Mehr Geld für die Integration

von Egon W. Kreutzer

Die Tagesschau hat gestern Abend einige Politiker und Sozialarbeiter  darüber räsonieren lassen, dass der Bund nicht genug Geld für die finanzielle Abfederung der Migrationslasten bei den Kommunen zur Verfügung stellt. Herrlich! Es gäbe keine Einzelzimmer, beklagt – unter anderem – eine Dame, und dass so eine Integration nicht möglich sei. Hier der Link auf die Tagesschau – ab ca. Minute 4:30.

Das ganze wirkt wie eine Szene aus einem Sciencefiction-Film, ein Android, vor hundert Jahren darauf programmiert, Fremden den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten, der im Niedergang der Zivilisation vergessen wurde und immer noch seiner alten Programmierung folgt, sendet erfolglos Anforderungen an eine Zentrale, die längst geschlossen wurde, tut aber im Rahmen der Möglichkeiten seiner gekünstelten Intelligenz alles, um nicht nur jeden Neuankömmling bestmöglich zu versorgen, sondern auch beständig in alle Welt zu signalisieren: „Wir haben Platz! Wir haben Platz. Kommet her zu uns alle, die ihr mühselig und beladen seid. Wir wollen euch erquicken!“

Dummerweise ist er auch noch so programmiert, dass er sich durch nichts von seiner Aufgabe abbringen lässt. Die Firewall, die ihn vor fremden Einflüssen und Einflüsterungen schützt, die ihn jede Information als schädlich und behindernd einordnen lässt, die den Sinn seiner Arbeit in Frage stellt oder gar darauf verweist, welche negativen Folgen damit verbunden sind, ist ein Meisterstück  der Programmierung, wie sie selbst Großmeistern der NLP-Lehre nur an besonders guten Tagen gelingt.

Es ist aber kein Film, sondern Realität. Die Ausrede: „Ich glaub‘, ich bin im falschen Film“, die letztlich nichts anderes ist, als der Versuch, den Kopf noch ein Stück tiefer in den Sand zu stecken, um nichts tun zu müssen, zieht nicht mehr.

Da laufen Leute herum, im besten Deutschland aller Zeiten, die ungerührt von Teuererung und Deindustrialisierung, sinkenden Steuereinnahmen und wachsenden Ausgaben, Wohnungsnot und an der Belastungsgrenze angekommenen Sozialsystemen zu nichts anderem mehr fähig sind, als mehr Geld für die Integration von Armuts- und Wirtschaftsmigranten zu fordern, die nach Recht und Gesetz überhaupt nicht in Deutschland sein dürften.

Warum?

Nun, wer dafür bezahlt wird, sich um Flüchtlinge zu kümmern, und glaubt, damit ein sicheres Auskommen bis zur Rente gefunden zu haben, wird nicht so leicht auf die Idee kommen, selbst den Ast abzusägen, auf dem er sitzt. Er wird also nicht fragen, ob der Flüchtling tatsächlich ein Flüchtling ist, oder einfach nur ein Zuwanderer ohne Bleibeperspektive. Er wird schon deshalb nicht fragen, weil er überzeugt ist, es sei nicht seine Aufgabe und nicht seine Verantwortung, solche Fragen zu stellen. Dafür sind schließlich andere verantwortlich, diejenigen, die ihn beauftragt haben. Die werden es ja wohl besser wissen, und überhaupt soll man das Denken ja den Pferden überlassen, weil die die größeren Köpfe haben. Der Vergleich mit dem programmierten Roboter aus dem Sciencefictionfilm sieht damit gar nicht mehr so schief aus. Es ist ein Verhalten, das dem Untertanen seit Urzeiten gut zu Gesicht steht und das Überleben seiner Art bis heute gesichert hat.

Die vom Fernsehen, die solche Leute zu Wort kommen lassen, gehören jedoch nicht zu den Untertanen. Es sind, wenn ich diesen Begriff hier einführen darf, reinrassige „Tanen“ (Tassen – Untertassen, Tanen – Untertanen). Das kommt von „tun“. Ist aber nicht mehr das untergeordnete, befehlsausführende Tun der Untertanen, sondern ein freiwilliges Mittun aus Überzeugungen heraus. Ihre Taten sind zielgerichtet auf ein Ergebnis, das sich erst zeigen wird, wenn die letzte Tat getan sein wird, wie es Jean Claude Juncker so unnachahmlich formulierte:

„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“

Man könnte diese Juncker-Sätze durchaus als die  Definition von „Unseredemokratie“ ins Lehrbuch schreiben.

Die Tagesschau, die schon für so vieles den „Raum“ zum Hineinstellen zur Verfügung gestellt und zugleich dafür gesorgt hat, dass es weder großes Geschrei, noch Aufstände gibt, bestätigt immer noch alle, die sich um das Schicksal der armen Flüchtlinge sorgen, darin, unser Problem mit den Flüchtlingen bestehe darin, dass einfach nicht genug für sie getan wird. Das passt doch gut zu jener Meldung die der NDR, die Heimat der Tagesschau, vor gut einer Woche vorgetragen hat:

In Hamburg-Altona gäbe es 20.000 Eigenheime, die Hälfte davon könne so um- oder ausgebaut werden, dass darin eine Einliegerwohnung entsteht. Natürlich meint das Bezirksamt, das dies vorgeschlagen hat, es nur gut, mit den alleinstehenden Witwen in ihren 150 m² Häusern, die sie ja gar nicht mehr selbst bewohnen können. Die sollten einen Kredit aufnehmen. Fördermittel würden bereitgestellt, dann könnte die häusliche Pflegefachkraft doch gleich in der eigenen Wohnung im eigenen Haus untergebracht werden und Miete zahlen, was wiederum helfen würde, die Pflegekosten zu finanzieren …

Die Nachtigall mit dem schönen Namen „Wirhabenplatz“ flötet ein bisschen zu süßlich, um sie nicht zugleich auch trappsen zu hören. Es ist ja nicht die erste Kampagne, die darauf abzielt, angeblich ungenutzten Wohnraum in Eigenheimen allgemeinverfügbar zu machen. Wir sind gedanklich nahe an der Wohnraumbewirtschaftung nach dem Zweiten Weltkrieg. Damals stand der gesamte Wohnraum der Bundesrepublik Deutschland – bis auf wenige Ausnahmen – unter Zwangsbewirtschaftung durch die örtlichen Wohnungsämter.

Damals allerdings ging das Land aus den Trümmern in den Wiederaufbau und auf das Wirtschaftswunder zu. Heute befinden wir uns auf dem Rückweg, wohnungsbewirtschaftungsmäßig ungefähr im Jahr 1960, also in einem Stadium, in dem seinerzeit das Wohnraumbewirtschaftsungsgesetz noch für acht Jahre  in Kraft geblieben ist. Es ist auch nicht so, dass rund fünf Millionen Wohnungen in Deutschland durch Kriegseinwirkungen zerstört oder beschädigt worden wären. Es ist so, dass die Wohnungssuchenden in Scharen nach Deutschland hereinströmen und das ausreichende Angebot in ein ungenügendes verwandelt haben.

Und es gibt aus den Nachkriegsjahren die Bilder von unverschleierten Trümmerfrauen, die kraftvoll mit angepackt haben, um das Wohnraumproblem zu lösen.

Natürlich, das lässt sich nicht vergleichen.

  • Damals herrschte Not. Da mussten eben auch die Frauen mit anpacken, auch wenn sie sich zugleich noch um die Kinder kümmern mussten, ganz ohne Kindergartenplätze, und die Männer, soweit sie nicht im Krieg geblieben waren, hatten beide Hände voll zu tun, bei Wochenarbeitszeiten von 60 Stunden und oft noch zusätzlich im Zweitjob.
  • Heute ist Deutschland ein reiches Land. Da muss man sich um die Work-Life-Balance kümmern, und gerade die Flüchtlinge brauchen das nach ihrer Traumatisierung. Das war auch so ein Wort, das die Tagesschau gestern wieder untergebracht hat, die „Traumatisierung“. Ja. Unter den echten Flüchtlingen, da mag es einige geben, die Traumatisierungen erfahren haben. Es gab ja auch unter den Trümmerfrauen und unter den Kriegsheimkehrern Traumatisierte. Nur, damals hat das niemanden interessiert. Die ganz besonders schlimmen Fälle landeten in den dafür vorgesehenen Anstalten. Die anderen hatten sich in den Wiederaufbau zu integrieren.

Nein, es lässt sich wirklich nicht vergleichen.

Heute ist die Menschenwürde eben viel unantastbarer als sie es damals war.

  • Die Flüchtinge, die damals aus Schlesien und Ostpreußen, aus der Tschechei, aus dem Banat nach Deutschland kamen, und auch nichts hatten, außer dem, was sie auf dem Leib trugen, die waren weißgott nicht willkommen. Wer selbst kein dichtes Dach über dem Kopf hatte, war nicht glücklich, die kleine Wohnung auch noch teilen zu müssen. Wer selbst nicht genug zu essen hatte, der war nicht glücklich, das Wenige auch noch teilen zu müssen. Das war keine gute Stimmung. Aber sie haben sich trotzdem integriert, auch wenn es einige Jahre gedauert hat, bis sie von den Nachbarn akzeptiert wurden. Die haben sich da durchgebissen.
  • Heute sorgen die Integrationsbeauftragten von Bund, Ländern, Kreisen und Kommunen dafür, dass sich niemand mehr durchbeißen muss. Nur die Töchter der Trümmerfrauen, die sieht man heute, wie sie sich, dank des Flaschen- und Dosenpfandes der Grünen, mit ihren Sammelsäcken und Wägelchen in den vermüllten Straßen und städtischen Parkanlagen als freiwillige Putz- und Räumkommandos ihre Rente aufbessern. Die haben Glück. Die sind bereits integriert. Um die braucht sich niemand mehr zu kümmern.

Das war jetzt natürlich alles sehr einseitig und dabei wohl auch das, was in bestimmten Kreisen abwertend völkisch genannt wird. Mit dem Etikett „völkisch“ steht sie dann wieder, die Firewall in der Programmierung des Androiden, heißt aber, statt im flüssigen Anglizismus zu verbleiben, nun plötzlich auf gut deutsch und sperrig „Brandmauer“, vermutlich, damit es auch der Dumpfdeutsche und seine Frau verstehen.

Das kommt halt dabei heraus, wenn man zur ausgewogenen Berichterstattung beitragen will,  die eigentlich im Auftrag der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten verankert ist. Aber da sitzen halt die Tanen, und die halten das, was sie da machen, vorsichtshalber schon für ausgewogen genug.

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2 Kommentare

  1. Die zwangsweise Einquartierung von Flüchtlingen bei den Bessergestellten kann ich nur befürworten.

    Das würde meiner Meinung nach zu einem Ende der Systemparteien führen, wenn diese Leute, die in ihren Ausländerfreien Stadtteilen leben, mal hautnah erfahren würden, wie es sich mit jüngen Männern ohne Bildung und Manieren lebt.

    Es könnte tatsächlich in wenigen Fällen die Integration fördern. Jedenfalls sind die Einflüsse da besser, als wenn die im Ghetto sozialisiert werden.

    Wenn man sie nicht zurückführen will, dann bitte bei den SPD, CDU, Grünen und Linkenwählern in die Einfamilienhäuser.

  2. Versuchen Sie mal als Rentner einen Kredit zu erhalten – selten so gelacht !!!!
    Außerdem können die wenigsten Migranten sich auf das Genfer Flüchtlingsabkommen berufen – es sind ja die sogenannten „Fachkräfte“ , die aber oftmals nicht den geforderten Arbeitsanforderungen entsprechen.

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