Mitleid bekommt man geschenkt, …

… Respekt muss man sich erwerben, für Inkonsequenz wird man verhöhnt, verachtet und, wenn das immer noch nicht so richtig wehtut, zusätzlich schmerzhaft bestraft. Fortgesetzt.

Klaus-Peter Kostag (fit4russland)

US-Präsident Donald Trump hatte am 10. April per TWITTER faktisch eine neue Art elektronischer Kriegserklärung gegen Russland, einen Raketenangriff auf Syrien angekündigt. „Russland hat geschworen, alle Raketen abzuschießen, die auf Syrien abgefeuert werden. Mach Dich bereit, Russland, denn sie werden kommen, nett, neu und schlau“, schrieb Trump unter Anderem.

Die USA erklärten, damit auf den behaupteten Giftgaseinsatz in Syrien zu reagieren, dessen sie die Regierung von Präsident Baschar al-Assad beschuldigten. Der russische UNO-Botschafter Wassily Nebenzia sagte, er könne Krieg zwischen Amerika und Russland „nicht ausschließen“. Er appellierte an Washington, von einem Militäreinsatz in Syrien abzusehen. „Die unmittelbare Priorität ist es, die Gefahr eines Krieges abzuwenden“, sagte er damals Reportern. „Wir hoffen, dass es nicht an einen Punkt kommt, wo es kein Zurück mehr gibt.“

Unter anderem hatte der russische Botschafter im Libanon, Alexander Sassypkin, zuvor erklärt, dass Russland – die Schutzmacht Syriens – nicht nur jegliche US-Rakete auf syrischem Hoheitsgebiet abfangen, sondern auch deren Abschussbasen zerstören werde. Auf genau diese Einlassung des Botschafters, lauthals in den US-Massenmedien breitgetreten, war die Trump-TWITTER-Antwort gemünzt. Selbst die folgend korrigierenden, sehr offiziellen russischen Erklärungen, unter anderem die des russischen Generalstabes zum Sachverhalt, man würde erst dann eingreifen, wenn zuvor russische Kräfte angegriffen würden, konnten diese Einlassungen nicht mehr ungeschehen machen. Das russische Außenministerium hatte noch im Jahr zuvor am 24.09. den Tod des russischen Generals ASSAPOW durch IS-Minenwerferbeschuss beklagt und die USA dafür mitverantwortlich gemacht.

Und jetzt, gegen Ende des Monats August 2018, gibt es russische Meldungen/Warnungen, dass, um einen erneuten Beschuss Syriens, diesmal staatlicher Institutionen, zu begründen, ein neuer „false flag“ Zwischenfall, eine bekannt kreative Inszenierung mit Hilfe der berüchtigten „Weißhelme“ in Vorbereitung sei.

Mein gehässiger Kommentar dazu:

Eine ähnliche Situation gab es in diesem Jahr ja schon einmal. Wegen einer „false flag“ Aktion, die beweisen sollte, Assads Armee hätte einen Giftgasangriff auf die Zivilbevölkerung ausgeführt, erklärte Präsident Trump per Twitter spaßeshalber Russland den Krieg und in der Nacht um den 14. April kam es zu einem amerikanisch- britisch- französischem „Vergeltungs“-Angriff mit Marschflugkörpern auf syrische Objekte. Abgesehen von der Stümperhaftigkeit dieses Überfalls und Spott ob seiner Belanglosigkeit hat sich ein Land meiner Meinung nach aber noch weit, weit mehr, nämlich Hohn, Missachtung und Folgeschäden eingehandelt:
Russland!
Diese an und für sich streitbare Militärmacht hatte nämlich durch einen einzelnen ihrer Diplomaten erklärt, dass nicht nur die angreifenden Raketen, sondern gewisslich auch die Träger/Abschussplattformen versenkt werden würden, sollte sich die zusammengerottete US-NATO-Allianz einen „Vergeltungsschlag“ getrauen. Der UNO-Botschafter Nebenzia gar, eben nicht der kleinste der russischen Diplomaten, konnte einen Krieg zwischen Amerika und Russland „nicht ausschließen“
Aber die in den US-Medien begierig aufgegriffen und dort sensationell groß angekündigt zu erwartenden militärischen russischen Gegenmaßnahmen fanden eben nicht statt. Damit hatte man dann zumindest die zurückhaltenden der US- und NATO Militärs, ausgesprochenen Praktikern, Realisten den Wind aus den Segeln genommen, die zuvor durchaus daran geglaubt hatten, dass der russische Bär seine Muskeln nicht nur Show mäßig spielen lassen würde. Im Gegenteil: Mit dieser unerwarteten russischen Stillhalte-Praxis wurden die amerikanischen Kriegshetzer, „Falken“ genannt, dort in Sicherheit gewiegt. Nämlich dass nicht die Besonnenen mit ihren Befürchtungen von russischer Gegenwehr, sondern solche nahezu prophetischen Politiker vom Schlage des soeben verstorbenen Mr. McCain mit ihren Voraussagen – immer fachkundig gut und geheimdienstlich bestens informiert – richtig liegen würden: „Das trauen sich die feigen Russen nicht, sie wissen um unsere überlegene Schlagkraft.“

Und ab diesem 14. April, der Geburtsstunde der Lächerlichmachung russischer Diplomaten und ihrer Warnungen, muss Russland inzwischen mit weit häufigerer Verhöhnung per „false flag“ Aktionen und Lügenbegründungen für weitere hinzunehmende Militärschläge rechnen als jemals zuvor.

Hochverdient, finde ich, weil:

Entweder:

halten zuvor alle, selbst der russische Botschafter in der UNO und der im Libanon brav ihre Klappe, enthalten sich dieser gewaltigen Drohungen mit „man könne keinen Krieg ausschließen“ und man werde sich vielleicht sogar wehren wollen,

oder:

man kündigt seine Wehrbereitschaft an und übt sie dann nachhaltig, konsequent und nicht „vielleicht“ aus.

Ein ernstzunehmendes „Dazwischen“ gibt es nicht. Entweder oder.

Ein unsicheres politisches, wirtschaftliches hin-und-her-Lavieren, sich über die Ungerechtigkeiten dieser westlichen Werte Welt und die Bösartigkeit der US-Gegnerschaft insbesondere fortgesetzt nur aufzuregen und nachlesbar auszuheulen statt sich zu wehren, baut diese/n Gegner auf und ermutigt ihn/sie zum noch bösartigeren weitermachen. Es hatte sich ja inzwischen offensichtlich straflos bewährt, dumm-freche Vorwände zu erfinden und darauf bauend „vergeltend“ zu bomben.

Die Vietnamesen und die inzwischen erwachsene afghanisch islamische Volksfront, verbunden mit den Taliban, selbst die Nordkoreaner ließen und lassen sich von den Amis nicht so in die Karten spucken, machen klare Ansagen, die die USA zum Rückzug zwangen.

Das Ankündigungs- und Anklage-Russland jedoch kriegt seitdem täglich „auf die Fresse“: Mir fällt nicht mehr wirklich alles Provozierende ein, aber da wurden m.E. widerrechtlich:

  • Russlands Regierung eines Nervengas-Giftgasangriffs in England auf einen Ex-Spion beschuldigt
  • massenhaft russische Diplomaten aus westlichen Ländern geworfen,
  • russische diplomatische Einrichtungen in den USA zwangsgeschlossen
  • russische staatliche und private Besitze/Eigentümer in der westlichen Werte-Welt konfisziert,
  • politische, wirtschaftliche und finanztechnische Sanktionen gegen Russland verhängt,
  • täglich neu lächerliche Anti-Russland-Lügen neu erfunden und zusätzlich alte aufgewärmt,
  • wird die Großmacht Russland in der UNO grob beleidigt und beschimpft,
  • werden russische Konten im Ausland beschlagnahmt/eingefroren und dergleichen täglich mehr.

Und jetzt kommt, für mich persönlich, der Gipfel der Inkonsequenz in dieser Fortsetzungs-Seifenoper der Warnungen, Warnungen, Warnungen:

Russlands Militärs warnen das . . . zigste mal erneut vor einem Chemiewaffen-„Fake“ und anschließend bekanntlich (und bewährter!) logisch folgender „US-NATO-Vergeltungsschläge“.

Hahahahahahahahaha!

Haupttodesursache amerikanischer Spitzenpolitiker und führender NAHTOD-Militärs wird nicht deren Altersschwäche sein, sondern sie werden sich schlicht und ergreifend totgelacht haben:

Über das wuschelweiche russische krallenlose Kuschelbärchen mit den hinreichend bekannt ach so großen „Warnungs“- und Ankündigungssprüchen.

Es besteht die Gefahr, dass ein solches inkonsequentes Verhalten Russlands exakt zum Gegenteil des Beabsichtigten führt. Statt vermeintlichen Friedenserhalts dann, ganz im Gegenteil, die Umsetzung früher Putin scher Kampf-Erfahrungen auf den Straßen Leningrads in die militärische Realität.

Klaus-Peter Kostag

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