Von Peter Haisenko (anderwelt)
Immer mehr Fälle werden bekannt, wo mehr oder weniger Prominente finanzielle Einbußen hinnehmen müssen, im Extremfall sogar ihrer Lebensgrundlage beraubt werden, weil sie das Narrativ der Systemmedien nicht kritiklos unterstützen. Der Ex-FC-Bayern-Profi Mehmet Scholl hat es damit jetzt sogar auf die Titelseite der „BILD“ geschafft. Mit dem sympathisch frechen Scholl hatte es bereits manche Differenz gegeben, aber erst die Weigerung, gegen Russland zu hetzen, bewog die ARD, seinen Vertrag aufzulösen.
Trotz seiner erst 46 Jahre zähle ich Mehmet Scholl zu den „gefährlichen alten Männern“. Er hat seine Karriere hinter sich und muss sich keine Sorgen um sein Auskommen machen, wenn er, was anzunehmen ist, etwas klüger mit seinen Millionen umgegangen ist als etwa Boris Becker. – Das sollte nicht allzu schwierig sein. Scholl ist finanziell unabhängig und damit nur seinem Gewissen verpflichtet. Er kann sich eine unabhängige Meinung leisten. Damit steht er im Gegensatz zu vielen Journalisten und manch anderen einigermaßen prominenten Schauspielern. Die trifft es hart, wenn sie wegen einer eigenständigen Meinung von weiteren Engagements abgeschnitten werden – bis sie auf Hartz IV sind.
Wer sich nicht fügt, fliegt
Als Negativbeispiel für einen Journalisten, der seine veröffentlichte Meinung gedreht hat, wohl um einer Ächtung und Entlassung zu entgehen, nenne ich hier Hans-Ulrich Jörges, der im „Stern“ seine wöchentliche Kolumne und einen Chefredakteursposten hat. Noch im Frühjahr 2014 hat er geglänzt mit freundlich neutralen, differenzierten Betrachtungen zu Russland und Putin, eben gutem Journalismus. Das ist vorbei und seine heutigen Kolumnen haben sich eingeordnet in die Phalanx der regierungstreuen Hofberichterstatter. Schade, dass er so wenig Rückgrat bewiesen hat, aber auch er will sich wohl nicht von seinem Status verabschieden.
Betrachten wir nun zwei Beispiele von Menschen, denen ihr Gewissen mehr wert ist, als die Karriere. Die freie Reporterin des WDR Claudia Zimmermann und die Schauspielerin Silvana Heißenberg. Claudia Zimmermann hat in einem Interview mit dem niederländischen Radiosender L1 Limburg über ihre Erfahrung berichtet, dass es Seitens des WDR Anweisungen gibt, positiv über Merkels Regierungspolitik zu berichten und hier insbesondere zur Migrationspolitik. Den Verdacht, dass es so ist, musste man schon lange haben, aber es war Frau Zimmermann, die diesen Verdacht aus eigener Erfahrung bestätigte. Die Folgen ließen nicht lange auf sich warten. Sie wurde genötigt, den Schaden zu minimieren.
So entschuldigte sie sich, dass sie unter dem Druck einer Livesendung Unsinn gesagt hätte. Genutzt hat ihr das erwartungsgemäß nichts. Ihre vormals willkommenen, auch unpolitischen Reportagen fanden beim WDR keine Gnade mehr. Fortan wurden alle ihre Beiträge abgelehnt, sie erhielt kein Geld mehr. Nachdem sie erkennen musste, dass auch ein Kotau vor dem Sender ihre Lebensgrundlage nicht retten konnte, ist sie zurückgekehrt zur Ehrlichkeit. Sie habe sich nicht entschuldigt und stehe nach wie vor zu ihrer Aussage, stelle aber fest, dass sie nicht gesagt hat, es gäbe derartige schriftliche Anweisungen. Natürlich gibt es solche nicht, denn käme eine solche ans Licht, wäre der Skandal perfekt. Da reichen sowieso einfache mündliche Anweisungen aus, ebenso wie die einfache Methode, kritische Beiträge einfach abzulehnen, ohne konkrete Begründung. Wer das nicht nach dem fünften Mal begreift und seine Berichterstattung anpasst, wird eben aussortiert.
Abweichende Meinungen vom Establishment werden bestraft
Bei Silvana Heißenberg liegt der Fall etwas anders. Sie war eine gern gesehene und unpolitische Schauspielerin, die in manchen Serien zum Einsatz kam, was ihr ein ordentliches Auskommen bescherte. Ich betrachte sie als „Späterwachte“, denn irgendwann während der Migrationskrise kam ihr die Erkenntnis, dass da alles Mögliche total schief läuft und das von oben so gesteuert ist. Sie folgte der Beurteilung mancher Verfassungsrechtler, dass Frau Merkel gegen Recht und Gesetz verstoßen hat. Nun ist sie da sicher nicht die Einzige, aber als B-Promi hat sie doch mehr Einfluss als Otto Normalverbraucher. Das veranlasste dann die NDR-Redakteurin Anja Reschke, sie in einem Beitrag zu diffamieren und das zog Kreise. RTL kündigte die Zusammenarbeit mit Heißenberg, sendete nicht einmal mehr bereits abgefilmte Beiträge mit ihr und seit einem Jahr hat sie keine Aufträge mehr bekommen. Es ging so weit, dass auf Wikipedia die Aufstellung ihrer Tätigkeiten brutal zusammengekürzt wurde, was dann zu einer Löschung des gesamten Profils führte. Bei dem diffamierenden Portal de.wikimannia.org ist sie noch geführt, genauso wie ich. Dort finden sich Zitate von Heißenberg und wer mehr über diesen Fall erfahren will, dem sei das Interview mit „quer-denken.tv“ empfohlen: https://www.youtube.com/watch?v=SCUfdGqsPvw
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Aus Kreisen der AfD weiß ich, wie vorsichtig man sein muss, eine Mitgliedschaft in dieser Partei bekannt zu geben, um nicht massive berufliche Probleme zu bekommen. Es gibt Anweisungen aus dem Münchner Rathaus an Gaststätten, keine Versammlungen der AfD zuzulassen. Selbstverständlich gibt es dazu keine schriftlichen Dokumente, aber gerade der Fall eines italienischen Wirts in Sendling zeigt auf, wie weitreichend die politische Einflussnahme ist. Der Brauereikonzern Inbev hat ihm nach 23 Jahren gekündigt, weil er einen Pegida-Stammtisch in seinen Räumen duldete. An den beschriebenen Beispielen, die die Masse der Behinderungen für jegliche demokratische Opposition nicht annähernd vollständig aufzeigt, wird ersichtlich, mit welchen geradezu faschistischen Methoden abweichende Meinungen vom Establishment bestraft werden. Und jetzt eben Mehmet Scholl.
Scholl kann es sich leisten, seine eigene Meinung zu vertreten
Was war der Auslöser für die Vertragsauflösung zwischen Scholl und der ARD? Anlässlich der Berichterstattung zum Spiel Portugal-Chile beim Confed-Cup in Russland, hatte die russophobe Redaktionsleitung der ARD das Thema Doping in Russland auf die Gesprächsagenda gesetzt. Scholl wollte die pure Freude am Fußball nicht mit Politik kontaminieren und es kam darüber wohl zu einem größeren Streit, als es heute von beiden Seiten dargestellt wird. Scholl verweigerte und reiste ab. Weil aber Mehmet Scholl immer noch ein A-Promi ist, nach wie vor viele Bewunderer hat, wollte man das nicht an die große Glocke hängen. So gab der ARD-Sportkoordinator Balkausky bekannt, dass man Scholl weiterhin beschäftigen will. Allerdings nicht ohne die konkrete Warnung/Drohung auszusprechen, dass sich Scholl in Zukunft dem redaktionellen Imperativ unterordnen muss. „Er muss den Inhalt und die redaktionelle Hoheit akzeptieren.“
Wie kann man dieses Ultimatum anders sehen, als einen Maulkorb, um es ganz vorsichtig zu beschreiben. Ja, eigentlich ist es schlimmer. Im Klartext heißt das: Wer sich weigert, bei der Russlandhetze mitzumachen, der hat bei uns nichts mehr verloren und bekommt schon gar kein Geld von uns. Manch anderer, der nicht über den finanziellen Rückhalt eines Mehmet Scholl verfügt, wäre sicherlich hier eingeknickt und hätte fortan brav alle politischen Anweisungen ausgeführt, selbst wenn sie der eigenen Überzeugung widersprechen. Ja, er hätte es sich von Anfang an nicht erlaubt, irgendwo zu widersprechen. Damit bin ich am Punkt. Die GEZ-Medien sorgen dafür, dass abweichende Meinungen bei ihnen kein Forum erhalten.
Betrachten wir dazu die Talkrunden. Nicht nur, dass vorab festgelegt wird, welche Themenrichtungen nicht angesprochen werden dürfen, sieht man immer wieder dieselben abgedroschenen Gesichter, von denen man weiß, dass sie „nicht aus dem Ruder laufen“. Erinnern wir uns an Dirk Müller, bekannt als „Mister DAX“, der eine Zeitlang auftreten durfte, bis er zur Griechenlandkrise Fakten auf den Tisch legte, die nicht in das befohlene Bild passten. Seitdem hat man Dirk Müller in den Systemtalkrunden nicht mehr gesehen. So einfach und unauffällig geht das. Wer von vorn herein erkannt wird als einer, der nicht in die Meinungsdisziplin eingebunden werden kann, wird sowieso nicht eingeladen. Da nimmt man lieber die unsägliche Claudia Roth, deren lautstarke und weinerliche Tiraden zwar Schmerzen bereiten, aber in die Agenda passen.
Von wirklicher Unabhängigkeit der „Vierten Gewalt“ kann keine Rede sein
Mit Mehmet Scholl hat man jetzt einen Unbequemen, weil selbstständig Denkenden, entfernt. Diesen Platz soll jetzt Stefan Effenberg einnehmen. Dieser ist zwar alles andere als skandalfrei, kann aber gut unter Kontrolle gehalten werden, weil es in seinem Privatleben Dinge gibt, deren Bekanntgabe seinen Status restlos ruinieren würde. Es ist die alte Geschichte, nicht nur in den Führungsetagen Deutschlands. Man kommt nur über ein bestimmtes Niveau in der Machthierarchie hinaus, wenn man erpressbar und somit kontrollierbar ist.
Solange man auf niedrigem Öffentlichkeitsniveau ist, ist die erste Warnung für unbotmäßiges Verhalten meist der Besuch von Steuerprüfern. Sobald aber eine gewisse Öffentlichkeitswirkung gegeben ist, wird man diffamiert, aussortiert und manchmal endgültig entsorgt. Entsorgt? Was war für Scholl vorgesehen? Immerhin twitterte das ZEIT-magazin nur 33 Minuten nach Bekanntgabe der Vertragsauflösung: „Eilmeldung: Mehmet Scholl ist tot“. Hatten die geheime Informationen über Pläne, die dann doch nicht durchgeführt worden sind, oder meinten sie nur, dass Scholl ab sofort medial tot ist, was zweifellos zutrifft.
Obwohl sich Mehmet Scholl mit Kommentaren zu seiner Entlassung vorsichtig, geradezu systemkonform gibt, könnte seine Vertragsauflösung nach hinten losgehen. Er hat immer noch genügend Bewunderer, die an diesem Vorgang erkennen könnten, dass die ARD nicht nur den Weltmeistertitel im Trump-bashing verdient hat, sondern auch im Russland/Putin-bashing. Schließlich war es schon so, dass sich manche Teilnehmer an der Olympiade in Sotschi beschwert hatten, dass sie keine positiven Kommentare über ihre Erfahrungen dort abgeben durften. Es ist bekannt, dass es Anweisungen gibt, bestimmten Ländern, Vorgängen und Parteien negative Adjektive anzuhängen oder voranzustellen. Die „Vierte Gewalt“ ist nahezu vollständig vom politischen Machtapparat usurpiert. Da muss man sich eigentlich kaum noch die Frage stellen, welcher Partei man bei der nächsten Wahl seine Stimme geben sollte, wenn man wieder eine Opposition wenigstens im Bundestag haben will.
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Mehr über den Weltmeistertitel der ARD im Trump-bashing erfahren Sie hier: Der Hass auf Trump verhindert rationales Denken
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Die Figur Mehmet Scholl interessiert mich eigentlich nicht die Bohne. Allein schon das er sich mit dem Staatspropagandasender ARD einlässt, sagt alles. Obwohl er genug Kohle hat, will er auch nur abkassieren – obendrein auch noch für dummdämliche Werbung. Netzer und wie sie alle heißen, sind auch nur gekaufte BLÖD-Huren.
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