Oskar Lafontaine empfiehlt Ölkanne gegen quietschende Dummheit bei der SPD

von WiKa (qpress)

Oskar Lafontaine empfiehlt Ölkanne gegen quietschende Dummheit bei der SPDDeutsch-Absurdistan: Oscar Lafontaine, der Rote, zeigt derweil im Ruhestand Qualitäten, die ihn zu einem prädestinierten Schreiber bei qpress werden lassen könnten. Irgendwie kommt er mental von der SPD, die er einmal führte, nicht los. Das mag Nostalgie sein … oder vielleicht doch ein ernsthaftes „horizontales Kopfschüttelsyndrom“, welches er sich beim Ausscheiden aus der Arbeiterverräterpartei zugezogen haben mag. Seinem Scharfsinn hat das alles keinen Abbruch getan. Womöglich war genau das der Kick, der seinen bissigen Humor gar beförderte. Den Humor, den es zwingend braucht, wenn man sich das aktuelle Gewurstel innerhalb der SPD genauer ansieht.

Warum braucht es jetzt so dringend die Ölkanne? Ganz klar, weil Oskar bei Facebook über den Aufschrei der Dummheit bei der SPD sinniert. Das in recht köstlicher Weise. Der Aufschrei ist so hochfrequent, dass man den am ehesten mit dem elenden Quietschen total eingerosteter, eisernen, sozialdemokratischer Gleise vergleichen möchte. Das ist auch nicht abwegig nach der Ölkanne zu rufen. Schließlich hat die SPD in den vergangenen Jahrzehnten eine beachtliche Entwicklung hingelegt. Bedauerlicherweise die ist ziemlich „Vintage“ oder gemeinverständlicher ausgedrückt mit „Retro“ zu bezeichnen. Sehen wir mal nach, was Oskar zum Thema Kevin Kühnert und SPD einfiel, wir zitieren (zwischen den beiden blauen Linien) seine Mitteilung, die auf Facebook veröffentlicht wurde:


Oskar Lafontaine

Oskar Lafontaine empfiehlt Ölkanne gegen quietschende Dummheit bei der SPDKevin Kühnert stellt unsere Wirtschaftsordnung in Frage
Der Aufschrei der Dummheit

Da hat doch der Juso-Vorsitzende Kevin Kühnert zwei ungeheuerliche Dinge gesagt:

  • Er kann sich eine Gesellschaft vorstellen, in der alle in den eigenen vier Wänden wohnen oder eine Sozialwohnung gemietet haben. Ja wo sind wir denn? Welch ein Angriff auf unsere freie und soziale Marktwirtschaft. Wo bleibt denn da die Immobilienbranche? Wem soll man dann noch Wohnungen vermieten? Dümmer geht’s nimmer.
  • Noch ungeheuerlicher ist seine Vorstellung, BMW könne ein Staatsbetrieb, eine Genossenschaft oder ein kollektivierter Betrieb sein. Wie kann dieser Lümmel es wagen, eine Wirtschaftsverfassung in Frage zu stellen, in der 26 Menschen so viel besitzen wie die Hälfte der Weltbevölkerung? (Oxfam, Januar 2019) Oder in dem die BMW AG für die 87.000 Beschäftigten 2017 insgesamt 8,638 Milliarden Euro ausgegeben hat und die BMW-Anteilseigner Susanne Klatten und Stefan Quandt 1,074 Milliarden Euro an Dividenden erhielten? Ist doch gar keine Frage: Die zwei leisten mindestens soviel wie 10.000 BMW-Beschäftigte!

Wenn Kevin Kühnert eine solche skandalös ungerechte Verteilung in Frage stellt, zeigt er, so der Gesamtbetriebsrat von BMW, Manfred Schoch, dass diese SPD „für Arbeiter deutscher Unternehmen nicht mehr wählbar“ ist.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Betriebsratsvorsitzende, die die himmelschreiende Ungerechtigkeit der Verteilung zwischen Arbeitnehmern und sogenannten „Anteilseignern“ in vielen Konzernen nicht in Frage stellen, sind wirklich für Arbeiter nicht mehr wählbar!

Die Debatte über die Vermögensverteilung in Deutschland ist immer noch auf dem Niveau von Grimms Märchen: Die Schlösser haben die Könige und Kaiser gebaut und das riesige BMW-Vermögen haben Susanne Klatten und Stefan Quandt geschaffen. Die Arbeiter haben damit nichts zu tun.

Vielleicht ist dieser kollektive Aufschrei der Dummheit aber auch darauf zurückzuführen, dass sie allmählich merken: Mit unserer Wirtschaftsordnung, die zu Kriegen, wachsender Ungleichheit und zunehmender Umweltzerstörung führt, kann es so nicht mehr weitergehen.

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Bild Kevin Kühnert: Raimond Spekking via Wikimedia Commons


Nach(†)gedanken

Aus diesem Text kann jedermann unschwer erkennen, warum der Oskar irgendwie gar nicht so recht kompatibel zur SPD ist und wohl auch niemals war. Der Verrat des sozialen Gedankenguts in der SPD, man könnte auch vom „Sündenfall“ reden, liegt schon soweit zurück. Besonderns der Gerhard Schröder kommt da immer wieder unangenhem hoch. Die Korrosion der Partei ist soweit forgeschritten, dass die Erinnerung eines parteizugehörigen Jungspunden daran, namens Kevin Kühnert, Oskar Lafontaine empfiehlt Ölkanne gegen quietschende Dummheit bei der SPDauf der Stelle für politischen Ausschlag sorgt. Es offenbart ungeniert und grundlegend die Allergie der SPD gegen alles „Soziale“.

Viel treffender, als es Oskar in seinem kleinen Beitrag leistet, kann man die Diskrepanz kaum mehr zur Schau stellen. Insoweit ist es herzerfrischend bis ermutigend, einmal die ideologische Geschichte der SPD rückwärts zu durchstreifen, die für Arbeiter und kleine Leute inzwischen den Nostalgie-Charakter eines sozialen Märchenbuches entwickelt. Entweder kommt bei der SPD die Realität nicht mehr vor oder aber sie wird inzwischen gemieden wie das Weihwasser vom Teufel. Wer die heutige SPD wählt, der kann auch gleich ganz offen CDU/CSU wählen. Die ist, dank der FDJ-Murksel, teilweise um einiges linker als die Asozialdemokraten von der Arbeiterverräterpartei.

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Oskar Lafontaine empfiehlt Ölkanne gegen quietschende Dummheit bei der SPD
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1 Kommentar

  1. Nach der Sendung Hart aber fair im Ersten…

    Besonders aufgefallen war die ähnlichkeit der politischen Einstellung zwischen Lafontaine und Kühnert. 

    (Hier in Deutschland wird ja auch im Straßenverkehr LINKS überholt)

    So gesehen liegt Kühnert mit seinen neuesten Thesen überhaupt nicht so weit neben der Spur, wie dieses aus dem SPD Parteienklüngel heraus öffentlich darstellt wird.

     

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