Nur Engel haben keinen Hunger

Man kann sich kaum vorstellen, daß junge Menschen einmal wieder „stoppeln“ müssen. Und doch wird ihnen dies kaum erspart bleiben. Viele Alten dürften sich noch an die Kindheit erinnern – aber das Bücken dürfte schwer fallen. (foto: pixabay)

Meinen Vater habe ich im Krieg verloren. Zwei Jahre war ich alt. Meinen Bruder hat er gar nicht mehr gesehen. Der Mutter ging es wie Millionen Müttern, auf sich allein gestellt mußten sie irgendwie ihre Kinder durch die Nachkriegsjahre bringen. Sie selbst standen zumeist hinten an.

Zum Glück lebten wir in einer Mittelstadt mit großen bäuerlichen Umfeld. So konnten wir zur Erntezeit auf den Feldern aufsammeln, was der Bauer übrig ließ. In der Zeit zwischen Juli und Oktober wurde für den Rest des Jahres „gestoppelt“. Das Wort „Ernte“ läßt ein ganzes Bündel an Erinnerungen und Bildern in mir emporsteigen, die prägend gegenwärtig sind.

Die staubigen Feldwege, mit ihren grünen Mittelstreifen stehen vor mir. Die abgemähten, stoppeligen Getreidefelder sind wieder da, die für schuhlose Kinderfüße schmerzhaft waren. Hornhaut würde helfen, sagte man uns. Ich habe vergeblich auf diese Hilfe gewartet. Weizen, Gerste und Hafer wurde gesammelt. Besonders Linsen waren ein mühsames Geschäft.

Wer der Kartoffelerntemaschine nachlief konnte auch die letzte Knolle noch nach Hause bringen. Man lief in der Rille, den Sack mit den Kartoffeln hinter sich schleppend. Barfüßig kamen wir mit einer wunderbar feinen, wohltuenden Erde in Berührung.

Zur Belohnung durfte man zündeln. Wenn das Feuer des nicht ganz ausgetrockneten Kartoffelkrauts verbrannt war, wurden in die Glut Kartoffeln gelegt. Die Belohnung eines schweren Tages. Ab und an durften wir zum Bauernhof mitfahren, hoch oben auf einem Anhänger. Beladen mit Heu, Kartoffeln oder Zuckerrüben.

Apropos Zuckerrüben. Rübensirup galt als universelles Süßmittel, war Zuckerersatz und Brotaufstrich. Nach dem Rübensammeln wurden die Wurzeln gewaschen, geschnitzelt und ausgepresst. Die noch dünnflüssige Rübenbrühe wurde gekocht bis ein zäher Brei entstand – Rübensaft eben, wir kennen ihn als „Fenner Harz“.

Wer als Kind erlebt hat wie schwer „Ernte“ ist, kann noch heute keine Nahrung weg werfen.

Erntezeit ist eine angespannte, aufregende Zeit. Sie gibt das beruhigende Gefühl, das Lebensnotwendige wieder zur Verfügung zu haben. Ein Anlaß zur Freude und Zuversicht.

Im Land des Flüsterns


Demick, Barbara

Als letzter stalinistisch regierter Staat steht Nordkorea im Fokus des internationalen Interesses. Barbara Demick, die langjährige Ostasien-Korrespondentin der Los Angeles Times, ist eine exzellente Kennerin der Verhältnisse in der streng abgeschotteten Volksrepublik. In ihrem mit dem Human Rights Book Award ausgezeichneten Buch liefert sie verstörende Einblicke in das Alltagsleben Nordkoreas und zeigt uns eine sehr fremde und zutiefst unmenschliche Welt.

Eine undenkbare Zukunft???

 

 

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