Meinungskampf um Russland: Guerilla-Krieger bei der Tagesschau?

STIMME RUSSLANDS Widerstand lohnt sich! Deutsche Massenmedien sind in der Sackgasse, weil sich unzählige Bürger seit Monaten über die einseitige Russland-Berichterstattung beschweren: Quotenschwund, Abo-Stornos, Auflagenverfall! Ein wahrer Kampf ist entbrannt, wie man auch am Ostermontag in Berlin sehen konnte, wo viele tausend Menschen sich bei einer Mahnwache am Potsdamer Platz gegen Manipulation und Propaganda wehrten. Der Widerstand zeigt Wirkung: Sogar Tagesschau-Redakteure äußern sich jetzt vor laufenden Kameras. Doch es darf getrost bezweifelt werden, dass sie es wirklich ernst meinen.

Letzte Woche konnten die TV-Zuschauer staunen: Der NDR zeigte sich in Sachen Russlandberichterstattung selbstkritisch. Leider wurde der Beitrag nachts um 23:20 ausgestrahlt, doch im Internet verbreitete sich der Film schnell – mit hohen Klickzahlen. Nun ist es durchaus so, dass ich den internen NDR-Betrieb fast zwanzig Jahre lang recht gut kennenlernen durfte, und mir war klar, dass etwas Entscheidendes passiert sein musste. Freiwillig werden in diesem Betonsystem die festgefahrenen Denkrichtungen nur im maximalsten Notfall geändert.

Da sitzt also der NDR-Redakteur Wulf Rohwedder missmutig vor seinem PC: Er muss sich seit Wochen mit Tausenden wütenden Protestkommentaren auf der Facebook-Seite der Tagesschau herumschlagen. Mit fast stoischer Miene berichtet er in die Kamera von einer „stark pro-russischen Haltung der Zuschauer“, die gesamte Opposition in der Ukraine werde pauschal als „faschistisch verunglimpft“, von den USA oder von der Wirtschaft gesteuert. „Es wird uns vorgeworfen, eine ganz bestimmte politische Linie zu vertreten“, klagt Tagesschau-Mann Rohwedder, „teilweise sehr stark in Richtung Faschismus oder eben auch verschwörungstheoretischen Ansätzen“.

Man gewinnt jedoch nicht den Eindruck, dass Rohwedder die Zuschauer-Vorwürfe wirklich an die Nieren gehen. Wie auch? Am selben Tag hatte der Mann auf tagesschau.de bereits eine mehrseitige Schmähschrift veröffentlicht, über die seit Wochen regelmäßig stattfindenden Friedensdemonstrationen in Berlin und anderen Städten. Überschrift seines Artikels: „Mahnwachen mit fragwürdigem Hintergrund – Für den Frieden, gegen die Fed.“ Nach der Lektüre weiß man: Rohwedder hat nichts verstanden, und ich nehme an, Rohwedder will auch nichts verstehen.

Foren und Facebook-Seiten von ARD, Tagesschau und anderen Medien seien über Stunden mit „Beleidigungen, Vorwürfen und Pamphleten“ bombardiert worden, mault er nun in seinem Artikel weiter. Pauschal sei ihnen „Lüge, Manipulation, Zensur und Kriegshetze“ vorgeworfen worden, so der NDR-Mann. Von mehreren „Kampagnen“ und einem „digitalen Guerillakrieg“ fantasiert der öffentlich-rechtliche Journalist. Doch die Klagen erreichen sein Bewusstsein immer noch nicht. Im selben Atemzug disqualifiziert er nämlich einige Montags-Demo-Redner, die sich für Frieden einsetzen.

Man darf davon ausgehen, dass Wulf Rohwedder das inzwischen legendäre Interview seines Haussenders mit der ehemaligen ARD-Korrespondentin in Russland, Gabriele Krone-Schmalz, von letzter Woche kennen dürfte (wenn auch erst kurz vor Mitternacht ausgestrahlt, aber ebenfalls ein Internet-Renner), die ihre öffentlich-rechtlichen Kollegen in einem mutigen Rundumschlag gehörig abgewatscht hatte, was deren gefährlich einseitige und hochspekulative Russland-Berichterstattung angeht. Doch auch das scheint den Mann nicht zu tangieren, obwohl die ehemalige Reporterin Millionen besorgten Menschen aus der Seele sprach, als sie sagte, die Zuschauer rebellierten zu Recht, da sie erkennen, dass wir hundert Jahre nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges an einer Stufe stehen, die man mit großer Sorge betrachten muss. Viele Menschen erkennen die Gefahr eines neuen Krieges, den vermutlich kaum jemand überleben würde, so die Journalistin. Professionelle Medien müssten hier Ihre wichtige Aufklärungsfunktion erkennen, stattdessen lassen sie sich zum Sprachrohr der kapitalgesteuerten Machtstrukturen vereinnahmen. Dieser Vorgang ist brandgefährlich!

Rohwedder sucht offenbar nicht nach der Wahrheit, weshalb man von ihm auch nicht erwarten sollte, dass er unsere russischen Nachbarn fair kommentiert. Er hätte längst realisieren können, dass es eine tiefe Furcht ist, die nun die deutschen Bürger gegen die Berichterstattung der Öffentlich-Rechtlichen auf die Barrikaden gehen lässt: Die Menschen haben Angst vor Krieg und erkennen allein instinktiv die unbeschreibliche Ignoranz und Inkompetenz vieler hochbezahlter Medienvertreter, die diese Kriegsgefahr geradezu sorglos anheizen. Die Zuschauer akzeptieren keine weiteren Lügen mehr, keine Russland-Iran-Syrien-Libyen-Hetze, keine Euro-Glorifizierung! Und Begriffe wie „Antisemiten“, „Rechtspopulisten“ und „Verschwörungstheoretiker“ verlieren jetzt ihren Schrecken, denn inzwischen sind sie abgenutzt wie alte, ausgetretene Latschen, weil sie viel zu oft falsch verwendet wurden! Und inzwischen sind wir ja mit unserer „prorussischen Haltung“ alle schon ein bisschen „rechtslastig verschwörungsgaga“, oder?

Shitstorms, wütende Proteste, Abo-Kündigungen und Quoten-Einbrüche, Montagsdemos, die an Umfang ständig zunehmen – das sind nur die ersten Anzeichen für echte Bürgerunruhen. Lange genug war das Volk still, lernte zu akzeptieren, dass die USA einst „Deutschland retteten“ und wir für immer dankbar zu sein haben. Doch durch die vom Westen geschürte Kriegsgefahr einerseits und die wachsende Sympathie für Russland andererseits wird ein enormer Machtverlust sichtbar: Für die US-Administration, die in allen Umfragen immer schlechter wegkommt.

Fakt ist: Wahre Macht beruht auf freiwilliger Gefolgschaft. Die kündigt das deutsche Volk gerade auf. Vor allem gilt es jetzt zu erkennen, welche Verantwortung wir auch im Rahmen unserer europäischen Nachbarn haben, die man gerade wieder gegen Deutschland aufzuhetzen versucht. Europa ist ein wunderbarer Kontinent mit wertvollen unterschiedlichen Traditionen und Menschen. Wir dürfen uns nicht weiter nach dem „Teile und Herrsche“-Prinzip aufspalten lassen.

Die Meinung des Autors stimmt nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

 

 

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