NASA: Zivilisationskollaps unausweichlich

von Gerhard Spannbauer (krisenvorsorge)

Während allenthalben darüber spekuliert wird, ob es in Europa oder weltweit zum Finanzcrash kommt, haben mathematische Berechnungen einer von der NASA finanzierten Forschergruppe die Frage schon mit demonstrativer Gewissheit beantwortet: es kommt nicht nur zum weltweiten Finanzcrash, sondern zum umfassenden Kollaps der westlichen Zivilisation. Die Gruppe der Universität Maryland um den Mathematiker Safa Motesharrei drückt sich deutlich aus: der totale Untergang lässt sich noch verzögern, aber nicht mehr verhindern. Die Frage ist nur, wann dieses Ereignis eintritt.

Eines der 32 verwendeten Beispiele für untergegangene Reiche dürfte uns ziemlich bekannt vorkommen: nachdem im 18. Jahrhundert das französische Königreich zum Weltreich geworden war, geriet irgendwann das kollosal aufgeblähte Haushaltsdefizit außer Kontrolle, was dazu führte, dass man sich massiv verschuldete, die Währung immer schneller entwertete und sich an Kriegen im Ausland beteiligte. Der folgende Zusammenbruch der französischen Wirtschaft mündete dann in eine mehrere Dekaden dauernde Phase von Hyperinflation, Bürgerkrieg und Genozid.

Für die Berechnung ihrer apokalyptischen Prognose verwendeten die Forscher ein etwa 100 Jahre altes Räuber-Beute-Modell. In der modernen Gesellschaft stellen die Menschen die Räuber dar, die Beute sind die natürlichen Ressourcen. Fünf Faktoren sind es, mit denen wir uns laut Studie bald selbst den Garaus machen:

  • Bevölkerungswachstum
  • Klimawandel
  • Wasserversorgung
  • Landwirtschaftsentwicklung
  • Energieverbrauch

Manche dieser Probleme bestehen zwar zum Teil aus künstlich aufgebauschter Hysterie, die dazu dient, schwer durchsetzbare politische Maßnahmen der Bevölkerungskontrolle oder enorm lukrative Geschäftsmodelle wie den CO²-Zertifikatehandel zu implementieren. Doch dass die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und die ungleiche Verteilung des Reichtums wie im Modell vorhergesagt zum totalen Kollaps der Zivilisation führen dürfte, ist keine Hysterie. Bei anhaltend falscher Ressourcenallokation wie bisher ist ein Zusammenbruch mit anschließender langer Phase von wirtschaftlichem Verfall und kulturellem Rückschritt unvermeidlich.

Laut Studie findet das dringend notwendige Umlenken auch deshalb nicht statt, weil die Reichen und Superreichen die negativen Auswirkungen wie Dürren, Fluten und Hungersnöte nicht spüren und ihr Verhalten deswegen nicht verändern. Stattdessen würde nur versucht, durch „neue“ Technologien wie das Fracking weitere Energieressourcen zu erschließen, womit der Untergang zwar hinausgezögert, nicht aber verhindert werden könne.

Es geht uns offenbar nicht anders als den Mesopotamiern, Römern oder den alten Han in China – auch die waren allesamt auf je ihre Weise zu komplexen Hochkulturen angewachsen. Und sie waren durchaus in der Lage, vorauszuschauen und es besser zu wissen. Man hätte ihnen – genau wie uns heutzutage – durchaus zutrauen können, nicht blind ins eigene Verderben zu rennen. Doch bloßes Wissen um die eigene Verwundbarkeit und Begrenztheit genügt eben nicht, um eine überlebensfähige Zivilisation zu schaffen – zumindest ist das der Eindruck, der sich seit Jahrtausenden nicht verändert hat. Motesharrei hält fest, dass so gut wie alle Zivilisationen der letzten 5000 Jahre an dem ewig gleichen Mix aus Überlastung der ökologischen Tragfähigkeit und extremer sozialer Ungerechtigkeit zerbrochen sind.

Da sollte man meinen, die Menschheit könnte doch mal auf die Idee kommen, sich dass dahinter stehende Phänomen der Gier einmal näher anzuschauen. Und zwar nicht bloß in der akademisch abstrahierten Form, die es längst zur Genüge gibt, sondern auf der direkten Erfahrungsebene des einzelnen Menschen an sich selbst. Doch das passiert nach wie vor in viel zu geringem Maße. Zwar lassen sich heutzutage zum Glück immer weniger Menschen weismachen, hinter all den immergleichen Überlebensproblemen steckten bloß ein Mangel an technischer Kompetenz oder ein paar technische und organisatorische Defekte, doch die entsprechenden Reaktionen auf der Handlungsebene sind immer noch viel zu schwach, um den nächsten Kollaps aufzuhalten.

Zwar haben mittlerweile Viele den Eindruck, dass hinter den vielen Problemen vor allem geistige Prinzipien und Haltungen der Menschheit stehen, die man verändern muss, doch bei unseren offiziellen Weltenrettern in ihren supranationalen Organisationen ist das noch längst nicht angekommen: deren (tatsächliche oder vorgeschobene) Bemühungen, den wahrscheinlichen Untergang abzuwenden, sind weiterhin stur auf technische und organisatorische Verbesserungen und „Lösungen“ ausgerichtet. Dabei ist längst offensichtlich geworden, dass verbesserte Ressourcennutzung allein aufgrund der grenzenlosen Natur der nicht-transzendierten menschlichen Gier nur zu höheren Verbrauchsmengen und Ausweitung der Ressourcenexploration führt. Auf diese und ähnliche Weise holt sich jeder nur oberflächliche Fortschritt selbst wieder ein.

Der wirkliche Schlüssel liegt jedoch in einer Kombination aus dem, was unter dem Stichwort „Bewusstseinswandel“ zusammengefasst wird, und aus technologischem und organisatorischem Wandel. Da die Autoren der Studie selbst eher aus dem Lager der Rationalisten, Ingenieure und Bastler stammen, die dem menschlichen Bewusstsein bekanntermaßen eher keine großen Sprünge zutrauen, ist die grundlegend pessimistische Haltung verständlich.

Um dem abschließend wenigstens einen Schuss Optimismus entgegenzusetzen: wir sind vielleicht noch nicht an der Kreuzung vorbei, an der wir entscheiden können, ob sich die Geschichte einmal mehr wie in einer hängenden Schallplatte wiederholt oder ob der menschlichen Zivilisation dieses Mal ein Quantensprung gelingt. Unruhige Zeiten kommen jedoch auch ohne völligen Zusammenbruch auf uns zu. Denn allein die Befreiung der Realwirtschaft und anderer Lebensbereiche aus der Fuchtel der Finanzwirtschaft wird – wenn sie denn noch rechtzeitig gelingt -, schmerzhaft und turbulent werden. Doch das ließe sich mit einer soliden Krisenvorsorge soweit abfedern, dass Sie und Ihre Familien ohne bleibende Blessuren bis zum hoffentlich erfolgreichen Neustart durchkommen könnten.

 

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