Man geht wieder einmal zur Wahlurne. Wozu eigentlich?

Der Autor hat meine volle Zustimmung!

von Helmut Müller

Vous vous rendez à nouveaux aux urnes. Pourqoui enfin?

One goes to the ballot box once again. What for?

Man kann es nicht oft genug in Erinnerung rufen. Wenn Wahlen in einer repräsentativen Demokratie grundsätzlich etwas verändern würden, hätte man sie schon  längst verboten. Zu verinnerlichen ist, bitte schön, doch die nüchterne Tatsache, dass die Politiker nur mehr verwalten, andere aber im Hintergrund regieren. Vor dem werten Publikum wird eine den gesunden Menschenverstand beleidigende Show aufgeführt, in der abwechselnd der eine den Kasper gibt, der andere das Krokodil, und in der es vornehmlich um Macht und Postenschacher geht. Käme die Mehrheit bloß nachdrücklicher als bisher zu diesem Befund, so führte dies möglicherweise zu einem Wahlstreik der Wähler. So weit sind wir noch nicht, und ob es dazu kommt, steht vielleicht in den Sternen astrologiegläubiger Politiker.

Dennoch, ich möchte das gar nicht verheimlichen, es gibt natürlich in allen Parteien anständige und fachlich gebildete Funktionäre und Mandatsträger, denen Narzissmus und Machtausübung als Selbstzweck fremd sind. Sie werden aber meist zurückgedrängt und nach vorne drängen in diesem von einem dekadenten Ich-Kult dominierten System eben nicht sie, sondern andere, nicht selten durch intellektuelle Schlichtheit und/oder charakterliche Schwächen ausgezeichnete Karrieristen. Dass systemisch und systematisch überforderte Politiker, die Grundsätzliches nicht mehr beim Namen nennen, und wenn, nur negativ konnotiert, daher den Erwartungen der Hintergrundmächte eher entsprechen, versteht sich von selbst. Also verwundert es auch nicht, dass von Volksvertretern keine Rede mehr sein kann.





Politik ist eben auch eine Kunst des Verdrängens, und so überraschte es wohl nicht, dass im Wiener Wahlkampf kein einziger Spitzenvertreter, meines Wissens, das Wort Volk in den Mund nahm und auch die Forderung nach direkter Demokratie wohl einem Diktat oder reinem Opportunismus zum Opfer fiel. Geht es verräterischer? Aber umso mehr hörten wir die schönsten unrealistischen Versprechen und wir durften weniger schöne, auch grausliche Forderungen zur Kenntnis nehmen. Wüssten die Wähler, was sie bereits im nächsten Jahr erwartet, was ihnen das politische Kaspeltheater vorenthält, würden sie den Dampfplauderern ordentlich einheizen oder gar nicht zur Wahl gehen. Beides wird nicht geschehen, und so müssen wir weiter mit einer nihilistischen, unsere Kultur zerstörende Politik rechnen.

Der geduldige Leser meines Blogs erlaube mir noch einen Seitensprung zu einem anderen Thema. Weil es nämlich fast schon lustig ist, was da in Sachen Corona über die Bühne geht::

Fall 1 wird mir von einer Vertrauensperson erzählt:  Da berichtet eine ob der vielen Ungereimtheiten skeptisch gewordene Ärztin, sie habe unbenützte Teststäbchen zur Kontrolle übergeben. Zu ihrer Überraschung habe man sie alle für positiv befunden. Klingt unglaublich, aber bei dem Corona-Chaos längst vorstellbar.

Fall 2: Der Leiter einer Abteilung eines österreichischen Krankenhauses weiß (persönlich) zu berichten, dass weder in seinem Arbeitsbereich noch in seiner hauptsächlich von älteren Leuten besuchten Privatordination und auch nicht in der Umgebung seiner Patienten ein Corona-Kranker bekannt sei. Dienen die vielen angeblichen Positiv-Fälle bloß als politisch-strategisches  Spielmaterial?

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Man geht wieder einmal zur Wahlurne. Wozu eigentlich?
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11 Kommentare

  1. @ Röschen,

    schon klar, war ja auch nur ein kleiner Auszug.

    @ Martin,

    jau, die Erfüllungsgehilfen (wer lönnte das wohl sein?) sind letztendlich die, die das Rad der Sklaverei am Laufen halten.

    Wünsche allen einen gelungenen Wochenstart!

     

  2. Den Sinn der Wahlen hat Andreas Clauss immer sehr schön in seine Vorträgen erklärt.

    Für uns machen sie keinen Sinn, aber das System lebt davon, dass jeder der teilnimmt die AGB der Wahl akzeptiert. Und die besagt, dass egal für wen die Leute die ihre Stimme abgegeben haben, die Partei mit den meisten Stimmen (oder eine Koalition, wenn es nicht alleine reicht) bestimmt für die nächsten 4 Jahre. Im

    Zweifel auch darüber, ob die Teilnehmer an der Wahl zu Tode geimpft werden oder nicht. Oder ob die Leute sinnloseste Erniedrigungen über sich ergehen lassen müssen oder nicht.

    Wer daran teilnimmt, der kennt die Spielregeln. Der darf sich nachher nicht beschweren…

    Die Flügel wie Linke und NPD oder andere sind dazu da, die Teilnehmerzahl zu erhöhen.

    Kritisch wird es für die Demokratie, wenn die Leute die AGB nicht mehr akzeptieren und ihre Stimmen behalten und sich nicht fremdbestimmen lassen.

    Ein Polizist auf 300 Einwohner. Das reicht nicht für eine ständige Unterdrückung, wenn die Leute entscheiden, sich nicht unterdrücken zu lassen. Es reicht auch nicht, um Steuern einzutreiben oder Bankenrettungen oder Bargeldabschaffung zu erzwingen.

    Deswegen brauchen sie auch die Jahrelange schulische Indoktrination und die vielen Qualitätsmedien mit ihrer Dauerpropaganda, damit es möglichst viele Mithelfer gibt, die gegen ihre eigenen Interessen, der Polizei zuarbeiten.

  3. meine Zustimmung hat er ebenfalls. Ich wüsste auch nicht, welchen VolksZertreter ich wählen sollte ! Es sei denn, ich dürfte/sollte mitbestimmen, welcher von denen hinter Gitter gehört.

    Der Platz meines Stimmzettels würde nicht ausreichen.

    Stand 10.10. im Limburg/Weilburger Raum bei ca. 173000 Menschen, (Stand 9/2019) waren ganze 68 "Infizierte". Was für ein Drama ! Geht's noch?

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