Profis – Laien – von der Leyen

von Uwe Schröder (cafeliberte)

Ich kann mich noch entsinnen, als ich bei der Bundeswehr diente, waren wir noch ganze Kerle, abgehärtet und mit glasklarem Blick für die Lage. Wir haben alles gekonnt – nur nicht kämpfen. Man ließ uns nicht.

Zum Glück hat sich das nun in den letzten Jahren zum Guten geändert. Die Soldaten müssen kämpfen, ob sie wollen oder nicht. Und damit sie, wenn sie schon in „unvermeidlichen“ Auslandseinsätzen dem Tod in die Augen schauen, sich wohl fühlen, will Ministerin von der Leyen jetzt die Teilzeit und Kitas einführen sowie die leidlichen Versetzungen drastisch reduzieren.

Bekanntlich sind Lazarette ja durch ein rotes Kreuz (oder roter Halbmond) auf weißem Grund gekennzeichnet. Damit genießen diese Orte und die dort Verweilenden einen besonderen Schutz. Derzeit wird darüber nachgedacht, wie Kitas in Kriegsgebieten gekennzeichnet werden wollen. Im Gespräch sind Nuckelflasche oder Schnuller auf blau und rosa gestreiftem Grund. Genaue Äußerungen hierzu gibt es aus dem Verteidigungsministerium noch nicht, da die die Ausschreibungs- und Findungsverfahren noch nicht beendet sind. Splitter- und kugelsichere Windeln und Himmelbettchen können allerdings bereits über einen gesonderten Bezugsschein abgefordert werden, so hörte man aus dem Truppenlager in Afghanistan.

Größere Sorgen bereitet derzeit nicht nur die Aufstellung von Arbeitszeituhren in den Feldlagern, sondern vielmehr die Absprachen mit dem vermeintlichen Feind, wie Soldaten, die nur in Teilzeit tätig sind, geschützt werden. Diese nehmen ja nicht dauernd an den Kampfhandlungen teil und genießen daher, während der Auszeit, ebenfalls einen besonderen Schutz. Hier wird darüber nachgedacht, dass der Tarnanzug gegen einen Blaumann mit einem deutlichen „TZ“ auf der Vorder- und Rückseite getauscht werden muss, sofern die Teilzeit angetreten wird.

Derzeit gibt es in Deutschland immer mehr Diskussionen über den Schutz von Kindern vor gewalttätigen Eltern. Zuletzt hat der Fall einer dreijährigen in Hamburg für Aufsehen gesorgt. So schlimm dieses auch ist, so frage ich mich ernstlich, wer schützt unsere Soldaten vor unverantwortlichen Politikern, die Soldatinnen und Soldaten in einen eventuell tödlichen Einsatz schicken. Auch unsere Angehörigen der Bundeswehr sind Kinder ihrer Eltern oder haben auch selbst Kinder. Hier hat es in den letzten Jahren viel Leid gegeben. Stört sich tatsächlich keiner an diesem gewalttätigen, in meinen Augen unverantwortlichen, Handeln unserer Volksvertreter.

Dem ganzen hat Herr Gauck auf dem Sicherheitsgipfel in München noch die Krone aufgesetzt indem er sagte: „Ich muss wohl sehen, dass es bei uns – neben aufrichtigen Pazifisten – jene gibt, die Deutschlands historische Schuld benutzen, um dahinter Weltabgewandtheit oder Bequemlichkeit zu verstecken“ und „Wir brauchen das Nato-Bündnis. Und gerade wenn die Vereinigten Staaten nicht ständig mehr leisten können, müssen Deutschland und seine europäischen Partner für ihre Sicherheit zunehmend selbst verantwortlich sein. Zudem sollte es heute für Deutschland und seine Verbündeten selbstverständlich sein, Hilfe anderen nicht einfach zu versagen, wenn Menschenrechtsverletzungen in Völkermord, Kriegsverbrechen, ethnischen Säuberungen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit münden.

Und unsere Frau von der Leyen sagte doch tatsächlich sinngemäß, Deutschland müsse bei Einsätzen von Anfang an dabei sein, damit man mitreden könne und „…Von der Kapazität seitens der Soldatinnen und Soldaten ist dies durchaus ohne weiteres machbar.“

Wie arrogant und borniert muss man eigentlich sein, wenn man eigene kulturelle und politische Anschauungen sowie Werte und Normen in anderen Ländern auf der Welt mit Waffengewalt durchsetzen will. Und mal ehrlich, darum geht es doch gar nicht. Es geht um knallharte wirtschaftliche Interessen. Und aus diesem Blickwinkel sehe ich ganz klar einen Missbrauch an unseren Soldatinnen und Soldaten und einen Verstoß gegen das Grundgesetz.

Und das ganze auf die Spitze getrieben heißt für mich:

Sollten wir, die Bürger, hinsichtlich unserer Forderungen, unseres Denkens und unseres Handelns von den Erwartungen der politischen Eliten in Europa abweichen, steht uns die EUROGENDFOR (Europäische Polizei Einsatzgruppe) ins Haus. Wetten? Über Skrupel brauchen wir uns keine Sorgen machen.

Wer Kinder seines eigenen Volkes in den Krieg entsendet, hat keine.

(Visited 7 times, 1 visits today)
Profis – Laien – von der Leyen
0 Stimmen, 0.00 durchschnittliche Bewertung (0% Ergebnis)

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*