Mit Maske in die Corona-Diktatur?

Autor Vera Lengsfeld

Am gestrigen 21.09.2020 gab es zwei Corona-Nachrichten, die gegensätzlicher nicht sein konnten. Bei den täglichen Infizierten-Zahlen wurde im Deutschlandfunk mitgeteilt, dass es keinen einzigen Coronatoten gab, nicht mal einen über 90-jährigen.

Vorher kam die Meldung, dass Bayerns Ministerpräsident Söder eine Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen, bei denen der Abstand nicht eingehalten werden kann, in Aussicht stellt. Zur Kontrolle will er nicht nur die Polizei, die bereits im Einsatz ist, sondern auch die Bundeswehr heranziehen. Einhundert Bundeswehrsoldaten sollen die Gesundheitsämter unterstützen. Nach seinem Bekenntnis hätten ihn die Bilder von der „Ersatz-Wiesn“ zu dieser Ankündigung bewogen.

Am Sonntag hätten  die Corona-Zahlen in München den Wert von 55,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche erreicht. Grund wären vor allem private Feiern. Ob die registrierten Infizierten überhaupt krank sind, wurde nicht mitgeteilt. Stattdessen wird Panik geschürt, denn die meisten Menschen setzen Infektion mit Erkrankung gleich.

Am Tag der Ankündigung von Söder wurde im Deutschlandfunk verlautbart, dass die Anzahl der Toten, die „an oder mit“ Corona gestorben seien, etwas über 9000 lag. Das ist erheblich weniger als die übliche Sterberate durch Infektionen mit Krankenhauskeimen. Tatsächlich hat es seit Beginn der „Pandemie“ jede Menge leerer Krankenhausbetten gegeben, die wegen Covid 19 freigehalten werden mussten, oder die unbenutzt blieben, weil Operationen und Behandlungen abgesagt wurden. Tatsächlich haben wir in den Pandemie-Monaten keine Über- sondern eine Untersterblichkeit. Trotzdem wurden die Corona-Maßnahmen verschärft. Nun ist das Ziel, einen angeblich drohenden zweiten Lockdown zu verhindern.

Als ich in Bayern war, konnte ich mich überzeugen, dass erheblich Polizeikräfte zur Kontrolle der Maskenpflicht eingesetzt wurden. An einem Wochenende in Nürnberg wurde ich 4x kontrolliert. Alle Beamten, die dafür eingesetzt werden, können sich ihrer eigentlichen Aufgabe, die Wahrung der öffentlichen Sicherheit, nicht widmen. Welche Folgen das hat, konnte ich auch beobachten. Als ich vor 14 Tagen schon einmal in Nürnberg war, sah ich, wie Arbeiter im noblen Viertel „Hinter den Gärten“ Schmierereien an den schönen Sandsteinfassaden entfernten. Als ich nach zwei Wochen wiederkam, waren die eben mühsam gesäuberten Wände wieder beschmiert. Die Polizei ist offensichtlich damit überfordert, diesen Vandalismus zu unterbinden. Stattdessen muss sie die Bürger mit Masken-Kontrollen drangsalieren.

Nun auch noch die Bundeswehr. Für die Landesverteidigung ist die Truppe kaum noch zu gebrauchen, aber zum Einsatz gegen die eigene Bevölkerung soll es noch reichen. Was ich vermisse, ist ein Aufschrei der Linken, die sich bisher immer gegen einen theoretischen Einsatz der Bundeswehr im Inneren positioniert haben. Nun, da ein solcher Einsatz im Inneren angekündigt wird, herrscht dröhnendes Schweigen.

Stattdessen echauffieren sich Kühnert, Heil & Co lautstark über einen absolut richtigen Satz von Friedrich Merz.

Während die politische Klasse über Belanglosigkeiten twittert, wird durch die Hintertür der Polizeistaat eingeführt. Die Corona-Diktatur kommt mit Samtpfoten hinter einer Riesenpropagandawelle hergeschlichen. Durch Verbreitung von Angst werden die Menschen dazu gebracht, alle Maßnahmen, die angeblich zu ihrem „Schutz“ dienen, unhinterfragt zu akzeptieren.

Als der Lockdown angekündigt und exekutiert wurde, durfte die Frage, ob eine solche rigorose Einschränkung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens nicht schlimmere Folgen haben könnte, als die Pandemie, nicht gestellt, geschweige denn diskutiert werden.





Vor der Maskenpflicht war die Bundesregierung noch der Meinung, dass eine solche keinerlei Schutz vor Infektionen bieten würde, Kanzlerin Merkel bezeichnete Masken sogar als Virenschleudern. Nun werden Masken als unverzichtbar für den „Kampf gegen das Virus“ hingestellt und die gesundheitlichen Folgen, die das Maskentragen  haben kann, ausgeblendet. Die Propaganda ist so effizient, dass wahrscheinlich eine Mehrheit der Bevölkerung inzwischen der Meinung ist, Maskentragen diene ihrem Schutz.

Söder, die angestrebte Kanzlerkandidatenschaft fest im Blick, will seine bayrischen Extremmaßnahmen offenbar für ganz Deutschland einführen. Er forderte eine neue Ministerpräsidentenkonferenz. Bei der Letzten konnte er sich mit seiner Forderung nach bundesweiten Maßnahmen nicht durchsetzen, was ihn kaum hindern wird, dieses Ziel weiter zu verfolgen.

Aber Söder, der merkwürdigerweise im Umfragehoch ist, hat noch mehr im Blick.

Bereits im Mai antwortete er auf die Frage einer Schülerin, wann sie wieder neben ihrer Banknachbarin sitzen dürfte:

“Irgendwann schon und zwar dann, wenn Corona besiegt ist. Allerdings wird das noch etwas dauern. Das wird eine Zeit deshalb brauchen, weil: Solange wir keinen Impfstoff haben oder keine Medikamente, solange müssen wir aufpassen“

Wenn es nach Söder geht, soll das Ganze weiter gehen, bis es einen Impfstoff gibt. Und was dann? Zwangsimpfungen? Ausschluss aller Nichtgeimpften aus der Gemeinschaft der Geimpften?

Der Ministerpräsident schürt auch höchstpersönlich Angst:

„Es gibt auch viele Lehrer, die zur Risikogruppe gehören – Ältere oder mit Vorerkrankungen beispielsweise.

Und wir wollen auch die Großeltern und die Älteren schützen. Und wenn wir einfach nur nebeneinander sitzen und die Regeln nicht beachten, dann stecken wir uns vielleicht untereinander an. Und Kinder und Junge/ Jugendliche haben selber weniger Symptome, aber das kann schon am Ende den Tod bedeuten; im schlimmsten Fall für Eltern oder Großeltern oder auch Urgroßeltern.”

Damit redet er den Kindern ein, dass sie eine tödliche Gefahr für ihre Lehrer und Großeltern sein könnten. Auch hier blieb ein Aufschrei aus. Offenbar werden solche Sätze von Politikern und Haltungsjournalisten bis ganz links außen gebilligt.

Aufschlussreich ist, was Söder selbst zum Infektionsgeschehen sagt. Am 8. September, also nur zwei Wochen bevor er Maskenpflicht auf öffentlichen Plätzen mit Hilfe der Bundeswehr durchsetzen will, gab er auf einer Pressekonferenz folgendes Statement ab:

“Rund 480.000 Tests hat es in dieser Zeit gegeben. 480.000 Tests, davon insgesamt fast 6.000 positiv. Die Positiv-Quote lag bei über 1,2 Prozent. Im Normalfall, ohne diese Tests an Flughäfen und Autobahnstationen, wäre sie im Normalfall nur bei 0,4 gewesen. Das heißt praktisch ein dreimal so hohes Infektionsgeschehen.“

Infektionsgeschehen heißt nicht Erkrankungen! Söder will also wegen 1,2 Prozent Infizierten, nicht Kranken, die Bundeswehr in Bewegung setzen!

Beängstigender als dieser Ministerpräsident, der für die Demokratie gefährlicher ist, als jedes Virus, ist nur das Schweigen der Mehrheit. Als wären die meisten Deutschen wieder froh, dass da einer ist, der klare Befehle erteilt und dem man folgen kann.

Die Geschichte lehrt dagegen, dass es nie gut war, wenn die Deutschen willig gefolgt sind.

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Mit Maske in die Corona-Diktatur?
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1 Kommentar

  1. Der frühere FDP Minister Baum sagte vor einem Menschenalter:

    "Wenn ein Staat durch eine totale Kontrolle Straftaten verhindern will, ist das ein Polizeistaat."

    Und das gilt für den hirnlosen Gesundheitsstaat natürlich genau so.

    Wer seinen Wilhelm Tell noch in Erinnerung hatte, wusste vom ersten Tag an, dass die Maske eine Demutsgeste ist. Ein Geßlerhut.

    Im April gab es ein ikonisches Bild in einer Zeitung. 4 Polizisten stellen 3 Teenager die auf der Wiese im Englischen Garten sitzen. Auf Amerikanisch heißt das "Overkill"            4 Beamte, das war einer mehr als die Truppe die den Reichstag "verteidigen musste"

    Humor wäre, wenn Steinmeier diese  4 auch nach Bellevue einladen würde.

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