Nichts Weltbewegendes

von Gert Flegelskamo (flegel-g)

Nun ist es da, das Neue Jahr 2014 und schon wieder 13 Tage alt.. Wie üblich wurde es mit großem Feuerwerk begrüßt, eigentlich ein heidnischer Brauch, den aber die Kirche in ihrer großzügigen Art nicht abgeschafft hat. Ursprünglich war dieser Brauch gedacht, die bösen Geister zu vertreiben, aber dazu wären heute Wahltermine eigentlich viel besser geeignet.

Alternativ könnte man die Neujahrsfeuerwerke auch auf die Orte beschränken, wo die bösen Geister zumeist sitzen, also Berlin, Brüssel oder auch die Regierungssitze der Bundeländer. Um sich beim Zünden der Böller und Raketen nicht zu verletzen, könnte man die dort zahlreich vorhandenen Flaschen verwenden, in die man die Raketen steckt, bevor man sie zündet, gut abgedichtet, dass die Flaschen gleich mit in die Luft gehen. Ja, dann könnte sogar ich dem Neujahrsspektakel positive Seiten abgewinnen.

Wie auch immer, von einer Sekunde zur anderen hat ein Neues Jahr begonnen. Dabei beginnt unsere Zeitrechnung ja erst zu einem Zeitpunkt, als ein Paar, wobei die Frau schwanger aufgrund einer künstlichen Befruchtung war (waren die eigentlich verheiratet oder war das nur eine „eheähnliche Gemeinschaft“?) wegen Überfüllung der Hotels wegen eines gerade ablaufenden „Events“ mit einem Stall zur Übernachtung und Geburt vorlieb nehmen musste. Pate sollen ein Ochse und ein Esel gewesen sein und – ach was, die Geschichte kennt doch jeder.

Auch mich haben die „bösen Geister“ heimgesucht, in Form einer Umstellung der Telekom im Mailversand. Nun ist es ja nicht Schuld der Telekom, dass ich noch immer Windows/XP und die Office-2007 Produkte nutze, so auch Outlook. Und da passten einfach die alten Einstellungen nicht mehr und Outlook hat sich tagelang geziert, die neuen Vorgaben der Telekom auch anzuerkennen. Ich gebe ja zu, so ganz unschuldig war ich wohl auch nicht daran, denn ich bin das Problem angegangen, wie ein Heimwerker, der noch nie einen Hammer oder eine Zange in der Hand gehalten hat. Sollten also Mails unbeantwortet geblieben sein, liegt die Ursache vermutlich daran. Dabei steht meine nächste Bastelstunde schon ins Haus, weil ich ein wenig modernisieren will, indem ich auf Windows 7 umsteige. Nun könnte man mir vorwerfen, dass ja auch dieses Betriebssystem veraltet ist, weil schließlich bereits Windows 8.1 auf dem Markt und 8.2 sowie Windows 9 angekündigt sind. Aber 8.1 gefällt mir aus einigen Gründen nicht (vor allem wegen des Preises). So ist das System an die Hardware gebunden, sollte ich also einen neuen PC benötigen, müsste ich auch das Betriebssystem neu kaufen. Hinzu kommt, dass ich unter Windows 7 die Office-Produkte (außer Outlook) weiterhin nutzen kann.

Doch das, so vermute ich mal, wird Sie kaum interessieren, Sie möchten vermutlich eher meine Meinung zu aktuellen und weniger privaten Ereignissen wissen. Beispielsweise zu Ex-Kanzleramtsminister Pofalla und seinem Wechsel zur Deutschen Bahn. Nun, Pofalla ist für diesen Job sehr kompetent, das hat mir die FAZ erzählt. Ich habe überlegt, womit diese Kompetenz zu begründen wäre. Ein Grund mag sein, dass er als Mitglied des Bundestages schon seit Jahren eine Jahresnetzkarte der DB auf Kosten der Steuerzahler bekommt. Auch hat er als ehemaliger Kanzleramtsminister nicht nur Kenntnis aller geheimen Fakten, die die Geheimdienste über die DB abseits allgemein bekannter Ereignisse hat, er weiß auch, wie man sich im Dienstwagen mit Chauffeur durch die Lande kutschieren lässt, dabei einen wichtigen Ausdruck auf das Gesicht zaubert und bei Presseterminen relativ fehlerfrei vom Blatt abliest, was ihm die vielen Zuträger zum Thema der Konferenz aufgeschrieben haben.

Die Bahn braucht einen Mann wie Pofalla im Vorstand, der bei Themen wie Verspätungen, defekten Klimaanlagen und anderen Problemen an der Bahn diese vom Tisch wischt, so wie er das mit den Snowden-Veröffentlichungen zum Thema NSA gemacht hat. Und obwohl die DB eine AG ist, ist sie ja noch zu 100% in Staatsbesitz und deshalb besonders dazu geeignet, abgehalfterte Politiker in Spitzenpositionen zu beschäftigen.

Ein weiterer Punkt, der die Presse dieser Tage in helle Aufregung gesetzt war das neudeutsche genannte „coming out“ des Fußballers Hitzlspergers. Er hat sich öffentlich dazu bekannt, schwul zu sein. Eigentlich könnte ich nun von mir behaupten, das ginge mir am A…. vorbei, doch das ist mir in diesem Falle zu gefährlich. Schon komisch, wenn man mal einige Zeit in der Presse aufgetaucht ist, weil man auch einem grünen Rasen hinter einem Lederball hergelaufen ist und diese Erfolgsstory, mit Millionen vergütet bekam. Nun hat er die Karriere beendet und damit verschwand er auch wieder aus der Presse. Doch wenn man sich dann dazu bekennt, ein Schwuler zu sein, ist man schlagartig wieder ein Schlagzeilen-Star und das tagelang. Nur, wen interessiert das eigentlich wirklich? Ich habe die sexuelle Ausrichtung eines Menschen immer als etwas angesehen, das die Öffentlichkeit nur dann interessieren sollte, wenn sich z. B. Kleriker an Kindern aufgeilen oder wenn dabei Gewalt im Spiel ist. Ich muss nicht wissen, ob jemand schwul oder lesbisch ist, aber dank der Grünen scheint das inzwischen ein weltbewegendes Ereignis zu sein, außer natürlich, man ist ein Hetero, das ist einfach nur langweilig.

Ein Artikel im Tagesspiegel hat heute meine Aufmerksamkeit erregt, der uns erklärt, warum Menschen an Verschwörungstheorien glauben. Zwei englische Psychologen haben das untersucht und nun kommen auch wir in den Genuss dieser Erkenntnisse. Kann die Antwort nicht sein, dass es auf der Welt am laufenden Band Verschwörungen gibt?

Zunächst ein Satz aus dem Artikel, der ein Widerspruch in sich ist:

    Anhänger von Verschwörungstheorien sind tendenziell politisch zynischer und stellen eigene Interessen eher über die anderer, sie suchen aktiv nach neuen Erfahrungen und unterstützen demokratische Prinzipien stärker.

Wenn ich eigene Interessen über die anderer stelle, unterstütze ich keine demokratischen Prinzipien, sondern missachte sie.

Was sind denn Verschwörungstheorien eigentlich? Auf YouTube gibt es dazu eine interessante Definition der Wissensmanufaktur.

Psychologen begeben sich eigentlich mit solchen Aussagen aufs Glatteis, denn im Prinzip sind ja alle Psychologen grundsätzlich Verschwörungstheoretiker. Alles, was sie als Erkenntnisse präsentieren, basiert auf persönlichen Beobachtungen der jeweiligen Probanden, nach der sie eine vermutete Schlussfolgerung als definitives Ergebnis präsentieren. Sicher, sie haben das studiert, doch was heißt das schon? Wie jeder andere können sie den Menschen nur vor den Kopf schauen, nicht hinein. Alles, was sie dann dazu äußern, basiert auf der Aussagen der Probanden, der Annahme, dass der Proband ehrlich war und einem Ergebnis aufgrund antrainierter Annahmen von Verhaltungsmustern, wie sie es auf der Uni gelernt oder aus Büchern aufgenommen haben, verbunden mit einer mehr oder weniger ausgeprägten Menschenkenntnis.

Ein anderes Beispiel, die Justiz. Nach einem Verbrechen, ausgeübt von unbekannten Tätern, werden von den ermittelnden Behörden Theorien aufgestellt, wer die Täter sein könnten und warum sie die Tat vermutlich begangen haben. Im Gegensatz zum Normalbürger hat die Justiz aber wesentlich bessere Möglichkeiten, ihre theoretischen Ansätze durch das Zusammentragen von einzelnen Beweisgliedern und auch durch nicht immer korrekt durchgeführte Befragungen zu untermauern. Trotz der weitreichenden Möglichkeiten der Staatsmacht und der 3 Instanzen (Polizei, Staatsanwaltschaft und Richter) werden immer mal wieder Unschuldige weggesperrt, was die Indizienketten der Beweisführung dann als reine Verschwörungstheorie ausweist.

Ein praktisches Beispiel einer Verschwörungstheorie wurde im Bericht angeführt: Die Mondlandung der Amerikaner. Vor kurzem haben die Chinesen eine Mondlandung durchgeführt und wenige Tage später berichtete die Presse über einen Satelliten, der den „Jadehasen“ auf dem Mond gefilmt hat. Hat man je von einem Satelliten Bilder gesehen, die die auf dem Mond aufgestellte amerikanische Flagge nach der bemannten Mondlandung gefilmt hat?

Basiert nicht der größte Teil menschlichen Wissens auf theoretischen Annahmen, die gelegentlich als falsch erkannt und durch neue Theorien ersetzt werden? Sogar die Kirche hat inzwischen zugeben müssen, dass die Theorie, die Erde sei eine Scheibe, falsch gewesen ist und in weiteren tausend Jahren wird vielleicht auch der Klerus zu der Erkenntnis gelangen, dass er in seiner Geschichte den Menschen wesentlich mehr Leid zugefügt hat, als Gutes zu tun.

Für einige Aufregung sorgte eine neue Abmahnwelle der Kanzlei Umann. Weil sich Leute Pornos von RedTube angesehen haben, die angeblich dem Urheberschutz unterliegen. Nun werden wir ja alle vom staatlichen Fernsehen und vor allem von privaten Sendern regelrecht mit Andeutungen und vor allem verbalen Begriffen überschüttet, die sich auf ein Thema beziehen: Sexuelle Handlungen. Verwundert es da, dass man mal nachschaut, wie so etwas geht? Und wenn man dann feststellt, dass man das selbst schon getan hat, muss man dann nicht suchen, ob nicht vielleicht auch auf die Handlung Urheberrechtsschutz angemeldet wurde, von Monsanto vielleicht?

Sicherlich haben eine Menge Leute auch gezahlt, weil sie aus Scham, sich mal einen Porno angesehen zu haben, Furcht davor hatten, das könne negative Konsequenzen haben. Schon merkwürdig, jeder praktiziert es, aber es sich als Film anzusehen, gilt als unanständig. Aber das, was man in den Pornos zu sehen bekommt, hat die Menschheit auf eine Zahl von über 7 Milliarden gebracht. Sicher, die meisten Pornos sind primitiv, aber liegt das nicht vor allem an dem Tabu, das man über diese Thematik verhängt hat? Mein Rat an alle, die eine solche Abmahnung bekommen haben oder noch bekommen. Gehen Sie zur Polizei und stellen Sie Strafantrag, weil sich jemand illegal Ihre IP-Adresse beschafft hat. Dann wäre eigentlich nur noch die alte Volksweisheit zu erwähnen: Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis langlaufen. Frau Merkel ist beim Langlauf gestürzt und hat sich dabei leicht verletzt.

 

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