Resignation oder Gelassenheit …

Beitrag von Jürgen

Es ist wie ein roter Faden, der sich immer wieder, selbst in unterschiedlichsten Foren zeigt. Dieser Gefühlswechsel zwischen „die Hoffnung stirbt zuletzt“ und einer andächtig empfundenen Ohnmacht!

Nun, beides füttert sich aus einer gewissen (Un-)Gewissheit. Nichts Genaues weiß man nicht, aber, der Spur nach, meint man es eben doch zu wissen.

Beides beruht dann wohl auf der Gefühlsebene, weil Wissen allein und einmal daraus gefolgerte Erkenntnisse alles sind, aber kein sicherer Anker.

Das Tagesgeschehen ändert sich täglich, wenn nicht gar stündlich, und bietet keinerlei Halt mehr in dieser diffusen Zeit.

Worauf kann oder soll sich der Mensch noch verlassen?

Sich täglich neu zu orientieren kostet Zeit und Kraft. Neue Erkenntnisse zu verarbeiten und einzuordnen liegt auch nicht jedem. Wohl dem, der eine Richtschnur hat, unter der er all dies einbetten kann!

Daß kritische Geister, die alles hinterfragen, sich damit schwerer tun wie die, die fest im Glauben oder jeglicher Ideologie verhaftet sind, liegt auf der Hand.

Das ist aber auch das Grundproblem der Wankelmütigen! Da wo die Erdung fehlt, was soll dabei herauskommen? Hat es der, der sich entschieden hat, nicht deutlich einfacher? Komme, was wolle?

Psychologisch betrachtet sicherlich; es könnte aber auch auf ein vergeudetes Leben hinauslaufen … da wo der Horizont und die Einsicht, daß es auch noch etwas anderes geben könnte, eng sind!

Der frei Denkende hat aber ein ganz anderes Problem. Ihm fehlt der Rahmen, der ihn zum Schluß kommen läßt! Ohne Leuchtfeuer, ohne Orientierung wird er nie den Hafen finden, der ihm Geborgenheit oder Sicherheit schenkt!

Es gleicht einem rastlosen Suchen und Umherwandern, welches dann nur in Resignation enden kann! Jedes Haus ohne solides Fundament ist zum Einsturz verurteilt. So auch jegliches Gedankengebäude!

Gelassenheit, ein „in sich Ruhen“ ist nur dem geschenkt, der festen Boden unter sich weiß. Wohl wissend, daß auch er der Welten Lauf nicht ändern kann. Aber, kommt es darauf an?

Euer Jürgen

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Resignation oder Gelassenheit …
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2 Kommentare

  1. " wohl wissend daß ein satanisches System Anstand, Ehrlichkeit und Wahrheit von seinen Untergebenen nicht erwarten kann und darf. "

    Nun, wer hat der hat!  🙂

     Sollte man dieses aufgeben, nur weil es zu Schwierigkeiten für den Einzelnen führen könnte? Kann man das überhaupt, wenn einmal verankert?

    "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers …" Meine Seele bekommen DIE nicht!

  2. 17.04.2019

    Vermutlich sind Resignation und  Gelassenheit nicht die geeigneten Polaritäten in unserer derzeitigen politischen Lage.  

    Resignation bedeutet sich selbst aufzugeben und eigentlich Selbstmord, was unserem Willen zum Leben widerspricht.  Schopenhauer sagt in seinen Aphorismen zur Lebensweißheit irgendwo:  Man stirbt mit dem Degen in der Hand vor seiner eigenen Haustür.  Solange wir leben, müssen wir kämpfen, wobei gerade die Finanzbeamten unsere ärgsten Feinde sind, weil sie die Alten für die wohlfeilsten Opfer halten.

    Gelassenheit ist auch nicht angebracht, weil die weltweit in schwindelnde Höhen erklimmenden Schulden irgendwann zu einem allerschwersten Zusammenbruch führen müssen, insbesondere der Arbeitsteilung, was uns dann alle drastisch ärmer macht, wenn nicht noch schlimmer.  Obwohl ich konservativ bin, würde ich es sogar wagen für das demnächst erfolgende Ereignis physisch meine Hände ins Feuer zu legen.  Wann die Kettenreaktion abläuft, weiß nur die "Herrschaft", und sie wird uns den rechten Zeitpunkt nicht verraten, vor allen Dingen nicht über ihren Satans-Rundfunk, denn sie werden sich so positionieren, daß ihre Herrschaft nach dem Doom's day weiter besteht.  Während wir alle anderen arm sind und vermutlich auch ohne Grundbesitz, wie die echten Leibeigene des Mittelalters.

    In dieser Erwartungshaltung des Doom's day sind meiner Meinung nach zwei psychologische Strategien möglich:  Meine ist die des ewigen Wiederkäuerns.  Die Dinge ständig im Auge zu haben, nie zu vergessen, jeden Morgen bei krisenfrei wiederzukäuern, aber nie als  besonders akut zu betrachten, also mit dem ständigen Ereignis zu rechnen ohne sich davor zu fürchten, weil ununterbrochen im Untergrund gegeben.

    Dei zweite Strategie ist der Vorschlag von Schopenhauer:  Man betrachte sich als Schauspieler in einer Tragikomödie und spiele Lemming in dem Lemmingszug, um nicht anzuecken, helfen kann man sowieso nicht, aber sei sich immer bewußt, daß man das Spiel der Masse nur "spiele" und rechtzeitig aussteigen muß,  wohl wissend daß ein satanisches System Anstand, Ehrlichkeit und Wahrheit von seinen Untergebenen nicht erwarten kann und darf.

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