O-Ton aus den USA: Was uns die deutschen Medien verschweigen

von Thomas Röper (anti-spiegel)

Die Äußerungen führender Entscheidungsträger in den USA wären in Deutschland wohl als Volksverhetzung strafbar, in den USA ist das aber normal. Und unsere deutschen Medien sind gnädig und belästigen uns nicht mit den Zitaten aus dem Land, das angeblich für Frieden und Freiheit steht.

Ich berichte immer wieder über den Informationskrieg, der zwischen dem Westen und seinen Gegnern tobt. Und längst sind daran nicht nur klassische Medien beteiligt, auch Geheimdienste und Behörden werden vom Westen dazu genutzt. Und natürlich auch soziale Netzwerke und Google. Und alleine im Pentagon gibt es ein Budget von mehreren Milliarden und ca. 30.000 Mitarbeiter, die nur dazu da sind, US-Propaganda zu erzeugen, die dann als „Nachrichten“ über Agenturen wie Reuters, Bloomberg, AP etc. in unsere Medien kommen.

Eine Organisation, die man auf dem Gebiet weniger vermutet, ist USAID. Das ist nicht etwa eine Hilfsorganisation, wie das englische Wort „AID“ vermuten lassen könnte, es ist eine US-Behörde, die die US-Wirtschaft unterstützen soll. Im April habe ich darüber ausführlich geschrieben, als USAID ein Extra-Budget für anti-russische Propaganda in Höhe von fast 600 Millionen Dollar bekommen hat.

Und das ist nur eine Behörde von vielen.Die USA haben daneben noch viele Think Tanks, NGOs wie das NED, ihre Staatsmedien wie Radio Liberty und so weiter, die alle große Budgets haben, um Propaganda gegen Russland zu machen und eine anti-russische Stimmung zu erzeugen. Sogar angeblich so unabhängige Organisationen wie Reporter ohne Grenzen oder Transparency International werden aus den Kassen der westlichen Steuerzahler finanziert, um die anti-russische Stimmung aus angeblich neutraler Quelle anzuheizen. Bei Transparency International kommen 94% des Budgets aus den Staatskassen der Nato-Staaten, 4% von Konzernen und nur 2% sind Spenden naiver Bürger, die glauben, eine wohltätige und neutrale Plattform zu unterstützen.

Interessant ist es nun, wenn sich Verantwortliche dieser Propaganda-Organisationen öffentlich äußern, damit man einen Einblick in ihr Denken bekommt. Am Freitag hat sich Mark Green, der Chef von USAID zu dazu geäußert, wie der Kampf gegen Russland aussieht. Nachdem er in blumigen Worten über das Ende des Ostblocks vor 30 Jahren und den „Sieg der Demokratie“ gesprochen hat, kam er auf das heutige Russland:

„Wie ein schlaues Raubtier setzt es eine Reihe von Taktiken und Werkzeugen ein.“

Wenn ich in Deutschland eine Volksgruppe oder gar ein ganzes Volk oder Land als „Tier“ oder gar „Raubtier“ bezeichnen würde, hätte ich wahrscheinlich bald Besuch vom Staatsanwalt. Nach meinem Rechtsverständnis erfüllt das den Tatbestand der Volksverhetzung. Glauben Sie nicht? Versuchen Sie mal, so etwas öffentlich über Israel zu sagen, oder über Moslems. Ich rate davon aber sehr eindringlich ab!

In den USA sind solche Äußerungen bei den politischen Entscheidungsträgern jedoch normal und werden beklatscht. Aber unsere Medien sind so freundlich, uns mit diesen Informationen nicht zu belästigen, den deutschen Leser könnte so etwas zu kritischem Denken gegenüber der US-Politik anregen und das ist nun wirklich nicht gewollt.

Weiter sagte Mark Green:

„Wie im Informationsraum widmet der Kreml jedes Jahr fast 300 Millionen Dollar für Plattformen wie Russia Today und Sputnik International auf. Diese Plattformen treiben Propaganda, malen Nachbarn in wenig schmeichelhaften Farben an und nutzen sogar hetzerische Begriffe.“

Das ist wirklich schlimm! 300 Millionen Dollar gibt Russland für seine Auslandsmedien weltweit aus! Zur Erinnerung: Herr Green hat allein bei USAID für den medialen Kampf gegen Russland fast 600 Millionen, also das doppelte. Und dann kommen ja noch all die anderen Behörden dazu. Und auch die westlichen Gegenstücke zu Russia Today, die westlichen Staatsmedien wie Radio Liberty, BBC oder die Deutsche Welle wollen wir nicht vergessen. Allein die Deutsche Welle hat ein Budget von über 300 Millionen Euro – nicht Dollar – pro Jahr für den medialen Kampf um Meinungen im Ausland zur Verfügung.

Aber die 300 Millionen von Russland sind angeblich ein Problem. Wenn ich das lese, und dazu gab es in letzter Zeit viele Meldungen im Westen, dann frage ich mich immer eines: Wovor hat der Westen so eine Angst, wenn er vor „Fake-News“ oder „Desinformation“ warnt?

Der Westen hat ein Budget, das insgesamt über 20 Mal größer ist, als das, was Russland aufbietet. Da müsste man doch mit „russischen Lügen“ spielend fertig werden. Oder ist es vielleicht so, dass das nicht so einfach ist, weil Russland auf internationaler Bühne die Wahrheit sagt und der Westen lügt?

Aber Herr Green hat noch mehr zu sagen:

„Und dann gibt es noch die sozialen Medien. Tausende von vom Kreml bezahlten Teams überschwemmen Plattformen und hausieren mit Inhalten, die Verwirrung, Misstrauen und Zynismus gegenüber demokratischen und westlichen Institutionen schaffen sollen.“

Ja, die sozialen Medien. Sie gehören den USA und zensieren immer heftiger, wozu also die Angst vor den Russen, wenn deren Accounts ohnehin laufend gesperrt werden? Und bei Facebook gibt es ja längst die „Faktenchecker“, die festlegen, was wahr ist und was nicht. Und die werden auch alle von westlichen Staaten oder Medien finanziert. Da kann doch eigentlich gar nichts passieren, alles unter Kontrolle.





Außerdem sind die Russen wahre Amateure, wenn es um Beeinflussung der Öffentlichkeit durch soziale Medien geht.

Ein Beispiel: Erinnern Sie sich noch an die „Regugees Welcome in Germany“ Welle in Deutschland? Da wurden auf allen sozialen Medien Meldungen mit dem Hashtag „Refugees welcome in Germany“ gepostet und alle waren ganz begeistert über die große Sympathie, die die Deutschen mit diesem Hashtag den Flüchtlingen entgegen gebracht haben. Aber wussten Sie, dass nur 6% dieser Posts aus Deutschland gekommen sind? Der größte Teil kam aus den USA. Und wenn man die USA, Großbritannien, Kanada und Australien zusammen nimmt, dann kamen fast 50% aller „Refugees Welcome in Germany“ Posts aus diesen anglo-amerikanischen Ländern. Ich habe jedoch meine Zweifel, dass die Menschen sich dort über die Meldungen aus Deutschland so gefreut haben, dass sie alle wie verrückt darüber geschrieben haben. Sogar mehr, als die verzückten Deutschen selbst.

Und mein Verdacht ist nicht unbegründet, denn eine Studie hat ergeben, dass diese Welle von Bots aus den USA gekommen ist und nicht aus Deutschland und auch nicht von begeisterten Amerikanern oder Australiern.

Im Oktober habe ich über eine Studie von Twitter berichtet, die in den Medien als Beleg für Russlands Einfluss auf die westliche Öffentlichkeit über soziale Medien gedient hat. Die Studie kam von Twitter selbst und sollte uns zeigen, wie böse und massiv Russland über Twitter zum Beispiel gegen Merkel hetzt. Ergebnis: 2.444 Tweets wurden als Tweets von russischen Trollen identifiziert. In zehn Jahren, also 120 Monaten. Das sind furchterregende 20 Tweets pro Monat! Bei „Refugees Welcome in Germany“ waren es jedoch 19.000 in einem Monat. Wer beeinflusst jetzt die Öffentlichkeit wirksamer?

Aber USAID hat nun einen Plan, den sie CMKI nennen, „Countering Malign Kremlin Influence“, also „Gegen den bösen Einfluss des Kreml“. Kein Scherz, die meinen das ernst und haben es wirklich so genannt. Und Herr Green hat erklärt, dass man Russland bekämpfen müsse, indem man sich erstens den russischen Staatsmedien entgegenstellt und zweitens gegen russische Energieexporte vorgeht, man denke nur an Nord Stream 2.

Aber wie man daran sieht, geht es nicht um Meinungsfreiheit, es geht nur um US-Wirtschaftsinteressen.

Zur Erinnerung, die Aufgabe von USAID ist es, der US-Wirtschaft im Ausland zu helfen. Und dazu wurden alleine gegen Russland in diesem Jahr 600 Millionen zur Verfügung gestellt, damit die Europäer zum Beispiel endlich verstehen, dass russisches Gas schlecht, das durch gefährliches Fracking geförderte US-Flüssiggas aber ganz toll ist. Obwohl es 30% teurer ist, als das russische Gas. Und wenn man Europa davon überzeugen will, dass es das gleiche Produkt ein Drittel teurer einkaufen soll, dann braucht es viel Geld für PR. Übrigens ist PR nur ein anderes Wort für Propaganda.

Und dass es um Einflussnahme auf die Medien geht, sagt Mark Green auch ganz offen:

„Drittens, und von wachsender Bedeutung, ist das Herzstück von CMKI unsere Unterstützung für den Aufbau der Fähigkeit indigener Medien, vertrauenswürdige, unabhängige Nachrichten- und Informationsdienste anzubieten.“

OK, er nennt diese Medien, die er unterstützen will, „unabhängig“. Schon das ist ein Witz. Wenn CMKI einem Medium viel Geld gibt, dann ist es danach nicht mehr unabhängig, sondern wird das berichten, was CMKI will, denn man will das Geld ja auch nächsten Monat wieder bekommen. Und genau darum geht´s: Um Propaganda für US-Interessen, dafür hat CMKI die 600 Millionen bekommen.

Und was glauben Sie nun, warum die deutschen Medien darüber nichts berichten? Könnte es sein, dass sie auch auf einen Anteil von dem 600-Millionen-Kuchen hoffen, sei es in Form von Anzeigen oder auch anderer Unterstützung?

Da würde ein Bericht über diese Dinge die Chancen auf ein Stück vom Kuchen enorm senken, also wird es in Deutschland eben verschwiegen.

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1 Kommentar

  1.  "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold!?"

     Und manchmal ist weniger, einfach mehr?! Und was ist schon Wahrheit? Zur rechten Zeit geschwiegen zu haben, soll auch schon so manche Ehe gerettet haben? 😉

     Aber, auch wenn es im zwischenmenschlichen Bereich manchmal zur Hilfe gereichen sollte, sollte man, wenn es um unsere Gesamtheit geht, keine Abstriche machen!

     Und, welche Medien sind schon gänzlich unabhängig? Sei es von anderen oder auch nur von sich selbst?

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