Russland ist nicht der Aggressor

von Marco Maier (neopresse)

Die mediale Hetze gegen Russland in den deutschsprachigen Medien gleicht in vielen Bereichen jener Propaganda, die vor den beiden Weltkriegen die Zeitungen der Hauptteilnehmer fluteten, um die “öffentliche Meinung” entsprechend der “veröffentlichten Meinung” zu manipulieren. Betrachtet man sich die Ereignisse der Jahre seit dem Zusammenbruch des Ostblocks, müsste eigentlich Russland mehr Angst vor dem Westen haben als umgekehrt. Denn die Fakten sprechen allesamt dafür, dass die Kalten Krieger im Westen sitzen.

Für die deutschsprachigen Massenmedien scheint Russland das Reich des Bösen und Vladimir Putin dessen Herrscher zu sein. Es gibt nur wenige negative Attribute, die man dem russischen Präsidenten noch nicht angehängt hat. Doch was erwarten die willfährigen Helfer der transatlantischen Strategen in ihren Redaktionsräumen überhaupt? Seit dem Ende der Sowjetunion hat sich Russland immer an die Verträge und das Völkerrecht gehalten, während USA und NATO sich einen Dreck darum kümmerten.

Man nehme nur einmal das Beispiel Deutschland. Russland hat seine Besatzungstruppen abgezogen, während sich die Westalliierten nach wie vor im Land breit machen. Oder was ist mit der Ausdehnung der NATO nach Osten? Hieß es nicht ursprünglich, dass die Oder die Ostgrenze sein soll? Zug um Zug wurde das Militärbündnis um osteuropäische Länder erweitert, und mit einem Beitritt der Ukraine wäre Moskau nur noch 500 Kilometer von der nächsten NATO-Raketenabschussrampe entfernt. Unterstützte deshalb der Westen – angefangen von den USA über die EU, hin zu diversen Parteistiftungen wie der CDU-nahen “Konrad-Adenauer-Stiftung” den Putsch in der Ukraine?

Selbst als es um die nukleare Abrüstung ging, machte Russland stets den ersten Schritt, während sich USA nicht im Traum daran dachten, ihr nukleares Arsenal massiv zu verkleinern. Ganz im Gegenteil sind heute US-Nuklearwaffen in der Türkei stationiert – und wahrscheinlich längst schon auch in Deutschland. Was soll man davon halten?

Eigentlich wäre es ganz verständlich, wenn sich Russland wie ein waidwundes, in die Ecke gedrängtes Tier verhalten würde. Doch Präsident Putin zeigte ein staatsmännisches Verhalten, indem er nach wie vor einen konstruktiven Weg der Kooperation suchte. Selbst als die mit Russland eng verbundene Ukraine durch westliche Hilfe in die Hände von antirussischen Nationalisten fiel, und diese auf sämtliche Vereinbarungen pfiffen indem sie sich an die Macht putschten, anstatt bis zu den vorgezogenen Wahlen eine Regierung der nationalen Einheit zu bilden, setzte Putin nach wie vor auf einen politischen Ausgleich. Als Dank dafür agiert die deutsche Presse wie eine NATO-Lobbyvereinigung mit Hassartikeln und Schmähsendungen.

Nicht Putin beschwört einen neuen Kalten Krieg herauf, sondern der Westen unter der Führung von kriegsgeilen transatlantischen Strategen. Moskau will keinen Krieg mit dem Westen, doch wenn diese gnadenlose Hetze so weiter geht, wird es wohl die ausgestreckte Hand Pekings annehmen. Russlands Rohstoffe und chinesische Technologie, zusammen mit einem enormen militärischen Potential vereint als antiwestlicher Block, gegen uns, die wir unseren Rohstoffbedarf nicht einmal annähernd aus eigener Kraft decken können.

Wollen wir wirklich lieber mit den kriegslüsternen Amerikanern verbündet bleiben, die ihre militärische Macht mit Schulden und inflationär gedruckten Dollars aufrecht erhalten? Oder sollten wir vielleicht nicht besser unsere Bündnispolitik nach Osten ausrichten und unser technisches Know-how mit dem Rohstoffreichtum Russlands verbinden?

Sicher, Putins Reich im Osten ist kein Friede-Freude-Eierkuchen-Land. Doch wo gibt es das schon? Schlussendlich haben Staaten keine Freunde, sondern Interessen. Russlands berechtigtes Interesse ist es, die NATO-Zone nicht zu nah an Moskau heranrücken zu lassen. Ebenso ist es legitim, wenn sich Russland den Schwarzmeerhafen auf der Krim nicht von einer westhörigen Ukraine unter NATO-Kommando abnehmen lassen will. Denn: die wahren Aggressorer sitzt im Westen – in Washington und in Brüssel.

 

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