«Ohne die USA hätte es diesen Krieg in Syrien nie gegeben»

Redaktion infosperber

Der konservative republikanische Senator im US-Bundesstaat Virginia, Dick Black, hält zu Präsident Baschar al-Assad.

upg. Er hat Syrien mehrmals bereist und sieht die Verantwortung für das Desaster in Syrien in erster Linie bei den USA. Infosperber hat einen aktuellen Artikel von Dick Black übersetzt und stellt ihn zur Diskussion. Gerne publizieren wir auch faktenbasierte Gegendarstellungen. Im Propaganda-Krieg über Konflikte ist es schwierig, der Wahrheit auf den Grund zu gehen.

«Die grossen Medien wollen nicht anerkennen, dass die syrischen Truppen und ihre Alliierten den Löwenanteil hatten an der Bekämpfung des IS und der Al-Kaida. Irans Beteiligung am Kampf gegen die Terroristen in Syrien stellen wir als «bösartige Aktivität» hin. Die Tatsache wird übergangen, dass die al-Nusra-Front aus der Al-Kaida hervorging, welche Flugzeuge entführte und 9/11 3000 Amerikaner tötete.

Dick Black, Senator des US-Bundesstaats Virginia, im syrischen Staatsfernsehen. © cc

Pulitzerpreis-Gewinner Seymour Hersh schrieb im Jahr 2013, dass die «Defense Intelligence Agency review of Syrian policy» vom Jahr 2012 feststellte, dass das geheime CIA-Programm «Timber Sycamore» vorsah, alle terroristischen Gruppierungen unterschiedslos zu bewaffnen, auch die IS und Al-Kaida.

Es gibt genügend Belege dafür, dass die USA schon im Jahr 2001 planten, die syrische Regierung zu stürzen. Die US-Botschaft in Damaskus erarbeitete eine detaillierte Strategie, um Syrien zu destabilisieren – lange vor dem «arabischen Frühling». Die USA hatten immer zum Ziel, die gewählte, verfassungsmässige, von der Uno anerkannte Regierung zu stürzen.

Es ist widerwärtig zu behaupten, «Assad brachte 500’000 Leute seines Landes um». Wie wenn die von den USA unterstützten Terroristen am Töten nicht beteiligt gewesen wären. Ich habe Hunderte von Enthauptungen und Kreuzigungen online angeschaut: Bei keinen waren syrische Truppen beteiligt. Alle wurden von infernalischen Schmutzkerlen ausgeführt, die wir rekrutiert, bewaffnet und trainiert hatten. Über schwere Kriegsverbrechen, wie die Enthauptung von 250 syrischen Soldaten, nachdem man sie in Unterhosen durch die Wüste jagte, las man in den grossen Medien wenig.

Während einer fünfstündigen Fahrt durch befreite Gebiete in Syrien im letzten September sprach ich mit Schafhirten, Nonnen und Muslimen. Sie drückten greifbare Freude darüber aus, dass sie die syrische Armee von den Terroristen befreite. Und sie zeigten Sympathie für Präsident Assad.

Dieser desaströse Krieg hätte nicht stattgefunden, wenn ihn die USA nicht geplant und durchgeführt hätte. Und er wäre schon vor Jahren zu Ende gegangen, wenn die USA die Trainingslager in Jordanien, der Türkei, Saudi-Arabien und Katar geschlossen hätten.

Dick Black, 74

Der heutige republikanische Senator des US-Bundesstaates Virginia war Berufsmilitär. Im Vietnam-Krieg diente er als Pilot. Später arbeitete er als Jurist im Pentagon. Als Politiker kämpft er gegen Pornografie in Bibliotheken, Abtreibungen und gleichgeschlechtliche Ehen.
Im Jahr 2014 dankte er der syrischen Armee für die «heldenhafte Rettung von Christen in den östlichen Bergen Syriens [an der Grenze zum Libanon]». Er lobte Assad dafür, dass er «die Christen und die kleine jüdische Gemeinschaft in Damaskus mit Respekt behandelt». Es sei offensichtlich, dass «auf Seite der Rebellen vor allem Kriegsverbrecher kämpfen, die mit der Al-Kaida verbunden sind». Dieser Brief stiess in den USA auf heftige Kritik.
Im Jahr 2015 setzte der SI Black auf eine Liste ihrer grössten Feinde und nannte ihn den «amerikanischen Kreuzritter». Der IS verbreitete folgendes Zitat von Black: «Wenn Damaskus fällt, wird die Flagge der IS über Damaskus gehisst … Innerhalb Monaten werden dann auch Jordanien und der Libanon in die Hände des IS geraten … Ich glaube, es käme zu einem historischen Vormarsch des Islams in Richtung Europa.»

 

Der Krieg in Syrien hat mit dem «arabischen Frühling» wenig zu tun, aber viel mit den heimlichen Operationen von CIA, MI-6, Mossad, der türkischen MIT, dem französischen DGSE, der saudischen GID und anderen. Wir trainierten und rekrutierten viel mehr Terroristen als wir töteten. Deren Überlebenden werden wir auch in Zukunft an verschiedenen Orten begegnen.

Es ist bezeichnend, dass – trotz Präsident Trumps Ankündigung des Rückzugs der US-Truppen aus Syrien – bisher offensichtlich noch kein einziger US-Soldat Syrien verlassen hat. Das Argument, es gehe um den Kampf gegen den IS, ist ein Scheinargument. An der Südgrenze von Syrien angrenzend an Jordanien liegt die US-Basis von al-Tanf. Dort gibt es weit und breit keine IS. Die Militärbasis dient einzig als US-Brückenkopf innerhalb Syriens, umgeben von einer 55-Kilomenter No-fly-Zone. Die USA erlauben Syrien nicht einmal, hungernden syrischen Einwohnern zu helfen, die innerhalb der US-Zone leben.

Sollte es Trump mit dem Rückzug der US-Truppen aus Syrien ernst meinen, könnte er die rund 800 dort stationierten Soldaten und ihre Ausrüstung innert 24 Stunden über die Grenze nach Jordanien verlegen. Dass er es nicht tut, zeigt die Doppelzüngigkeit der US-Schattenregierung. Das Pentagon scheint den Obersten Befehlshaber zu ignorieren. Und dieser umgab und umgibt sich mit Beratern, die nicht loyal zu ihm sind – und nicht mit dem amerikanischen Volk.»

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«Ohne die USA hätte es diesen Krieg in Syrien nie gegeben»
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2 Kommentare

  1. Die USA sind seit ihrer Gründung durch die Pilgrim Fathers die größten Schurken auf Erden und halten ihre Hegemonialpolitk bis heute  nur durch Lügen und immer wieder Lügen aufrecht. – wissend um ihre zig Pläne zur Destabilisierung von Staaten, die ihnen nicht genehm sind und dessen Ressourcen sie brauchen.(Regime change!)

    Putsch, CIA inszenierte Intrigen, Umstürze mit zig Millionen Dollars finanziert ( Südamerika, zuletzt in Ukraine und aktuell Venezula) .. – Dazu Handelskriege und Sanktionen ohne Ende. selbst die Vasallen wie Deutschland und die "Wertegemeinde" werden bedroht, wenn es um Sanktionen geht……

    Wer erlaubt ihnen eigentlich, eine Militärbasis in Syrien aufzubauen, wer erlaubt ihnen via Ramstein Waffen in diese Region zu liefern????

    An Frechheit nicht zu überbieten!

    Man sollte ihnen einen Tritt in den …. geben!

  2. Wieder einer, der über Trump schilt und seine Absichten in Frage stellt …

    Als ob er so könnte, wie er wollte.

    "Die USA" haben es angefangen … richtig … es war nicht Trump! Aber er kassiert jetzt die Schläge? Um im gleichen Atemzuge festzustellen, daß das Pentagon oder wer auch immer dagegen arbeitet. So what?

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