgang aufgrund von Elend und Not kam. Damals war keine Zeit für Nationalismus oder Internationalismus, doch unter Putin bekennt sich das Land jetzt wieder zu einer nationalistischen Position.

Der Nationalismus soll als Rammbock gegen die Einflussnahme durch einen einzigen Hegemon in Stellung gebracht werden!

Betrachtet man einmal politische und weltanschauliche Strömungen unter dem Aspekt ob sie nationalistisch oder internationalistisch sind, stellt man erstaunt fest, dass praktisch jede geistige Strömung sich einer der beiden Weltanschauungen zuordnen lässt. Und man findet da dann auch ganz überraschende Kombinationen von Nationalismus und Internationalismus, jeweils unter ganz verschiedenen Vorzeichen.

In der Politik ist beispielsweise der Wirtschaftsliberalismus eine internationalistische Bewegung, denn er fordert grenzüberschreitenden Handel. Für einen echten Wirtschaftsliberalen ist ein Schwarzafrikaner als Wirtschaftssubjekt gleichwertig mit einem Engländer oder Deutschen. Freihandel ist zudem eine Wirtschaftsform, die staatliche Grenzen zu überschreiten versucht.

Eine Transferunion ist ein internationalistisches Projekt, weil sie nur funktioniert, wenn den zahlenden Mitgliedern der Transferunion ein Teil ihrer Souveränität genommen wird. Das Land hat keine echte Verfügungsgewalt mehr über einen Teil oder das Gesamte seiner Steuereinkommen und Vermögen.

Auch Multikulti-Ideologien sind internationalistische Bewegungen, weil sie eine Internationalisierung des Staatsvolkes wollen. Die Multikulti-Ideologie funktioniert in Ländern in denen es kein ursprüngliches Staatsvolk (mehr) gibt, wie z. B. in vielen lateinamerikanischen Ländern oder den USA und Kanada. Doch sobald, wie z. B. in Mexiko, ein Landesteil eine Mehrheit von ursprünglichen Einwohnern vorweisen kann, funktioniert das schnell nicht mehr, weil sich z. B. dort die mehrheitlich indigene Bevölkerung von den Einwanderern abgrenzt, um ihre Identität zu erhalten oder wieder zu gewinnen. In Ländern, in denen ein ursprüngliches Staatsvolk mehrheitlich vorhanden ist, wird eine vermehrte Einwanderung eher als Bedrohung der eigenen Kultur und Identität wahrgenommen, denn als „Bereicherung“.

Gerade in Deutschland finden sich aus vielfältigen Gründen Ansätze für einen neuen Nationalismus. So wird von vielen Deutschen die Eurorettung, die Transferunion und auch die Einwanderungspolitik als Souveränitätsverlust, als Einschränkung der Souveränität des Staates und auch als Bedrohung der eigenen kulturellen und nationalen Identität gesehen.

In den letzten Monaten steigern sich in diesem Zusammenhang die Kämpfe immer mehr. Insbesondere in der Auseinandersetzung mit dem Islamismus kristallisiert sich das immer stärker heraus, ist aber in Wahrheit keine echte Opposition gegen den Islam (den die meisten Demonstranten gar nicht aus eigener Anschauung kennen), sondern vielmehr eine Opposition gegen Überfremdung, Identitätsverlust und gegen die Wahrnehmung, im eigenen Land durch „Internationalisten“ immer mehr diskriminiert und dazu noch finanziell ausgepresst zu werden. Und so kommt dieses Fass immer mehr zum überlaufen!

Dabei gibt es viele Kräfte im Land, die es mit äußerst unfairen Mitteln und mit enormer Militanz aufs Ganze ankommen lassen wollen, sprich den Bürgerkrieg zu riskieren bereit sind: Wer wie die Antifa seine internationalistische Sicht der Dinge auf T-Shirts drucken lässt mit dem Spruch: „Halt die Fresse, Deutschland!“, der weiß entweder nicht was er tut oder er nimmt die Brutalisierung dieser Auseinandersetzung billigend in Kauf. Das ist Volksverhetzung, aber weil es aus einer internationalistischen Haltung heraus geschieht, reagieren die übrigen internationalistischen Parteien wie CDUCSUSPDLINKE darauf einfach nicht. Wenn ähnlich radikale Forderungen aus der nationalistischen Ecke kommen, wird hingegen schnell reagiert. Um nur ein Beispiel zu nennen: Erinnern sie sich daran, dass jemand „entartet“ sagte und ihm dies im Fernsehen sofort zum Vorwurf gemacht wurde? Das war in der Plassberg-Sendung „Hart aber unfair“.

Ich kann dazu nur sagen: Wer derart einseitig agiert, provoziert die Gewalt um so mehr und riskiert tatsächlich den Bürgerkrieg den er angeblich zu verhindern versucht.

An all diese Internationalisten von den etablierten Parteien, von der EU und von den Eurorettern kann ich nur sagen: Sie provozieren mit ihrer Politik ein Desaster, das dem traurigen Ende von Weimar in nichts nachstehen wird – und das europaweit, wenn nicht sogar weltweit.

Der neu aufflammende (weltweite) Nationalismus wird nicht nur tiefe Gräben innerhalb der Länder aufreißen, die es betrifft, er wird auch Handelshemmnisse aufbauen, den Welthandel weiter sabotieren und am Ende die unipolare Herrschaft der USA in Frage stellen,

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