Militärexperten veröffentlichen düstere Warnung vor Atomkrieg

Am 30. April 2015 erschien ein hundertseitiger Bericht der „Global Zero Commission“, („Global Zero“ steht für das Ziel einer Welt ohne Kernwaffen), einer Gruppe ehemaliger Militärs und Diplomaten, die vor der akuten Gefahr eines Nuklearkriegs warnen und konkrete Maßnahmen vorschlagen, um ihn zu verhindern.

Die 30 Mitglieder der Organisation sind hochrangige ehemalige Generäle, Admirale, Botschafter und Außenminister aus den USA, Rußland, China, Indien, Deutschland, England, Frankreich, Pakistan, Südkorea und Israel. Der Vorsitzende ist Gen. a.D. James Cartwright, ehemaliger Vizechef der Vereinten Stabschefs der USA und früherer Kommandeur der US-Nuklearstreitkräfte.

Bereits am 19. April hatte Gen. Cartwright in der New York Times in einem gemeinsamen Gastkommentar mit dem ehemaligen Leiter des Forschungsinstituts der russischen strategischen Raketentruppen, General Wladimir Dworkin, unter der Überschrift „Wie man einen Atomkrieg verhindert“ die Ergebnisse des Berichts zusammengefaßt.

In dem Kommentar und dem Bericht wird insbesondere scharf kritisiert, daß die USA und Rußland immer noch einen automatischen, umfassenden Vergeltungsschlag mit Kernwaffen („Launch on Warning“) programmiert haben, falls ein Anflug zu einem Erstschlag gemeldet wird. Die Gruppe ruft die beiden Mächte auf, diese Strategie, bei der ein einziger Fehlalarm oder eine Computerattacke die nukleare Auslöschung der Menschheit auslösen kann, sofort einvernehmlich aufzugeben. Das Verhältnis zwischen den USA und Rußland habe sich dermaßen verschlechtert, daß man einem solchen Fall dringend vorbeugen müsse.

Auslöser eines solchen Falles könnte die Ukraine sein. NATO-Kommandeur Gen. Philip Breedlove erklärte letzte Woche vor dem Streitkräfteausschuß des US-Kongresses, Rußland festige seine militärische Aufsicht über die Unabhängigkeitsbewegung in Donezk und Lugansk, die eine neue Offensive vorbereite. Er mußte aber zugeben, wegen Lücken in der NATO-Informationssammlung könne er Rußlands Absichten nicht wirklich einschätzen.

Vor Ort sieht die Lage allerdings ganz anders aus. Vor allem die faschistischen Freischärler des Asow-Bataillons beschießen mit schwerem Gerät die abtrünnigen Republiken und bedrohten vor einigen Tagen eine Gruppe von OSZE-Beobachtern, die daraufhin ihren Posten auf westukrainischem Gebiet räumen mußten.

In Kiew rührt Präsident Poroschenko weiter die Kriegstrommel, gleichzeitig festigen die Faschisten und Rußlandhasser im Land weiter ihren Einfluß. In einem Fernsehinterview am 30. April drohte Poroschenko, der Krieg werde solange weitergehen, bis Kiew den Donbass und die Krim zurückerobert habe, egal wie lange das dauere. Am selben Tag hatte die Führung der Normandie-Gruppe (Merkel, Hollande, Putin und Poroschenko selbst) telefonisch über die Fortsetzung des Minsker Friedensprozesses verhandelt.

Am 29. April sagte Poroschenko zu den kommenden Gedenkfeiern am 9. Mai zum Sieg über Faschismus und Nazismus im Zweiten Weltkrieg, der in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion Großer Vaterländischer Krieg heißt, es gebe „nur einen Vaterländischen Krieg“, nämlich den von 2014-15.

Ein anderes Pulverfaß ist Südwestasien. Die Kriegsrhetorik im Zuge des völkerrechtswidrigen Krieges gegen den Jemen, die vor allem gegen den Iran zielt und diesen trotz oder gerade wegen der Einigung im Nuklear-Streit mit einem Bombardement seiner technischen Anlagen bedroht, haben das Potential einen Weltkrieg auszulösen.

Und mit der jüngsten Säuberung in der Führung Saudi-Arabiens wurde auch dort die Fraktion im Königshaus gestärkt, die mit den radikalen Wahhabiten, dem Umfeld von Salafisten und Al-Kaida, verbunden ist. Zusätzlich hat König Salman eine Annäherung an die Türkei und Katar bewirkt und die Kampagne zum Sturz der Regierung Assad in Syrien intensiviert.

Quelle: bueso

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