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Die neue GEZ-Gier: Über Schlösser und TV-Stars

Bernd Höcker

Die Älteren erinnern sich vielleicht noch an die frühen Rundfunkjahre. Da lebten die Fernsehleute noch in Wohnungen, Häusern oder einige auch schon mal in Villen. Heute residieren die Macher von ARD und ZDF in Schlössern und Palästen. Auf unsere Kosten. Und alle scheinen das normal zu finden.

Wieso stört das scheinbar niemanden? Der Grund könnte sein, dass sich viele von uns den Reichtum dieser Leute überhaupt nicht vorstellen können. Die Fülle ihres Besitzes ist einfach zu galaktisch. Um diesen Reichtum zu verstehen, muss man neben den kalten Zahlen Vergleichsbeispiele zur Hand nehmen. Ich vergleiche gerne die Gagen und Gehälter der öffentlich-rechtlichen Protagonisten mit dem gesetzlichen Bundeskanzlergehalt. Zur Referenz: Das

 Bundeskanzlergehalt in Deutschland ergibt sich aus § 11 Abs. 1 Bundesministergesetz und besteht aus den Grundbezügen plus Dienstaufwandsentschädigungen von zusammen insgesamt rund 250.000 Euro pro Jahr, also einer viertel Million.

Hier nun das Einkommen unserer Fernsehleute:
HEUTE-Moderator Kleber liegt mit seinen 600.000 Euro/Jahr immerhin noch weit über dem doppelten Gehalt von deutschen Bundeskanzlern.

Der nette Günther Jauch moderiert ja seit September 2011 bei der ARD einen dieser langweiligen Polittalks. Hierfür erhält seine Firma 4487 Euro pro Minute! Viele Menschen müssen ein ganzes Jahr hart dafür arbeiten, was das Unternehmen Jauch in gerade mal drei Minuten von der ARD bekommt. Um aber bei den Bundeskanzlergehältern zu bleiben: Nach einer einzigen 60-Minuten-Sendung hat er 269.220 Euro eingeheimst, also mehr als das Jahresgehalt eines Bundeskanzlers. Bei 40 Sendungen pro Jahr sind das 10.768.800 Euro oder, besser gesagt, 43 Bundeskanzlergehälter. Rechnet man das symbolisch hoch, bekommt die Produktionsfirma des Moderators von der ARD soviel wie alle 27 Europastaatschefs zusammen, plus nochmal 16 Bundeskanzlergehälter oben drauf.

Jörg Pilawa hat sich kürzlich eine ganze Insel gekauft. Ihm wurde vor seinem Umzug zum ZDF von der ARD ein Aufschlag von vier Bundeskanzlergehältern geboten, falls er bliebe. Was er wohl ganz offensichtlich ablehnte. Wohlgemerkt: Es ging um einen Aufschlag!

Auch Gottschalk wohnt nicht mehr in Häusern oder Villen, sondern in Schlössern und Palästen (z. B. Schloss Marienfels). Sein Vermögen wird auf 85 bis 130 Millionen Euro geschätzt. Wie viel Bundeskanzlergehälter er im Jahr bekommt, ist meines Wissens nach nicht öffentlich bekannt.

Ich rechne die Gagen auch immer wieder gern in Gehälter für Altenpflegerinnen um. Dies ist einer der ehrenwertesten und wichtigsten Berufe, die es überhaupt gibt. Hier liegt der von mir ermittelte Referenzwert bei 23.100 Euro brutto pro Jahr. Nimmt man das Geld, was Günther Jauchs Firma für 40 Sendungen à eine Stunde bekommt, nämlich 10.768.800 Euro, so ist das mehr, als 466 Altenpflegerinnen im ganzen Jahr verdienen – und dafür müssen sie Tag für Tag Schwerstarbeit leisten. Jauch dagegen pflanzt sich in einen Sessel, hält eine lockere Plauderei mit Zwischenfragen am Leben und verdient sich dabei dumm und duselig. Und der Kreis schließt sich, denn er lässt das Geld, das für seinen Verdienst verwendet wird, wiederum auch von den Altenpflegerinnen eintreiben.

Darf man hier eigentlich wirklich noch von »Verdienst« reden? Ich meine nein. Ich nenne das »Anteil an der Beute«. Solche Summen wandern (sonst) nur im kriminellen Milieu über den Tisch.

Dafür zahlt man seine Rundfunkgebühr …

Eins muss ich noch kurz anführen: Es betrifft Harald Schmidt und seine damalige Sendung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. An dieser Stelle kritisiere ich nicht etwa die 36 Bundeskanzlergehälter, die Harald Schmidt damals bei der ARD erhielt (9 Mio. Euro/Jahr). Mittlerweile ist er ja wieder bei Sat 1 und verdient dort sein Geld auf anständige Weise – womit ich meine, dass niemand mehr gezwungen wird, ihm sein hart verdientes Geld gegen den Willen zur Verfügung zu stellen. Was ich erwähnen will, ist die Verwendung von Rundfunkgebühren in einer seiner Nachtsendungen. Dort sabbert er den Bauchnabel der Exfreundin seines ehemaligen Kollegen Pocher mit seinem Speichel voll, verrührt ihn mit Brausepulver und schlabbert das Ganze wieder auf. Dafür zahlen wir unsere Rundfunkgebühren!

Wollen wir uns das wirklich noch länger gefallen lassen? Wie wir uns erfolgreich wehren können, erfahren Sie im nächsten Beitrag: »GEZ-Gier 2013: Wie wir uns erfolgreich wehren können«.

Quelle: http://www.kopp-online.com/hintergruende/deutschland/bernd-hoecker/die-neue-gez-gier-ueber-schloesser-und-tv-stars.html;jsessionid=7EF68827CEE965896D7F45379BFE21EE


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