Politische Koalitionen, ein Fall für Wettanbieter

„Bundesdeutsche Demokratiefestspiele“ (Der ist gut!)

von Wika (qpress)

Deutsch-Absurdistan: Dem politikverdrossenen und kopfschüttelnden Durchschnittsbetrachter, der am Volk vorbei regierenden Parteien, gehen langsam aber sicher die Verstandeslichter aus. Gute Miene zum bösen Spiel reicht da schon lange nicht mehr. Mental sollte er die bundesdeutsche Politik als reines Unterhaltungsformat begreifen. Das darf einfach nur grottig schlecht sein, um zeitgemäß zu erscheinen. Exakt so wie es die großen Fernsehsender seit langem vorexerzieren. Der Niveauverlust, der immer mäßiger werdenden Fernsehprogramme, ist über die letzten Jahrzehnte eindrucksvoll zu beobachten. Letzteres zumindest für diejenigen, die schon länger hier leben.

Da wäre es vermessen von der Politik mehr zu erwarten als seichte Unterhaltung und billige Soaps. Letzteres ist bereits seit Jahren wunderbar realisiert, billiger geht’s nimmer. Nunmehr geht es darum, bestimmte “Addons” zu entwickeln, um die “Politik” für den Otto-Normal-Verb-Raucher so attraktiv erscheinen lassen, dass er nicht beim ersten Aufruf des Wortes unvermittelt abschaltet. Aus der Politik selbst lässt sich eingedenk der abgedroschenen Konstellationen keine weitere Attraktivität mehr generieren. Dazu braucht es jetzt ganz offensichtlich externe “benefit-rising-mechanism“! Politik soll ja nicht nur Spaß machen, sie muss sich auch wieder lohnen … nicht nur für Politiker.

Ergänzend zu dem nutz- bis belanglosen Wahlspektakel, scheint es eine zeitgemäße Idee zu sein, die indirekte Demokratie ein wenig aufzupeppen. Das lässt sich vorzugsweise dadurch erreichen, indem man dieses Prozedere (das vermeintliche Wählen von irgendwas) um knallharte Wetten auf den späterem Ausgang von Koalitionsverhandlungen bereichert. Eine mögliche Vorstufe dazu wäre, auf die direkten Prozentpunkte der einzelnen Parteien zu wetten.  Die abgespeckte Variante könnte das Erreichen der Fünf-Prozent-Hürde sein. Das wäre vergleichbar mit dem Setzen auf Rot oder Schwarz beim Roulette. Der Wettanbieter NetBet prüft nach uns derzeit noch nicht vorliegenden Informationen die Machbarkeit einer solchen Bereicherung der bundesdeutschen Demokratiefestspiele. Alles in allem erscheint dies eine sehr sinnvolle Ergänzung zu dem bereits bekannten Programm “Brot und Spiele” zu sein.

Koalitionswetten als Bereicherung

Richtig gehört. Wenn wir hier von “Bereicherung” reden, nehmen wir damit gleichzeitig eine kleine Wertkorrektur vor. Selbst das ist im Sinne der aktuellen Politik. So kann die “Bereicherung”, die in den letzten Jahren vorsätzlich völlig falsch verstanden wurde und in Misskredit geriet, wieder mit der originären Wortbedeutung verknüpft werden. Es könnte ein geeignetes Mittel sein, der allgemeinen Politikverdrossenheit[Wikipedia] ernsthaft zu begegnen. Immerhin haben die etablierten Parteien einen massiven Mitgliederschwund zu verzeichnen. Seit 1990 hat sich die Zahl ihrer Parteimitglieder mehr als halbiert. Ein Grund mehr, die Politik zeitgemäß um unterhaltsame Komponenten zu ergänzen, wenn sie sonst schon kaum einen Zweck erfüllt.

Politische Koalitionen, ein Fall für WettanbieterMeist betreiben die politischen Parteien noch eigene gewerbsmäßige Geschäfte am Rande (der Legalität). Das kann ein Verlag sein oder aber ein reiner Geld- oder Goldhandel. Immer und ausschließlich geht es dabei um die Vergoldung der jeweiligen Parteikasse auf Staatskosten. Dass die Parteien selbst zukünftig gerne dieses Wettgeschäft betreiben würden, liegt auf der Hand. Sie scheiden dabei allerdings nachhaltig wegen eines formalen Interessenkonfliktes aus. Die Möglichkeiten der Manipulation bei den “Koalitionswetten” wäre ansonsten uferlos. Aber sicher werden findige Politiker alsbald einen Weg finden selber an diesem Geschäft zu partizipieren. Diese Befähigung ist allein dadurch schon erwiesen, dass sie es bis in den Bundestag geschafft haben und dort als Fraktionsstimmvieh einfach nur den vom Fraktionsvorstand ausgerufenen Parolen widerspruchslos dienen können.

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