Morgenthaus später Triumph

von Egon W. Kreutzer

Der Vernichtungsfeldzug gegen den Wirtschaftsstandort Deutschland geht weiter.

Was Henry Morgenthau nicht umsetzen durfte – wir, also jenes wir, dem unsere Demokratie alleine zu eigen ist – schaffen das.

Gundremmingen
Gundremmingen ist Standort eines wichtigen deutschen Atomkraftwerks, das zwar bereits abgeschaltet, aber nach Aussagen von Experten durchaus mit überschaubarem Aufwand wieder ans Netz gebracht werden könnte – und sollte.

Das gilt übrigens auch für weitere fünf Kernkraftwerke in Deutschland. Der AKW-Dienstleister NUKEM hat angeboten, diese sechs Meiler bis 2030 wieder in Betrieb zu nehmen. Der laufende Rückbau müsse dazu aber sofort gestoppt werden.

In Gundremmingen alleine geht es um eine Leistung von 2,7 Gigawatt, die in mehrfacher Hinsicht gut gebraucht werden könnte, um teure Stromimporte zu reduzieren, das Netz mit weniger Redispatch-Eingriffen insgesamt stabiler zu halten und vor allem sprunghaften Frequenzabweichungen vorzubeugen.
Aber da sind ja die vielen Kleinscheiß-Einspeiser mit ihren Solarpanelen und Windmühlen, deren Strom vorrangig abgenommen werden muss, auch wenn es sowohl technologischer als auch wirtschaftlicher Blödsinn ist, und weil man deren Strom selbst dann vergüten muss, wenn er nicht gebraucht wird, selbst dann, wenn dem ins Ausland verschenkten Strom noch Geld nachgeworfen werden muss, damit er abgenommen wird, lässt man halt lieber die Kernkraft ruhen.

Damit ja nicht doch noch jemand vernünftig wird und den Weiterbetrieb anordnet, müssen jetzt die Kühltürme von Gundremmingen gesprengt werden.

Genehmigt von bayerischen Behörden. Garantiert mit dem Segen des Landes-Söders.

Hamburg Moorburg

Errichtet als das modernste Kohlekraftwerk Deutschlands, womöglich der ganzen Welt,  ist es nach nur sechs Betriebsjahren dem Dekarbonisierungsstreben ebenfalls zum Opfer gefallen. Dass sich das Kraftwerk nach der Sprengung der Schornsteine, dem ersten Versuch, beide Kesselhäuser zu sprengen, erfolgreich widersetzt hat, hat ihm nichts geholfen. Mit dem zweiten Versuch ging auch das zweite Kesselhaus zu Bruch.

3 Milliarden Euro hat das Kraftwerk gekostet. Es hätte noch mindestens 40 Jahre lang sauberen Kohlestrom liefern können.

Näheres hier im Dossier Kraftwerkssterben

Weitere stillgelegte, rückgebaute, gesprengte Kraftwerke sind – und werden noch – hier gelistet und beschrieben.

Das Kohlekraftwerk hat nicht nur viel Kohle, sondern auch eine Menge Steuergeld verbrannt. Wann werden Politiker nicht endlich in Haftung genommen und für die Veruntreuung von Steuergelder angezeigt? Muss wohl an der Intelligenz der Wähler liegen, die kriminellen Machenschaften mit seiner Stimme zu legitimieren.