Neuanstrich des FDP-Fliegers soll dafür sorgen, dass er endlich…

Satire: 30. 06. 2014: Michael Obergfell,
Neuanstrich des FDP-Fliegers soll dafür sorgen, dass er endlich auch ohne Sprit abhebt

von Michael Obergfell (fortunanetz)

Menschliche Kreativität kennt keine Grenzen, sagt man. Dasselbe kann man manchmal auch von der menschlichen Dummheit sagen. Ein konkretes Beispiel dafür ist das mittlerweile sehr traurige Schicksal der FDP.

Schon über Jahrzehnte war die FDP bekannt als eine Partei, von der man nicht wirklich wusste, wofür sie steht. Immerhin brachte sie den deutschen Bürgern die unselige Praxisgebühr und die Steuerermäßigung für Hoteliers. Beides soll angeblich „liberal“ gewesen sein und weil die FDP schon so lange für diese „liberalen“ Inhalte kämpfte, durfte sie auch den Außenminister und Vizekanzler stellen.

Doch in dem Drama um den ESM-Vertrag trieb sie es dann zu weit. Während Frank Schäffler aufrecht und vehement gegen den ESM und die mittlerweile vertragswidrig ins Leben gerufene Transferunion anredete, hatte Rainer Brüderle während der Aussprache zur ESM Abstimmung im Bundestag eine Rede gehalten, die zur Sache selbst keine konkreten Angaben machte und genauso gut Teil einer Rede auf einem Weinfest hätte sein können. Die damalige FDP-Führung hatte exakt dieselbe Meinung wie die Führung der CDU, der SPD und der Grünen zu diesem Thema: sie war dafür.

Nun endlich bekam die FDP bei der Bundestagswahl 2013 dafür die Quittung. Sie flog aus dem Bundestag mit nur noch 4,8 Prozent Zustimmung heraus. Und so bewahrheitete sich das, was auf Fortunanetz schon lange angekündigt wurde: die FDP ist die Freiwillig Drei Prozent Partei! Mit der Wahl von Christian Lindner nach der Bundestagswahl zum neuen Parteichef prophezeite ich, dass der abgestürzte FDP-Flieger versuchen wird, auch ohne Sprit, also ohne neue und relevante Inhalte, wieder starten soll. Diese Partei tat und tut so, als wäre nichts gewesen und als wäre alles, was die FDP in den letzten Jahren gemacht hat, richtig gewesen.

Die Idee der Jungliberalen, in Deutschland Hunde als Objekt der Kochkunst zu propagieren, bestätigte die absolut konzeptionslose Haltung dieser Partei nach dem Debakel. Die Konzeptionslosigkeit der FDP sah man auch daran, dass sie es nur auf Hunde abgesehen hatte, während eine Debatte darüber unterblieb, welche Haustiere noch essbar sind und ebenfalls mit dem kulinarischen Ideenreichtum dieser Partei bedacht werden sollten.

Christian Lindners Positionierung vor der Europawahl 2014 bestätigte die Vermutung völliger Konzeptionslosigkeit erneut. Wir meinten damals: Der FDP-Flieger soll ohne Sprit fliegen und Christian Lindner ist der Mann dafür.

Erwartungsgemäß´erreichte die FDP dann bei der Europawahl mit fulminanten 3,4 Prozent Zustimmung beinahe das Klassenziel dieser Partei, nämlich als „Freiwillig-Drei-Prozent-Partei“ zu enden. Mit einem leichten Überschuss von 0,4 Prozent an Zustimmung hat sie das Ziel aber verfehlt. Was nicht ist kann aber noch werden!

Deshalb bleibt sich diese Partei nun auch nach der Europawahl treu und versucht es wieder mit einer neuen Strategie. Sie will zwar partout keinen Sprit in den Tank ihres Fliegers füllen. Schließlich und endlich ist diese Partei seit Jahren der Meinung, es geht auch ohne neue Inhalte. Stattdessen kam jetzt die Idee auf, dass vielleicht eine Umbenennung helfen könnte. Der FDP-Flieger soll nun einen neuen Anstrich bekommen und man hofft nun inständig, dass demnächst der Flieger – wieder ohne Sprit – endlich abhebt.

Als kleine Unterstützung zu diesem Unternehmen möchte ich anregen, die FDP möge sich ab jetzt einfach „Nicht-FDP“ nennen und dann hoffen, dass sie allein aufgrund der Tatsache, dass sie endlich einmal die Wahrheit auf das Etikett schreibt, einige Anerkennung findet. Während die AfD „Mut zu Deutschland“ als Slogan auf ihre Wahlplakate schreibt, könnte die neue Nicht-FDP dann mit dem Slogan „Mut zur Wahrheit“ unterstreichen, dass der neue Name tatsächlich das besagt, was der Wähler dann auch bekommt.

Sollte sich die FDP beim Neuanstrich ihres Fliegers aber dazu entscheiden, eine erneute Falschetikettierung zu wählen, befürchte ich das Schlimmste bei weiteren Wahlen. Noch besser wäre aber die von mir sehr empfohlenen Methode, endlich Sprit und damit neue Inhalte in den Tank zu füllen…. Dann klappt das auch mit der Neuetikettierung!

Falschetikettierungen bei leerem Tank nützen wenig und es steht zu befürchten, dass die FDP auf diesem Weg eines Tages bei Walbeobachtungen in Zoos und auf offener See gesichtet wird. Man sieht dann versprengte Häuflein von Männern und Frauen mit wirren Haaren und glasigem Blick, die sich für einen Blau- oder Pottwal bewerben in der Hoffnung, endlich gewählt zu werden. Aber bis dahin sind es wohl noch ein, zwei oder drei Landtagswahlen hin, bei denen der Flieger wieder nicht abhebt.

Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, einen guten Start in die frische Woche.

Ihr
Michael Obergfell

 

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